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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2020

Eine kurzweilige, idyllische und süße Liebesgeschichte, bei der es einiges zu schmunzeln gibt. Toll für zwischendurch :)

Echo Lake - Liebe findet ihren Weg
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Nachdem ich bei der Leserunde zu "Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" von Maggie McGinnis bei der Lesejury kein Glück hatte, freute ich mich umso mehr, dass mir der Titel via Netgalley vom lieben Bastei ...

Nachdem ich bei der Leserunde zu "Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" von Maggie McGinnis bei der Lesejury kein Glück hatte, freute ich mich umso mehr, dass mir der Titel via Netgalley vom lieben Bastei Lübbe Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Herzlichen Dank an dieser Stelle! Selbstverständlich wird meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst.
Es handelt sich hierbei um meinen ersten "Echo Lake"-Roman, auf den ich durch das tolle Cover und die anschauliche, ausdrucksstarke Leseprobe bei der Lesejury aufmerksam geworden bin. Hier versprach ich mir eine spannende, idyllische und gefühlvolle Geschichte und war gespannt, ob mich die Autorin Maggie McGinnis catchen würde.

Die Geschichte handelt von der Protagonistin Gabriela, die mit ihren vier Schützlingen in ein Sommercamp reist, welches als letzte Maßnahme dazu dient, den Verweis von der renommierten Privatschule der Schülerinnen abzuwenden. Die vier Mädels hatten sich auf ihrer Schule einiges geleistet und zu schulden lassen kommen, nur Gabi glaubt aktuell wirklich noch daran, dass sie sich ändern können. Da tut so ein Aufenthalt fernab der Zivilisation sicher sein bestes, doch ist das Camp spärlicher, als erwartet. Und auch der Outdoor-Experte und Camp-Leiter Luke ist nicht gerade von ihrer Anreise begeisterst. Doch nach und nach nähern er und Gabi sich einander an und auch die Mädchen tauen schließlich auf und springen immer öfter über ihren eigenen Schatten. Die ein oder andere prekäre Situation schweißt alle ziemlich zusammen, fordert aber auch ihren Tribut...

Maggie McGinnis berichtet hier aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten, Luke und Gabriela, abwechselnd aus der dritten Person in Vergangenheitsform, was mir einen guten Zugang zu beiden Seiten verschafft. Bei Figuren wachsen mir hier schlagartig ans Herz. Wie sich Luke langsam öffnet, ist schön zu beobachten, plagt ihn doch ein Ereignis aus seiner Vergangenheit. Gabi ist die erste, bei der er langsam aber sicher auftaucht. Diese hat wie auch Luke ein Herz für Jugendliche, ganz gleich aus welcher Gesellschaft sie stammen und es ist toll, was für eine Zuversicht sie hinsichtlich ihrer Entwicklung hat. Sie glaubt an die Mädels und lässt es diese auch wissen, das ist sicher nicht ganz einfach. Gut, auch Gabi kommen Zweifel, als ihre Schützlinge plötzlich vor ganz unbekannten, neuen Herausforderungen stehen, aber Luke ist ihr einfach eine richtige große Hilfe. Jedoch schlägt sich Gabi auch mit der ein oder anderen Unsicherheit herum, sie ist manchmal zu wenig entschlossen.
In dem Roman wachsen aber gleich mehrere Protagonisten über sich hinaus und nicht nur die Kids, die sich anfangs gegenseitig nicht mal leiden konnten.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr zart und authentisch, der Funke springt bei mir in jedem Fall über und ich spüre es hier immer wieder knistern :) Explizite Stellen werden sich hier gespart und lediglich angedeutet, dennoch ist die Leidenschaft zwischen Luke und Gabi für mich greifbar. Ihre Dialoge gehen nicht enorm in die Tiefe, kratzen diese aber an und sind ansonsten sehr von Humor durchzogen, sodass ich hier den ein oder anderen frechen Schlagabtausch genieße. Auch die Mädels, die mir zu Anfang recht unsympathisch (aber gewieft und einfallsreich :D) sind, gewinne ich nach und nach lieb und staune über ihre Idee am Ende!!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, leicht, durch die wechselnden Sichtweisen abwechslungsreich und zudem bildgewaltig, sodass ich mir die Landschaft prima vor Augen führen kann :) Trotz der Campbedingungen stelle ich mir dort einen Aufenthalt wirklich schön und abenteuerlich vor. Ich lese das eher kurzweilige Werk in einem Rutsch durch.

