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Veröffentlicht am 26.06.2022

Über den Wert der Freundschaft

Als die Welt uns gehörte
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Wien, 1936. Drei Freunde, denen das Leben so unbeschwert scheint. Der 9.Geburtstag von Leo Grünberg wird für ihn und seine Freunde Max und Elsa zu einem unvergesslichen Erlebnis. An die schöne Fahrt mit ...

Wien, 1936. Drei Freunde, denen das Leben so unbeschwert scheint. Der 9.Geburtstag von Leo Grünberg wird für ihn und seine Freunde Max und Elsa zu einem unvergesslichen Erlebnis. An die schöne Fahrt mit dem Riesenrad auf dem Prater, an denen ihnen die Welt zu Füssen lag und das glückliche Zusammensein erinnert für immer ein Foto der Freunde, das Leo's Vater machte.
Doch die politischen Umbrüche stellen auch die Freundschaft der drei auf die Probe und führen zu unerwarteten und unbegreiflichen Veränderungen.
Dieses Hörbuch schlug mich von Beginn an durch die verschiedenen Sprecher die die einzelnen Charakter sehr gelungen interpretieren, in seinen Bann.
Beeindruckend ist die kindlich naive Sicht auf die Dinge. Während Elsa und Leo sehr rasch erwachsen werden (müssen) verschließt Max vor der Wahrheit die Augen. Er findet bei den Nationalsozialisten das, was er sein ganzes junges Leben eigentlich nur wollte: Zugehörigkeit und Anerkennung, letzteres vor allen durch den Vater. Es ist erschreckend wie sehr er dafür alle eigenen Erfahrungen über Bord wirft und dafür jedoch auch noch eine (für ihn) plausible Erklärung findet. Eine Verhaltensweise die ihm selbst Probleme erspart, aber anderen viele bringen kann.
Das Ende, welches ich nicht spoilern möchte, ist traurig aber dennoch berührend und definitiv gelungen.
Ein Buch, das mich beim Hören sehr fesselte und hinterher noch lange nachdenklich zurücklies. Klare Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Stimmig und spannend bis zur letzten Zeile

Rote Tränen
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Als Jacob mit seiner Familie aus dem Spreewald auf einen verlassenen Hof in den Berchtesgadener Alpen zieht, ist sein einziges Ziel der Abschluss der zwölften Klasse, um diesen Ort so schnell wie möglich ...

Als Jacob mit seiner Familie aus dem Spreewald auf einen verlassenen Hof in den Berchtesgadener Alpen zieht, ist sein einziges Ziel der Abschluss der zwölften Klasse, um diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen zu können. Eher unerwartet freundet er sich mit der gleichaltrigen Nachbarstochter Hannah an.
Als in der Gegend ein junges Mädchen verschwindet, inzwischen das sechste in zwanzig Jahren, gerät Jacobs Vater in den Focus. Je intensiver sich Jacob mit diesen ungelösten Fällen auseinander setzt umso deutlicher wird eine Verbindung zu seiner Familie, aber auch zu Hannah's.
Der Einstieg ist gelungen, auf den ersten Zeilen lernt man die Akteure kennen, allen voran das typische Klischee eines erfolgreichen Geschäftsmann der in Ort und Politik alle wichtigen Leute gekauft hat. Ein äußerst unangenehmer Charakter der für alle Beteiligten noch viel Ärger bedeuten wird. Bis auf Jacob und Hannah verhalten sich jedich alle recht seltsam oder haben etwas zu verbergen.
Dem Autor ist es hervorragend gelungen mit einem flüssigen Schreibstil, fesselnder Handlung und angenehmer Kapitellänge mit spannenden Cliffhangern dem Leser ein sehr spannendes Leseerlebnis zu bieten.
Auch wenn manches zum Schluss hin vielleicht etwas zu konstruiert wirkt, ergibt sich insgesamt dennoch ein stimmiges Bild und es bleiben keine Fragen offen.
Mich hat "Rote Tränen" sehr gefesselt und gut unterhalten. Wieder eins dieser Bücher die man nicht aus der Hand legen kann! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Von der Lebenslust nach dem Krieg

Aufbruch voller Sehnsucht
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Wien 1945. Erika und ihre Tante Mimi können nach der Vertreibung aus ihrem böhmischen Heimatort Hohenfurth glücklicherweise bei Verwandten unterkommen. Die Wohnsituation ist beengt und mit Entsetzen müssen ...

