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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

Eine wunderschöne und zugleich tieftraurige Geschichte!

The Light in Us
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Da die beiden "All In" Bände der Autorin zu meinen absoluten Lesehighlights gehören und ich mich bereits da schon in ihren emotionalen und packenden Schreibstil verliebt habe, war meine Vorfreude auf "The ...

Da die beiden "All In" Bände der Autorin zu meinen absoluten Lesehighlights gehören und ich mich bereits da schon in ihren emotionalen und packenden Schreibstil verliebt habe, war meine Vorfreude auf "The Light In Us" besonders groß. Das Cover und seine Farben sind wunderschön und nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich sagen, dass der Inhalt es auch ist.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Charlotte, als auch aus der Sicht von Noah erzählt, was meiner Meinung in diesem Buch besonders in wichtig ist, da Noah die meisten Dinge wegen seiner Blindheit ganz anders wahrnimmt. Und daran als Leser / Leserinnen teilhaben zu können, war eine ganz neue und vor allem intensive Erfahrung, die mir besonders gut gefallen hat.
Beide Protagonisten haben ihr Päckchen mit sich zu tragen und bei beiden überschattet ein vergangenes Ereignis ihr gegenwärtiges Leben.

»Manchmal müssen wir im Leben tun, was das Beste ist. Und das Beste ist oft nicht das Leichteste.«

Mit Charlotte bin ich von Anfang an sehr gut klargekommen. Sie ist ein unfassbar lieber, geduldiger und herzensguter Mensch, der eine unglaubliche Wärme ausstrahlt und in dessen Gegenwart man sich automatisch wohl fühlt. Sie macht es einem sehr leicht, sie in sein Herz zu schließen und es ist unmöglich, sie nicht zu mögen. Trotzdem wird einem schnell klar, dass sie das, was in der Vergangenheit passiert ist, immer noch stark belastet und ihr jegliche Freude am Leben nimmt. Charlotte besitzt ein wunderbares Talent und ihre Leidenschaft für die Musik, in der sie aber nicht mehr voll aufgehen kann, weil sie irgendwie verloren scheint und ihren Weg zurück einfach nicht findet. Ich konnte ihre Gedankengänge wirklich sehr gut nachvollziehen und ihre Emotionen nachempfinden. Ihre Gedanken und Gefühle wurden so echt dargestellt, dass ich jedes Wort beim Lesen selber fühlen konnte. Das gilt aber nicht nur für sie, sondern vor allem auch für Noah.

»Denn nur, wenn man kurz davor steht, alles zu verlieren, begreift man, was man hat.«

Noah scheint auf den ersten Blick ein recht schwieriger Mensch zu sein, aber wenn man weiß, was er durch den Unfall durchmachen musste, kann man sein Verhalten durchaus verstehen. Er selbst kann mit seinem alten Leben nicht abschließen und ist auch nicht bereit dazu, sich seinem neuen Leben zu stellen. Er ist verbittert, wütend und genau wie Charlotte ist er auch total verloren. Ich muss sagen, dass besonders die Kapitel aus seiner Sicht sehr emotional und ergreifend waren. Zu lesen, wie er sich - gefangen in der Dunkelheit - fühlt, all sein Schmerz und der Verlust von Dingen, die er geliebt hat und seine Verzweiflung und Hilflosigkeit haben mich oftmals wirklich selbst runtergezogen. Ich glaube, man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie sich ein Mensch fühlen muss, der sein Augenlicht verloren hat, doch Emma Scott hat Noah's Gefühle und Gedanken unglaublich realistisch und gut nachvollziehbar dargestellt.

»Die Euphorie angesichts dieser endlosen Fülle von Möglichkeiten war für immer verloren.
Und dann traf ich Charlotte.«

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich unglaublich berührt und ist in meinen Augen eine ganz Besondere. Zwei verlorene Menschen treffen aufeinander und retten sich gegenseitig. Da ist Charlotte, die hinter Noah's Fassade blickt und versucht, dort den Menschen zu finden, der hinter all der Verbitterung und dem Schmerz versteckt ist. Charlotte, für die es überhaupt nicht in Frage kommt, dass Noah sich selbst aufgibt und für die es auch keine Option ist, ihn aufzugeben. Und Charlotte, die es tatsächlich schafft, Noah wieder auf den richtigen Weg zu verhelfen - und das, indem sie einfach nur sie selbst ist.

