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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2020

Eine außergewöhnliche und liebenswerte Protagonistin

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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Ich bin zur Zeit wirklich im Kinderbuchfieber. Ich habe momentan einfach keine Lust auf sinnfreie Liebesbeziehungen, öde Jobprobleme oder fade Krimis, bei denen man den Mörder schon ab Seite 1 kennt. All ...

Ich bin zur Zeit wirklich im Kinderbuchfieber. Ich habe momentan einfach keine Lust auf sinnfreie Liebesbeziehungen, öde Jobprobleme oder fade Krimis, bei denen man den Mörder schon ab Seite 1 kennt. All das findet man in Büchern für die jüngere Zielgruppe zum Glück eher selten, stattdessen trifft man oft auf fantasiereiche, lockere und schön bebilderte Geschichten.

Auch die Unausstehlichen & Ich bildet da keine Ausnahme. Das Buch ist perfekt für Leser von ca. 10-14 Jahren geeignet, kann aber natürlich auch darüber oder darunter gelesen werden.
Besonders ansprechend für die Zielgruppe dürfte die Lässigkeit des Buches sein. Die Sprache ist jung und frech, die Charaktere sind ausgefallen und sehr direkt und das Werk kommt optisch unaufdringlich und modern daher. Eine wirklich gute Mischung wie ich finde.

Allgemein hat mir vieles an diesem Buch gut gefallen. Es beschreibt recht lebensnah diverse Erlebnisse, die wohl so einige Heimkinder aus eigener Erfahrung werden nachvollziehen können. Für sie ist Enni sicherlich eine echte Identifikationsfigur, die sehr authentisch rüberkommt.
Einzig ihre ständige Flucherei nervt. Die Flüche sind im Buch geschwärzt, was den Lesefluss bei der schieren Menge wirklich beeinträchtigt. Hier hätte sich die Autorin Vanessa Walder mit weniger Flüchen einen großen Gefallen getan. Denn im Ansatz ist es zur Figur Enni stimmig und unterstreicht sogar ihren Charakter positiv. So gibt es dafür leider einen Punktabzug. Das ist aber auch die einzige ernsthafte Kritik, denn der Rest passt. Die Geschichte bietet ein wenig Spannung, eine große Portion Freundschaft, glaubhafte Gefühle und schöne moralische Nebensächlichkeiten, die wunderbar in den Text einfließen. Unterstrichen wird das Ganze von gelungenen Illustrationen, die für Abwechselung sorgen. Diese wäre aber auch ohne Bilder genug vorhanden, denn man liest sich wirklich flott durch den Text und begleitet eine ungewöhnliche Protagonistin.

Fazit:
Lernt Enni selbst kennen und lieben. Ich gehe wieder auf die Couch und starte gleich mit Teil 2.

Veröffentlicht am 15.04.2020

Gelungener Rätselspaß

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Hotel
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Dieses Exitspiel in Buchform ist für junge Tüftler ab 8+ Jahren gedacht und diese Altersempfehlung passt in meinen Augen gut. Nun sind Kinder ja bekanntlich unterschiedlich weit und manche werden es wohl ...

Dieses Exitspiel in Buchform ist für junge Tüftler ab 8+ Jahren gedacht und diese Altersempfehlung passt in meinen Augen gut. Nun sind Kinder ja bekanntlich unterschiedlich weit und manche werden es wohl selbstständig lösen können und manche ein wenig Mithilfe von Eltern oder Geschwistern benötigen. So oder so sollten dabei aber alle Kids ihren Spaß haben, denn die Rätsel sind sehr abwechslungsreich. Man benötigt hier Stift und Schere, sodass das Buch nicht heil bleibt. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit sich die Teile nachzubasteln, was aber mehr Aufwand bedeutet. So hat aber noch jemand Anderes Freude an diesem Buch.

Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, zu denen es jeweils einen Raum mit verschiedenen Gegenständen gibt. Je nach Lösung des vorherigen Rätsels geht es bei einem neuen Gegenstand weiter. So arbeitet man sich durch den Raum, mit dem Endziel aus dem Hotel zu entkommen. Damit die Aufgaben nicht so alleine dastehen, gibt es eine Rahmengeschichte, in die das Ganze eingebettet ist. Diese Geschichte ist ok, aber keine Reißer. Das macht aber nichts, da hier wirklich der Spielspaß im Vordergrund steht.

Die einzelnen Rätsel sind unterschiedlich schwer und bieten so gelungene Abwechselung. Wer mal nicht weiterkommt, kann zu jeder Aufgabe bis zu 2 Tipps in Anspruch nehmen oder zur Not einen Blick auf die Lösung am Ende werfen. Jeder genommene Tipp/Blick auf die Lösung kostet aber Punkte, die nach bestandenem Abenteuer abgezogen werden. In einer Tabelle am Ende des Buches findet sich dann deine persönliche Wertung, die das Buch schön abrundet.

