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Veröffentlicht am 13.03.2018

Leidenschaft, Erotik und Mafia - eine tolle Kombination!

Cold Princess
1

"Allerdings musste sie auch nicht in Augenhöhe mit ihm sein, damit klar war, wer hier das Sagen hatte. Generell musste sie niemandem mehr ihre Macht beweisen. Saphira besaß sie einfach."

Klappentext

Er ...

"Allerdings musste sie auch nicht in Augenhöhe mit ihm sein, damit klar war, wer hier das Sagen hatte. Generell musste sie niemandem mehr ihre Macht beweisen. Saphira besaß sie einfach."

Klappentext

Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen.
Er ist bei ihr, um sie zu töten.

Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann – ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt...

Erster Satz

Die Tür zu ihrem Büro wurde so heftig geöffnet, dass der Griff gegen die Wand knallte.

Meinung

Der Roman beginnt mit einer Anmerkung der Autorin, die sehr aussagekräftig ist und eines klar stellt: (...) Cold Princess ist keine märchenhafte Liebesgeschichte. (…) Der Sex schwebt an der Grenze zur Brutalität und überschreitet diese auch manchmal. (…)

Eine gute Warnung, denn dieser Roman hat es in der Tat in sich, aber die Geschichte von Saphira und Madox ist viel mehr als nur Sex. Es geht um eine Frau, die Anführerin einer Mafiafamilie ist und die keine Schwäche zeigen darf, obwohl sie ihre Familie verloren hat und immer noch auf der Suche nach dem Attentäter ist. Saphira ist nach außen stark und sehr kaltblütig, aber in ihr drin sieht es schon ganz anders aus und als Madox, ein absoluter Killer, sich ihr nähert, beginnt ihre Fassade zu bröckeln.

Dieses Machtspiel zwischen den beiden hat die Autorin sehr gut umgesetzt. Ich fand es wahnsinnig spannend. Es war leidenschaftlich und erotisch, aber auch brutal und heftig. Das italienische Ambiente mit den verfeindeten Mafiafamilien gab dem Ganzen noch das gewisse Etwas.

Der Schreibstil von Vanessa Sangue ist angenehm sowie sehr fließend und die Beschreibungen haben bei mir viele Bilder im Kopf entstehen lassen. Auch die Gedankenwelt der beiden Protagonisten und die verschiedenen Sichtwechsel haben mir sehr gefallen, sie waren intensiv und nachvollziehbar. Von Anfang an baut sich Spannung auf und das Gefühl, das etwas passieren wird, begleitet einen die ganze Zeit. Zum Ende passiert dann sehr viel, egal ob Zufall oder nicht, mich hat es umgehauen und der Cliffhanger ist wirklich fies. Ich habe gelacht. Aus Verzweiflung.

Band 2 kommt im Juli und ich werde ihn lesen. Ich muss.

Vielen Dank an die Lesejury und die Autorin für die tolle Leserunde, den regen Austausch und das Rezensionsexemplar!

Fazit

Ein Liebesroman, der erotisch und leidenschaftlich, aber auch brutal ist und der einen in die Welt der Mafia entführt.

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  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 24.10.2017

Die Sehnsucht nach dem Meer...

Die Stille zwischen Himmel und Meer
1

„Wir sollten unsere Jahre hier verschwenden, wir sollten all unser Geld ins Meer werfen und im Sand schlafen und uns die Sterne wie Schmuck um den Hals hängen.“

Klappentext

Die Nordsee im Herbst. ...

„Wir sollten unsere Jahre hier verschwenden, wir sollten all unser Geld ins Meer werfen und im Sand schlafen und uns die Sterne wie Schmuck um den Hals hängen.“

Klappentext

Die Nordsee im Herbst. Nirgends ist der Himmel weiter, die Luft klarer und das Meer beeindruckender. Genau deswegen ist Edda hierhergekommen. Aber die junge Frau ist nicht wie andere Touristen. Sie fürchtet sich vor dem endlosen Himmel und dem unbeherrschten Meer. Sie ist jedoch fest entschlossen, sich der Angst zu stellen und dem Himmel ins Gesicht zu lachen. Hier begegnet sie einem Mann, der genau wie sie mit seiner Vergangenheit kämpft. Eine Begegnung, die beide verändern wird.