"Echo Lake - Liebe findet ihren Weg" ist ein schöner Wohlfühlroman für zwischendurch, der dem Leser trotz Spannungsmomenten nicht viel abverlangt. Hier habe ich etwas zu lachen und zu fühlen, was mir schöne Lesestunden bereitet. Daher vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Eine spannende, unterhaltsame und tiefgründige Geschichte, die einen sehr bildgewaltigen Schreibstil an den Tag legt.

Dort, wo die Feuer brennen
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Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde zu dem Roman "Dort, wo die Feuer brennen" von Astrid Töpfner zu sein, vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar! ...

Ich habe mich sehr gefreut, Teil der Leserunde zu dem Roman "Dort, wo die Feuer brennen" von Astrid Töpfner zu sein, vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für das kostenfreie Rezensionsexemplar! Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird. Von der Autorin Astrid Töpfner habe ich bislang noch nicht gelesen, was sich nun ändern durfte. Der Klappentext versprach jedenfalls, dass ich es hier mit einer spannungsgeladenen und emotionalen (Liebes-)Geschichte zu tun haben würde und so startete ich neugierig zu lesen :)

Die Geschichte handelt von der 27-jährigen Hauptprotagonistin Soledad, die traumatische Dinge aus ihrer Vergangenheit erleben musste und seither in Berlin wohnt, um sich diesen zu entziehen. All ihre Sorgen, Erfahrungen und Ängste ignoriert sie, indem sie ihre Nächte in Clubs verbringt, bei denen nicht nur viel Alkohol fließt, sondern auch die ein oder andere Pille weitergereicht und auch eingenommen wird. Auch in ihrer Arbeit verliert sich Soledad. Doch ehe sie ihre heiß ersehnte Beförderung zugesprochen bekommt, verlässt sie ihr Verlobter, der ihren Lebensstil einfach nicht mehr gutheißen kann. Hinzu kommt noch, dass Soledad plötzlich einen Unfall erleidet, der sie dazu zwingt, sich mit den Tatsachen und Geschehnissen von früher auseinander zu setzen. Sie entschließt sich, in ihre Heimat nach Italien zu reisen und den Dingen von damals auf den Grund zu gehen. Dinge wie der vermeintliche Selbstmord ihrer Mutter und der tragische Tod ihres kleinen Bruders... In Spanien selbst erlebt sie dann ungeahnte Dinge, die nach und nach ein klares Bild ergeben. Bis dahin wird die Protagonistin aber an vielen Stellen herausgefordert, sie wird mit der Liebe, Verlust, Enttäuschung, Gefahr, Geheimnissen und Lügen konfrontiert.

Astrid Töpfner berichtet hier aus den Sichtweisen mehrerer Protagonisten in verschiedenen (genau genommen drei) Zeitachsen. Der Leser taucht in die Vergangenheit, aber auch in Sol's Gegenwart ein und bekommt alle Eindrücke in der dritten Person vorgelegt. Dadurch erhalte ich nach und nach einen Gesamtüberblick über die Personenkonstellationen und Zusammenhänge, wofür ich anfänglich etwas Zeit brauche. Zu Anfang habe ich Schwierigkeiten einen Zugang zu Soledad zu finden, verhält sie sich einfach ganz anders, als ich es tun würde und vieles ist für mich erst einmal nicht so ganz nachvollziehbar. Doch ich lerne Sol im Laufe des Buches immer mehr und mehr kennen und verstehen und kann nur ahnen, wie es sich anfühle musste, so viele schrecklichen Dinge durchzumachen, sodass mein Zugang zu ihr immer besser wird. Ich fühle in vielerlei Hinsicht mit ihr mit! Bei ihr erlebe ich auch eine deutliche Charakterentwicklung.
Die Nebenfiguren wie Sols Schwester, ihren Vater oder ihre "Männer" kann ich nur schwer einschätzen und das schürt in mir nur die Neugierde, was damals tatsächlich passierte. Das deckt die Autorin Stück für Stück auf, wodurch die Spannung permanent aufrecht erhalten bleibt. Außerdem schafft sie es eine Liebesbeziehung in die eigentliche Geschichte gelungen einfließen zu lassen. Diese wird allerdings nur angerissen und hätte für meinen persönlichen Geschmack noch ein wenig ausformuliert werden können. Die Protagonisten von "damals" ergänzen die Geschichte sehr schön.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig, sprachlich niveauvoll und atmosphärisch und ich ertappe mich, wie es mich wieder an die Costa Brava, am besten mit einem Kirscheis in der Hand, zieht :) Ich kann mir alles sehr gut bildhaft vorstellen und kann die tolle Seeluft fast schon schnuppern, so viel denke ich an die mir bekannte Küste :)

