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Veröffentlicht am 09.05.2025

Spielerisch, staunend Farben lernen!

Farben lernen mit dem Blätterdieb
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Eichhörnchen und sein bester Freund Vogel genießen den herrlichen Tag auf ihrem Baum, als Vogel einige summende Bienen in ihrem Bienenstock hört. Es fragt das Eichhörnchen, ob es denn weiß, welche Farben ...

Eichhörnchen und sein bester Freund Vogel genießen den herrlichen Tag auf ihrem Baum, als Vogel einige summende Bienen in ihrem Bienenstock hört. Es fragt das Eichhörnchen, ob es denn weiß, welche Farben Bienen haben. Mit einem leichten Anheben der Klappe kann man in den Bienenstock blicken und entdeckt: schwarz-gelbe Bienen! So erkunden sie an diesem Tag ihre Umwelt und stellen fest wie bunt sie ist, egal ob pink, lila, braun, rot, gelb, orange, grün oder Schattierungen in blau. Manchmal sind die zwei sich nicht sicher, aber ein Blick hinter die Klappen verschafft Klarheit!

Die beliebten Charaktere aus der Blätterdieb-Reihe Vogel und Eichhörnchen mit ihren riesigen Kulleraugen nehmen uns mit in ihre kunterbunte Welt. Dabei unterlaufen ihnen aus dem Gedächtnis auch schon mal Fehler, aber das macht ja nichts, man kann einfach nachschauen und schon ist alles klar! Das ist für die Kleinen sehr tröstlich, dass auch Buchhelden sich schon mal irren können, aber auch sehr witzig, weil hier gerade ein Hase mit einem Reh verwechselt wird und die kennt doch eigentlich jedes Kind, oder? Schön finde ich, dass die zwei Freunde wirklich nett mit einander umgehen und niemand wegen eines Irrtums ausgelacht wird. Nur die kleinen Leser können sich freuen, dass sie es besser gewusst hätten, oder eben nicht.

Die Illustrationen sind nicht nur sehr freundlich, sondern auch sehr farbenfroh und klar. Der Blick ist auf das Wesentliche gerichtet, die Bilder nicht überfrachtet. Es ist halt für die ganz Kleinen und kein Wimmelbuch. So werden die Kleinen nicht überfordert, sondern können stets die Farben und die zwei kleinen quirligen Helden im Blick behalten und sich auf die nächste spannende Klappe zum öffnen freuen. Auch die Texte von Alice Hemming der Dialoge der zwei sind fröhlich und lebendig, aber dennoch zugleich kurz und knapp und leicht verständlich. Da sollten nicht viele Erklärungen nötig sein, denn alles war noch nicht bekannt ist, sollte sich aus den Illustrationen von Nicola Slater selbst erklären. Sprachlich finde ich die Übersetzung aus dem Englischen von Jennifer Buchholz sehr rund und gelungen.

Die dicken, festen Klappen aus dicker Pappe sind stabil und werden nicht gleich beim ersten Öffnen durch kleine Patschehände kaputt gehen. Die Seiten lassen sich zudem nebelfeucht abwischen, falls man mal nicht aufgepasst hat und das Kind mit Marmeladenfingern oder ähnlichem nach dem Buch gegriffen hat. Das schult das Auge, die Augen-Hand-Koordination und die Motorik, wenn man die Klappen in die richtige Richtung öffnet, statt sie abzureißen. Zum Staunen und entdecken machen die Klappen richtig Spaß, nicht nur den Kindern.

Besonders gut gefällt mir, dass die Geschichte mit einer Szene endet, die auch prima das zu Bett gehen einleiten kann... So passt es eigentlich immer. Durch seine handliche Größe ist es auch optimal für unterwegs und passt gut in die Tasche.

Kein Wunder, dass die Reihe so erfolgreich ist. Warum die Reihe Blätterdieb heißt erfahren wir hier zwar nicht, aber das spielt für die kleinen Szenen auch keine Rolle.

Spielerisch und mit Spaß die Farben lernen für Kinder ab 2 Jahren!

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 06.05.2025

Absolut vielseitig, alltagstauglich und lecker!

BISTRO at HOME mit Sabrina & Christina Momlife.Cooking
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Bistroküche für zu Hause, schnell einfach und lecker! Das ist das erklärte Ziel der sympathischen Bloggerinnen von momlife.cooking. Dabei gibt es aber noch mehr als nur 80 Rezepte für jeden Geschmack, ...