Und Noah, der dank Charlotte auf einmal wieder neue Hoffnung verspürt, obwohl er diese für immer verloren geglaubt hat. Noah, dessen Welt sich auf einmal nicht nur um ihn selbst dreht, sondern dem Charlotte's Leben wichtiger als sein eigenes zu sein scheint und für dessen Glück er zu kämpfen bereit ist. Und Noah, der Charlotte dabei hilft, ihre Musik wiederzufinden. Ich muss sagen, dass die Geschichte der beiden alles andere als einfach ist. Sie ist verbunden mit viel Schmerz, mit Verzweiflung und auch mit Enttäuschungen. Es gibt viele Tiefs, aber auch einige Hochs. Und es gibt Hoffnung, Freude, Glück und vor allem gibt es Liebe. Und davon eine Menge.

Was ich hierbei besonders schön fand war, dass es mal überhaupt nicht darum geht, wie die Protagonistin aussieht. Es spielt keine Rolle, ob sie wunderschön ist oder nicht und wie ihre Haare, ihre Augen, ihre Figur oder ihr Gesicht aussehen. Dadurch, dass Noah blind ist, konzentriert er sich voll und ganz auf Charlotte's Persönlichkeit, auf ihren Charakter und die Art und Weise, wie sie sich verhält. Er entdeckt ihre Schönheit im Inneren, und nicht ihre Äußerliche. Das sorgt dafür, dass die Gefühle zwischen den beiden noch intensiver sind und man noch viel mehr mit den beiden mitfühlen kann.

Ich bin blind, aber ich bin nicht länger verloren in der Dunkelheit.

Ich finde, "The Light In Us" ist eine wunderschöne und zugleich tieftraurige Geschichte. Es ist eine Geschichte über Verlust und Schmerz, aber auch über Hoffnung und Glück. Sie ist emotional, sie ist einzigartig und sie berührt einen beim Lesen. Sowohl Haupt- als auch Nebenhandlung haben mir mehr als gut gefallen, ich habe die Charaktere in mein Herz geschlossen und Seite für Seite mit ihnen mitgefiebert. Emma Scott weiß, wie sie Gefühle in Worte zu fassen hat, um ihre Leser / Leserinnen tief zu berühren - in Worte, die einem wirklich unter die Haut gehen. Ich habe dieses Buch mit all seinen schönen und weniger schönen Fassaden geliebt und für mich ist es auf jeden Fall ein ganz große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.08.2019

Leider eine Enttäuschung

From Here to You
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Als ich dieses Buch entdeckt habe, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang super und überhaupt hatte ich vorher schon viel Gutes über die Autorin gehört. Verständlich ...

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Der Klappentext klang super und überhaupt hatte ich vorher schon viel Gutes über die Autorin gehört. Verständlich also, dass ich mich nicht nur wahnsinnig auf das Buch gefreut habe, sondern auch mit hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Leider wurden diese aber nicht im Entferntesten erfüllt. Im Gegenteil. Es hat mich tatsächlich ziemlich enttäuscht und ich wäre fast in eine Leseflaute hineingeraten.

Schon der Anfang kam mir sehr merkwürdig vor, weil die Handlungen und Reaktionen einiger Charakter super unglaubwürdig waren und sich das Ganze einfach unecht angefühlt hat. Dieses Gefühl ist bei mir leider auch im weiteren Verlauf der Geschichte geblieben.
Zur Protagonistin, Darby, konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen. Sie war für mich überhaupt nicht greifbar, ihr Verhalten oftmals super widersprüchlich und die meiste Zeit über habe ich sie tatsächlich als eher nervigen Charakter empfunden. Ich konnte ihre Gedankengänge und Handlungen nur selten nachvollziehen und mein Mitgefühl ihr gegenüber blieb leider auch total aus.

Auch mit dem männlichen Protagonisten, Trex, hatte ich meine Probleme. Dieser schien vom ersten Moment an gerade zu besessen von Darby zu sein. Sein Verhalten ihr gegenüber war in meinen Augen nicht nur unpassend, sondern auch vollkommen übertrieben. Übertrieben ist hier übrigens das Stichwort, denn alles, was Trex in Verbindung mit Darby gemacht oder gesagt hat, war übertrieben. Komplett übertrieben. Ich habe ihm seine Gefühle absolut nicht abkaufen können und sogar ich habe während des Lesens ein Gefühl von Enge verspürt, weil er so sehr geklammert hat. Auch von Liebe seinerseits ist viel zu schnell die Rede, an einer Stelle im Buch, an der solche Gefühle einfach unmöglich schon vorhanden sein können.

