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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein Muss für Drachenfans!

Die geheime Drachenschule
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Henry hat die Geschichten um Sieben Feuer und die Wolkenburg immer für Legenden gehalten. Doch manchmal werden diese wahr: an seinem elften Geburtstag findet er sich auf dem Weg zu deren Schauplatz wieder. ...

Henry hat die Geschichten um Sieben Feuer und die Wolkenburg immer für Legenden gehalten. Doch manchmal werden diese wahr: an seinem elften Geburtstag findet er sich auf dem Weg zu deren Schauplatz wieder. Er soll dort zum Drachenreiter ausgebildet werden. Dabei gilt es drei Prüfungen zu bestehen. Allerdings gestalten sich diese schwerer als erwartet. Denn obwohl ihm ein Drache zur Seite gestellt wird, findet er keinen Zugang zu dem mächtigen Wesen. Und auch nicht alle der anderen neuen Schüler sind besonders nett. Wem kann er trauen und seine Sorgen und Geheimnisse verraten?

Man kann sich gut in die aufgewühlte Gefühlswelt Henrys hineinversetzen, er tut einem besonders zu Anfang sehr leid. Die anderen Schüler bleiben hingegen leider etwas blass. Super fand ich aber, dass man teilweise Einblicke in die Gedanken von Henrys Drachen erhält, was wirklich sehr amüsant ist und einige Fragen bezüglich seiner Handlungen erklärt.

"Die geheime Drachenschule" ist ein süßes und liebevoll gestaltetes Buch für Kinder. Es geht um Freundschaft, sowohl um Vertrauen als auch Selbstvertrauen, Teamgeist und Zusammenhalt. All diese Themen sind toll umgesetzt. Das Buch beinhaltet viele schöne Zeichnungen, welche die Geschichte nochmal aufwerten und zu etwas ganz besonderem machen. Ein Muss für Drachenfans!

Veröffentlicht am 25.08.2018

Absolut lesenswert!

Eine Krone aus Feuer und Sternen
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Denna hat sich ihr Leben lang darauf vorbereitet den Thronerben von Mynaria zu heiraten und letztendlich Königin zu werden. Diese Allianz garantiert den Frieden beider Länder. Als sie allerdings bei Hofe ...

Denna hat sich ihr Leben lang darauf vorbereitet den Thronerben von Mynaria zu heiraten und letztendlich Königin zu werden. Diese Allianz garantiert den Frieden beider Länder. Als sie allerdings bei Hofe ankommt muss sie feststellen, dass der erhoffte Funken zwischen ihr und Thandi nicht überspringt. Zudem legt man nicht besonders viel Wert auf ihre Meinung obwohl sie eine kluge und belesene junge Frau ist.

Mara ist zwar Prinzessin von Mynaria, aber dennoch das schwarze Schaf der Familie. Sie ist rebellisch, äußert ihre Meinung offen, wenn diese auch nicht erhört wird. Ihr größter Wunsch ist es in Freiheit und selbstbestimmt zu leben. Sie hält nicht viel von höfischen Umgangsformen und Etikette. Daher verbringt sie die meiste Zeit im Stall, um dort die Pferde auszubilden. So kommt es, dass sie Denna Reitunterricht geben soll. Anfang kann sie ihren Unmut darüber kaum verbergen. Doch dann stellen die beiden Frauen fest, dass sie ähnliche Ziele haben: sie wollen das beste für ihr Land.

Die Geschichte spielt in einer Welt der Magie. In Mynaria werden sogenannte Magienutzer jedoch nicht akzeptiert. Schnell zeigt sich, dass die Allianz der beiden Länder dazu führen wird, dass Magienutzer verfolgt, eingesperrt oder gar getötet werden. Denna, die diese Intoleranz aus ihrer Heimat nicht kennt, ist geschockt. Hinzu kommt, dass sie ein gefährliches Geheimnis hat: sie selber hat eine Gabe, welche sie immer verborgen hat und nie gelernt hat zu kontrollieren. In Mynaria spielen sowohl ihre Gefühle als auch die Magie verrückt und es wird immer schwerer sie zu verstecken.

