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Veröffentlicht am 23.04.2019

Freundinnen der Lüfte

Töchter der Lüfte
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INHALT:
Die junge Holländerin Isa hat alles verloren – ihre Familie, ihr Zuhause, ihr Kind. Dann sieht sie die Möglichkeit, ein anderes Baby vor dem sicheren Tod zu retten, und sucht Zuflucht bei einem ...

INHALT:
Die junge Holländerin Isa hat alles verloren – ihre Familie, ihr Zuhause, ihr Kind. Dann sieht sie die Möglichkeit, ein anderes Baby vor dem sicheren Tod zu retten, und sucht Zuflucht bei einem Zirkus. Doch um unerkannt zu bleiben, muss sie mit der Artistin Astrid zusammenarbeiten – am Trapez. Diese hat selbst ein Geheimnis, das sie um jeden Preis wahren will. Widerwillig nähern sich die beiden Frauen bei dem gefährlichen Training an. Bis Isa sich in einen den Franzosen Luc verliebt und damit alles aufs Spiel setzt.

MEINUNG:
Töchter der Lüfte wird abwechselnd aus der Sicht von Isa und Astrid erzählt. Beide Frauen könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Nicht nur der enorme Altersunterschied, Isa ist 17, Astrid ist Anfang 30, unterscheidet die beiden, sondern auch ihre Herkunft. Astrid ist Jüdin und Isa kommt aus den Niederlanden. Doch Isa rettet den kleinen Theo vorm nahenden Tod, ein jüdisches Kind. Isa, die selbst ungewollt schwanger geworden ist und das Kind aber nicht behalten durfte, wird von ihren Eltern verstoßen und findet Unterschlupf im Zirkus Neuhoff, wo auch Astrid als Trapezartistin auftritt. Isa darf nur bleiben, wenn sie ebenfalls am Trapez auftritt.

Die Geschichte spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und damit in schweren Zeiten. Immer wieder schwebt die Gefahr über dem Zirkus, dass Astrid und dann auch Theo entdeckt werden könnten. Astrid weiß um diese Gefahr und es wird nicht selten zu einem Konfliktthema zwischen beiden Frauen. Es dauert bis sich beide annähern. Ich würde es erst später als Freundschaft bezeichnen. Man spürt sehr, wie jung Isa noch ist, denn trotz allem, was ihr bisher passiert ist, sprüht sie häufig vor Leben und manchmal auch für Naivität. Astrid hingegen scheint vom Leben schon gezeichnet zu sein.

Spannend ist auch das Leben im Zirkus, dass hier an der ein oder anderen Stelle genauer beleuchtet wird. Ich habe mich allerdings immer gefragt, wie die Leute in solchen Zeiten noch Geld und Zeit für solcherlei Vergnügen hatten. Vermutlich brauchte man aber auch in solchen Zeiten Ablenkung. Schön finde ich, wie die Gemeinschaft vorurteilsfrei zusammenlebt und arbeitet. Hier wird sich gegenseitig geholfen und hier muss man sich aufeinander verlassen können. Es wird auch deutlich, wie lebensgefährlich die Arbeit am Trapez sein kann. Ich hätte mit Isa nicht tauschen wollen, aber sie hat keine Wahl und die ehrgeizige Astrid fordert von ihr alles ab, was geht.

Natürlich spielt für beide Frauen auch die Liebe eine Rolle. Auch das wird von der Autorin sehr eindringlich und liebevoll geschildert. Dennoch stand dies nicht im Vordergrund der Geschichte, aber es ist ein Punkt, der immer wieder zu Streit zwischen Isa und Astrid führt. Manchmal kamen einem die beiden vor wie Mutter und Tochter. Natürlich versteht man Astrids Angst, aber man zieht auch das junge Mädchen Isa, die noch das ganze Leben vor sich hat.

FAZIT:
Eine schöne Geschichte, die mal ein paar neue Aspekte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zeigt und auch, dass es noch Gemeinschaften gab, in dem Religion und Kultur keine Rolle gespielt haben. Pam Jenoff zeigt hier eine ungewöhnliche Freundschaft zweier Frauen, die zusammen stark sind.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Plötzlich Prinzessin

Prince of Passion – Nicholas
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NHALT:
Ich heiße Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, Kronprinz von Wessco. Meine Fans nennen mich His Royal Hotness. Meine Großmutter, die Königin, nennt mich einen störrischen Jungen. Sie will, ...