Man kann sich wahrscheinlich denken, dass wenn ich mit den beiden Protagonisten so starke Probleme hatte, ich auch die Liebesgeschichte der beiden weder überzeugend noch berührend fand. Alles ging viel zu schnell, war zu oberflächlich und zu unecht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die beiden sich mal so wirklich kennengelernt haben und die meiste Zeit haben sie entweder über ihre verschiedenen Ansichten ihres Glaubens oder eben nicht Glaubens diskutiert oder es ging darum, dass sie ihm nicht wirklich vertrauen kann, Zweifel hat und Unsicher ist. Es gab für mich keine schönen Momente zwischen ihnen, in denen ich hätte mitfühlen können - kein Bauchkribbeln, kein Knistern. Nichts. Ich finde das selbst unglaublich schade, denn ich hätte auch etwas vollkommenes anderes erwartet. Aber es ist nun mal, wie es ist.

Auch sonst finde ich leider wirklich nichts, was mir inhaltlich in irgendeiner Weise gefallen hat. Alles rund um Trex' Job fand ich größtenteils ziemlich lahm und viele Passagen haben sich wirklich gezogen. Mir hat einfach komplett die Verbindung zu den Charakteren gefehlt, die Geschichte war total vorhersehbar und das gewisse Etwas, nach dem ich die ganze Zeit Ausschau gehalten habe, existierte in diesem Buch einfach nicht.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich selten ein Buch als wirklich schlecht empfinde und meistens auch immer noch einige positive Dinge finde. Hierbei ist dies leider nicht der Fall. Mir hat das Buch einfach absolut nicht gefallen und es war eine ziemliche Enttäuschung für mich. Ich habe noch ein älteres Buch der Autorin zu Hause und werde ihr auch auf jeden Fall noch einmal eine Chance geben, aber "From Here To You" ist für mich definitiv ein Flop.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Magisch, düster, geheimnisvoll ...

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Ausschlaggebend dafür, dass ich dieses Buch unbedingt haben wollte, war tatsächlich dieses unfassbar schöne Cover. Sowohl der Buchumschlag als auch wie es darunter aussieht, ist einfach so so schön und ...

Ausschlaggebend dafür, dass ich dieses Buch unbedingt haben wollte, war tatsächlich dieses unfassbar schöne Cover. Sowohl der Buchumschlag als auch wie es darunter aussieht, ist einfach so so schön und - wie ich finde - ein wahrer Eyecatcher. Dass der Klappentext dazu auch noch super spannend klang, war natürlich dann wie ein kleiner Jackpot.
Es ist das erste Mal, das ich etwas von der Autorin gelesen habe und ich weiß ganz sicher, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Ihre Art und Weise zu schreiben ist unterhaltsam und fesselnd zugleich und hat mir wunderbar gut gefallen.

»Wenn du nur die beiden Optionen hast, aufzugeben oder etwas Verrücktes zu wagen, dann wäre es doch verrückt, das Verrückte nicht zu wagen.«

Den Einstieg in die Geschichte habe ich als ziemlich verwirrend und auch etwas schwierig empfunden, doch das hat sich schnell gelegt und von da an habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Die Welt dort ist eine Mischung aus düster und magisch, sie hat etwas Gefährliches an sich, aber ist gleichzeitig auch unglaublich faszinierend. Sie weckt die Neugier in einem und sorgt dafür, dass man selbst den Wunsch verspürt, dort zu sein und all die verschiedenen Orte zu erkunden. Es erwartet einen immer etwas Neues und dadurch, dass man immer nur häppchenweise mit Informationen versorgt wird, bekommt man nie wirklich genug. Dieses Buch fordert einen heraus, es verwirrt und macht gleichzeitig neugierig und es verlangt von einem, dass man seinen Kopf anstrengt. Das ist aber auch gut so, weil es dazu beiträgt, dass man noch tiefer in die Geschichte hinein taucht und das Gefühl hat, selbst Teil davon zu sein.

