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Veröffentlicht am 03.02.2023

Detailarm und unaufgeregt, aber realistisch und bewegend

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; eine realistisch und detailarme Geschichte, die vor allem in den Momenten mit den überlebenden stark hervorsticht.


Klappentext:
Eine Männerleiche, die Augenhöhlen leer, eine ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; eine realistisch und detailarme Geschichte, die vor allem in den Momenten mit den überlebenden stark hervorsticht.


Klappentext:
Eine Männerleiche, die Augenhöhlen leer, eine Plastiktüte über dem Kopf: Mordermittlerin Jagoda »Milo« Milosevic und ihr Kollege Vincent Frey stoßen auf Hinweise, dass der Tote in der Vergangenheit Frauen missbraucht hat. Ein mögliches Motiv? Der Verdacht erhärtet sich, als kurz darauf ein weiterer verurteilter Sexualstraftäter ermordet wird. Milo folgt bei den Ermittlungen ihrem Instinkt, doch sie fühlt sich zunehmend beobachtet. Erkennt sie das Böse, wenn es vor ihr steht?

Autoren:
Lea Adam ist das Pseudonym der Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer. Zwischen der schwedischen Küste und dem Münchener Umland haben sie unabhängig voneinander zahlreiche Buchprojekte veröffentlicht. Stigma ist ihr erster gemeinsamer Thriller.


Bewertung:
Ich kann mir nicht helfen, aber auf dem Cover sehe ich immer zuerst eine Frau, obwohl deutlich ein Mann zu sehen ist. Manchmal habe ich diese Realitätsverzerrung bei Covern - wieso, weiß ich gar nicht. Merkwürdig! Ich habe die erste Zeit, als ich das Werk entdeckt habe, sogar durchweg eine Frau gesehen. Erst später habe ich gemerkt, dass das ein Mann ist. Ein sehr gut gestaltets Cover, das mir etwas anderes suggestiert. Auch der Titel passt, wenn ich auch einen anderen gewählt hätte. Der Titel ist nicht mit Tinte aufgedruckt, sondern hat einen leichten rauen Reliefdruck. Der Klappentext ist kurz und sagt nicht viel aus. Der letzte Satz ist total unnötig und klischeehaft. Und ich persönlich finde ihn dämlich.

Eigentlich wollte ich das Werk hören, bei Bookbeat war es aber nicht gelistet. Also habe ich das Buch besorgt. Und einen Tag später, hat Bookbeat das Hörbuch aufgenommen. Tja, manchmal ist das so. Daher habe ich die Geschichte gleichzeitig abwechselnd gelesen und gehört.

Was mich wieder nervt ist das angebliche Pseudonym zweier Autoren. Ich habe davon auf dem hinteren inneren Buchdeckel erfahren, als ich es bereits hatte. Das ist echt zum Trend geworden, ohne Sinn ein Pseudonym zu nutzen und anzugeben, wer dahintersteckt, sodass jeder Bescheid weiß.

Wie so oft habe ich vorab schon mal einige Rezensionen gelesen, vor allem die eine bis dato vorhandene negative Kritik. Die sind für mich nützlicher als positive. Die Leserin schrieb, dass die Vergewaltigungen und Morde zu detailliert dargestellt würden. Ich war also vorbereitet auf explizite Details - die nie auftauchen! Ganz im Gegenteil: Alle Vergewaltigungserzählungen enthalten bloß Anmerkungen, das es zu einer Vergewaltigung kommt. Nur bei der ersten Erzählung wird erzählt, dass die Frau etwas zwischen den Beinen spürt und jemand auf ihr liegt - aber sind das Details? Absolut nicht! Die Morde werden gar nicht dargestellt, nur die Leichen danach. Und selbst da gibt es keine blutigen Details, wie es in anderen Büchern gibt. Bei beiden Gewalttatarten gibt es also nur Anmerkungen, nicht mal die eigentlichen Szenen. Diese Verlaufsart ist eher seltener, normalerweise erzählen die Werke intensiver und detailliert. Bei Bookbeat gibt es eine Hörerin, die ebenfalls angibt, die Gewalttaten seinen detailliert.

Ich glaube, hier hat die Leserin/Hörerin eine völlig andere Definition von detailliert/detailreich. Was mich daran stört, ist nicht deren Ansicht, sondern, dass mich das die ganze Zeit während des Lesens und Hörens gepisackt hat. Ich konnte es einfach nicht abschütteln. Auch jetzt nicht, weshalb ich das erzählen muss. Das ist ein Nachteil, wenn man vorher Rezensionen liest. Aber auch, wenn ich die Rezension danach gelesen hätte, würde ich das hier erwähnen, denn sie vermittelt einen falschen Eindruck. Es schreckt zartbesaitete Leser/innen und Hörer/innen ab, die es aber lesen und hören könnten. Das ist auch für Verlage und Autoren nicht gut.



