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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

Kennst du deine Familie wirklich?

Dunkle Tiefen
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Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen ...

Nach einer tragischen Nacht vor 20 Jahren, in der ein schrecklicher Unfall passierte, kehren die drei Schwestern das erste Mal in das abgelegene Cottage an der Steilküste in England zurück. Sie wollen die Weihnachtstage zusammen verbringen, zueinander finden, mit Erinnerungen aufräumen. In jener verhängnisvollen Nacht stürzte ihre jüngste Schwester mitten in der Nacht von einer Klippe, doch die genauen Umstände sind bis heute nicht ganz klar. Doch wollen die Schwestern wirklich wissen, was damals passiert ist oder hätten sie die Vergangenheit lieber ruhen lassen sollen ...?

Die Geschichte wird sowohl aus mehreren Blickwinkeln als auch auf verschiedenen Zeitachsen erzählt. So werden einem die Charaktere nicht nur in der heutigen Zeit näher gebracht, sondern man lernt sie auch in der Vergangenheit kennen, versteht ihre Hintergründe und sie setzen sich nach und nach zu einem immer vollständiger werdenden Puzzle zusammen.
Anfangs fiel es mir wirklich schwer, mit den Zeitsprüngen und den verschiedenen Charakteren zurechtzukommen, da die Geschichte nicht nur aus Sicht der drei Schwestern, sondern unter anderem auch aus dem Blickwinkel der Nachbarin erzählt wird. Doch je mehr Stücke sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen, umso mehr gewöhnt man sich an den Stil.
Die Charakteranalysen waren wirklich faszinierend, weil jede*r von ihnen dunkle Geheimnisse zu verbergen und sein Päckchen zu tragen hatte. Sie waren alles andere als flach oder einfach und kamen dadurch sehr authentisch und gleichzeitig unfassbar kompliziert rüber.

Die Stimmung war gefühlt von vorne bis hinten sehr angespannt, bedrohlich und sehr bedrückend. Jedoch reichte es nicht für einen Psychothriller, sondern fühlte sich für mich nach einem starken Familiendrama an, bei dem man einfach nicht Teil der Familie sein möchte.

Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung und weniger Drama gewünscht, dennoch gab es einige Wendungen, die ich so nicht hatte kommen sehen. Und auch wenn die Geschichte einige Längen hatte, habe ich mich dennoch unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Ganz eigene Dynamik

Als das Böse kam
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Juno ist 16 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Boy in vollständiger Isolation auf einer Insel. Obwohl Juno sich nach dem unbekannten Festland sehnt, weiß sie, dass dort das Böse ...

Juno ist 16 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Boy in vollständiger Isolation auf einer Insel. Obwohl Juno sich nach dem unbekannten Festland sehnt, weiß sie, dass dort das Böse lauert. Fremde, die ihrer Familie schaden wollen und nach ihrem Leben trachten. Daher hat der Vater einen geheimen Schutzraum gegraben, in dem sie sich sicher fühlen können. Zumindest für den Moment, denn Juno merkt, dass etwas nicht stimmt und das Böse näher ist, als zunächst gedacht.
Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich, weswegen ich einige Zeit brauchte, um in die Geschichte reinzukommen. Durch die Ich-Perspektive der 16jährigen Juno, die sehr einfache Sprache und die kurzen Sätze hab ich mich zunächst nicht wirklich gut aufgehoben gefühlt. Hinzu kam noch die Zerrissenheit der Protagonistin, die selbst nicht wusste, wo sie steht und wo sie hingehört, aber mehr und mehr entwickelte sich daraus eine ganz eigene Dynamik, die die Geschichte immer schneller vorantrieb und ein Eigenleben entwickelte, sodass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
Ich hab schon viele Bücher gelesen, bei denen man durch die Augen der Protagonist:in eine Geschichte erlebte, aber dieses Mal war es wirklich etwas ganz Besonderes. Ich war emotional so stark an sie gebunden, dass ich mich gleichermaßen betrogen und hintergangen fühlte wie sie. Spürte Enttäuschung, Schmerz, Wut, Trauer und war wirklich einfach in den Bann ihrer Geschichte gezogen. Beeindruckend!
Auch wenn die Geschichte wirklich einige Logiklöcher und Schwachstellen hatte, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte von der Dynamik so stark mitgerissen werden, dass es für mich ein solider Spannungsroman gewesen ist.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Leider nicht überzeugend

Schwestern im Tod
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Zwei Schwestern wurden vor 25 Jahren ermordet. Beide trugen Kommunionskleider und waren an Baumstämme gefesselt. Der Mörder wurde gefasst und sitzt noch heute hinter Gittern.
25 Jahre später wird ein weiterer ...

Zwei Schwestern wurden vor 25 Jahren ermordet. Beide trugen Kommunionskleider und waren an Baumstämme gefesselt. Der Mörder wurde gefasst und sitzt noch heute hinter Gittern.
25 Jahre später wird ein weiterer Mord begangen. Auch diese Tote trägt ein Kommunionskleid. Der Mann der Toten ist der bekannte Krimiautor Erik Lang, dessen Krimi „Die Kommunikantin“ hieß. Zufall oder gibt es hier einen Zusammenhang zwischen ihm und den Morden? Kommissar Martin Servaz ist sich sicher, dass hier etwas nicht stimmen kann, begibt sich in die Vergangenheit und rollt den Fall erneut auf.