Es gibt eine Protagonistin, die Rebellin und Kämpferin ist und deren loses Mundwerk zwar oftmals für Ärger sorgt, aber dabei total unterhaltsam ist. Mailin ist ein sehr starkes, mutiges und selbstbewusstes Mädchen, das voller Hoffnung steckt und niemals aufgibt. Sie lässt sich oft von ihrem Herzen leiten, vergisst dabei aber nicht, auch ihren Verstand einzusetzen. Ich würde nicht sagen, dass ich mich gut mit ihr identifizieren konnte, denn dafür ist sie mir weit überlegen - aber ich war absolut fasziniert von ihrer Willensstärke und der Art und Weise, wie sie durch's Leben geht. An jeder Ecke erwarten sie und damit auch uns als Leser / Leserinnen unerwartete Wendungen und mit der Zeit sammelt man gemeinsam mit ihr immer mehr Puzzleteile, von denen man sich erhofft, dass sie am Ende ein klares Bild ergeben. Mailin's Weg besteht aus Abenteuern, Gefahren, Hoffnung, Angst, Schmerz und Widerstand. Und dank einer ganz bestimmten Person ist ihr auch ein Stückchen Glück vergönnt.

»Du musst den Menschen nur genug Lügen erzählen. Irgendwann kannst du ihnen bedenkenlos die Wahrheit anvertrauen und sie können nichts mehr damit anfangen.«

Die Liebesgeschichte steht in diesem Buch nicht im Mittelpunkt, ist aber für die Geschichte an sich und vor allem auch für die Protagonistin sehr wichtig. Sie ist natürlich alles andere als typisch und normal, schon allein ihr Beginn basiert auf einer eher unschönen und unfreiwilligen Begegnung. Es gibt schlagfertige Sprüche von beiden Seiten aus, eine Menge Geheimnisse und Lügen, durch die man selbst nie so recht wieß, was man glauben soll bzw. wem man trauen kann. Die Momente, in denen der Fokus auf der Liebesgeschichte liegt, sind wirklich super schön. Sie sind der perfekte Ausgleich zum spannenden und nervenaufreibenden Teil dieses Buches undverschaffen einem als Leser / Leserinnen mal eine kleine Pause zum Durchatmen.

Die einzige Sache, die ich - abgesehen vom Anfang - etwas zu bemängeln habe, sind die vielen schwierigen Wörter, die immer wieder in diesem Buch vorkommen. Manchmal standen unglaublich viele solcher Wörter auf aufeinanderfolgenden Seiten und haben für mich den Lesefluss kurzzeitig ins Stocken gebracht. Das ist aber kein wirklich großer Kritikpunkt und etwas, das man leicht wieder vergessen kann, weil dafür der Rest einfach stimmt.
Zu dem Ende kann ich nichts sagen, außer dass ich ganz schnell den zweiten Band haben möchte, um zu erfahren, wie es weitergeht. Es gibt sehr viele offene Fragen und ungeklärte Dinge, was aber natürlich auch bedeutet, dass es spannend bleiben wird.
Mir hat das Buch auf jeden Fall sehr sehr gut gefallen und ich freue mich riesig darauf, wenn im Frühjahr 2020 der zweite Band erscheint.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Tanja Voosen weiß, wie sie Gefühle in Worte zu fassen hat, um ihre LeserInnen zu berühren!

My Second Chance
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Nachdem mir "My First Love" so gut gefallen hat und ich Lorn bereits dort schon sehr mochte, war für mich klar, dass ich "My Second Chance" auf jeden Fall lesen muss. Auch Theo war mir natürlich nicht ...

Nachdem mir "My First Love" so gut gefallen hat und ich Lorn bereits dort schon sehr mochte, war für mich klar, dass ich "My Second Chance" auf jeden Fall lesen muss. Auch Theo war mir natürlich nicht fremd, jedoch ist er jemand, der sehr wenig von sich preisgibt, weswegen ich ihn vorher nicht so gut einschätzen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank dem wundervollen Schreibstil von Tanja Voosen super leicht gefallen und ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen regelrecht verschlungen. Wenn man einmal angefangen hat, kann man es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

»Kann man wirklich glücklich sein, wenn man niemals laut sagt, was man denkt oder fühlt?«

Ich bin von Anfang an sehr gut mit Lorn als Protagonistin klargekommen und habe sie mit ihrer aufgeschlossen und humorvollen Art schnell ins Herz geschlossen. Sie ist ein sehr direkter und ehrgeiziger, aber vor allem auch sehr impulsiver Mensch, der oftmals erst handelt und dann nachdenkt. Ein Leben mit ihr als Teil davon gleicht einem Abenteuer und ist niemals langweilig.
Der einzige Bereich in ihrem Leben, in dem das jedoch ganz anders aussieht, ist ihr Liebesleben. Denn wie sagst du deinem besten Freund, dass du in ihn verliebt bist, ohne dass du die Freundschaft gefährdest?