Tauchen wir tiefer in die Geschichte ein: Als erstes wird ein Vergewaltigungsfall in der Gegenwartserzählung erzählt. Das vermittelt den Eindruck, dieser Fall ist die Basis für den Verlauf und erzeugt auch direkt Spannung. Zwischen dem Gegenwartsverlauf der Morde streuen die Autoren vergangene Vergewaltigungsfällen als Gegenwartserzählung aus Sicht der Opfer ein. Aber wie schon beschrieben - alle ohne Details, aber trotzdem berührend. Über die Morde erfahren wir gar nichts, es werden keine Ermordungsszenen dargestellt. Nur die Leichen sind von Belang. Allerdings sind die Leichenbeschauungen ebenfalls detailarm und mir waren die Szenen zu kurz. Wirklich ganz anders als man es bei anderen Thrillern kennt. Der Schwerpunkt liegt auf den Ermittlungen zu den Morden. nach und nach werden die Vergewaltigungsopfer eingebunden, vor allem die Wut der Frauen wird spürbar.

Was mir an der Erzählung sehr gut gefällt ist, dass die sexuelle Gewalt auch als das gekennzeichnet wird, was es ist: Vergewaltigung. Wir vermeiden das Wort, wo wir können, weil es sehr hart klingt - was ironisch ist, denn es ist ja auch eine harte Gewalttat. Wir ersetzen es durch andere Worte, um diese grausame Tat zu beschreiben; Missbrauch, sexueller Missbrauch, seit den letzten Jahren habe wir wieder ein neues Wort designt; sexuelle Gewalt. Es ist nicht so hart und lässt sich leichter aussprechen. Das Problem daran ist, dass es die tat verharmlost und somit Beihilfe bei dieser allgemeinen Verharmlosung in der Gesellschaft und der Justiz fördert. Deshalb gefällt es mir sehr, dass die Autorinnen diese Taten adäquat deklarieren, das ist auch in Büchern ungewöhnlich. So wie wir denken, reden und handeln schreiben wir. Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, weil das Wort ja so selten benutzt wird, wir tabuisieren es. Aber je öfter ich es gelesen und gehört habe, desto alltäglicher wurde es für mich, wie Sachverhalte von Diebstahl, Raubmord etc.

Was mir nicht gefallen hat ist, dass die Charaktere in der Geschichte so verwundert sind, dass Täter früher selbst Opfer waren. Ich verstehe diese Irritation generell nicht, denn jeder Täter war irgendwann einmal selbst ein Opfer, sonst würde er ja nicht zum Täter werden. Das ist Psychologie, Ursache und Wirkung, auch in der Physik zu finden. Hier wird so getan, als sei diese Erkenntnis neu - was aber realistisch ist, denn in der Realität tun das viele Menschen auch. Die eigentliche Frage ist eher: Rechtfertigt das früher Opfersein die jetzige Täterschaft? Nein. Aber sie macht es verständlicher. Das sind zwei Aspekte, die im Wahren Leben ständig zusammengeschmissen werden, was immerzu zu Konflikten führt. Wer Täter versteht, legitimiert seine Taten trotzdem nicht. Die Verknüpfung von Roman und Realität ist also hier wirklich eng, was die Geschichte so glaubhaft macht.

Die Charaktere sind nicht von Grund auf ganz ausgeschrieben, was aber kein Makel für den Verlauf zeigt. Von der Ermittlerin Milo erfahren wir am meisten, alle anderen Figuren bleiben sehen dagegen blass auf. Die Autorinnen haben sich sehr auf Milo konzentriert, das wird deutlich. Mit ihr haben sie eine glaubwürdige Ermittlerin geschaffen, die professionell ihrer Arbeit nachgeht, im Privatleben aber auch ihre Schwächen hat. Offen bleibt hier die private Entwicklung, was in einem Folgeband ausgebaut werden könnte.