Bistroküche für zu Hause, schnell einfach und lecker! Das ist das erklärte Ziel der sympathischen Bloggerinnen von momlife.cooking. Dabei gibt es aber noch mehr als nur 80 Rezepte für jeden Geschmack, sondern auch noch Upcycling und Gestaltungstipps für mehr als nur Bistrofeeling, sondern weil es mit selbst angebauten Kräutern einfach besser schmeckt, sie überall Platz finden und es gar nicht viel braucht. Mit dem Upcycling von Einmach und Marmeladengläser lassen sich Reste gut aufheben, ohne Müll und einiges lässt sich auch gut haltbar machen und erhält erst mit ein wenig Geduld seinen vollen Geschmack. Das liegt besonders daran, dass Sabrina und Christina wert auf regionale und saisonale Küche legen. Alles soll so frisch wie möglich sein.

Das Buch gliedert sich wie folgt:
Willkommen
-Persönliches über momlife.cooking
-Sabrina
-Christina
-Warum Bistro @ Home?
-Bistrofeeling mit Upcycling
-Kreative Tipps für dein Beet
-So legst Du Dein eigenes Beet an
-Rund ums Kochen und Backen
-Bildverzeichnis

Es folgt der Rezeptteil:
-Frühstück, Dein Starter für einen guten Morgen
-Genusspause mit Suppe und Pasta
-Snacker und Salate
-Bowlissiomo
-Kuchen und Petit Fours
-Küchenzauber am Abend

-Ergänze Dein Gericht
-Bistro mit Freunden
-Bowlissiomo Mocktail

Index
Impressum
Dankeschön


Sehr gut kamen bei uns die Pesto Mozzarella-Herzen an, als mir nach einem langen Wochenende das Brot ausgegangen war. Da ich aber müde war, war mir das Formen des hübschen Blümchengebäcks aber zu aufwendig und so wurde es ein sehr leckere Pesto-Mozzarella Brötchen mit rotem Pesto. Einfach, schnell und lecker und mit einer ganz besonderen Note, für mehr Abwecslung auf dem Tisch!
Richtig lecker war auch das selbst gemachte Pesto Rosso mit Ruccola und Burrata. Für den besonderen Kick werden unter die Pesto Rosso Nudeln noch etwas von dem abgegossenen Nudelwasser, halbierte Cherry-Tomaten und Ruccola untergehoben. Einige der gerösteten Pinienkerne, die nicht für das Pesto verwendet wurden, die Burrata und bei uns auch noch etwas Ruccola werden oben als Topping auf der Pasta verteilt: Urteil: „Mama, das darfst du öfter machen!

Auch der Pistazien-Parmesan-Dip als Mitbringsel zu einer Party, war nicht nur sehr einfach, sondern sehr lecker und das Rezept wurde sofort nachgefragt. Schmeckt auch sehr gut als Brotaufstrich.

Perfekt für sommerliche Frische sind auch die Mocktail-Rezepte, die Lust auf einen gemütlichen Abend mit Freunden machen.

Sehr schön gestaltet finde ich das Inhaltsverzeichnis zum herausnehmen, das im Stil einer Bistrokarte aufgemacht ist. Es gibt direkt auch noch einige Ideen, wie man die Gerichte miteinander kombinieren kann. Hilfreich finde ich auch, dass unter dem Rezeptnamen die Personenanzahl angegeben wird, die Zubereitungsdauer und eventuell Angaben wie die Backofeneinstellung. Bei einigen Gerichten gibt es auch ein Rezeptvideo, das man sich mittels QR-Code anschauen kann.

Die Fotos sind sehr stilsicher und ansprechend, egal ob es um das Upcycling, das Kräuterbeet für den Balkon oder um die fertigen Gerichte geht. Es macht einfach schon Spaß dieses Buch durchzublättern. Aber Vorsicht, es könnte nicht nur Appetit machen, sondern gleich auch Lust loszulegen.

Die Zutaten sind absolut familientauglich und ohne großen Aufwand zu besorgen (klar, der Schwerpunkt heißt ja regional, saisonal). Allerdings gibt es keine Kennzeichnungen wie vegetarisch, vegan, oder für Unverträglichkeiten wie Gluten oder Laktose.