Als es zu einem Anschlag auf das Königshaus kommt, sehen sich Denna und Mara gezwungen herauszufinden, was dahinter steckt und wer die Aufständigen wirklich sind. Sie glauben nicht daran, dass alles so ist wie es scheint.

Ich mochte das Szenario, die Welt und besonders die Charaktere. Wir haben hier regelmäßige Perspektivenwechsel zwischen Denna und Mara, bei denen man tiefe Einblicke in deren Gefühlswelt erhält - und beide empfinden eine Menge. Das Buch ist hoch emotional, reißt mit, lässt den Leser leiden, lieben und sich verzehren. Die beiden Protagonistinnen sind stark und in ihrer Entwicklung während der Handlung bewundernswert. Leider bleiben sämtliche andere Charaktere eher blass und oberflächlich, dafür bekommt man aber von Denna und Mara so viel mehr...

Natürlich gibt es in "Eine Krone aus Feuer und Sternen" auch eine Liebesgeschichte. Diese ist aber nicht kitschig, schnulzig oder 0/8/15, sondern zart, stürmisch, herzerwärmend und tragisch. Sie ist ein Feuerwerk der Gefühle und hat mir sehr gut gefallen.

Es geht um Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Magie, Macht und Intrigen. Dabei ist das Buch nicht besonders action-lastig, es passiert nicht in jedem Kapitel etwas total spannendes. Es wird eher Wert auf die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Denna und Mara gelegt sowie auf deren Gedankengänge und Emotionen. Außerdem deckt der Leser nach und nach zusammen mit den Protagonistinnen auf, was tatsächlich hinter dem Anschlag und den Aufständischen steckt. Die Handlung spielt hauptsächlich im Schloss oder in der Stadt. Es gibt allerdings auch einige Spannungsspitzen, unerwartete Wendungen und gipfelt in einem bombastischen Finale!

Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Gelungener Auftakt, der einen Haufen Fragen aufwirft

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Krankheiten und körperliche Makel sind dadurch nahezu nicht mehr existent, dass Mensch und Technik verschmolzen sind. Nach der Geburt bekommt jeder ein Panel eingesetzt, welches mit dem Körper wächst. ...

Krankheiten und körperliche Makel sind dadurch nahezu nicht mehr existent, dass Mensch und Technik verschmolzen sind. Nach der Geburt bekommt jeder ein Panel eingesetzt, welches mit dem Körper wächst. Darauf sind verschiedene Apps installiert, die beispielsweise den Körper modifizieren, die Sicht schärfen oder das Hörvermögen erweitern können. Die Perfektion ist greifbar, aber nur fast. Denn viele Menschen sterben durch den sogenannten Hydra-Virus. Dieser löst zuerst ein Fieber aus, greift dann die Zellen an und lässt letztendlich den Körper explodieren. Die Wolke, die entsteht ist hoch infektiös. Sämtliche Forscher suchen einen Impfstoff.

Cats Vater ist ein brillianter Wissenschaftler. Er wird jedoch von Cartaxus entführt. Diese Organisation besitzt das Monopol über die Panels. Die letzten Worte an seine Tochter waren, dass Cartaxus sie niemals kriegen darf. Deshalb hat sie sich die letzten zwei Jahre erfolgreich versteckt. Doch plötzlich spürt Cole sie auf, ein genetisch veränderter Mensch, der zu einer besonderen Waffe ausgebildet wurde. Er teilt ihr mit, dass ihr Vater zwar endlich das Gegenmittel gefunden, es allerdings vor seinem Tod verschlüssselt hat. Somit ist die begnadete Hackerin Cat die einzige, die es dechiffrieren und der Menschheit zugänglich machen kann. Doch kann sie Cole, der ganz offensichtlich von Cartaxus kommt, vertrauen?