Fesselnd ist der Verlauf nicht, auch wenn ich das Werk schnell durchhatte. Es hat eine Anziehungskraft durch seine glaubwürdige Darstellungen, auch ohne Blut und Schmerzzeichnungen. Das letzte Drittel war für mich vorhersehbar. Mir war klar, wer der Täter ist und wie es laufen wird. Neu ist der Verlauf am Ende nämlich nicht. Die Spannung ist hier also nicht sehr groß. Der anfängliche Vergewaltigungs-Fall hat nur Bedeutung für die Aufklärung der Morde, nicht für die gesamten Ermittlungen. Der Vorteil ist, dass nichts offen bleibt, sondern alles alles aufgelöst wird. Das letzte Kapitel soll wohl insgesamt abschließen und versöhnen. Es ist nicht an den Haaren herbeigezogen, aber auch nicht gewöhnlich.



Fazit:
Insgesamt ein lesenswertes und hörenswertes Werk, dass realistisch an die Vergewaltigungstaten und seine Nachwirkungen herangeht. Es hätte viel mehr Spannung erzeugt werden können, diese blieb fast durchgehend gleichmäßig konstant niedrig, was ihre Anziehungskraft aber nicht schmälert. Das an sich ist eine Kunst. Wer keine detailreichen Tatszenen erträgt oder lesen/hören möchte und nicht im jedem Kapitel eine Art Showdown erwartet, findet hier gute und realistische Unterhaltung, die fesselt. Ein unaufgeregter, etwas ruhiger Thriller mit intensiven Momenten der überlebenden Frauen.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Nacht der Enttäuschung

Night
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Kurzmeinung:
Leider sehr enttäuschend, obwohl sehr viele Parallelen zum Werk "Final Girls" bestehen. Diese Nacht ist wirklich dunkel ...


Inhaltsbeschreibung:
Sie gab sich die Schuld und hasste und bestrafte ...

Kurzmeinung:
Leider sehr enttäuschend, obwohl sehr viele Parallelen zum Werk "Final Girls" bestehen. Diese Nacht ist wirklich dunkel ...


Inhaltsbeschreibung:
Sie gab sich die Schuld und hasste und bestrafte sich deswegen, weil es das ist, was Frauen nun mal beigebracht wird: Sich selbst die Schuld zu geben. Denn Opfern die Schuld zu geben, sich einzureden, dass da all die Angela Dunnlivies und Taylor Morrisons und Madeline Forresters dieser Welt Sexualverbrechen in der Schule behandelt, Pfefferspray geschenkt bekommen und Selbstverteidigungskurse belegt hatten, es ihre eigene Schuld sein muss, dass sie belästigt wurden oder vergewaltigt oder getötet. Nie wird den Frauen gesagt, dass es gar nicht ihre Schuld ist, sondern die der Männer, die diese schrecklichen Dinge tun und der kaputten Gesellschaft, in der sie aufwachsen, die sie prägt und in Schutz nimmt. Die Gesellschaft gibt ungern zu, dass es in ihrer Mitte grausame Monster gibt. Sie lässt die Monster unbehelligt ihr Unwesen treiben und der Teufelskreis aus Gewalt und Schuldzuweisung nimmt kein Ende.

(Bei 59 %, 05:37 Stunde - Die Satzzeichen und Namen können Fehler enthalten, da ich diese schlecht richtig raushören kann)


Autor:
Der mysteriöse Unbekannte, der Lesern den Schlaf raubt: Wer ist Riley Sager? Viel weiß man nicht über den Autor des ebenso hochgelobten wie atemberaubenden Psychothrillers „Final Girls“. So spannend wie seine Storyplots, gestaltet der US-Amerikaner Riley Sager dann auch das Spiel um seine eigene Identität. Inzwischen hat der Autor jedoch selbst auf Twitter verraten, dass sich hinter dem Pseudonym der 1974 in Pennsylvania geborene Journalist, Grafiker und frühere Autor von Mystery-Romanen Todd Ritter verbirgt. Der Sohn einer Bankangestellten und eines Tierpräparators wuchs in ländlicher Idylle auf. Alfred Hitchcock und Walt Disney bezeichnet er als seine wichtigsten kulturellen Einflüsse. Inzwischen als Vollzeitautor tätig, wurde sein erster Thriller als Riley Sager umgehend ein internationaler Bestseller. Das Buch „Final Girls“ ist in 25 Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche. Hollywood sicherte sich sofort die Filmrechte. Riley Sager, alias Todd Ritter, lebt in Princeton, New Jersey.

Übersetzerin:
Christine Blum, geboren 1974 in Freiburg im Breisgau, studierte Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften, Russische Literatur, Musikwissenschaft und kurze Zeit auch Medizin. Seit 2002 übersetzt sie aus dem Englischen und Russischen. Für dtv überträgt sie u. a. Ben Aaronovitch ins Deutsche.