Eine Verbindung zu Theo's Charakter aufzubauen war deutlich schwieriger für mich als bei Lorn. Er ist ein unglaublich lieber und hilfsbereiter Mensch auf den man sich immer verlassen kann und bei dem es unmöglich ist, ihn nicht zu mögen - jedoch gibt er sonst kaum etwas von sich preis. Man bekommt keinen wirklichen Einblick in seine Gedanken und Gefühle und ist damit in etwa genauso ahnungslos wie Lorn, was ihn betrifft. Trotzdem passiert es im Laufe der Geschichte immer mal wieder, dass sein Verhalten und seine Blicke erahnen lassen, dass da wohlmöglich auch von seiner Seite aus etwas ist - aber was?

Denn vielleicht war das Gefühl, verliebt zu sein, wie eine der Jahreszeiten. Für eine bestimmte Zeit gehörte ihr die ganze Welt, aber dann war sie vorbei, und das Leben ging trotzdem weiter.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch hat mir wirklich unglaublich gut gefallen, was vor allem daran liegt, dass sie anders ist. Dadurch, dass Lorn eher der draufgängerische Typ ist, übernimmt sie hier auch mehr die Führung. Das finde ich total klasse, weil es eben mal nicht dem Klischee entspricht, dass die Männer immer den ersten Schritt machen müssen. Aber auch sonst ist das Ganze zwischen Lorn und Theo etwas, das sich nur sehr langsam entwickelt - etwas, das Zeit braucht und sich genau diese Zeit auch nimmt. Dadurch wirken die Momente, Gespräche und Gefühle wesentlich authentischer, sehr viel echter.
Hinzu kommt, dass Tanja Voosen Gefühle einfach unfassbar gut in Worte fassen kann, und das auf eine Art und Weise, die einen total berührt.

Auch die Nebenhandlungen haben perfekt ins Buch gepasst und dafür gesorgt, dass ich die Geschichte noch ein bisschen mehr liebe. Es war unglaublich schön, Cassidy und Colton noch ein weiteres Stück auf ihrem Weg begleiten zu können und zu sehen, wie sich ihre Beziehung weiterentwickelt. Die Freundschaft von Lorn und Cassidy ist eine der Sorte, die wirklich zu beneiden ist. Auch sie spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle, weswegen es immer wieder enorm schöne Momente der beiden gibt. Ihre Freundschaft basiert einfach auf Loyalität, Vertrauen und Zusammenhalt - ich würde sagen, sie ist so, wie man sich selbst eine Freundschaft wünscht.

Und vielleicht war das Schöne an zweiten Chancen, dass wir alle - egal, welche Fehler wir machten - immer eine bekamen.

Was die Geschichte perfekt abgerundet hat war, dass auch das Thema "zweite Chancen" nicht nur im Bezug auf die Liebesgeschichte, sondern auch im Bereich Freundschaft aufgegriffen wird. Es wird hier ganz deutlich, wie wichtig es ist, mehr miteinander zu reden und sich nicht krampfhaft an Dingen festzuhalten, bei denen man sich nicht zu 100% sicher ist, dass sie auch der Wahrheit entsprechen. Reden kann so vieles retten und einen vor unnötigen Enttäuschungen und Verletzungen bewahren. Und genau das hat die Autorin wunderbar mit in ihr Buch eingebracht und auf eine sehr schöne Weise umgesetzt.

Was soll ich sonst noch sagen? Mir hat "My Second Chance" wirklich von der ersten bis zur letzten Seite super gut gefallen, ich habe die Seiten förmlich inhaliert und mir hat das Lesen einfach total viel Freude bereitet. Die Autorin hat hier für mich noch einmal bewiesen, was für ein wunderbares Schreibtalent sie hat und ich freue mich auf all ihre künftigen Bücher - ich werde sie auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Eine super süße und total tolle Geschichte

Unter dem Zelt der Sterne
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Also erst einmal muss ich dieses wunderschöne Cover und die tolle Aufmachung des gesamten Buches loben. In das Cover und seine Farben habe ich mich sofort verliebt und auch von innen sieht das Buch einfach ...