Erster Satz

Ich kauerte auf dem Rücksitz eines Polizeiautos und kniff jedes Mal krampfhaft die Augen zu, wenn der Wagen eine Straßenlaterne passierte.

Meinung

Kennt ihr die Sehnsucht nach dem Meer? Das Rauschen der Wellen? Die Spiegelung des Himmels im Wasser? Die frische Meeresluft um euch herum?

Als ich Die Stille zwischen Himmel und Meer gelesen habe, hatte ich diese Sehnsucht. Ich wollte unbedingt ans Meer...

Edda hat eine schreckliche Vergangenheit hinter sich und will ihre Ängste bekämpfen, damit sie wieder sie selbst sein und endlich frei leben kann. Deswegen fährt sie ans Meer und wagt dort den großen Schritt. Sie lernt Hilde, die Besitzerin der Ferienwohnung, und deren Enkelin Mia kennen. Zwei wunderbare freundliche Menschen. Dazu kommt Sebastian, anfangs ein sehr störrischer Esel, bis er etwas auftaut und Edda ihn näher kennenlernen kann. Auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und so helfen sie sich gegenseitig in einsamen und schweren Momenten. Neben der Zeit am Meer erfährt man viel über Eddas Vergangenheit und was mit ihr passiert ist. Die Rückblenden sind schrecklich und traurig und wir lernen ihre tiefsten Ängste und Gedanken kennen. Dadurch fühlte ich mich schnell mit Edda verbunden und habe ihre Beweggründe und ihre Gedanken verstanden.

Kati Seck hat einen wunderbaren, fließenden Schreibstil und kann damit einfach alles beschreiben. Eddas Gedanken, das Meer, die Umgebung und vor allem auch Eddas Ängste. Ich habe keine Angst vor dem Himmel, aber als ich es gelesen habe, hat es mich eiskalt erwischt. Ich habe so mit Edda gezittert und mit ihr gefühlt, dass mir zwischendurch die Luft zum Atmen weggeblieben ist. Eddas Gedanken kommen ganz tief aus dem Herzen, Gedanken, die nicht nur sie, sondern auch jeder andere Mensch haben könnte. So oft dachte ich, dass sie einfach recht hat. Das ganze Buch war sehr emotional, von tiefsitzender Angst und kaltem Schock bis hin zu wachsendem Mut und einem warmen Hoffnungsschimmer. Ich wollte nicht, dass das Buch endet, aber irgendwann war der letzte Satz da und ich war traurig, dass es zu Ende war, aber auch innerlich so zufrieden über die Geschichte und deren Ende, denn es war so wie es war, perfekt. Ein bis zwei Fragen blieben offen, aber das schadet dem Buch überhaupt nicht, denn so kann man seine Gedanken vollenden, wie man es möchte.

Fazit

Ein Buch, das berührt. Eine Geschichte, die Hoffnung macht. Eine Figur, die gegen ihre Ängste kämpft. Für alle, die schon einmal das Gefühl hatten, verloren gegangen zu sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.04.2020

Grandiose Fortsetzung und absolutes Jahreshighlight!

Königsfluch - Die Empirium-Trilogie
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“Sie bestaunte die Schönheit ihrer eigenen Schöpfung und versuchte sich vorzustellen, was all die Anwesenden in ihr sahen. Ein unmenschliches Wesen vielleicht, etwas Unbegreifliches und Kolossales.
Etwas, ...

“Sie bestaunte die Schönheit ihrer eigenen Schöpfung und versuchte sich vorzustellen, was all die Anwesenden in ihr sahen. Ein unmenschliches Wesen vielleicht, etwas Unbegreifliches und Kolossales.
Etwas, das Gott näher war, als die anderen es sich je erhoffen durften.”

Klappentext

Sie ist der Königsfluch.
Ein Engel des Todes.
Eine Verräterin und eine Lügnerin.
Eine Götting in Gestalt einer jungen Frau.
Die beiden Königinnen Rielle und Eliana sind durch mehr als ein Jahrtausend voneinande rgetrennt, aber verbunden durch eine Prophezeiung, Erneut kämpfen sie gegen tödliche Verschwörungen und um die Macht in Avitas. Wieder wird ihre enzigartige Stärke auf die Probe gestellt – und die Leidenschaft ihrer Herzen.

Erster Satz

Als Simon wach wurde, war er allein.

