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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2025

ein Roman, der mit Wärme, Tempo und echter Menschlichkeit überrascht

The Heat is on – Something‘s Cooking Between Us
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Felicia Kingsley schafft es hier, eine Romance zu erzählen, die gleichzeitig Tempo hat und doch Raum lässt für echte Gefühle. Und genau das macht dieses Buch so unwiderstehlich.

Dwight Faraday war für ...

Felicia Kingsley schafft es hier, eine Romance zu erzählen, die gleichzeitig Tempo hat und doch Raum lässt für echte Gefühle. Und genau das macht dieses Buch so unwiderstehlich.

Dwight Faraday war für mich sofort eine Figur, die mehr kann, als ein klassischer Romance-Held sein. Er ist FBI-Agent, ja – aber hier ist er nicht der unfehlbare Draufgänger, sondern ein Mann, der zwischen Pflichtbewusstsein und persönlichem Gewissen zerrieben wird. Seine Undercover-Mission in die Welt der Familie Villa wirkt zu Beginn wie ein klassischer Aufhänger, doch schnell merkt man, dass hinter Dwight eine Tiefe steckt, die weit über die üblichen Agentenklischees hinausgeht. Seine innere Zerrissenheit ist nicht nur ein Handlungselement – man spürt sie auf jeder Seite.

Und dann ist da Julia. Keine überzogene Heldin, keine dramatische Diva, sondern eine Frau, die mit einer realen, belastenden Einschränkung lebt. Sie kämpft nicht laut, sondern leise – und genau das bewegt. Ihre Unsicherheit, ihr Misstrauen, ihre Scham, ihr stiller Stolz: alles wirkt so glaubwürdig, dass man sofort versteht, warum sie Dwight alias „Romeo“ nicht einfach so in ihr Leben lässt.

Der Schlagabtausch zwischen den beiden – besonders in der Küche – ist herrlich direkt, warm, manchmal bissig, aber nie künstlich. Es ist kein „Feindseligkeit aus Prinzip“, sondern das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die beide versuchen, Kontrolle über ihr Leben zu behalten, während sie es – ungewollt – Schritt für Schritt füreinander verlieren.

Was ich besonders mochte: Kingsley gönnt beiden Figuren Raum, ohne einseitig zu werden. Durch die wechselnden Perspektiven versteht man Dwight genauso gut wie Julia. Man sieht seine Loyalität, seine Angst, seinen Auftrag – und ebenso ihre Verletzlichkeit, ihr Bedürfnis nach Sicherheit und ihr Ringen mit dem eigenen Körper. Dadurch entfaltet sich eine emotionale Intensität, die mich mehrfach überrascht hat.

Die Spannung der Undercover-Story bleibt angenehm präsent, überlagert aber nie die Beziehung. Stattdessen entsteht ein fesselndes Gleichgewicht zwischen beruflichem Druck, familiären Konflikten, subtilem Humor und echter Nähe. Und ja: Die Frage, wann Dwight die Wahrheit sagt – und was dann bleibt – zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und sorgt dafür, dass man irgendwann nicht mehr aufhören kann.

Die Küche der Villa wird dabei fast zu einem eigenen Schauplatz, voller Energie, Chaos und Herz. Kingsley schreibt mit einer Klarheit, die trägt: warm, pointiert, fließend. Kein übertriebener Kitsch, kein unnötiges Drama – nur eine gut erzählte Geschichte mit Charaktertiefe und Spannung.

Fazit:
The Heat is On ist eine Liebesgeschichte mit Herz und Rückgrat. Eine Romance, die nicht nur unterhält, sondern bewegt. Dwight und Julia sind zwei Figuren, die man begleitet, weil sie echt wirken – verletzlich, widersprüchlich und zutiefst menschlich. Ein Buch, das man einfach gern liest und das länger nachklingt, als man erwartet.