Sehr viele leckere Rezepte, die auch schnell und ohne großen Aufwand in den Familienalltag integriert werden können. Dabei gibt es immer noch kleine pfiffige Extras, die man zu diversen Rezepten kombinieren kann, wie Dips, Toppings und Dressings. Dazu gibt es dann noch Tipps und Anregungen z.B. für eine Bowl-Party, wie man die unterschiedlichen Rezepte perfekt miteinander kombinieren und alles insgesamt ansprechend präsentieren kann.

Absolut vielseitig, alltagstauglich und lecker!

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 02.05.2025

Fantastisch!

Jewel & Blade. Die Wächter von Knightsbridge
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Seit dem schweren Unfall ihrer jüngeren Schwester Danika hat Harper (19) die Uni Cambridge verlassen um bei ihrer Familie zu sein. Seither arbeitet sie in der Goldschmiede ihrer Mutter, denn sie hat ein ...

Seit dem schweren Unfall ihrer jüngeren Schwester Danika hat Harper (19) die Uni Cambridge verlassen um bei ihrer Familie zu sein. Seither arbeitet sie in der Goldschmiede ihrer Mutter, denn sie hat ein ganz besonderes Gespür für die edlen Materialien. Jetzt in den Ferien besucht ihre Mutter ihre Oma und ihre beste Freundin Willow ist endlich wieder in Liverpool zu Besuch. Nach einer wilden Pubnacht mit Willow, versucht sie in der Werkstatt Ruhe zu finden, doch eine geheimnisvolle Gestalt lauert vor der Tür, bis der alte Hund ihn vertreibt. Am nächsten Tag steht der gutaussehende Archer im Laden, mit dem aufregendsten Ring den sie je gesehen hat. Als sie ihn mit ihrem blutigen Finger anfasst, überkommt sie eine erschütternde Vision, wir König Artus die Hexe Morgana mit Excalibur bezwang. Archer offenbart ihr, dass ihr vor 8 Jahren verschwundener Vater einer der Nachfahren von Ritter Lancelot war und nun alle Schmuckstücke der Ritter der Tafelrunde in London vereint werden müssen. Die Kette, die ihr Vater der Familie gestohlen hatte, müsse zurück nach London. Doch Harper bekommt als sie entdeckt, wie sorgfältig ihr Vater die Kette versteckte, Zweifel an dem von Archer behaupteten Unfalltod ihres Vaters. Sie begleitet ihn daher nach London, um die Antworten zu erhalten, die ihr Vater ihr nicht mehr geben kann und ihre Familie kennen zu lernen. Die Nachfahren der Tafelrunde, die sich Wächter von Knightsbridge nennen, sind ihr nicht geheuer, bis auf den verschlossenen Lark, der auch in ihr mehr zu sehen scheint und ihr hilft der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Ebenfalls an ihrer Seite, ist ihre Cousine Ada, von deren Existenz sie nichts wusste, die für sie aber fast wie eine zweite Schwester ist.

Pia-Rhona Saxe glänzt auch in diesem urbanen Romantsy-Abenteuer um Liebe, Verrat, Sagen und Familiengeheimnisse und einen Kampf um Leben und Tod. Sie vermag es unglaublich gut, die ganze Bandbreite an Gefühlen in Harpers Inneren mit ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen. Kaum dass sie mit Archer London erreicht, scheinen sich die Ereignisse zu überstürzen. Immer wieder wird sie von Visionen der uralten Artus-Sage übermannt. Ist sie wirklich eine Nachfahrin eines Ritters der Tafelrunde? Ist es wirklich ihr Schicksal die Welt vor der erwachsenden Boshaftigkeit von Morgana zu beschützen. Wie sollte ihr das überhaupt möglich sein da sie sich in London doch nicht auskennt und die Wächter von Knightsbridge sie auch eher misstrauisch beäugen, als mit offenen Armen empfangen. Dazu kommt es, dass sie emotional zwischen Archer und Lark hin- und hergerissen ist. Irgendwie faszinieren sie beide, doch Archers verschnobbte Familie schreckt sie ganz schön ab. Doch hat sie eigentlich keine Zeit ihre Gefühle zu ergründen, sie spürt untrügerisch, dass eine böse Macht erwacht ist und auch sie und ihre Familie bedroht. Das Kribbeln in ihrem Bauch lässt sich dennoch nicht unterdrücken und zum Glück gibt es ja auch noch Cousine Ada, die für Momente des Glücks und der jugendlichen Unbeschwertheit sorgt. Auch diese nimmt man der jugenen Sprecherin ab. Leider halten sie nicht lange an, denn es scheint sich alles gegen Harper verschworen zu haben.