Sprecherin:
Irina Salkow: Ich arbeite für Hörfunk, Film, Fernsehen und Werbung, spreche Hörbücher, Hörspiele und Museumsführer, halte Lesungen, leihe meine Stimme verschiedenen Sprachapplikationen und Telefonsystemen und synchronisiere. Seit 2012 arbeite ich für das WDR Sprecherensemble und war von 2017 bis Mitte 2018 Sprecherin für die Sendungen Kulturzeit und Nano für 3Sat. Für den Deutschlandfunk war ich von 2006 – 2017 die Stationvoice.


Bewertung:
Das Cover passt hervorragend und erinnert doch sehr an "Final Girls" - das ist auch nicht die einzige Parallele zwischen den beiden Werken. Die Art der Geschichte und der Charaktere erinnern ebenfalls an das Erstlingswerk. Hier unterscheidet sich aber vor allem die Spannung voneinander: Sie fehlt hier fast komplett. Für mich, die von "Final Girls" begeistert bin, eine Enttäuschung. Die Geschichte hat sogar Nachahmer wie "Im dunklen, dunklen Wald" von Ruth Ware, die fast ein Spiegelbild des Werkes ist. Ich vergleiche ungern Werke miteinander, da jedes eine eigene Geschichte hat, aber die Art der Erzählung weisen bei einigen Werken mancher Autoren Ähnlichkeiten auf und machen den roten Faden des Erzählstils deutlich. Und wenn ein Autor/eine Autorin zwei oder mehrere Werke auf dieselbe Weise schreiben, ist das wohl selten ein Zufall und schreit für mich nach einem Vergleich. Dieser ist auch nur verständlich für diejenigen, die auch beide Werke kennen.

Der Titel bezieht sich nur auf die Tagesform Nacht, wie der Untertitel zeigt - was schade ist, denn zwischen den Zeilen könnte er auch Charlies Dunkelheit bezeichnen, was ihre fehlenden Erinnerungen zum Mörder ihrer besten Freundin angeht. Ich mag solche zweideutigen Titel, die zum Nachdenken um ihre Bedeutung anregen.

Charlies (ein ungewöhnlicher Name) hat den bekannten Serien-Campus-Killer an der Seite ihrer besten Freundin gesehen, bevor dieser sie ermordet hat. Das Problem ist, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnern kann; wie er aussieht, wer er ist. Das trägt sie die ganze Zeit des Verlaufes mit sich herum und ist auch Teil des Puzzles, das den Hörern/Lesern immer wieder vorgehalten wird. Man merkt, dass sie psychische Probleme hat, erfährt aber nie, was wirklich nicht mit ihr stimmt. Das bleibt bis zum Schluss offen, wird sogar wegerzählt, als ob nie etwas gewesen wäre. Sie wird etwas heroisch dargestellt, und sie sagt auch selbst, sie muss Josh (auch merkwürdiger Name) aufhalten, der sie mit seinem Auto mitgenommen hat. Im allgemeinen sind die Namen hier ungewöhnlich, wie frei erfunden, ob Haupt- oder Nebencharaktere. Charlie hat Rückblicke auf vergangene Momente, bildet sich aber auch welche ein, z.B. Gespräche mit ihrer toten besten Freundin. Im ersten Moment nicht ganz einfach beide voneinander zu unterscheiden.

Die Sprecherin spricht stimmlich zwar angenehm, aber eher eintönig, sodass für mich bis zur Ankunft im Lokal keine Spannung aufkommt. Ich weiß aber nicht genau, ob das an ihr liegt oder an dem langgezogenen Verlauf, der so nichtssagend ist. Es passiert nicht wirklich etwas. Dieser ganze Roadtrip, den der Autor psychodynamisch aufbauen wollte, hat mich gar nicht berührt. Das unterscheidet das Werk von "Final Girls" - alle, die es kennen, wissen, was ich meine. Man muss bei beiden werken aufpassen, nicht zu viel zu verraten, weil es einige Wendungen gibt.

Bei einer Stelle musste ich sogar sehr viele Male erneut ansetzen, weil ich weggedämmert bin und nichts behalten habe. Das passiert selten. Normalerweise fange ich an Stellen mehrfach an, wenn der Verlauf und die Charaktere komplex sind und so nicht viel beibehalten kann. Es dauert dann lange, bis ich über den immer zuhörenden Punkt hinaus bin.