Die Protagonisten sind großartig und auch die Nebencharaktere haben den gewünschten Tiefgang. Nach und nach erfährt man wie es dazu kam, dass jeder einzelne heute so ist wie er eben ist. Dabei stehen einem teilweise die Haare zu Berge. Natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte, allerdings steht diese nicht im Vordergrund. Es ist einfach schön, dass sie nur dezent eine Rolle spielt. Sie bereichert ohne aufdringlich zu sein.

Der Schreibstil ist locker und leicht, allerdings ist er schon etwas komplizierter als bei einem “normalen” Jugendbuch. Die Themen Technik und Genetik ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Daher wird grade zu Beginn sehr viel erklärt. Es dauert ein wenig bis man sich in der Materie eingefunden hat, doch auch für Laien wie mich ist alles recht verständlich dargestellt. Für mich macht grade dieser Mix aus Sci-Fi, Technik und dem Szenario einer Apokalypse den besonderen Reiz aus.

Zudem beinhaltet die Geschichte sehr viele Spannungsspitzen und wird niemals langweilig. Mich hat sie von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und oft überrascht. Die Handlung ist nicht vorhersehbar und beeindruckt durch einige interessante Wendungen. Grade die letzten 100 Seiten lassen all das, was man zu wissen glaubte wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen. Damit ist “Die letzte Generation” ein gelungener Auftakt, der einen Haufen Fragen aufwirft. Ich habe definitiv Lust auf mehr!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Liebe, Intrigen, Macht

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Cecilia soll Europas Thronerben Noran heiraten, dabei kennt sie ihn doch nur als frechen Jungen, der ihr Streiche spielt! Sie möchte ihren Ehemann selber wählen und schon gar nicht will sie die zukünftige ...

Cecilia soll Europas Thronerben Noran heiraten, dabei kennt sie ihn doch nur als frechen Jungen, der ihr Streiche spielt! Sie möchte ihren Ehemann selber wählen und schon gar nicht will sie die zukünftige Königin sein. Als sie jedoch am Hof ankommt, ist Noran ganz anders als erwartet: zuvorkommend, liebevoll und sehr um sie bemüht. Allerdings hat er auch einen Bruder und Elias übt ebenfalls einen gewissen Reiz auf Cecilia aus.

Man kann sich vorstellen, dass es hier zur klassischen Dreiecks-Geschichte kommt. Leider konnte mich das Buch in der Hinsicht nicht überraschen. Das ständige Hin und Her und nicht-entscheiden-können von Cecilia wurde auf Dauer doch etwas anstrengend.

Mir persönlich war Elias bedeutend sympathischer als sein Bruder. Er ist warmherzig, humorvoll und unter seiner vermeintlich harten Schalle steckt ein sensibler Kern. Noran hingegen wirkte zu glatt, zu perfekt und ich war mir einfach nicht sicher, ob das alles echt ist. Tatsache ist nämlich, dass das Königshaus und sogar der eigene Vater Cecilia etwas verheimlichen. Wieso ist es so wichtig, dass unbedingt sie Königin wird?

Cecilia war für mich ein eher schwieriger Charakter. Aufgewachsen in einer Kleinstadt in den Alpen, fühlt sie sich mit der Zwangsheirat (verständlicherweise) ungerecht behandelt und überfordert. Besonders am Anfang ist sie oft zickig, eigensinnig und wiedersetzt sich. Das führt zu einigen Problemen. Die meisten Konflikte sind aber eigentlich von ihr selber verschuldet, einfach darurch, dass sie doch sehr egoistisch und unüberlegt handelt.

Die Geschichte spielt in einer dystopischen Zukunft. Vier Großmächte beherrschen die Welt: Europa, Indasien, Afrika und Amerika. Von Amerika scheint eine Gefahr auszugehen, denn es kommt zu Angriffen. Jedes Land wird von einem Monarchen regiert. Es handelt sich aber nicht um ein mittelalterlich angehauchtes Szenario, obwohl teilweise recht überholte Gesetze oder Vorgehensweisen herrschen.