NHALT:
Ich heiße Nicholas Arthur Frederick Edward Pembrook, Kronprinz von Wessco. Meine Fans nennen mich His Royal Hotness. Meine Großmutter, die Königin, nennt mich einen störrischen Jungen. Sie will, dass ich meine Pflicht tue, heirate und Erben in die Welt setze. Und ich weiß, dass sie recht hat. Es ist das, was Prinzen tun. Aber meine Gnadenfrist von fünf Monaten will ich noch voll auskosten. Und was könnte köstlicher sein als die Lippen einer selbstbewussten New Yorker Kellnerin, die nicht den geringsten Respekt vor mir oder meinem Titel hat?

MEINUNG:
Ich bin schon immer großer Fan von allem gewesen was royal ist und verfolge das Geschehen der vor alle europäischen Königshäuser schon seit Jahren regelmäßig. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass mal wieder eine royale Liebes-/ Erotikgeschichte in Form der Prince of Passion Trilogie nun auf Deutsch erschienen ist. Ehrlich gesagt hatte ich dahingehend auch schon einige Reinfälle.

Im ersten Teil geht es um Nicholas, dem Kronprinzen von Wessco. Wessco ist ein fiktiver Staat, der zu Europa gehört und unter Umständen auch auf der britischen Insel liegen könnte. Ganz genaue Details gibt es hier nicht. Ich finde das clever, denn so können zu realen Könighäuser zwar Parallelen gefunden, aber keine absoluten Vergleiche angestrebt werden. Nicholas fliegt im Auftrag seiner Großmutter, der Queen, nach New York, um seinen Bruder Henry wieder nach Hause zu holen und es sind die letzten Monate als Single, denn er soll nach dem Sommer heiraten. Gemäß dem Protokoll von Wessco darf dies allerdings nur eine Adelige oder eine Bürgerliche, allerdings in Wessco geboren, sein.
Mit diesem Wissen im Hintergrund stürzt sich Nicholas Hals über Kopf in eine heiße Affäre mit Coffee Shop Besitzerin Olivia. Nicholas ist der typische heiße Typ, der uns bereits in vielen Bücher dieser Art begegnet ist. Er ist sehr gutaussehend, heiß, intelligent, gebildet und in dem Fall noch royal. Die Liaison mit Olivia entwickelt sich ziemlich zügig und wird schnell sehr leidenschaftlich. Olivia hat ein gutes Herz und in der Betreuung des familiären Coffee Shops stark eingespannt. Der Coffee Shops war einst der Traum ihrer Mutter, die leider frühzeitig gestorben ist. Das Leben von Olivia und Nicholas könnte also gegensätzlicher nicht sein. Die Autorin schildert auch gut, was für ein Eingriff es in das Privatleben von Olivia und ihrer Familie ist, nur weil sie mit dem Kronprinzen von Wessco ausgeht. Olivia geht das allerdings sehr gelassen mit um.

Natürlich entwickelt sich zwischen den beiden mehr, aber als Leser weiß man natürlich, dass es hier eigentlich kein Für immer für die beiden geben kann. Ich weiß nicht, ob ich genauso gehandelt hätte wie Olivia mit dem Wissen im Hinterkopf, dass er eine andere heiraten muss. Meiner Meinung nach ist das für die doch eigentlich sonst toughe Olivia ein wenig leichtgläubig gewesen. Mich beruhigt, dass sie sich aber an den entscheidenden Punkten durchaus zur Wehr setzen kann und Nicholas zeigt, dass er sich nicht alles erlauben kann, nur weil er Prinz ist. Die Erotikszenen fand ich fast ein wenig störend, weil für mich die Geschichte auch ohne diese funktioniert hätte und sie gar nicht mal so wenig waren.