Veröffentlicht am 20.11.2025

klug, warmherzig und mit genau dem richtigen Funken Chaos

Novel Haven - Match of Fate
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Match of Fate hat mich bereits nach wenigen Seiten abgeholt, und zwar nicht mit übertriebenem Drama, sondern mit einer ehrlichen, überraschend reifen Dynamik. Das Buch wirkt leicht, ohne belanglos zu ...



Match of Fate hat mich bereits nach wenigen Seiten abgeholt, und zwar nicht mit übertriebenem Drama, sondern mit einer ehrlichen, überraschend reifen Dynamik. Das Buch wirkt leicht, ohne belanglos zu sein, und emotional, ohne kitschig zu werden – eine Balance, die man so nicht oft findet.

Nataly war für mich sofort ein Charakter, den man gern begleitet: ein bisschen chaotisch, ein bisschen zu gutmütig, ein bisschen zu schnell verliebt – aber auf eine Weise, die sehr menschlich wirkt. Und obwohl ich persönlich ihre Taylor-Swift-Begeisterung nicht teile, habe ich ihre Leidenschaft für Dinge, die sie glücklich machen, sehr gemocht. Sie ist eine Figur, die sich selbst im Weg steht, aber nie auf eine frustrierende Art.

Dylan dagegen hat mich überrascht. Er ist nicht der typische „schweigsame Gamer mit dunkler Vergangenheit“, sondern ein Mann, der sich bewusst zurücknimmt, weil er Dinge durchdenkt, bevor er handelt. Diese ruhige Tiefe war für mich tatsächlich das stärkste Element des Buches. Sein Grumpy-Charakter ist nicht überzeichnet, sondern von einer Gelassenheit getragen, die man selten so glaubwürdig liest.

Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert von Anfang an, und zwar nicht nur durch prickelnde Szenen oder Witz, sondern durch klare Kommunikation. Dass zwei Figuren in einer Romance konsequent miteinander reden, statt sich in Missverständnissen zu verlieren, sollte selbstverständlich sein – ist es aber leider selten. Genau das macht ihre Beziehung so angenehm nachvollziehbar.

Besonders gelungen fand ich die Gaming-Elemente. Nichts wirkt gekünstelt, nichts nur fürs Flair hineingedrückt. Die Livestream-Szene bietet nicht nur Humor, sondern legt den Grundstein für alles, was folgt. Und der Fake-Dating-Plot funktioniert hier tatsächlich einmal, weil beide Figuren genug Persönlichkeit mitbringen, um ihn zu tragen.

Nicht ganz so stark war für mich das Setting. London bleibt eher Kulisse als Atmosphäre. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Tiefe oder Greifbarkeit der Stadt gewünscht. Die Isle of Wight hingegen war wunderbar lebendig – entspannt, fast weichgezeichnet, genau der Kontrast, den diese Geschichte gebraucht hat.

Die Nebenfiguren runden das Ganze ab, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Man spürt, dass sie wichtig für die Hauptfiguren sind, nicht einfach nur Deko. Und ja – Jack bleibt ein gutes Beispiel dafür, wen man im echten Leben bitte großzügig umgeht.

Mein Highlight: die kleinen Details. Die Gaming-Zitate, der subtile Humor, das Gefühl, als würde man zwei Menschen dabei beobachten, wie sie ganz leise aus ihrer Komfortzone herauswachsen. Das wirkt authentisch – und genau das macht dieses Buch so charmant.

Veröffentlicht am 20.11.2025

berührend, gut erzählt und überraschend ernsthaft

Mornings in Boston - The Stories We Tell
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Mornings in Boston hat mich schneller mitgenommen, als ich erwartet hatte. Anna Lane erzählt hier keine leichte Morgenshow-Romanze, sondern eine Geschichte, die trotz ihrer Warmherzigkeit Tiefe hat. ...



Mornings in Boston hat mich schneller mitgenommen, als ich erwartet hatte. Anna Lane erzählt hier keine leichte Morgenshow-Romanze, sondern eine Geschichte, die trotz ihrer Warmherzigkeit Tiefe hat. Genau diese Mischung aus Leichtigkeit und Schmerz hat mich überzeugt.