Das Geschehen plätscherte so dahin, der Leser wird langsam an die Welt, das Königshaus und die Charaktere herangeführt. Es gab wenige Spannungsspitzen, allerdings gipfelt die Handlung in einem actionreichen Finale, welches aber leider sehr schnell endet. Es gibt einen fiesen Cliffhanger, der keinerlei Fragen beantwortet. Wenn einem das Buch bis hierher gefallen hat, muss man einfach weiter lesen!

In “Cecila – Wenn die Sterne Schleier tragen” spielen Intrigen, Macht und Liebe eine große Rolle. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen und ist noch ausbaufähig. Die Idee an sich hat aber Potential, ich bin gespannt wie es weiter geht!







Veröffentlicht am 19.06.2018

Bietet überzeugende und atemraubende High Fantasy, die fast keine Wünsche offen lässt!

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Sayaf und Khayam sind die Söhne des Sultans, der eine Heeresführer, der andere Thronerbe. Sie sind gekommen, um Glarnos einzunehmen, denn dort befindet sich das “Siegel der Meere”. Laut einer Prophezeiung ...


Sayaf und Khayam sind die Söhne des Sultans, der eine Heeresführer, der andere Thronerbe. Sie sind gekommen, um Glarnos einzunehmen, denn dort befindet sich das “Siegel der Meere”. Laut einer Prophezeiung ist nur dieses dazu in der Lage, das Sandmeer aufzuhalten, welches die Heimat der beiden zu verschlingen droht. Sie wissen allerdings nicht, dass das Siegel kein Gegenstand ist...

Meliaé hasst die Brüder, seitdem sie Glarnos überfallen und ihre Familie getötet haben. Wegen ihnen wurde sie aus der Heimat in das sagenumwogene Reich der Najaden entführt. Bisher kannte Meliaé die Najaden nur aus Legenden. Es sind Wesen, die sich in menschliche Gestalt oder in die einer Schlange verwandeln können. Doch jetzt offenbart sich das Geheimnis wegen dem ihr Vater sterben musste. Sie schwört Rache an den Wüsten-Söhnen. Viele Jahre ist ihr einziges Ziel ist deren Tod. Als sie dann wieder auf sie trifft, muss sie sich entscheiden: folgt sie ihrer Bestimmung oder folgt sie Sayaf, der doch für das Übel in ihrem Leben verantwortlich ist?

Heike Knauber wurde durch orientalische und griechische Mythologie zu dieser Geschichte inspiriert. Sie hat eine faszinierende und sehr atmosphärische Welt voller Magie erschaffen, die einen sofort in seinen Bann zieht. Geheimnisse und Legenden, Krieg und Gewalt, Macht und Intrigen, Liebe und Leidenschaft, Familie und Freundschaft – all das beinhaltet dieses grandiose Buch.

Es gibt soviele Charaktere, die aber alle in die Tiefe gehen, jeder ist für sich etwas ganz besonderes und toll gezeichnet. Auch durch sie wird das Buch zu etwas außergewöhnlichem: Khayam, der grausame Thronerbe, dem ein Leben nichts wert ist. Sayaf, der Heeresführer, der aus Pflichtbewusstsein handelt, aber insgeheim von einem friedlichen Leben träumt. Er fühlt sich von anfang an von Meliaé angezogen und will sie vor den Fängen seinen Bruders schützen. Meliaé, die von einem kleinen unbedarften Mädchen zu einer starken Frau heranwächst. Sie weiß, was sie will und bietet nicht nur den Brüdern die Stirn.

Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, wird dabei niemals langweilig oder langatmig und überzeugt auf voller Länge. Man muss aber auch sagen, dass es nichts für schwachen Nerven ist. Es kommt zu einigen Kämpfen und Folterungen, ist blutig, brutal und dabei teilweise sehr plastisch beschrieben.

Schade finde ich, dass man wenig bis gar nichts über Najadis, das Reich der Najaden, erfährt. Sollte es Folgebände geben (was ich sehr hoffe!), würde ich mir wünschen, dass die Autorin uns dorthin entführt.

“Najaden – Das Siegel der Meere” bietet überzeugende und atemraubende High Fantasy, die fast keine Wünsche offen lässt!