FAZIT:
Prince of Passion startet mit der Geschichte von Nicholas. Man bekommt hier eine süße und gleichzeitig auch sehr heiße royale Liebesgeschichte. Das sprichwörtliche Fahrrad wird hier nicht neu erfunden, aber ich wurde gut unterhalten und mir gefielen auch die Einblicke „hinter die Kulissen“, was es bedeutet ein Königreich zu regieren und was das für die Menschen bedeutet, die man liebt. Freue mich auf Henrys Geschichte, die am bereits 23.5.2019 erscheint.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Der beste Band bisher!

Broken Darkness: So gefährlich
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INHALT:
Joan hat nur ein Ziel: ihre Schwester aus den Händen eines tödlichen Kults zu befreien. Dazu wird sie alles tun, was nötig ist: Lügen. Betrügen. Oder jemanden entführen. Wie Max, den gefährlich ...


INHALT:
Joan hat nur ein Ziel: ihre Schwester aus den Händen eines tödlichen Kults zu befreien. Dazu wird sie alles tun, was nötig ist: Lügen. Betrügen. Oder jemanden entführen. Wie Max, den gefährlich attraktiven Anführer eines Motorradclubs. Der Deal ist im Grunde ganz simpel: Er findet durch seine Unterweltverbindungen heraus, wo der Kult seinen Unterschlupf hat, sie lässt ihn frei. Doch tatsächlich ist nichts daran einfach. Max weigert sich, ihr zu helfen. Joan weigert sich, aufzugeben. Und so entspinnt sich zwischen den beiden ein sinnlich-dunkles Machtspiel ...
MEINUNG:
Band 1 und Band 2 der Broken Darkness Reihe habe mir schon sehr gut gefallen. Nun folgt in Broken Darkness. So gefährlich die Geschichte von Joan, die ebenfalls im Trailerpark gewohnt hat und auch Annie und Dylan kennt, und Max, Dylans Bruder. Auf die beiden war ich schon nach Beendigung von Band 2 sehr gespannt, weil da nochmal viel mehr Dunkelheit in der Seele war als bei den anderen beiden.

Joan rettet Max aus dem Brand des Velvet Touch, dem Strippclub, in dem sie gearbeitet hat. Sie hat das Ziel, dass Max ihr als Wiedergutmachung für ihre Rettung und anschließende Fürsorge, die ihm das Leben rettet, bei der Befreiung ihrer Schwester aus einer gefährlichen Sekte hilft. Die beiden zusammen sind eigentlich das pure Dynamit, weil sie sich sehr ähnlich sind. Beide lassen niemanden an sich ran und vertrauen auch niemanden. Die Stimmung schlägt von anfänglicher fast gefährlich Stimmung um in eine sehr hocherotisch-knisternde Atmosphäre, die mich das Buch eigentlich kaum zur Seite legen lassen, hat. Die Autorin schafft es hier die sexuelle Spannung zwischen den beiden bis in Unermessliche zu steigern. Ein wenig hat sie den Punkt für mich auch fast überschritten, aber denn kommen natürlich noch die Gefühle dazwischen.
Joan und Max sind tolle, wenn auch schwierige Charaktere. Schwierig vor allem deswegen, weil sie sich selbst so isolieren und nicht glauben, dass auch mal etwas Gutes passieren kann, dass es Menschen gibt, die ohne Gegenleistung helfen. Besonders Joan scheint sehr gefangen in ihren eigenen Verhaltensmustern. Sie ist permanent in Habachtstellung, was natürlich teilweise verständlich ist, dass sie viele Jahre auf sich gestellt war und in einem Milieu verkehrt hat, wo man wenig Freunde hat. Sie stehen sich dabei natürlich extrem selbst im Weg, aber genau das macht auch die großartige Atmosphäre aus. Joan ist eben nicht das liebe nette Mädchen, sondern sie tough, gefährlich und sehr sinnliche Frau, deren Schwester ihr alles bedeutet. Ich finde es schön, dass auch Max sich seinem Bruder Dylan wieder annähert. Aus den Vorbänden weiß man bereits, dass zwischen den beiden viel vorgefallen ist, aber dennoch lieben sich immer noch. Es wärmt einem das Herz, dass Familie trotz allem auch wieder zusammenwachsen kann.