Einen kleinen Abstrich gibt es von mir, da mir manches einfach zu viel war, so muss ich immer wieder aufpassen, in welcher der drei Zeitebenen ich mich gerade befinden und die Protagonisten entsprechend zuordnen, gibt es demnach eben viele verschiedene Figuren und auch sehr viele Handlungen. Hier hätte ich mir doch noch einen größeren Fokus auf Soledad selbst und ihre Liebesbeziehung gewünscht.

"Dort, wo die Feuer brennen" ist spannend, gut durchdacht und trotz tragischer Ereignisse idyllisch :) Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Eine bildgewaltige, gefährliche Liebesgeschichte, die mich bis auf die ein oder andere obszöne Formulierung total von sich überzeugt.

Wo das Herz der Erde schlägt
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Ich habe mich sehr über den Titel "Wo das Herz der Erde schlägt" von Mina Miller gefreut, welcher mir vom Plaisir d'Amour Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Wo das Herz der Erde schlägt" von Mina Miller gefreut, welcher mir vom Plaisir d'Amour Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst wird.
Nachdem ich bei dem Buch lange mit einer Anfrage gewartet habe, gefiel mir das Cover einfach überhaupt nicht und schreckte mich eher ab, entschloss ich mich dann doch für das Buch, auf welches mich dann auch noch eine überzeugte Mitleserin hinwies. @MayaRottenmeier, danke für den Tipp :D <3 So war ich gespannt, was mich hier erwarten würde, der Klappentext sprach jedenfalls schon mal für sich. Die Autorin kannte ich bislang noch nicht.

Die Geschichte spielt sich im Yellowstone-Nationalpark ab, wo der Leser die Protagonistin Emma kennen lernt, die gemeinsam mit ihrem Team Interviews für eine Dokumentation führen soll. Ihre Chefin und Reporterin Vanessa leitet diese geplante Dokumentation. Der im Wildpark engagierte Ranger Ethan Blackbird springt Emma bei ihrer ersten Begegnung direkt ins Auge und kostet diese im Laufe der Geschichte sehr viele Nerven, ist er doch sehr angriffslustig und anfänglich wenig begeistert von ihr. Als Emma dann aber echte Schwierigkeiten mit einem Teamkollegen bekommt, kann sie glücklicherweise auf Ethan zählen. So kommen sich die beiden schlussendlich näher, ahnen aber noch nicht, was das Schicksal noch für sie bereit hält. Ein Abenteuer jagt das nächste und trachtet den Protagonisten sogar nach dem Leben...