Anne Lück gelingt es ganz hervorragend uns auf eine Achterbahn der Gefühle mitzunehmen. Geschickt legt sie Pfärten und Finten. Immer wieder, war ich hin und hergerissen, ob mir nun Archer oder Lark besser gefällt. Ist einer von ihnen etwa heimlich ein Agent der anderen Seite? Sie hat mich in diesem Strudel der Gefühle und Ereignisse mitgerissen und gepackt und ich bin froh, dass ich in Kürze weiterhören kann, denn das Ende ist dramatisch! Doch nicht nur das, die ganze Geschichte überzeugt ohne Längen. Man sollte aber stets gut zuhören, damit einem kein Hinweis und keine Nuance entgeht.

Ab 16 Jahren.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Freundlich ist das Leben schöner!

Wer hat Angst vor Toto Troll?
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Tief im dunklen Wald wohnt der fürchterliche Toto Troll. Er tobt und wütet so sehr, dass sich niemand auch nur in die Nähe seiner Höhle wagt! Niemand weiß eigentlich wie er aussieht, so lange lebt er schon ...

Tief im dunklen Wald wohnt der fürchterliche Toto Troll. Er tobt und wütet so sehr, dass sich niemand auch nur in die Nähe seiner Höhle wagt! Niemand weiß eigentlich wie er aussieht, so lange lebt er schon alleine und verscheucht alle Wesen ringsum. Nur ein kleines Häschen, wagt sich tapfer vor und fragt freundlich, ob der Troll nicht mit ihm sprechen möchte. Soviel Freundlichkeit haut den einsiedlerischen Troll glatt um und bringt ihn aus dem Konzept. Kann das sein, dass es auch ganz anders laufen könnte, wenn er vielleicht freundlich wäre? Wäre das vielleicht etwa schöner?

Die Geschichte ist in Reimform und die Übersetzerin Anna Taube hat ganze Arbeit geleistet, damit die Reime nicht holprig sind und dennoch den Sinn des Originals wiedergeben. Die Reime stärken schon früh das Sprach- und Rhytmusgefühl, als auch das Textverständnis der Kleinen. Die liebevollen, farbigen Illustrationen von Stefano Martinuz unstreichen den Inhalt der Geschichte noch zusätzlich. Das ist auch ganz wichtig, damit sich 4 jährige auch etwas unter einem Troll und seiner Höhle vorstellen können. Dabei sieht Toto Troll schon etwas merkwürdig aus, aber nicht zwangsläufig angsteinflößend. Er ist sehr geschickt gewählt vom Illustrator, so dass es im Auge des Betrachters liegt, ob er unheimlich, oder einsam aussieht. Dabei gibt es im Laufe der Geschichte aus so einiges zu entdecken, wie sich der Troll von einem gefürchtetem Waldschreck zu einem freundlichen Freund und Gastgeber im Wald wandelt. Wie er lernt sich selbst zu lieben und zu akzeptieren wie er ist und dadurch für seine Umwelt auch viel angenehmer wird. So kommen sie sehr gerne zu ihm zu Besuch.

Sehr schön finde ich den angenehm großen Druck des Textes, so dass auch Großeltern und Leseanfängern den Kleinen vorlesen können. Sollten die Großeltern ihre Brille vergessen haben, kann auch das Handy das Vorlesen übernehmen dank der Gratishörversion per QR-Code am Ende des Buches. Der Sorecher Lori Lorenzen spricht lebendig und ausdrucksstark. Ein Umblättergeräusch zeigt den Kleinen an, wann das Kind umblättern soll, damit Text und Geschichte wieder prima zusammen passen. Die Hörversion ist sehr schön, allerdings ersetzt sie nicht das Kuscheln beim Vorlesen und ich bin kein Freund davon kleinen Kindern Handys in die Hand zu drücken. Das ist aber meine persönliche Einstellung.

Eine starke Geschichte über Vorurteile und die Kraft der Freundlichkeit. Sie macht das Leben einfach schöner und lebenswerter. Man muss ihr nur eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Sensibel, witzig, bewegend

Keine Party ist auch keine Lösung
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Jagoda lebt seit 6 Monaten mit ihrer polnischen Mutter im Frauenhaus, nachdem ihre Mutter wieder enttäuscht zum 2. Mal vor ihrem gewalttäigen Vater geflohen ist. Jetzt lebt sie im Frauenhaus an der Grenze ...