Natürlich gibt ein Ende wieder einen kleinen Showdown, in dem es sich entscheidet, ob Joans Schwester gerettet werden kann. Das war diesmal gar nicht so wichtig, aber es bietet eine spannende Rahmenhandlung, genauso wie in den ersten Bänden. Ich mag inzwischen auch den Schreibstil von Molly O’Keefe sehr. Die vielen kurzen Sätze erzeugen viel Spannungspotential und atemlose, emotionsgeladene Momente.

FAZIT:
Broken Darkness. So gefährlich war für mich bisher der beste Teil und auch eines der besten Bücher, welches ich im Bereich Dark Romance gelesen habe. Ich werde mich hier immer wieder gerne daran erinnern. Freue mich jetzt auf die Geschichte von Tiffany!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Solider Thriller

Echo Killer
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INHALT:
Der Mörder ihrer Mutter wurde nie gefasst. Jetzt scheint er erneut zu töten.
Eine Frau Mitte dreißig, nackt und erstochen auf dem Küchenboden – aufgefunden von ihrer 12-jährigen Tochter. Als Polizeireporterin ...

INHALT:
Der Mörder ihrer Mutter wurde nie gefasst. Jetzt scheint er erneut zu töten.
Eine Frau Mitte dreißig, nackt und erstochen auf dem Küchenboden – aufgefunden von ihrer 12-jährigen Tochter. Als Polizeireporterin Harper McClain den Tatort sieht, hat sie nur einen Gedanken: Das grausame Szenario ist identisch mit einem anderen Mord. Dem an ihrer Mutter. Seit fünfzehn Jahren quält sie der Gedanke, dass der Killer noch immer auf freiem Fuß ist. Nun scheint er wieder zugeschlagen haben. Es gibt keine Fingerabdrücke, keine DNA, keine Spuren. Harper ist entschlossen, die Wahrheit endlich ans Licht zu bringen. Doch die hat ihren Preis.

MEINUNG:
Hinter Christi Daugherty versteckt sich auch die als C.J. Daugherty bekannte Autorin von der Night School Reihe. Echo Killer ist ihr erste Thriller für Erwachsene, dessen Cover mich auch total angesprochen hat sowie das Setting in einem der US-amerikanischen Südstaaten.

Unsere Protagonistin Harper McClain (ich habe immer McCain gelesen) verliert mit 15 Jahren auf ganz brutale Art und Weise ihre Mutter. Sie ist selbst Polizeireporterin geworden, was fast schon ein wenig verwunderlich wirkt angesichts dieser Vergangenheit. In Harpers aktuellen Mordfall wird eine junge Frau auf die gleiche Art und Weise getötet, wie einst ihre Mutter und ebenfalls muss es deren Tochter mit ansehen. Man kann davon ausgehen, dass auch Harper davon traumatisiert ist, aber sie zeigt sich ziemlich tough und wendet auch die ein oder andere fragwürdige Methode an, um an den Täter zu kommen. Es ist auf der einen Seite verständlich, weil der Mörder ihrer Mutter nie gefunden worden ist und es wohlweislich Parallelen gibt, aber andererseits verliert sie hier auch ein wenig zu viele Hemmungen und verletzte damit das Vertrauen, welches vor allem die Polizei ihr gegenüber hat.

Der Schreibstil von Christi Daugherty ist sehr flüssig und dann Buch lässt sich in einem Rutsch lesen. Die Spannung ist nicht dauerhaft sehr hoch, aber gut genug, dass man wissen möchte, was sich nun hinter allem verbirgt. Man merkt, dass die Autorin, weiß wovon sie schreibt. Das ist mir bei Thrillern immer wichtig, damit die Handlung auch authentisch bleibt. Man tappt auch lange im Dunkeln, was den Täter angeht, aber es ist Platz für Vermutungen. Der Roman wurde auch wegen seines Settings, welches in Savannah angesiedelt ist, angepriesen, aber bei mir kam dieses typische Flair der Südstaaten jetzt nicht so richtig rüber. Es hätte auch jede andere amerikanische Stadt sein können. Am Ende bleiben doch tatsächlich noch Fragen offen, obwohl der Fall geklärt werden kann. Es ist also ganz stark anzunehmen, dass hier noch ein weiterer Band folgen wird.