Mina Miller berichtet hier aus den Sichtweisen beider Hauptfiguren aus der dritten Person, was mir einen guten Zugang zu ihnen beiden verschafft. Sowohl mit Anna, als auch mit Ethan, werde ich zügig warm und schließe sie in mein Herz. Was Emma widerfährt ist wirklich unglaublich und ich fühle und leide mit ihr, sie befindet sich wahrlich in keiner leichten Lage, zumal sie es ihrer Chefin eben auch noch recht machen will/muss. Und bei Ethan bin ich wirklich auf seinen Background gespannt, denn ich werde erst nach und nach schlau aus seinem Verhalten, seinen Zweifeln und Co. Er steht allerdings wahnsinnig für die ein, die er liebt, und würde wahrscheinlich sogar ohne zu Blinzeln sein Leben für diese lassen. Das ehrt ihn und macht ihn zu einem richtigen Helden in der Geschichte. Aus Emma kitzelt er noch das ein oder andere heraus, was sie im Verborgenen hält, es ist toll das mitzuverfolgen! Die Nebenfiguren sind allesamt überschaubar und reihen sich gut in das Geschehen ein, welches stets einem roten Faden folgt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und bildgewaltig, sodass das Geschehen vor meinem inneren Auge wie ein Film an mir vorbei zieht, das ist toll. Die Schauplätze sind teilweise wirklich atemberaubend vorzustellen und ich ertappe mich das ein oder andere mal dabei, dass ich gerne mit den Protagonisten (was den Anblick und die Luft betrifft) tauschen würde. Nicht aber mit den immer wieder kehrenden brenzlichen Situationen, mit denen sie sich auseinander setzen müssen. Hier schlägt mein Herz höher und ich bange mit ihnen mit. Durch diese Spannungsmomente kann ich kaum von dem Buch ablassen und lese es in einem Zug durch.

Die Liebesgeschichte wirkt insgesamt für mich authentisch und der Funke springt über. Mir persönlich ging es anfangs ein bisschen zu schnell ans "Eingemachte". Dieses wird allerdings sehr leidenschaftlich beschrieben, was für ein Prickeln auf der Haut sorgt.

Gestört hat mich an dieser Geschichte ein wenig manche vulgäre Ausdrucksweise. Hier höre ich immer wieder von mehreren Seiten, dass sie die Protagonisten Emma "ficken" wollen, das war mir ein bisschen too much. Ein, zwei Mal stört mich diese Wortwahl nicht, zumal sie auch oft im Zusammenhang mit richtigen Arschlöchern steht, aber sie kommt mir doch zu häufig vor, dass es meinen Lesefluss ein wenig unterbricht und negativ aufstößt. Daher gibt es einen klitzkleinen Abzug, ansonsten ist das Werk aber tippitoppi und der Klappentext hält, was er verspricht :)

"Wo das Herz der Erde schlägt" ist ein rasanter und spannender Liebesroman, der mich gut unterhält. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne *****

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein kniffeliger, spannender Thriller, der eine ungeahnte Tragweite annimmt.

Die Dornen des Bösen
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Ich habe mich sehr gefreut Teil der Leserunde zu dem Thriller "Die Dornen des Bösen" von Astrid Korten zu sein, für die ich nicht nur dieses Buch, sondern auch den Vorgängerband als Rezensionsexemplar ...

Ich habe mich sehr gefreut Teil der Leserunde zu dem Thriller "Die Dornen des Bösen" von Astrid Korten zu sein, für die ich nicht nur dieses Buch, sondern auch den Vorgängerband als Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen habe. Dafür möchte ich auf diesem Wege noch einmal meinen Dank aussprechen. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird.
Nachdem "Die Akte Rosenrot" schon sehr spannend, aber auch verworren war, war ich gespannt, wie es nun mit Ibsen und Co weitergehen würde. Es empfiehlt sich hier den vorherigen Band zu kennen, aber gewiefte Leute finden sicherlich aber auch so raschen Einstieg :)

In dieser Geschichte ist die Hauptfigur wieder der freiberufliche Profiler Ibsen Bach, der sich General Sorokin der Sorge um seine verschwundenen Tochter, Leonela, annimmt. Leonela hatte beim Rosenrot-Projekt schon mit Ibsen zu tun und ihr Verschwindet trifft den Profiler unvorbereitet und auch persönlich. Er macht es sich zur Aufgabe, Leo zu finden und in Sicherheit zu bringen und erfährt nach und nach, auf was für einer brenzlichen Mission die junge Bloggerin war. Diese hat nun verheerende Auswirkungen. Parallel möchte Ibsen auch noch seine Ehefrau finden, die vor einigen Jahren aus seinem Leben verschwand. Haben die beiden Fälle etwas miteinander gemein? Und was für einem Komplett ist Leonela da nur auf der Spur? Pola Kamorow, auch aus dem ersten Band bekannt, unterstützt Ibsen bei seiner Mission, die immer gefährlichere Züge annimmt. Auf was die beiden Ermittler stoßen, erschüttert nicht nur die Protagonisten, sondern auch den Leser!