Wien 1945. Erika und ihre Tante Mimi können nach der Vertreibung aus ihrem böhmischen Heimatort Hohenfurth glücklicherweise bei Verwandten unterkommen. Die Wohnsituation ist beengt und mit Entsetzen müssen die Frauen feststellen, dass sie hier als Ausländer unerwünscht sind. Unermüdlich sucht Erika nach Lösungen wie einer festen Arbeit um endlich ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können. In Erich scheint sie ihren Traummann gefunden zu haben und gibt seinen Werben nach. Doch je länger sie zusammenleben umso deutlicher wird die unterschiedliche Lebensvorstellung beider und Erich stört sich an ihrem Bestreben nach Selbstverwirklichung.
Dies ist der zweite Band der Reihe um die Sudetendeutsche Erika, ihre Familie und Freunde. Zum besser Verständnis wäre es sinnvoll "Aufbruch voller Sehnsucht" im Anschluss an den ersten Teil zu lesen.
Bereits die Aufmachung der Seiten des Printexemplares mit Rahmen und besonderer Kapitelüberschriftgestaltung macht etwas her. Dank der eindringlichen Schilderungen ist man sofort im Geschehen und leidet mit den Frauen. Trotz der gegensätzlichen Ansichten kann ich sowohl Erika als auch ihre Tante Mimi verstehen. Während sich die jüngeren dem aktuellen Geschehen recht rasch anpassen bzw. darauf reagieren können, ist es für die Alten doppelt so schwer. Die Leichtigkeit und Lebenslust der junger Menschen die nur ein ganz normales Leben führen möchten, reißen den Leser mit. Steht anfänglich noch das Geschehen während des Krieges mit sehr viel Leid und Grausamkeiten im Fokus, wird im Verlauf der Handlung deutlich das mit Kriegsende noch längst nicht alles "gut" ist, denn in den wichtigsten Ämtern dominieren die alten Schergen. Dort begegnet Erika auch einem alten Widersacher, der gegen sie und ihre Freunde immer noch Rachepläne schmiedet. Etwas zu viel des Guten ist für mich die Häufung der glücklichen Zufälle, die Erika alle Steine aus den Weg räumen. Allerdings lebt so ein Buch auch davon.
Sehr gelungen ist für mich die Darstellung ihrer Gefühle, vor allem ihr Zwiespalt zwischen Verpflichtung als Ehefrau und Mutter und der Erfüllung ihres Traumes. Der Schluss des Buches wird mit dem Geschehen um einen guten von ihr realistisch abgerundet und es bleibt damit auch noch genug Material für eine spannende Fortsetzung.
Trotz einiger Schwächen unterhaltsame und flüssig zu lesende Story für Freunde von Fortsetzungsromanen.


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Veröffentlicht am 19.06.2022

Fesselnd bis zur letzten Zeile

Das Gotteshaus
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Dem Autor gelingt es hervorragend den Leser an das Buch zu fesseln. Die Kapitel in angenehmer Länge bringen überraschende Wendungen und nicht immer ist das offensichtliche auch die richtige Spur. Die Protagonisten ...

Dem Autor gelingt es hervorragend den Leser an das Buch zu fesseln. Die Kapitel in angenehmer Länge bringen überraschende Wendungen und nicht immer ist das offensichtliche auch die richtige Spur. Die Protagonisten sind Menschen mit Ecken und Kanten, gerade die zum Teil sehr chaotischen Umstände in Jacks und Flo's Leben, machen die Figuren menschlich und liebenswert. Auch wenn einige Klischees bedient werden, wie beispielsweise die des alles bestimmenden Kotzbrockens, wirkt die Darstellung nicht platt. Letztendlich fügen sich alle Erzählstränge und es bleiben keine Fragen offen - ich finde, so muss es sein.
Fazit: Das Buch liest sich flüssig - einmal begonnen konnte ich es kaum aus der Hand legen - das spricht bereits für sich. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Geld regiert die Welt...

Braunes Erbe
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Die Dynastien der Quandts, Dr. Oetkers, Riemanns, Porsche-Piëchs, der Flicks und derer von Finck zählen zu den reichsten Unternehmen Deutschlands. Und dennoch gibt es dunkle Flecken in der Vergangenheit. ...

Die Dynastien der Quandts, Dr. Oetkers, Riemanns, Porsche-Piëchs, der Flicks und derer von Finck zählen zu den reichsten Unternehmen Deutschlands. Und dennoch gibt es dunkle Flecken in der Vergangenheit. Besonders unter den Nationalsozialisten konnten sie profitieren und sich profilieren, ohne danach gross zur Verantwortung gezogen zu werden. Der Grundstein für den Ausbau der Familienimperien wurde damit gelegt.
Der Politwissenschaftler David de Jong geht in "Braunes Erbe" den Fragen nach, wie es die Unternehmen schafften, im Dritten Reich ihre Unternehmen auszubauen sowie Reichtum zu mehren, aber es trotz nachweislicher Sympathien und Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten, nach dem Krieg in der aufstrebenden jungen Bundesrepublik relativ unbehelligt Karriere zu machen.
Ausführlich und fundiert, mit zahlreichen persönlichen Dokumenten belegt, schildert de Jong tiefgründig, aber allgemeinverständlich diese Lebenswege. Auch wenn die Vielzahl der Personen und Handlungen zu Beginn erschlagen scheint, ist hiermit ein sehr lesenswertes und informatives Buch entstanden.
Während das Printexemplar mit Fotos bereichert wird, besticht das Hörexemplar durch die gelungene Umsetzung mit dem Sprecher Alexander Gamnitzer.
Klare Leseempfehlung!

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