Nach etwas mehr als der Hälfte wird es also unrealistisch und es geht bergab. Es folgen einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Gleichzeitig wirkt es auf mich etwas aufgesetzt - als wolle der Autor damit Spannung erzeugen und nicht, weil der Moment den Verlauf so hergibt. Das ist sehr schade, weil der Autor das erheblich besser kann. Sobald die erste Wendung erfolgt, plumpsen immer weitere fast hinterher, sodass ich doch gefesselt weiterhören musste. Auch das kenne ich von seinem Erstlingswerk.

Die Kapitelüberschriften ergeben für mich keinen Sinn. Beispiel: Innen, Volvo, Nacht. Ob da Kommas dazwischen sind, weiß ich nicht, die werden ja nicht mitgesprochen. Aber so geht das immer weiter. Ich verstehe den Sinn nicht. Sinnvoller wäre es gewesen, Zeitangaben anzugeben, da die Geschehnisse ja alle in einer Nacht passieren. So wirkt das Ganze auf mich etwas chaotisch.

Und das Ende ist künstlich Friede, Freude, Eierkuchen - Verlauf und Charaktere! Pathetisch, unschön, unbefriedigend. Die Täterpräsentation und alles was darauf folgt, sind völlig unpassend zum ganzen Verlauf, passen aber wiederum in das "Final Girls"-Schema. Als wäre dem Auto kein passender Täter eingefallen und es musste kurzerhand jemand schnelles aus dem Umfeld her - so kommt es rüber.


Fazit:
Wer "Final Girls" kennt, findet hier einige Parallelen, aber nur wenig überzeugende Gemeinsamkeiten. Der essenzielle Faktor Spannung fehlt hier fast überall und auch die Ausbaufähigkeit der Charaktere lässt zu wünschen übrig. Sie bleiben unvollendet und kühl. Eine gute Idee, die etwas aus der Wirklichkeit fällt. Ich bewerte selten ein von mir vollendetes Werk mit zwei Sternen, aber mehr kann ich hierfür nicht vergeben. Tut mir sicher mehr weh als dem Autor.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Eine toxische Freundschaft gut erzählt - leider nur Beiwerk.

With All My Heart
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Kurzmeinung:
Abbruch bei 03:52 Stunden; der Beginn konnte mich fesseln, dann wird es 08/15 ...

Klappentext:
Bereits als Teenagerin verliert Jane ihr Herz an Jamie McKenna. Bei ihm fühlt sie sich sicher ...

Kurzmeinung:
Abbruch bei 03:52 Stunden; der Beginn konnte mich fesseln, dann wird es 08/15 ...

Klappentext:
Bereits als Teenagerin verliert Jane ihr Herz an Jamie McKenna. Bei ihm fühlt sie sich sicher und geborgen. Doch Jamie kämpft gegen seine Sehnsucht an, bis der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er ihr seine Gefühle gestehen darf. Aber eine Tragödie zerstört nicht nur die McKenna-Familie, sondern lässt Janes gesamte Welt einstürzen. Das Einzige, was ihr und Jamie bleibt, ist ihre Liebe, die sie alles überstehen lässt. Ein Irrtum wie Jane leidvoll erfahren muss. Jahre später begegnen die beiden sich wieder, aber der Jamie, in den sie sich verliebt hat, scheint für immer verschwunden. Er will sich an den Menschen, die ihm alles genommen haben, rächen – und auch sie steht auf seiner Liste. Da Jane Gerechtigkeit für die Vergangenheit möchte, muss sie mit ihm zusammenarbeiten …


Autorin:
Samantha Young wird 1986 in Schottland geboren. Sie studiert an der University of Edinburgh und arbeitet danach in einer Taxi-Zentrale, in der Polizei-Administration und wird schließlich freie Autorin. Sie hat bereits mehrere Jugendbuchserien verfasst. Für ihren ersten Roman für Erwachsene "Dublin Street" wird sie für den Goodreads Choice Award nominiert. Ihre Inspiration findet sie vor allem in der Musik.

Übersetzerin:
Nicole Hölsken: Seit mehr als zwei Jahrzehnten bin ich als freie Übersetzerin, Lektorin und Redakteurin für diverse Verlage, Unternehmen und Vereine tätig. Doch nicht nur mein reichhaltiger Erfahrungsschatz sorgt für qualitativ stets hochwertige Arbeit: Sprache, Texte, Literatur und das Medium Buch sind meine Leidenschaft.