Neben der Geschichte im Hotel gibt es weitere Bücher im gleichen Stil mit anderen Settings. Unter anderem kann man auch von einer Burg oder einer Insel flüchten.

Fazit:
Mir gefällt diese Art von Beschäftigung für Kinder sehr gut, weil ihre Köpfe gefordert sind und man an manchen Stellen doch kreative Lösungswege suchen muss. Mal eine schöne Abwechselung zum normalen Lesen und für mich eine klare Empfehlung für alle Kids die Spaß am Tüfteln haben.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Fast perfekt

Ezlyn. Im Zeichen der Seherin
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Ezlyn entführt uns in eine Welt, in der die Reichen ihrem Tod von der Schippe springen können. Sie lassen sich von Seherinnen wie Ezlyn, die Art und den ungefähren Zeitpunkt ihres Ablebens voraussagen, ...

Ezlyn entführt uns in eine Welt, in der die Reichen ihrem Tod von der Schippe springen können. Sie lassen sich von Seherinnen wie Ezlyn, die Art und den ungefähren Zeitpunkt ihres Ablebens voraussagen, um darauf reagieren zu können. Eine Grundidee, die mir sehr zusagt, denn es ist ein Thema, welches ein breites Spielfeld gewährt. Dieses nutzt die Autorin gekonnt aus, in dem sie den Vorhersagen Raum lässt und sie nicht komplett eindeutig macht.
Außerdem bringt die Gabe des Sehens viele Regeln mit sich, die die Frauen einhalten müssen, sodass sich auch hier interessante Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Beispielsweise ist es den Seherinnen verboten miteinander zu sprechen, sobald sie nach ihrer Ausbildung ihren Dienst antreten. Bei einem Verstoß droht sogar der Tod. Diese und ähnliche Gefahren sorgen für eine unterschwellige Bedrohung die das Lesen dauerhaft spannend machen.

Doch nicht nur die Spannung besitzt das richtige Maß, auch die Liebesgeschichte kommt in kleinen Dosen daher. Ein Aspekt, der mir sehr gut gefallen hat. Mal keine Liebe auf den ersten Blick, sondern etwas, das mit der Zeit wächst.
Jenes Wachstum hätte ich mir auch für die Charaktere gewünscht. Bei manchen ist das der Fall und es funktioniert wunderbar, bei der Protagonistin fehlt mir dieser Reifeprozess leider. Sie kommt sehr naiv aus ihrer Ausbildungszeit, da sie fernab der Außenwelt unterrichtet wurde. Deshalb verzeihe ich ihr so manchen Fehltritt, weil es ihr noch an der nötigen Weitsicht fehlt. Im Laufe des Buches macht sie mir aber zu wenig Entwicklung im positiven Sinne durch. Schade, aber nicht zu ändern. An den restlichen Charakteren habe ich nichts auszusetzen, da sie für mich ihre Rollen sehr passend gespielt haben – egal ob Bösewicht oder Held.

Ein weiterer wichtiger Punkt in Büchern ist für mich die Logik. Weitgehend passt sie in diesem Werk für mich, lediglich hier und da macht es sich die Autorin etwas zu einfach. Gerade am Schluss des Buches fehlen mir Infos im Vorfeld, um das Geschehene nachvollziehen zu können. Daher gibts hier trotz großer Spannung zum Ende hin, ein wenig Abzug.

Fazit:
Für mich ist das Buch ein positives Beispiel für dieses gern gelesene Genre. Es hebt sich durch die Grundidee ab und liest sich wirklich schön. Ich gebe dem Buch eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne, die ich auf 5 aufrunde, da ich hier keine halben Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Schöne Lesestunden

Drachendunkel. Die Legende von Illestia
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Es geht, wie der Name schon vermuten lässt, um eine Drachengeschichte – schwarz gegen weiß, gut gegen böse. Und natürlich die große Frage wer am Ende die Oberhand behält. Eingebettet ist diese Idee in ...

Es geht, wie der Name schon vermuten lässt, um eine Drachengeschichte – schwarz gegen weiß, gut gegen böse. Und natürlich die große Frage wer am Ende die Oberhand behält. Eingebettet ist diese Idee in ein fantastisches Setting, mit individuellen Landschaften und Geschöpfen. Man fühlt sich grundsätzlich zwar recht irdisch, aber die Autorin hat sich doch einige nette Wesen einfallen lassen, die es so nur in ihrem Kopf gibt. Diese gehören zu den kleinen Feinheiten, die für mich ein gutes Fantasybuch auf jeden Fall benötigt. Weiterhin sind Zutaten wie Spannung, Unvorhersehbarkeit, Logik und das richtige Maß an Gefühl und Charakter wichtig. Zum Teil sind diese Dinge gut umgesetzt worden, zum Teil muss ich aber auch ein wenig Kritik üben.