Ich hab enorme Startschwierigkeiten gehabt, um mich mit dem Schreibstil des Autors vertraut zu machen. Er ist sehr gewöhnungsbedürftig und ich hatte kurz Bedenken, ob ich jemals reinkommen würde. Nachdem die Handlung aber schnell mit einigen Kniffe und Wendungen um die Ecke kam, konnte ich mich nach und nach immer mehr darauf einlassen und merkte schnell, dass sie sich entgegen der holprigen Sprachwahl, sehr natürlich einfügte.

Leider fehlte mir komplett die Atmosphäre. In einem Psychothriller erwarte ich mir zwar keine konstante Spannung, jedoch eine gewisse Bedrohung, die mir eiskalt im Nacken sitzt. Eine Anspannung, einen Nervenkitzel, irgendwas, was das Label "Psychothriller" rechtfertigt. Aber hier wurde ich leider enttäuscht.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht ganz auf seine Seite ziehen und ließ mich ein wenig enttäuscht zurück. Wenn es normalerweise nicht die spannende Handlung ist, so wenigstens die Sprache, die entweder dahin plätschert oder mich komplett in ihren Bann zieht. Nichts davon war hier der Fall, daher 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Luft nach oben

Krähenmädchen
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Kommissarin Jeanette Kihlberg ist die Leiterin einer Mordserie, die die Stockholmer Einwohnerinnen in Schock versetzt: Mehrere grausam zugerichtete Jungenleichen werden gefunden, die grausamste Misshandlungen ...

Kommissarin Jeanette Kihlberg ist die Leiterin einer Mordserie, die die Stockholmer Einwohnerinnen in Schock versetzt: Mehrere grausam zugerichtete Jungenleichen werden gefunden, die grausamste Misshandlungen aufweisen. Eines der Opfer war Patient der Psychotherapeutin Sofia Zetterlund. Kihlberg bittet sie, ein Täterprofil zu erstellen, doch Sofia rutscht dabei immer mehr in ihre eigene Vergangenheit ab. Während die beiden Frauen immer tiefer in dunkle Machenschaften kaltblütiger Machthaber abrutschen, wissen sie bald nicht mehr, wem sie noch trauen können.

Ich hatte anfangs ein paar Startschwierigkeiten, um in die Geschichte eintauchen zu können. Ich weiß nicht, ob es am Schreibstil, den vielen Namen oder einfach an mir lag, jedoch legte sich das mit der Weile und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen.

Die Geschichte wird in kurzen Abschnitten und unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen ermitteln die Leser
innen direkt an der Seite der leitenden Kommissarin Jeanette Kihlberg, die neben dem Fall auch eine Menge private Sorgen um die Ohren hat. Zum anderen schauen die Leserinnen der Psychotherapeutin Sofia Zetterlund bei der Arbeit über die Schulter. Auch diese hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Die dritte Sichtweise setzt sich mit der Vergangenheit von Victoria Bergmann auseinander, die seit frühester Kindheit Opfer von Missbrauch wurde.
Der Perspektiven- und Zeitenwechsel hält die Geschichte spannend und lebendig und sorgt dafür, dass die Leser
innen einen guten Einblick in die Charaktere und deren Background bekommt.

Die Atmosphäre ist düster und zieht einen langsam in ihren Bann. Auch wenn die Geschichte hin und wieder ihre Längen hatte und auch nicht durchweg spannend war, zog sie zum Ende hin doch schon gut an.

Der Grundstein für die Folgebände ist mit dem soliden Auftakt auf jeden Fall gelegt und lässt viel Raum für Spekulationen :)

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Klassischer Carter!

Der Vollstrecker
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Inhalt
Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen ...

Inhalt
Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen Badewanne ertränkt. Detective Robert Hunter und sein Kollege Garcia sind auf der Jagd nach einem brutalen und gewissenlosen Killer. Ein Killer ohne Erbarmen, der weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.


Meine Meinung
Der Klappentext spricht mal wieder Bände: Bestialische Grausamkeiten, ein rasantes Tempo und wieder einmal das sympathische Ermittlerduo Hunter & Garcia.

Der Schreibstil von Carter ist einmalig und so unglaublich atmosphärisch, dass er mir von Seite zu Seite das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es ist mir beinahe unmöglich, das Licht zu löschen. Jedes einzelne Geräusch lässt mich zusammenzucken und vor Angst erstarren.
Die Mischung aus Grausamkeiten, Alltag und Humor ist so gut ausbalanciert, dass es sich so authentisch anfühlt, als würde ich keinen Roman lesen, sondern mich mittendrin befinden. Wirklich toll.


Chris Carter versteht es seine Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche zu führen.

Fesselnd, spannend & unfassbar grausam.

Fazit
Chris Carter Bücher sind einfach ein Muss für jeden blutrünstigen & bestialischen Thrillerfan!

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