ein Roman, der mit Wärme, Tempo und echter Menschlichkeit überrascht
The Heat is on – Something‘s Cooking Between UsFelicia Kingsley schafft es hier, eine Romance zu erzählen, die gleichzeitig Tempo hat und doch Raum lässt für echte Gefühle. Und genau das macht dieses Buch so unwiderstehlich.
Dwight Faraday war für ...
Felicia Kingsley schafft es hier, eine Romance zu erzählen, die gleichzeitig Tempo hat und doch Raum lässt für echte Gefühle. Und genau das macht dieses Buch so unwiderstehlich.
Dwight Faraday war für mich sofort eine Figur, die mehr kann, als ein klassischer Romance-Held sein. Er ist FBI-Agent, ja – aber hier ist er nicht der unfehlbare Draufgänger, sondern ein Mann, der zwischen Pflichtbewusstsein und persönlichem Gewissen zerrieben wird. Seine Undercover-Mission in die Welt der Familie Villa wirkt zu Beginn wie ein klassischer Aufhänger, doch schnell merkt man, dass hinter Dwight eine Tiefe steckt, die weit über die üblichen Agentenklischees hinausgeht. Seine innere Zerrissenheit ist nicht nur ein Handlungselement – man spürt sie auf jeder Seite.
Und dann ist da Julia. Keine überzogene Heldin, keine dramatische Diva, sondern eine Frau, die mit einer realen, belastenden Einschränkung lebt. Sie kämpft nicht laut, sondern leise – und genau das bewegt. Ihre Unsicherheit, ihr Misstrauen, ihre Scham, ihr stiller Stolz: alles wirkt so glaubwürdig, dass man sofort versteht, warum sie Dwight alias „Romeo“ nicht einfach so in ihr Leben lässt.
Der Schlagabtausch zwischen den beiden – besonders in der Küche – ist herrlich direkt, warm, manchmal bissig, aber nie künstlich. Es ist kein „Feindseligkeit aus Prinzip“, sondern das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die beide versuchen, Kontrolle über ihr Leben zu behalten, während sie es – ungewollt – Schritt für Schritt füreinander verlieren.
Was ich besonders mochte: Kingsley gönnt beiden Figuren Raum, ohne einseitig zu werden. Durch die wechselnden Perspektiven versteht man Dwight genauso gut wie Julia. Man sieht seine Loyalität, seine Angst, seinen Auftrag – und ebenso ihre Verletzlichkeit, ihr Bedürfnis nach Sicherheit und ihr Ringen mit dem eigenen Körper. Dadurch entfaltet sich eine emotionale Intensität, die mich mehrfach überrascht hat.
Die Spannung der Undercover-Story bleibt angenehm präsent, überlagert aber nie die Beziehung. Stattdessen entsteht ein fesselndes Gleichgewicht zwischen beruflichem Druck, familiären Konflikten, subtilem Humor und echter Nähe. Und ja: Die Frage, wann Dwight die Wahrheit sagt – und was dann bleibt – zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und sorgt dafür, dass man irgendwann nicht mehr aufhören kann.
Die Küche der Villa wird dabei fast zu einem eigenen Schauplatz, voller Energie, Chaos und Herz. Kingsley schreibt mit einer Klarheit, die trägt: warm, pointiert, fließend. Kein übertriebener Kitsch, kein unnötiges Drama – nur eine gut erzählte Geschichte mit Charaktertiefe und Spannung.
Fazit:
The Heat is On ist eine Liebesgeschichte mit Herz und Rückgrat. Eine Romance, die nicht nur unterhält, sondern bewegt. Dwight und Julia sind zwei Figuren, die man begleitet, weil sie echt wirken – verletzlich, widersprüchlich und zutiefst menschlich. Ein Buch, das man einfach gern liest und das länger nachklingt, als man erwartet.