FAZIT:
Christi Daugherty flüssiger Schreibstil und der Spannungsbogen haben mich hier überzeugt, auch ich Protagonistin Harper vor allem gegen Ende etwas schwierig fand. Für war Echo Killer ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe. Bin gespannt auf den nächsten Thriller der Autorin gespannt!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Nicht meine Geschichte

So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt
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INHALT:
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. ...

INHALT:
Viola und Leon sind beste Freunde – bis sie nach einem gemeinsamen Konzertbesuch die Nacht miteinander verbringen. Für Leon ist dies die Erfüllung all dessen, was er sich heimlich ersehnt hat. Doch Viola packt die Panik, dass sie wie früher wieder nur auf jemanden hereingefallen sein könnte. Am Morgen verlässt sie deshalb ohne Nachricht Leons Wohnung. Doch Leon kann und will Violas Verschwinden nicht so einfach hinnehmen und versucht herauszufinden, warum sie vor ihm wegläuft.

MEINUNG:
So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt ist der Debütroman von Maike Voß und ist in dem neu gegründeten Imprint, Bold, des dtv Verlag erschienen und ich war neugierig auf dieses neue Label und natürlich auf die junge Autorin.

Das Buch konnte schon mal bei mir punkte, weil es in meiner Wahlheimat Hamburg spielt und mir so viel Orte sehr vertraut sind. Kurz gesagt sind Viola und Leon schon lange Freunde und landen dann plötzlich im Bett miteinander. Viola verkraftet das nicht gut und verlässt am Morgen danach sofort die Wohnung und ist für weiteren Kontakt auch erst einmal nicht auffindbar
.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um herauszufinden wie alt die beiden sind bzw. in welcher Lebensphase sie sind. Es ist immer wieder von Schule die Rede, aber beide sind schon 20 Jahre und studieren bereits. In Liebes- und Sexdingen sind die beiden also keine Anfänger mehr und dennoch gestaltet es sich äußerst schwierig. Ich habe es auch bis mindestens zur Hälfte des Buches einfach nicht verstanden, was eigentlich das Problem, vor allem von Viola, ist. Mir war das entschieden zu viel Drama und sowohl Viola und als auch Leon habe da so ihre ganz eigenen Methoden, um mit dem Ganzen umzugehen. Viola stürzt sich sofort in die Liaison mit dem nächsten jungen Mann und Leon ertränkt seinen Kummer mit Alkohol und Drogen.

Wir befinden uns durch die Ich-Erzählerperspektive ständig in den Köpfen der beiden und das fand ich irgendwann sehr, sehr anstrengend. Es gibt kaum mal einen Augenblick, in dem normaler Alltag passiert, sondern gefühlt sind beiden psychisch komplett am Boden zerstört, machen sich Vorwürfe etc. Am Rande bekommt man dann doch mal mit, was eigentlich los ist bei den beiden. Es ist bei beiden einiges in der Vergangenheit vorgefallen, was zu starken Verlustängsten führt, die nicht gerade förderlich für ihr Selbstvertrauen ist. Das kann ich persönlich nachvollziehen, trotzdem war es mir einfach zu viel irgendwann, vor allem zu viel Drama und es zieht beim Lesen auch runter. Ich habe mich häufig bei dem Gedanken erwischt, dass sich beide eigentlich wirklich mal Hilfe holen müssen. Ich halte es für wenig gesund sich selbst so zerstören zu wollen (und sie ziehen dabei alle Register), nur weil die beiden keinen richtigen Kommunikationsweg finden.

FAZIT:
So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt ist durch eine außerordentliche hohe Intensität geprägt, die mir das Lesen und Mögen des Buches sehr schwer gemacht hat. Möglicherweise bin hier nicht mehr ganz die Zielgruppe des Romans, denn mir war einfach zu viel von den nicht enden wollenden negativen Emotionen der beiden. Ich mochte auch nicht deren Hang zur Selbstzerstörung. Sollte man vielleicht gerade selbst in einer nicht so guten psychischen Verfassung sein, dann ist das in meinen Augen nicht die richtige Lektüre.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.