Penelope war für mich sofort greifbar. Ihre Trauer, ihre Unsicherheit, ihr Versuch, irgendwo wieder festen Boden zu finden – das alles wirkte authentisch, ohne je schwer zu werden. Und wie sie in dieser Fernsehwelt landet, in der alles nach außen perfekt wirkt, während innen alles wankt, hat mich sofort neugierig gemacht.

Connor brauchte etwas länger. Anfangs war er mir zu sehr der klassische Grumpy-Moderator, der die Rolle ein bisschen zu routiniert bedient. Aber je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr zeigte sich, was hinter seiner kontrollierten Art steckt. Und dann funktionierte die Dynamik zwischen ihm und Penelope plötzlich richtig gut: nicht überdramatisch, sondern nachvollziehbar und leise intensiv.

Der Schreibstil ist klar, modern und auf den Punkt. Die Dialoge sitzen, ohne gewollt witzig klingen zu wollen, und die emotionalen Momente wirken ehrlich. Besonders stark fand ich, wie die Autorin mit Trauer und Schuld umgeht – nicht überzogen, sondern so, dass man die Figuren versteht, ohne sie bemitleiden zu müssen.

Meine einzige wirkliche Kritik: Boston selbst bleibt erstaunlich blass. Das Fernsehstudio lebt, die Figuren leben – doch die Stadt könnte mehr Raum bekommen. Das hätte der Geschichte noch mehr Atmosphäre gegeben.

Trotzdem: Mornings in Boston ist ein warmes, gut erzähltes Buch mit zwei Figuren, die sich langsam, glaubwürdig und berührend aufeinander zubewegen. Kein Kitsch, kein unnötiges Drama – einfach eine schöne, erwachsene Romance mit Tiefe.

Eine klare Empfehlung für alle, die ruhige Emotionen, starke Charaktere und ein bisschen TV-Show-Glitzer mögen.

Veröffentlicht am 20.11.2025

Lebenshighlight

Weil wir es uns versprochen haben
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Weil wir es uns versprochen haben hat mich auf eine Weise berührt, die sich nicht sofort in Worte fassen lässt. Brittainy Cherry hat wieder dieses besondere Etwas erschaffen – ein Buch, das gleichzeitig ...

Weil wir es uns versprochen haben hat mich auf eine Weise berührt, die sich nicht sofort in Worte fassen lässt. Brittainy Cherry hat wieder dieses besondere Etwas erschaffen – ein Buch, das gleichzeitig wehtut und heilt, das einen an den verletzlichsten Stellen berührt und trotzdem Hoffnung sät. Ich liebe ihre Werke seit Jahren, aber dieses hier hat sich fast lautlos in mein Herz geschlichen und dort etwas verschoben.

Die Geschichte von Kierra und Gabriel ist nicht bloß emotional – sie ist menschlich in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit. Beide tragen ein Gewicht mit sich herum, das sich nur langsam offenbart, und gerade dadurch fühlte es sich so ehrlich an. Gabriel war für mich ein absolutes Highlight: nicht idealisiert, sondern in seiner Sanftheit und Geduld schlicht beeindruckend. Ein Mann, der nicht „perfekt“ geschrieben wirkt, sondern der mit seiner stillen Stärke einfach da ist. Ja – ein neuer Bookboyfriend, aber vor allem eine Figur, die Beständigkeit verkörpert, wenn alles andere zerbricht.

Kierra hingegen hat mich auf eine tiefere Weise bewegt. Eine Psychologin, die täglich anderen den Weg aus ihren Abgründen zeigt, während sie selbst in ihren eigenen gefangen bleibt – das war so treffend, so real, dass es fast schmerzte. Ihre innere Zerrissenheit, ihr verzweifeltes Festhalten an Schuld, an einer Ehe, die ihr Licht Stück für Stück nimmt – das alles hat eine Intensität, die mich nicht losgelassen hat. Und dann sieht man, wie sie langsam wieder zu sich findet, tastend, vorsichtig, aber entschieden. Das war für mich eines der stärksten Elemente des Buches.