Meinung

Wow! Wer hätte gedacht, dass Band 2 der Empirium-Trilogie mich genauso umhaut wie Band 1? Das hat es … und wie?! Ich bin am Boden zerstört. Wieder bin ich sprachlos und möchte weinen, weil mich die Geschichte so mitnimmt, aber ich bin auch so baff, wie gigantisch sie ist. Ich kann es kaum beschreiben. Zorngeboren war letztes Jahr mein Jahreshighlight, Königsfluch ist es dieses Jahr.
Die Fortsetzung schließt direkt an Band 1 an und erzählt die Geschichte von Rielle und Eliana weiter. Während Rielle versucht, sich in der Welt zu behaupten und die Menschen von sich zu überzeugen, versucht Eliana mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten zurecht zu kommen. Beide bereiten sich auf große Schlachten vor, aber auch auf die Prophezeiung, die unwiderruflich über ihnen schwebt.
Die Last, die sie auf ihren Schultern tragen, ist schwer zu ertragen, bringt sie beide an ihre Grenzen, aber die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmachen, ist wahnsinnig gut. Sowohl Rielle als auch Eliana sind zwei starke Protagonisten mit Ängsten, Gefühlen, Leidenschaft und Träumen. Die beiden auf ihren Weg zu begleiten, war unglaublich toll. Auch, wenn man weiß, was aus der einen Figur wird – das verrate ich natürlich hier nicht – hat es mich komplett umgeworfen, weil die Geschehnisse unter die Haut gehen.
Auch die anderen Figuren, die man bereits aus dem ersten Band kennenlernen durfte, sind wieder dabei: Ludivine, Audric, Remy, Corien, Simon und die anderen. Man lernt ihre verschiedenen Facetten kennen, freundet sich mit ihnen an oder hasst sie umso mehr. Die Tiefe der Figuren ist einfach der Wahnsinn, sie sind so einprägsam und verschieden und jede auf ihre Art und Weise beeindruckend. Umso schlimmer war die Erkenntnis, wie gut manche Figur ihre Rolle spielt und sich auf einmal eine ganz andere Seite entpuppt.
Neben den Handlungssträngen von Rielle und Eliana kommen zusätzlich noch ein paar wenige Kapitel mit anderen Perspektiven vor, die noch einmal ein anderes Licht auf die Geschehnisse werfen oder noch ein paar Informationen liefern. Des Weiteren gibt es zu jedem Kapitel auch wieder ein kurzes Zitat, einen Auszug aus einem Buch oder einem Brief, die mir schon im ersten Band gefallen haben.
Die Welt Avitas raubt mir immer wieder aufs Neue die Luft. Durch gewisse Missionen lernt man weitere Kontinente kennen, verborgene Orte, riesige Städte … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Beschreibungen sind der Wahnsinn, sowohl von der Natur, den Orten und Ländern als auch von den Figuren, ihrer Kleidung bis hin zu den magischen Fähigkeiten. Die Verstrickungen, Verschwörungen, Gefühle, Liebe, Streitereien, Gedanken … das alles war wunderbar beschrieben, nachvollziehbar und glaubhaft. So glaubhaft, dass es sich echt angefühlt hat. Mich hat die Autorin in die Geschichte geholt und hat mich nicht mehr gehen lassen.
Das Ende ist episch, dramatisch, voller Verzweiflung. Mir schossen viel zu oft die Tränen in die Augen. Ich habe geliebt, gelitten, geweint, gelacht … einfach alles.
Jetzt heißt es auf den dritten und finalen Band zu warten und ich weiß nicht, was passieren und was kommen wird. Ich sehne die Fortsetzung herbei, weil das Buch es geschafft hat, mein Herz zum Schmelzen und zum Zerbrechen zu bringen. Einfach grandios!

Fazit

Mein nächstes Jahreshighlight! Königsfluch ist eine grandiose Fortsetzung und steht Band 1 in nichts nach. Magisch, kämpferisch, voller Leidenschaft und Mut, aber auch Verrat und Intrigen. Es ist beeindruckend und geht unter die Haut, einfach großartig!

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Gelungenes Jugendbuch mit sehr guter Botschaft!

Wörter an den Wänden
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“Das Wichtigste am Verrücktsein ist, zu wissen, dass man verrückt ist. Dieses Wissen macht einen nämlich weniger verrückt."