Sprecher:
Chantal Busse entdeckte ihre Liebe zu Worten zwischen den Regalen ihrer Dorfbücherei. Ein paar Jahre, viele Geschichten und ein Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart später hat sie diese Freude als Sprecherin und Schauspielerin zum Beruf gemacht. Mit ihrer jugendlich einfühlsamen Stimme spricht Chantal Busse in unterschiedlichen Bereichen – von Hörbuch bis Werbung – und steht neben ihrer Arbeit am Mikrofon mit Lesungen, Live-Hörspielen und künstlerischen Programmen auf der Bühne.

Leon Stiehl hat 2015 sein Schauspielstudium an der "Universität der Künste Berlin" mit einem Diplom abgeschlossen. Danach hat er an diversen Theater Projekten in Heidelberg, Frankfurt und Berlin mitgewirkt. Seit 2019 Arbeitet er hauptsächlich als Sprecher. Als Synchronsprecher ist er in Serien, Filmen und Dokumentationen zu hören. Ebenfalls ist er als Sprecher und Regisseur seines Hörspiellabels "Mooentertainment" tätig und verleiht dort unterschiedlichsten Projekten seine Stimme.


Bewertung:
Das Cover ist wie auch der Klappentext a-typisch des Mainstream gestaltet. Ich rätsel immer noch, was das Bild darstellen soll: Federn? Blätter? Einfach nur Pinselstriche? Ich kann es nicht erkennen.

Bei der Autorin muss man sich auf 08/15-Dramaromane gefasst machen. Ich habe schon länger nichts mehr von ihr gehört und gelesen und der Klappentext ist zwar a-typisch, aber ich kann es ja mal versuchen, dachte ich.

Jane hat eine eher nicht einfache Pflegefamilie und hat bei ihrer besten Freundin Lorna ein zweites Zuhause gefunden. Sie verliebt sich in deren Bruder Jamie, was eine toxische Dreiecksbeziehung hervorbringt. Denn Lorna ist sehr besitzergreifend und will Jane nur für sich. Jamie versucht, dem entgegenzuwirken. Diese Konstellation ist eher ungewöhnlich und neu für die Werke der Autorin, was ich auch sehr fesselnd fand. Die Autorin beschreibt diese Situation um die Drei wirklich gut und natürlich biss ich mir - wie wohl viele andere Hörer/innen und Leser/innen - auf die Lippen, weil Jane so schwach und manipulierbar ist und sich das von Lorne gefallen lässt. Aber das gehört zur Wahrheit auch dazu, daher bin ich froh, dass die Autorin es so realistisch dargestellt hat.

Bis zur angeblichen Tragödie, von der der Klappentext schreibt, habe ich es nicht geschafft. Nach fast vier Stunden war ich genervt! Jamie, der typische Machohengst, Jane, die typisch verletzte Frau und beide haben unrealistischen Sex, wo sie immer zum Orgasmus kommt, vor allem beim ersten Mal. Ist klar! Und sie ist überwältigt vom Anblick seines Penis - so ein Müll! Der Anfang war so vielversprechend für mich ... aber der typisch unrealistische Verlauf holte ihn dann doch noch ein. Schade.

Die Sprecher fand ich sehr harmonisch zusammen und beide haben mich einzeln gesprochen auch mitnehmen können, rein stimmlich.


Fazit:
Nach 3 Stunden und 52 Minuten musste ich abbrechen! Diese Art von toxischer Beziehung zwischen zwei Freundinnen hätte ich gerne gehört, denn bisher kenne ich literarisch nur die zwischen Mann und Frau. Das hätte also spannend sein können, vor allem, da ich das selbst aus eigener Erfahrung kenne. Ansonsten eine typische Geschichte, Chance vertan. War wohl nichts ... Ohne die tollen Sprecher hätte ich nur einen Stern vergeben.


SPRECHERIN UND SPRECHER ⭐⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Im Titel steckt das Wort "Licht" ... zu unrecht? Ich weiß es nicht!

Lightlark 1: Lightlark
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Kurzmeinung:
Abbruch bei 06:34 Stunden; eine Idee, die ich schon oft gelesen und gehört habe - nur in schlecht! Probieren geht über studieren.


Klappentext:
Isla Crown ist die junge Herrscherin über ...

Kurzmeinung:
Abbruch bei 06:34 Stunden; eine Idee, die ich schon oft gelesen und gehört habe - nur in schlecht! Probieren geht über studieren.