Jagoda lebt seit 6 Monaten mit ihrer polnischen Mutter im Frauenhaus, nachdem ihre Mutter wieder enttäuscht zum 2. Mal vor ihrem gewalttäigen Vater geflohen ist. Jetzt lebt sie im Frauenhaus an der Grenze zu Polen, also gar nicht so weit weg von ihrer geliebten Babschka, ihrer Oma. Aber da die Adresse von Frauenhäusern geheim bleiben muss, kann diese natürlich noch nicht einmal für ihren Geburtstag in wenigen Tagen zu Besuch kommen. Wie damals vor 5 Jahren soll es eine kleine feine Feier, mit allen Bewohnern des Frauenhauses werden. Aber nicht mit Jagoda! Zum einen, will sie die gleichaltrige Jules, die große Schwester von Putzi, nicht dabei haben. Auch wenn Putzi eine super Ersatzschwester ist, ist Jules eine Plage. Sie will immer alles in die Luft sprengen. Was stimmt bloß nicht mit ihr? Zum anderen ist das Mia, das neue Mädchen in ihrer Klasse, die als einzige nett zu ihr ist und sie nicht wegen ihrer abgetragenen Klamotten hänselt. Als sie erfahren hat, dass Jagoda am Freitag Geburtstag hat, fragt sie sofort, ob sie eingeladen wird und Jagoda sagt zu. Sie will unbedingt, dass Mia ihre Freundin wird und dass es eine richtig tolle Party mit allem Drum und Dran wird – nur, wie soll das gehen?

Jagoda ist polnisch und heißt Blaubeere und sie hasst ihren Namen und würde so gerne Jasmin heißen. Aber niemand nennt sie so und so hasst sie stattdessen einfach fast alles was blau ist! Aber das ist gerade ihr geringstes Problem....

Anna Maria Prasler gewährt sehr einfühlsam und für Kinder gut verständlich den Einblick in das Leben im Frauenhaus. Wobei einige Dinge nicht so thematisiert werden, weil das für die Altersgruppe nicht so spannend ist, z.B. warum Jagodas Mutter so arm ist, obwohl sie den ganzen Tag arbeitet.... Arbeitende Bewohnerinnen des Frauenhauses müssen die Unterkunft nämlich bezahlen und zu den Kosten gehören eben auch die für die Mitarbeiterinnnen! Klar, dass da nicht mehr allzu viel für anständige Klamotten oder andere Annehmlichkeiten übrig bleibt. Jagoda hat also echte Probleme bei der Planung, denn Geld hat sie keines, aber dank ihrer Tierliebe, verdient sie sich welches und muss es mit Bedacht einsetzen. Zum Glück schafft sie es, über ihren eigenen Schatten zu springen und die übrigen Bewohnerinnen und ihre Kinder um Hilfe zu bitten. Sie ist nämlich für ihr Alter schon viel zu erwachsen und übernimmt immer viel zu viel Verantwortung, da ist es mal sehr angenehm etwas davon abzugeben. Da es den anderen aber ganz ähnlich geht, müssen sie in der Not sehr erfinderisch werden. Aufgeben oder versagen steht nicht zur Auswahl, dafür steht für Jagoda viel zu viel auf dem Spiel. Außerdem ist es wie immer im Leben, es kommt alles ganz anders als geplant und wird dann ganz anders und viel besser als erhofft! Dazwischen muss Jagoda aber wirklich noch so einiges verkraften und ihr Name ist da ihre geringste Sorge! Dafür liefert sie ihren Zuhörerinnen aber auch tolle Partyideen für wenig oder kein Geld!

Uta Dänekamp spricht frech und energisch diese junge, entschlossene Heldin, die keinen leichten Start hat, aber nicht aufgibt. Mit vielen Stimmnuancen kann sie wunderbar die vielen Stimmungschwankungen der Geschichte zum Leben erwecken. Denn natürlich erfahren wir nicht nur das Schicksal von Jagoda und ihrer Mutter, sondern auch von einigen anderen Bewohnerinnen und ihren Kindern. Damit zeigt uns Anna Maria Prasler, dass es jede treffen kann. Gewalt in der Beziehung ist völlig schichtunabhängig und so werden ganz nebenbei, hoffentlich, Vorurteile abgebaut.

Ein sehr wichtiges Thema, dass viel zu wenig beachtet wird, einfühlsam und doch abwechslungsreich präsentiert.

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