Meinung

Auf Wörter an den Wänden bin ich bei der Bloggerpreview vom Arctis ...

“Das Wichtigste am Verrücktsein ist, zu wissen, dass man verrückt ist. Dieses Wissen macht einen nämlich weniger verrückt."

Meinung

Auf Wörter an den Wänden bin ich bei der Bloggerpreview vom Arctis Verlag auf der Frankfurter Buchmesse aufmerksam geworden. Es klang so interessant, dass ich es nicht vergessen konnte und als es mir förmlich bei Netzwerk Agentur Bookmark ins Auge sprang, meldete ich mich und erhielt es als Rezensionsexemplar, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte.

Um es kurz und knapp zu sagen: es geht um Schizophrenie. Adam ist 16 Jahre alt und leidet unter dieser Krankheit. Er nimmt an einer klinischen Studie teil, wo er ein Medikament testet, das ihm helfen soll. Anfangs geht es Adam wirklich besser und er lernt neue Freunde kennen, aber mit der Zeit wirkt es nicht mehr und die Krankheit bemächtigt sich seiner wieder.

Diese Entwicklung wird in Form von Tagebucheinträgen niedergeschrieben, die Adam aber nicht für sich schreibt, sondern für seinen Arzt. Dazu steht auch immer die Dosierung und wie sich Adam verhält. Ich fand das wahnsinnig spannend, diese Entwicklung zu verfolgen.

Adam ist in seinen Einträgen sehr direkt. Ja, der Junge nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund, sondern erzählt frei heraus, wie er mit der Krankheit umgeht, wie er seinen Arzt findet und was er über die Menschen in seinem Umfeld denkt. Er beschönigt nichts, im Gegenteil, er macht das Beste daraus, und er versucht, so gut wie es geht, seine Krankheit zu bekämpfen.

Die verschiedenen Dinge und Menschen, die er sieht, haben mich verblüfft, hatten aber in so manchen Szenen auch einen bitteren Beigeschmack. Es ist schon heftig, mit was er es zu tun hat und wie der damit umgehen muss. Angst und Hoffnung sind dabei nie fern und gerade als er Maya kennenlernt, wünscht man ihm, dass er es schafft.

Das Thema sollte man wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen und trotz der Ernsthaftigkeit schwang Adams Humor und Selbstironie zwischen den Zeilen mit, was mir doch das ein oder andere Lächeln entlockt hat, um mich dann in der nächsten Szene wieder in die Realität zu werfen und schlucken zu lassen.

Nicht nur die Krankheit spielt in dem Buch eine Rolle. Auch Schule, Kirche, Freundschaft, Familie und das erste Mal waren Themen, die mit eingeflossen sind. Julia Walton hat diese großartig miteinander verbunden und dadurch fühlte sich die Geschichte unglaublich real an, als ob Adam nicht nur mit dem Arzt spricht, sondern auch mit den Lesern. Durch den lockeren, jugendlichen Schreibstil fiel es mir unglaublich leicht, der Geschichte zu folgen und auch wenn es keine riesigen Wendepunkte gab, war es trotzdem spannend und hielt mich gefangen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht und was soll ich sagen? Das Ende ist perfekt.

Dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen, weil es einfach zeigt, dass anders nicht schlimm sein muss und dass man vor allem keine Angst vor Krankheiten haben und nicht vor ihnen zurückweichen sollte, sondern man sich damit befassen könnte, um damit umzugehen und festzustellen, dass es eben nicht schlimm ist, anders zu sein. Niemand ist dadurch schlechter. Diese Botschaft macht das Buch so besonders und die Umsetzung des Themas ist in meinen Augen einfach gelungen.

Fazit

Ein Buch über eine Krankheit, die ernst ist und nicht unterschätzt werden sollte, aber trotzdem einfach und ehrlich von einem Jugendlichen erklärt wird. Er berichtet, wie er damit umgeht und vermittelt dabei eine ganz besondere Botschaft. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Eine magisch verrückte und witzige Geschichte!

Das wandelnde Schloss
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„Ich wusste ja gar nicht, was alte Leute alles erleiden müssen!“, keuchte sie, als sie sich weiter bergauf schleppte. „Aber ich glaube nicht, dass ich von Wölfen gefressen werde. Ich bin viel zu ausgedörrt ...