Die Rückblicke waren für mich auch ein Highlight. Man spürt das Versprechen ihrer Kindheit, die tiefe Freundschaft, die erste Liebe… und dann den Bruch, der alles auseinanderreißt. Gabriels Erinnerungsverlust ist tragisch, aber nie kitschig erzählt. Es entsteht ein merkwürdig schöner Schmerz darin, dass er Kierra nicht erkennt und sie dennoch unweigerlich wieder zu seiner Zuflucht wird.

Was mich besonders eingenommen hat, war die Ruhe, mit der Cherry schwere Themen behandelt. Missbräuchliche Beziehungen, Selbstwert, Trauma – nichts davon wird heruntergespielt, aber auch nicht sensationsheischend präsentiert. Stattdessen bleibt Raum für das Wesentliche: Heilung. Mut. Die Erkenntnis, dass manche Verbindungen selbst über verlorene Erinnerungen hinweg bestehen.

Die Beziehung zwischen Gabriel und Kierra wächst nicht nur wieder – sie verändert sich, wie Menschen sich verändern, wenn sie durch Dunkelheit gegangen sind. Langsam. Behutsam. Und unendlich berührend.

Am Ende blieb ich mit einem Gefühl zurück, das selten ist: nicht überwältigt, sondern leise dankbar. Dieses Buch ist keine einfache Geschichte, sondern eine, die man still zu Ende liest und dann eine Weile mit sich herumträgt.

Veröffentlicht am 20.11.2025

nette Fortsetzung

Blood on the Tide
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Blood on the Tide hat mich auf eine Art erwischt, die ich selbst nicht ganz einordnen konnte. Lizzie kenne ich natürlich schon aus dem ersten Band – diese kühle, fast schon messerscharfe Präsenz, die mit ...

Blood on the Tide hat mich auf eine Art erwischt, die ich selbst nicht ganz einordnen konnte. Lizzie kenne ich natürlich schon aus dem ersten Band – diese kühle, fast schon messerscharfe Präsenz, die mit jedem Schritt spürbar macht, dass sie nur sich selbst vertraut. Und auch diesmal wirbelt sie durch die Handlung, kompromisslos und erschreckend zielstrebig, aber zugleich mit einer verletzlichen Schattierung, die man eher erahnt als erkennt.

Gerade das macht das Buch so faszinierend: dieses harsche, grausame Setting, das Katee Robert mit beinahe spielerischer Leichtigkeit zum Leben erweckt, während moralische Grenzen ständig verschoben werden. Es ist definitiv kein Wohlfühlroman – und genau das mochte ich. Manche Szenen sind so intensiv, dass ich merkte, wie ich unbewusst den Atem anhielt.

Trotzdem blieb ich emotional nicht so nah an der Liebesgeschichte dran, wie ich es mir gewünscht hätte. Maeve konnte ich sofort greifen, ihre Beweggründe haben für mich eine klare Schwere und Echtheit. Lizzie dagegen glitt mir immer wieder zwischen den Fingern davon – vielleicht gerade weil ihre Distanziertheit so konsequent geschrieben ist. Ich bewundere die Idee dahinter, aber die Gefühle zwischen den beiden haben mich nur phasenweise wirklich erreicht.

Die Nebenhandlung um Threshold wirkt weiterhin wie ein großes, dunkles Versprechen, das sich nur langsam öffnet. Mir persönlich war dieses „langsam“ manchmal zu betont; es blieb das Gefühl, mehr Fragen als Antworten mitzunehmen. Doch genau das sorgt auch dafür, dass ich trotz meiner Kritik nicht loslassen konnte – und nun hoffe, dass der finale Band all die verstreuten Fäden überzeugend zusammenzieht.