Auch hier berichtet Astrid Korten aus sämtlichen Sichtweisen, deren Erzähler ich nicht immer gleich einzuordnen weiß. Hier mischen wieder viele verschiedene Figuren mit, über die ich mir einen Überblick machen muss. Ibsen als Hauptfigur, bekommt hier wieder die Ich-Perspektive zugesprochen während von allen weiteren Protagonisten aus der dritten Person berichtet wird. Oft wird der Leser verwirrt, denn Ibsen leidet an starken Halluzinationen und Visionen, bei denen ich oft prüfen muss, ob sie den Tatsachen entsprechen und wenn ja, welchen genau. Der Profiler erinnert sich nämlich selber an viele Bereiche seiner schwerwiegenden Vergangenheit nicht mehr, bei ihm wurde schon im ersten Band eine Amnesie diagnostiziert. So ist er bei seinen Ermittlungen teilweise eingeschränkt, teilweise aber auch besonders gesegnet. Denn der Sache, die Leonela auf der Schliche gekommen ist, hat unmittelbar mit seiner Vergangenheit zu tun, die aber noch viel größere Ausmaße als das Rosenrot-Projekt nimmt. Hier bin ich immer wieder auf's neue schockiert, auf was für Widrigkeiten Menschen kommen können... Die Autorin versteht sich jedenfalls sehr gut darin, den Leser zu schocken.

Der Schreibstil ist hier erneut flüssig, intellektuell und wahnsinnig ausgedehnt. Allem wird sich hier bis ins kleinste Detail zugewendet, was sich für meinen Geschmack manchmal etwas in die Länge zieht. Da ich von der Schreibart der Autorin allerdings auch ordentlich herausgefordert werde, kommt es mir langatmiger vor, als es wahrscheinlich ist. Sie verwendet viele Fachbegriffe und fasziniert wirklich mit einer enormen Kenntnis über viele verschiedene, aufgegriffene Sachverhalte. Dieser Thriller ist demnach sehr gut recherchiert und ausgearbeitet und schlussendlich fügt sich alles zu einem klaren Bild zusammen. Dem Weg, der oftmals verwirrend und kompliziert war, bin ich gerne gefolgt, er hat mir aber auch einiges an Konzentration abverlangt, sodass ich das Buch nicht in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich habe mir das Lesen hier gut eingeteilt und habe den Thriller mit leichten Liebesromanen abgewechselt, um mein Gehirn ein wenig zu entlasten, um ganz ehrlich zu sein :D Denn hier muss der Leser wirklich viel mitdenken. Das ist sicher für viele Leser erstrebenswert, für mich, die sich mit Politik und ähnlichem nicht sonderlich auskennt, aber manchmal etwas zu viel des Guten. Das ist allerdings mein persönliches Empfinden. Ich denke einfach, dass dieser Thriller nur etwas für Leute mit etwas mehr Grips ist und möchte sein Licht gar nicht unter den Scheffel stellen, ich hoffe das wird nicht falsch verstanden :)

"Die Dornen des Bösen" ist wieder ein gelungen Teil rund um Ibsen Bach, der mich ordentlich herausfordert, super unterhält, machmal verwirrt und ziemlich überrascht und schockiert. Daher vergebe ich eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Die Grundidee des Buches gefällt mir, allerdings ziehen sich hier viele Beschreibungen in die Länge und die Story bleibt recht flach.

Hunting The Prince
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Ich habe mich sehr über den Titel "Hunting The Prince" von Miranda J. Fox gefreut, welcher mir von der Autorin persönlich (bzw. über BoD - Books on Demand) als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung ...

Ich habe mich sehr über den Titel "Hunting The Prince" von Miranda J. Fox gefreut, welcher mir von der Autorin persönlich (bzw. über BoD - Books on Demand) als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür. Es versteht sich von selbst, das meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst wird.
Die Autorin Miranda J. Fox war mir bisher zwar vom Hörensagen bekannt, es handelt sich hierbei allerdings um meinen ersten Roman (und gleichzeitig den ersten Teil einer Dilogie) von ihr und ich war gespannt, was ich erwarten würde. Die Meinungen fielen hierzu ja insgesamt schon sehr positiv aus, was eine gewisse Erwartungshaltung in mir schürte.