Also erst einmal muss ich dieses wunderschöne Cover und die tolle Aufmachung des gesamten Buches loben. In das Cover und seine Farben habe ich mich sofort verliebt und auch von innen sieht das Buch einfach nur toll aus.
Die Geschichte ist in drei Teile unterteilt und jeder Teil hat seine eigene Landkarte, auf der passend zum jeweiligen Teil abgebildet ist, wo sich was befindet und an welchen Orten die Charaktere sich aufhalten. Die Idee finde ich total toll und die Karten haben wirklich dabei geholfen, noch ein Stückchen mehr in die Geschichte einzutauchen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was unter anderem auch an dem wunderbar flüssigen Schreibstil von Jenn Bennett liegt. Man fängt an zu lesen und will danach eigentlich gar nicht mehr aufhören.

»Warum hast du nicht um mich gekämpft?«

Die Liebesgeschichte von Zorie und Lennon hat mir sehr sehr gut gefallen, weil sie einfach mal was anderes war. Die beiden könnten unterschiedlicher eigentlich nicht sein und doch spürt man, dass die beiden etwas Besonderes verbindet. Ihre Geschichte beginnt hier eigentlich wie ein ganz normales Teenagerleben erben abläuft, unterscheidet sich dann aber von allen anderen darin, dass es irgendwann nur noch die beiden alleine in der Natur gibt. Keine anderen Menschen, kein Internet und auch sonst nichts. Ich fand es super schön zu sehen, wie die beiden langsam wieder einen Schritt aufeinander zumachen, wie sie merken, dass die Gefühle füreinander von früher noch immer nicht verschwunden sind und vor allem wie sie endlich das Gespräch führen, was schon hätte viel eher stattfinden müssen.

Was das angeht, finde ich, zeigt dieses Buch ganz deutlich, dass durch einfache Missverständnisse so unglaublich viel kaputt gehen kann. Manchmal reichen ein paar einfach Worte, um irgendwelche Dinge zu klären. Sehr viele Menschen bilden sich lieber eine Meinung über irgendwas und halten an ihr fest, anstatt darüber zu reden und wohlmögliche Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Zorie und Lennon haben durch ein solches Missverständnis unfassbar viel verloren und haben beide sehr darunter gelitten - hätten sie von Anfang an miteinander gesprochen, wäre alles vielleicht ganz anders gelaufen.

»Wenn ich zu den Sternen hochgesehen habe, sah ich uns. Du warst die Sterne und ich der dunkle Himmel dahinter.«
»Ohne den dunklen Himmel wären die Sterne nicht zu sehen.«

Ich finde, dadurch dass das Buch größtenteils in der Wildnis spielt, hat es eine ganze besondere Atmosphäre. Während des Lesens bekommt man das Gefühl von Freiheit und Abenteuerlust, und die Nächte im Zelt sorgen für ein unglaublich gemütliches Feeling. Außerdem liegt der Fokus hierbei wirklich fast ausschließlich auf den beiden Protagonisten, weil es keinerlei unnötiges Drumherum oder irgendwelche Ablenkungen gibt.

Neben der Liebesgeschichte spielen auch die Familien von Zorie und Lennon eine wichtige Rolle. Die Entwicklungen, die innerhalb dieser stattfinden, haben mir auch unglaublich gut gefallen. Ich konnte mich während des Lesens sehr gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen und Gedanken und Handlungen der Charaktere nachvollziehen. Generell geht es in "Unter dem Zelt der Sterne" sehr viel um Freundschaft, Familie, Liebe, Zusammenhalt und auch Vergebung.

Alles in allen hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, jedoch muss ich sagen, dass es für mich kein 5-Sterne-Buch ist. Das liegt aber einfach daran, dass mir das gewisse Etwas gefehlt hat - sei es das starke Mitfühlen mit den Charakteren, das Bauchkribbeln bei den Momenten zwischen Zorie und Lennon oder Gänsehaut- bzw. Überraschungsmomente. All das hat mir hierbei leider einfach gefehlt.
Das sind aber keine schlimmen Kritikpunkte, denn das Buch hat mir allgemein wirklich vom Anfang bis zum Ende super gefallen. Ich möchte damit einfach nur zeigen, weswegen es eben keine 5 Sterne geworden sind.