„Ich wusste ja gar nicht, was alte Leute alles erleiden müssen!“, keuchte sie, als sie sich weiter bergauf schleppte. „Aber ich glaube nicht, dass ich von Wölfen gefressen werde. Ich bin viel zu ausgedörrt und zäh. Das ist immerhin ein Trost.“

Meinung

Ach, dieses wundervolle Buch … Dass der Anime auf ein Buch basiert, hat mich komplett überrascht, daher war mir nach dieser Erkenntnis schnell klar, dass ich Das wandelnde Schloss lesen möchte. An dieser Stelle ein liebes Dankeschön an die Verlagsgruppe Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar. Das Buch ist so niedlich, schön und verrückt zugleich, dass ich lächeln muss, wenn ich daran denke.

Die junge Hutmacherin Sophie führt ein eher weniger aufregendes Leben, das auch noch unter keinem guten Stern steht, als sie eines Tages auf die Hexe der Wüste trifft. Da sie diese nicht gleich erkennt und sich bei ihr auch noch unbeliebt macht, verflucht die Hexe sie, sodass Sophie zu einer griesgrämigen Alten verwandelt wird. So will sie sich keinesfalls vor ihrer Familie zu erkennen geben, daher sucht sie einen Ausweg oder eben ein kleines bisschen Glück. Ihr Abenteuer beginnt, als das wandelnde Schloss ihren Weg kreuzt, in dem der Zauberer Howl lebt. Ist er so gefährlich wie viele behaupten?

Schon von Beginn an habe ich Sophie gerne auf ihrer Reise begleitet. Sie ist taff, schlagfertig und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn der Zauberer Howl samt seinen Bewohnern des Schlosses alles versuchen, ihr Grenzen zu setzen. Gegen sie kommt jedoch kaum einer an, im Gegenteil, sie lernen immer mehr zu schätzen, was sie macht und wie sie ist.

Howl ist ein Frauenschwarm schlechthin, benimmt sicher aber auch ganz untypisch, denn auch er hat Seiten, die keiner erwartet, denn wer verbringt schon Stunden im Bad, schützt seine Spinnen vor brachialen Reinigungsaktionen oder wird zu Schleim?! So richtig sympathisch fand ich ihn anfangs nicht, eher nervig, weil seine Stimmung immer von den Frauen abhing. Erst mit der Zeit fand ich ihn nett, bis dann am Ende aufgeklärt wird, warum er so war wie er war und was er die ganze Zeit vorhatte.

Michael, Howls Lehrling und Laufbursche, und Calcifer, der Feuerdämon, sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Während Michael sehr hilfsbereit war und oft an seine große Liebe gedacht hat, hat sich bei Calcifer viel um Zauberei gedreht. Gerade er war oft zynisch, war aber immer da, wenn er gebraucht wurde.

Im Laufe der Geschichte kamen weitere Figuren dazu, die die Geschichte wunderbar ergänzt haben, denn die Charaktere sind allesamt anders als erwartet und das hat mir unglaublich gut gefallen.

Sowohl die Welt als auch die Magie waren ganz bezaubernd, es gab viele niedliche Details, gerade auch die Zauberei war erfrischend anders und die Orte waren passend gewählt. Es war hin und wieder etwas ernst und düster, aber das wurde durch den Witz und Charme einzelner Figuren einmal mehr wettgemacht.

Der auktoriale Erzählstil sowie die Beschreibungen haben mir ebenfalls gut gefallen und mich die ganze Zeit mitgenommen, die Welt baute sich problemlos auf und die Kapitelüberschriften ließen mich oft schmunzeln und gaben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was kommen sollte. Oftmals hatte ich auch den Anime im Kopf, was ich nicht als schlimm, sondern eher schön empfand, gerade weil auch die Musik so gut beim Lesen gepasst hat.

Anime und Buch weichen schon voneinander ab, aber das trübte mein Lesevergnügen nicht. Dadurch war die Überraschung beim Lesen umso größer, weil es anders, aber genauso gut war. Ich hatte viel Spaß und werde mir daher auf jeden Fall auch den zweiten Band besorgen.

Fazit

Ein verrücktes, magisches Abenteuer mit besonderen Charakteren, vielen Details und verwunschenen Geheimnissen. Ein tolles Lesevergnügen und definitiv wert, sich davon verzaubern zu lassen!

Eure Stef von BookieDreams

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