Klappentext:
Isla Crown ist die junge Herrscherin über das Wildfolk, ein Volk atemberaubend schöner Verführer. Doch ein jahrhundertealter Fluch hat sie dazu verdammt, jeden, in den sie sich verliebt, zu töten. Isla ist entschlossen, diesem grausamen Schicksal ein Ende zu bereiten, und reist dafür in das Königreich Lightlark. Dort wird alle hundert Jahre das Centennial ausgetragen – ein Wettkampf zwischen den sechs Herrschern, deren Reiche unter dem Bann leiden. Die Prophezeiung besagt: Einer von ihnen muss sterben, damit der Fluch endgültig gebrochen wird. Ein tödliches Spiel beginnt …

Um zu überleben, muss Isla lügen, betrügen – und entscheiden, ob sie ihrem geheimnisvollen Mitstreiter Grim und ihren Gefühlen für ihn tatsächlich trauen kann.

Autorin:
Alex Aster studierte an der University of Pennsylvania Englisch mit dem Schwerpunkt Creative Writing. Nachdem sie in den USA bereits mehrere Bücher für junge Leser herausbrachte, erobert sie nun mit dem Reihenauftakt ›Lightlark‹ den deutschen Buchmarkt. Alex Aster hat auf Instagram (@alexaster) und TikTok (@alex.aster) eine riesige Fangemeinde und gehört zu den reichweitenstärksten Autor/innen auf TikTok. Sie lebt in New York.

Übersetzerin:
Michaela Kolodziejcok studierte Sprachwissenschaften, Amerikanistik und Publizistik, bevor sie nach Auslandsaufhalten in den USA, England und Belgien mehrere Jahre als Lektorin in einem Kinder- und Jugendbuchverlag arbeitete. Heute lebt sie als freie Übersetzerin und Lektorin in Berlin.

Sprecherin:
Nina Reithmeier (geboren am 20. Juni 1981 in Kempten (Allgäu)) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin, Hörbuchsprecherin und Hörspielsprecherin.


Bewertung:
Das Cover ist überhaupt nicht mein Fall. Ein Herz mit Blumen und das Gold dabei ... spricht mich nicht an.

Die Geschichte wird durch eine Über-Ich-Erzählung zu Isla und Grim erzählt. Die Sprecherin spricht aber beide Sichtweisen gleich, ich konnte das im Kopf nicht personell unterscheiden. Eine Ich-Erzählung der beiden Personen wäre hier viel besser und würde Gefühle transportieren. Was mich irritiert hat, war, dass es wohl keine Personenerzählung ist, sondern eine generelle Erzählung, auch über Orte und Gefühle und Gegebenheiten. Die ersten Kapitel sind mit den beiden deklariert, dann folgen aber plötzlich Orte, Gefühle und Gegebenheiten wie Sturm und Angst als Überschriften. Den Sinn verstehe ich nicht, das passt alles nicht zusammen, da es ja um beide mitunter geht, wieso also zu Beginn ihre Namen als Überschrift setzen? Sehr verwirrend.

Der Verlauf konnte mich gar nicht mitreißen, die Charaktere berührten mich kein bisschen. Die Geschichte selbst ist für mich nicht ganz entwirrend und zu komplex. Das hatte ich auch befürchtet, daher sträubte ich mich zunächst, das Hörbuch zu hören. Aber ich versuche immer offen zu bleiben, um neues zu entdecken und vielleicht auch die eine oder andere Überraschung zu erleben. Diese Wettkämpfe haben mich gelangweilt, wenn ich so offen schreiben darf.

Die Sprecherin spricht zwar gut, aber mit ein wenig mehr Ausdruck hätte sie vielleicht den Verlauf spannend und die Charaktere gefühlsbetont rüberbringen können.


Fazit:
Eine schon oft niedergeschriebene Idee, die die Autorin aber spannungsreich hätte gestalten können. Mir scheint, sie hat keinen eigenen Stil und versucht hier, dem Mainstream zu folgen, wie das viele Autorinnen tun - selbst diejenigen, die zuvor eindrucksvolle Werke veröffentlicht haben. Weder Verlauf noch Charaktere konnten mich packen und für sich einnehmen. Abbruch nach 6 Stunden und 34 Minuten.


SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐


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Veröffentlicht am 20.01.2023

Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...

Amissa. Die Überlebenden
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Kurzmeinung:
Abbruch nach 01:41 Stunden; leider als Packung nicht hörenswert - weder Sprecher noch Verlauf konnten mich mitreißen.
Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...


Klappentext:
Der Kampf ...

Kurzmeinung:
Abbruch nach 01:41 Stunden; leider als Packung nicht hörenswert - weder Sprecher noch Verlauf konnten mich mitreißen.
Wohl ein typisch langweiliger Winkelmann ...


