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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2023

Schöne Reihe

Lore Olympus - Teil 3
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Graphic Novels und Comics sind relativ neues Terrain für mich. Ich habe natürlich schon die ersten zwei Bände der Reihe gelesen und war da noch etwas in der Findungsphase, aber hier komme ich immer besser ...

Graphic Novels und Comics sind relativ neues Terrain für mich. Ich habe natürlich schon die ersten zwei Bände der Reihe gelesen und war da noch etwas in der Findungsphase, aber hier komme ich immer besser zurecht damit, dass es nicht nur der Text ist, der zählt, sondern vor allem die Bilder.

Den etwas speziellen Zeichenstil muss man mögen, sonst wird man mit den Büchern und der Story wohl nicht vollends glücklich, auch wenn man sie inhaltlich ansprechend findet. Ich für meinen Teil bin sehr glücklich mit den Illustrationen, ein sehr angenehmer Stil, der auch mit der Farbwahl wunderbar harmoniert.

Die Geschichte um Persephone und Hades spinnt sich weiter, und auch wenn Persephone sich stetig weiterentwickelt, über sich hinauswächst und lernt, mit jeglichen Widrigkeiten umzugehen, reißt die Kette an Hindernissen nicht ab, die die Protagonisten herausfordert. Es war sehr spannend und unterhaltsam, sich an ihre Fersen zu heften und das Geschehen aus der ersten Reihe zu verfolgen.
Doch auch Olympus sowie die Nebenfiguren ergeben ein stimmiges Bild, ich habe mich zu jeder Zeit wohl zwischen den Seiten gefühlt.

Für mich eine sehr gelungene Fortsetzung, die ich allem Fans der Reihe natürlich ans Herz lege. Aber ich denke generell, dass Lore Olympus sich gut für Graphic Novel Anfänger:innen eignet und ermutige alle, sich die Bücher mal anzuschauen.

Veröffentlicht am 13.06.2023

Sowas haben wir gebraucht

Der beste Beweis bist du selbst
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Der beste Beweis bist du selbst. Der beste Beweis für die These, dass dein Äußeres nicht das Kriterium sein sollte, nach dem andere sich ein Bild von dir machen. Dass man respektiert und geliebt werden ...

Der beste Beweis bist du selbst. Der beste Beweis für die These, dass dein Äußeres nicht das Kriterium sein sollte, nach dem andere sich ein Bild von dir machen. Dass man respektiert und geliebt werden kann und sollte, unabhängig davon wie man aussieht. Ob man größer oder kleiner, dicker oder dünner, oder eben behaarter ist als andere, so wie TJ, man verdient es nicht, verurteilt zu werden. Man ist wertvoll, genau wie alle anderen.

Das sind alles Wahrheiten, die ganz selbstverständlich für uns Menschen sein sollten. Derer sich viele wohl auch bewusst sind, die man aber nicht immer sofort beherzigen und leben kann. TJ's Geschichte zeigt deutlich, wie schwer es ist, sich von den Erwartungen, die die Gesellschaft an das Aussehen von Menschen hat, zu lösen, auch als selbstbewusste Person. Wie viel Mühe und Kraft es kostet, sich nicht vom Strom mitreißen zu lassen, sondern gegen an zu schwimmen.

Die Protagonistin TJ Powar ist für mich ein riesiges Vorbild. Als behaarte Frau wird man von der Gesellschaft automatisch als weniger weiblich wahrgenommen, es wird erwartet, dass man sich stets glatt und haarlos zeigt. Gender wird in diesem Buch als fragiles Konstrukt beschrieben, was von der breiten Masse an verschiedenste Bedingungen geknüpft ist, vorwiegend äußerlicher Natur. Und das trifft es in meinen Augen auf den Punkt.

So kommt es dann, dass TJ nach ihrem eigentlich sehr mutigen Entschluss, sich nicht weiter zu enthaaren, zunehmend mit negativer Aufmerksamkeit und fiesen Kommentaren konfrontiert ist, die sie ins Wanken bringen. Diesen Prozess mit ihr zu durchleben, von der ersten Entschlossenheit über die Zweifel, die ständig geschürt werden bis hin zum Finale, war hochgradig emotional. TJ's Gefühle und Gedanken wurden zu jeder Zeit authentisch und nachvollziehbar wiedergegeben, man ist nah bei ihr und dadurch ein Teil dieser intensiven Geschichte. Genau so soll es in meinen Augen sein, wenn man eine Story mit so einer wichtigen Message zur Body Positivity liest.

TJ erzählt schonungslos ehrlich, was in ihr vorgeht. Dabei reflektiert sie sich, ihr Verhalten und das Verhalten anderer, seien es Mitschüler:innen, Freunde oder Familie, über das Buch hinweg so gekonnt, dass ich sie nur bewundern kann. Natürlich macht auch sie Fehler, das gehört zum Prozess dazu. Aber alles in allem macht sie eine persönliche Entwicklung durch, die ich vielen Figuren in ihrem Alter nicht auf diese Weise zutrauen würde. Dazu trägt auch bei, dass sie durch ihre Erfahrung im Debattieren über ein Geschick für Sprache verfügt, das mich nach einer ihrer eindringlichsten Ansprachen am Ende des Buches sprachlos und mit Tränen in den Augen zurückgelassen hat.