Der Spannungsfaktor war für mich in Ordnung. Er zog sich nicht durchgängig, aber es waren auch keine kompletten Durchhänger dabei. Der Überraschungseffekt war ziemlich ausgeprägt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich lasse mich immer wieder gerne von Autoren überraschen. Mit der Logik konnte ich vergleichsweise gut leben, auch wenn sie nicht astrein war. Ich bin in diesem Genre aber wesentlich Schlimmeres gewohnt, daher gibts hier einen Pluspunkt. Auch die Stimmung des Buches hat mir grundsätzlich gut gefallen, driftete aber immer wieder ins Kitschige ab.
Viele werden das wahrscheinlich lieben, meins ist es nicht ganz so sehr. Dafür fehlt mir einfach die ausgeprägte romantische Ader. Zu den Charakteren gibt es gar nicht so viel zu sagen, da sie sich auf ein paar wenige Figuren beschränken, die wirklich eine Rolle spielen. Ella ist mir zu perfekt und gleichzeitig zu wenig durchdacht. Razul als weiterer Protagonist gefällt mir da schon besser, ebenso wie der große Feind, der Anführer der schwarzen Drachen. Der Fokus des Buches beschränkt sich tatsächlich auf eine sehr kleine Gruppe von Figuren, die für meinen Geschmack dann aber weiter ausgebaut gehören. Hier hätte ich mir ein klein wenig mehr gewünscht.

Fazit:
Nichtsdestotrotz hindern mich diese kleinen Kritikpunkte aber nicht an schönen Lesestunden mit diesem Buch. Das Grundgefüge, der Schreibstil und die Optik passen für mich gut zusammen und ich kann das Buch Freunden dieses Genres auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 31.03.2020

Leider zu konstruiert

Das Lied der Sonne
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Heute mag ich euch vom Lied der Sonne erzählen, einem Buch, das ins „Romantasy“ Genre fällt. Also eine Mischung aus Fantasy und Romantik beinhalten sollte. Leider war hier aber von beidem wenig zu spüren.
Für ...

Heute mag ich euch vom Lied der Sonne erzählen, einem Buch, das ins „Romantasy“ Genre fällt. Also eine Mischung aus Fantasy und Romantik beinhalten sollte. Leider war hier aber von beidem wenig zu spüren.
Für Fantasyfans muss gesagt werden, dass dieser Anteil wirklich minimal ist. Er beschränkt sich eigentlich nur auf das Setting, das schön ist, aber genauso gut in der realen Welt zu finden wäre. Und auf eine kleine Szene zum Schluss des Buches. Fans des Genres kommen hier also weniger auf ihre Kosten.
Die Freunde der Liebesgeschichten werden hier schon eher fündig, auch wenn man dabei auf die Nebenrollen schielen sollte. Da ist eine Romanze dabei, die stimmig ist und Spaß macht.
Die Liaison der Protagonistin dagegen ist eine Hauruckaktion. Auf den ersten Blick einander verfallen ohne das man die Gefühle irgendwie nachvollziehen könnte. Schade.

Auch so manche andere Stelle in der Geschichte war nicht nachvollziehbar. Es wirkte vieles zusammengeschustert, um Geschehnisse zu erklären, ohne das man als Leser die Logik dahinter verstünde. Als Konsequenz mangelte es so an Spannung und Tiefe, da die wichtigen Szenen zu rasch abgehandelt wurden und die Nebenhandlungen zu viel Raum einnahmen. Dies hat mich wirklich geärgert, denn ich weiß, dass die Autorin es so viel besser kann. Ich mag ihre Bücher und sie als Typen eigentlich sehr gerne. Hier allerdings wurde viel Potenzial verschenkt. Trotzdem soll das nicht heißen, dass es nichts Positives zu berichten gäbe. Manch ein Charakter war mir beispielsweise sehr sympathisch. Ich mochte den Fürsten, den besten Freund Nalu und andere Nebenfiguren gern. Auch den Stil von Jennifer empfinde ich immer als angenehm, da macht auch dieses Buch keine Ausnahme. Gepaart mit der schönen Südseekulisse und einem sehr schönen Cover reicht es so immerhin noch für 2,5 Sterne, die ich im Vergleich zu anderen 2 Sterne Büchern aufrunden werden. Denn das Buch war zumindest nett, aber eben nicht mehr.

Fazit:
Leider nicht ihr bestes Buch. Ich kann nur jeden der noch nichts von der Autorin gelesen hat, an ihre Jahreszeitengeschichten verweisen. Daran werdet ihr wahrscheinlich mehr Freude haben.

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