In der Geschichte lernt der Leser die fest entschlossene Protagonistin Allegra kennen, die alles daran setzt, ihren jüngeren Bruder zu schützen. So ist sie auch nicht abgeneigt, als ihr ein zwielichtiger Job angeboten wird, bei dem sie dann Drahtzieher des gegnerischen Clans, genannt Nachtprinz, beseitigen soll. Dafür mischt sich Allegra unter sein Personal und lernt mehr und mehr die Anhänger des Clans und dessen internen Abläufe kennen. Damit, dass sie sich in den gefährlichen, aber verlockenden Sicherheitschef Silvan verliebt, hat sie allerdings nicht gerechnet und so kommt es dazu, dass sie sich für eine Seite entscheiden muss. Denn auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, geht auf Dauer nicht gut...

Miranda J. Fox berichtet hier aus der Sichtweise von Allegra in der Ich-Perspektive, was mir einen soliden Zugang zu ihr verschafft. Ganz zu Anfang bin ich noch total gespannt, was es mit der Protagonistin und ihrem gefährlichen Auftrag zu tun hat, nach und nach merke ich aber, dass Allegra und ich nicht wirklich auf einer Wellenlänge sind. Ihr Verhalten ist oft impulsiv und für mich nicht immer ganz ersichtlich, jedoch ist ihre Ambition eine ehrenhafte, das muss ich ihr lassen. Dennoch kommt sie mir des öfteren mal unterkühlt vor, das finde ich schade, so gerne wäre ich warm mit ihr geworden. Silvan ist ein interessanter Charakter, den ich zu Anfang schwer einschätzen kann, ihn nach und nach aber besser verstehen lerne, er hat definitiv einen weichen Kern. Den Zwiespalt, in dem sich Allegra durch ihn befindet, ist für mich nachvollziehbar und authentisch. Der Funke zwischen ihnen springt allerdings nur mäßig über.

Der Schreibstil lässt für meinen Geschmack ein wenig zu wünschen übrig. Hier stolpere ich immer mal wieder über ein Konstrukt aus langen Formulierungen und Beschreibungen der Ortschaften oder des Gebäudekomplexes. Darauf sollte meiner Meinung nach nicht so ein Fokus gelegt werden, da es der Spannung einen dezenten Abbruch tut.
Für mich stellt allerdings auch das Ausgabemedium ein großes Problem dar. Da ich kein Kindle besitze, sondern ein Pocketbook, auf dem "nur" ePub-Formate und PDFs gelesen werden können, musste ich auf ein PDF zurück greifen, da kein ePub bei diesem Leseexemplar auf Netgalley vorgesehen ist (warum auch immer). Damit begnüge ich mich schon bereits bei Amazon Publishing Verlag, aber solch eine kleine Schriftart mit so wenig Randabstand (also textlich vollgestopfte Seiten) ist mir noch nicht untergekommen. Das erschwert das Lesen enorm und führt dazu, dass ich manche Passagen sogar überfliege. Und man bedenke dabei, dass ich beim Lesen bereits den iMac benutze, bei dem ich die PDF größtmöglich aufziehe, das Pocketbook hat es mir unmöglich gemacht, selbst mit Zoom. Das ist für mich kein Lesegenuss, daher rate ich allen Nicht-Kindlern von diesem Buch ab.

Die Grundidee der Geschichte und besonders auch der Einstieg in das Werk begeistern mich, allerdings holpert es bei der Umsetzung. Weder mit den Figuren, noch mit der teilweise spannungsvollen Handlung werde ich hier besonders warm. Der Cliffhanger am Ende ist geschickt eingesetzt, aber da ich die Protagonisten eh nicht richtig in mein Herz geschlossen habe (und wegen dem Dateiformat) werde ich den zweiten Teil wohl eher nicht lesen. Schade!

Von "Hunting The Prince" hätte ich mir etwas mehr versprochen, aber es war auch kein kompletter Reinfall. Ein bisschen was positives kann ich dem Werk abgewinnen und es freut mich, wenn andere mit den Figuren und dem Plot mehr anfangen konnten. Daher vergebe ich keine unbedingte Leseempfehlung und 2,5 Sterne ***

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