Das Debattieren zieht sich als kontinuierliches Motiv durch das ganze Buch. Bisher hatte ich mich damit noch nicht weiter auseinandergesetzt und es eher als amerikanisch-kanadisches Ding abgestempelt und war dann ganz erstaunt, dass ich die Wettbewerbe, die hier öfter eine Rolle spielen, mich keineswegs langweilten, sondern ich von der Redegewandtheit der Schüler:innen unglaublich beeindruckt war.

Auch Charlie, TJ's ärgster Konkurrent, spielt eine große Rolle in TJ's persönlicher Debatte um ihre Haare. Anfangs kann man die Feindschaft zwischen den beiden förmlich greifen, doch je mehr Zeit man in Charlies Anwesenheit verbringt, desto wohler fühlt man sich bei ihm, so ging es mir zumindest. Er ist scharfsinnig, hat einen trockenen Humor und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, was ihn TJ sehr ähnlich macht und auch ein gutes Match für sie abgibt. Die Beziehung der beiden zueinander entwickelt sich für mich in einem sehr angenehmen Tempo, ausgehend von einer Feindschaft zu einem vorsichtigen Waffenstillstand zu noch mehr, wenngleich man auch hier natürlich nicht ohne Dramen auskommt. Gestört hat mich das keinesfalls, das erwartet man bei einem sensiblen Thema wie Body Positivity vermutlich auch.

Die Message, die das Buch vermittelt, ist klar: Liebt euch, wie ihr seid. Jeder Mensch ist die Liebe und den Respekt wert, egal wie ihr ausseht. Haare machen euch nicht weniger weiblich, enthaart zu sein macht euch nicht weniger männlich, Haare haben kein Gender. Ihr seid, wer ihr seid, und niemand außer euch hat da Mitspracherecht oder die Erlaubnis zu urteilen.

Mein Fazit:
Ich habe jede Seite geliebt und würde, wenn ich könnte, jede Person da draußen mit einem Exemplar dieser wichtigen und emotionalen Geschichte ausstatten. Es war mir ein Fest und eine Ehre, TJ bei ihrer Debatte um ihre Haare zu begleiten und kann allen dieses Plädoyer für Body Positivity nur dringlichst ans Herz legen.

Veröffentlicht am 10.06.2023

Einfach großartig

Royal Blue
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Royal Blue war eine dieser Geschichten, bei denen ich im Vorfeld nie geahnt hätte, dass sie mich so sehr einnehmen würde. Ich habe mir ein nettes Leseerlebnis erhofft, eine süße Love Story gepaart mit ...

Royal Blue war eine dieser Geschichten, bei denen ich im Vorfeld nie geahnt hätte, dass sie mich so sehr einnehmen würde. Ich habe mir ein nettes Leseerlebnis erhofft, eine süße Love Story gepaart mit ein bisschen royalem Drama. Bekommen habe ich Emotionen pur, so viele wichtige Statements, einzigartige Figuren, einen fesselnden Plot und ganz große Liebe.

In Royal Blue treffen ein Thronfolger und ein Präsidentinnenensohn aufeinander. Allein schon diese verrückte Kombi fand ich großartig, auch wenn man natürlich die Authentizität dahinter anzweifeln könnte. Ich habe mich keine Sekunde an diesem fiktiven und die Staatsoberhäupter betreffend nicht ganz der aktuellen Lage entsprechenden Szenario gestört, im Gegenteil, denn ich habe in letzter Zeit gemerkt, dass jugendliche Royal-Romance mir extrem liegt, je cleverer konstruiert, desto besser.

Neben den beiden Hauptfiguren Alex und Henry gibt es auch noch zahlreiche Nebencharaktere, die ich reihenweise ins Herz geschlossen habe. Henrys Familie mag nicht immer das Gelbe vom Ei sein, aber dafür habe ich die Freundesclique der beiden inklusive Geschwistern sofort abgöttisch geliebt. Das Zusammenspiel der Jugendlichen sprüht nur so vor positiver Energie, vor Power, vor Abenteuerlust und Zusammenhalt, vor Tatendrang und dem Willen, etwas zum Besseren zu verändern.

Ich kann jedes Wort des Hypes um dieses Buch zu 100% nachvollziehen und mich ohne Einschränkungen all den begeisterten Stimmen anschließen. Es war mir ein Fest, in Alex und Henrys Geschichte einzutauchen.

Mein Fazit:
Dieses Buch war einfach ganz große Klasse, ich habe alles daran geliebt! Für Romance Fans ein absolutes Muss, meiner bescheidenen Meinung nach.

Veröffentlicht am 09.06.2023

Großartiges Buch

Du solltest mich mit Krone sehen
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Du solltest mich mit Krone sehen ist ein queeres Highlight, welches mich nach einigen kleinen Stolperern komplett für sich einnehmen und begeistern konnte. Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, dass mich dieses ...