Klappentext:
Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen fordert Opfer, auch von Privatermittlerin Rica Kantzius. Sie muss die Urne ihres Mannes Jan zu Grabe tragen und zerbricht fast an ihrem Schmerz. Der Wunsch nach Rache und Gerechtigkeit hält sie jedoch aufrecht. Gerechtigkeit für die überlebenden Frauen und Mädchen, die von Menschenhändlern monatelang in einem unterirdischen System gefangen gehalten wurden. Rache für das, was man ihr angetan hat. Niemals dürfen die Verbrecher ungestraft davonkommen. Doch es fehlen Beweise, und die Hintermänner versuchen alles, um ihre Spuren zu verwischen, schrecken dabei auch vor Mord nicht zurück. Um sich und ihre Mitstreiter zu schätzen und die mafiösen Machenschaften hinter Amissa – eine nach vermissten Personen suchende Organisation – zu enttarnen, entwickelt Rica einen finalen und extrem riskanten Plan.

Autor:
Winkelmanns Alter Ego: Hinter dem Pseudonym Frank Kodiak verbirgt sich der erfolgreiche deutsche Autor Andreas Winkelmann, der unter rowohlt schon etliche Bücher im Genre Krimi und Thriller veröffentlicht hat. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für spannende, unheimliche Geschichten und fand Inspiration in den Büchern von Stephen King.

Bevor er sein erstes Buch veröffentlichte, arbeitete er nach dem Studium der Sportwissenschaften zunächst jedoch als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur. Mit "Das Haus der Mädchen" stand er monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste, "Die Lieferung" erreichte Platz 1.

Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen.


Sprecher:
Charles Rettinghaus, geboren 1962, wurde bekannt, als er LeVar Burton (Geordi La Forge) in "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" synchronisierte. Darüber hinaus sprach er zum Beispiel Victor Williams als Deacon Palmer in der Serie "King of Queens" und lieh Stars wie Billy Zane, Jean-Claude Van Damme und Robert Downey Jr. eine deutsche Stimme. Auch in vielen Werbespots ist er zu hören.


Bewertung:
Das Cover gefällt mir und es passt auch zu Titel und Geschichte, allerdings nicht zu den anderen Bänden. Hier fällt das Cover komplett aus dem Rahmen, was Coperate Identity angeht.

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, weil das Thema Menschenhandel viel zu wenig Beachtung in allerlei Medien erhält. Aber da es Band 3 ist, musste ich erstmal herausfinden, ob die unabhängig voneinander lesbar/hörbar sind. Allerdings habe ich sehr lange gebraucht, um zu erfahren, ob man die Vorbände lesen/hören muss. Das ist auf keiner Produktseite etlicher Webseiten zu lesen. Die Geschichte mag an sich unabhängig lesbar/hörbar von den Vorbänden sein, allerdings ist sie nicht gänzlich frei von ihnen. Die Charakter- und Situationsentwicklungen der Ermittler. Das macht sich natürlich beim Lesen/Hören bemerkbar.

Was ich immer angebe, wenn ich es sehe, ist der unsinnige Vermerk auf dem Cover: "Bestsellerautor Andreas Winkelmann schreibt als Frank Kodiak". Ein Pseudonym sollte auch als solches behandelt werden - und nicht als PR-Masche. Total sinnlos, wenn doch der echte Autorenname beisteht. Was soll der Quatsch? Diesmal hat eine andere Leserin das mal mit aufgeführt, sonst bin ich immer die Einzige, die das bescheuert findet.

Zu den Charakteren kann ich nichts schreiben, ich konnte sie gedanklich und gefühlsmäßig nicht einfangen. Der Anfang ist für mich bereits furchtbar langweilig und zäh - was auch an dem Sprecher liegt. Dieser war leider nicht mein Fall. Er war nicht miserabel, aber für mich auch kein Sprecher, den ich stundenlang durchweg anhören kann. Dadurch fiel es mir zusätzlich schwer, weiterzuhören.


Fazit:
Alles negative kam hier zusammen, sodass ich nach 1 Stunde und 41 Minuten abbrechen musste. Ob es als Buch besser wäre? Ich denke nicht, da nicht nur der Sprecher nicht überzeugen kann. Schade, ich bin enttäuscht. Und wieder nicht: Denn die Geschichten von Herrn Winkelmann haben mich bisher nie mitreißen können.


SPRECHER ⭐⭐⭐

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