Du solltest mich mit Krone sehen ist ein queeres Highlight, welches mich nach einigen kleinen Stolperern komplett für sich einnehmen und begeistern konnte. Ich hätte nicht zu hoffen gewagt, dass mich dieses Buch derart gut unterhalten könnte, obwohl man es von Arctis ja eigentlich nicht anders gewohnt ist. Deren Buchauswahl ist einfach Premium.

Liz Lighty, die Protagonistin, ist eine taffe junge Frau, die es nicht leicht hat. Sich in einer Umgebung, die sie für ihre Identität verurteilt, durchzubeißen, erfordert viel Mut, den nicht alle haben, und sich aktiv aus dieser Umgebung zu lösen, erfordert noch viel mehr Mut.
Dafür tut Liz alles, auch die Blicke der anderen auf sich zu lenken, selbst wenn man sonst eher nicht so gern im Mittelpunkt steht. Liz macht im Laufe des Buches eine beeindruckende Entwicklung durch, sie findet zu sich selbst, lernt für sich selbst einzustehen und für das zu kämpfen, was man liebt.

Das Setting, die typische amerikanische Highschool inklusive dem Kampf als Prom-Queen um die Krone, gefiel mir unheimlich gut. Aus zahlreichen Serien kennt man zwar die typischen Klischees, aber das ganze als Buch hatte noch mal ein anderes Level für mich. Ich habe mich einfach so gut unterhalten gefühlt, es war unglaublich.
Dazu kommt, dass die Story von Mack und Liz mit zahlreichen wichtigen Messages und ernsten Themen gespickt ist. Queerfeindlichkeit und Rassismus kommen zur Sprache, als queere, schwarze junge Frau hat man es in der Schule nicht immer leicht. Das bekommt Liz am eigenen Leib zu spüren, was dafür sorgt, dass die Lesenden sich nur noch besser hinter sie stellen und mit ihr solidarisieren können. Man will gemeinsam mit Liz für mehr Gerechtigkeit kämpfen, diesen Wunsch hat die Geschichte ganz laut in mir ausgelöst.

Mein Fazit:
Ich hatte kurz das Gefühl, die Love Story schreitet für meinen Geschmack etwas zu zügig voran, aber das verflog schnell wieder und machte der grenzenlosen Begeisterung für die Geschichte Platz. Ein so wichtiges und lesenswertes Buch! Von mir gibt es eine bedingungslose Empfehlung.

Veröffentlicht am 09.06.2023

Sehr gute Fortsetzung

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Kurz bevor ich Dark Sigils 2 begann, las ich in einem Insta-Post, dass das Buch den Fluch des typischen, lückenfüllenden Mittelbandes gekonnt umgangen ist und sogar noch eine Schippe auf den ersten Band ...

Kurz bevor ich Dark Sigils 2 begann, las ich in einem Insta-Post, dass das Buch den Fluch des typischen, lückenfüllenden Mittelbandes gekonnt umgangen ist und sogar noch eine Schippe auf den ersten Band drauflegt. Das hat mich natürlich sehr neugierig gemacht und dazu noch hohe Erwartungen geschürt, weshalb ich anfangs besonders enttäuscht war, dass ich doch einige Zeit brauchte, um mich wieder in alles einzugewöhnen.
Was mir am schwersten fiel, war, die ganzen Namen wieder unter einen Hut zu kriegen, wobei ich bis zuletzt immer noch nicht sicher bin, ob ich mich an alles aus dem ersten Teil richtig erinnert habe. Wahrscheinlich nicht.

Als die Geschichte dann allerdings Fahrt aufnahm, konnte auch ich mich der Sogwirkung nicht mehr entziehen und musste eingestehen, dass das Buch viel ist, aber nicht langweilig. Obwohl mittels Rückblicken viel Hintergrundarbeit geleistet wird, um das Bild der Vergangenheit und Motive der Figuren zu vervollständigen, geschieht auch in der Gegenwart eine Menge, die einen in Atem hält, das Herz aussetzen lässt vor Aufregung und ganz tief ins Geschehen saugt. Durch viele neue Schauplätze entsteht zusätzliche Abwechslung.

Man lernt, die bekannten Figuren noch besser zu lesen, bekommt allerdings auch viele unerwartete Wendungen präsentiert, mit denen man so bestimmt nicht gerechnet hätte. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls zahlreiche „Waaaas??“-Momente, in denen Anna Benning mich überraschen und damit noch enger an die Story binden konnte.

Das Ende lässt viele Spekulationen zu, was uns im großen Finalband erwarten könnte, es gibt einen riesigen Stapel Fragen, die noch geklärt werden müssen. Im Moment steht man vor einem Haufen Scherben und muss sein Leben irgendwie mit beiden Händen mühsam zusammenhalten, bis endlich Band drei erscheint.

Mein Fazit:
Kleine Probleme am Anfang wurden bald von einem spannenden Story-Verlauf, interessanten neuen Settings und vielen überraschenden Wow-Momenten abgelöst. Für mich ein sehr guter Folgeband, der neugierig auf das Finale macht und dem ersten Teil in fast nichts nachsteht.