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Veröffentlicht am 04.08.2021

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Wie du die Welt verändern kannst
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Ich sollte damit beginnen, dass ich gestehe, wie sehr ich Kinderbücher liebe, die komplizierte Sachverhalte, die man als Erwachsene eigentlich schon begreifen sollte, auf einfache und zielgruppengerechte ...

Ich sollte damit beginnen, dass ich gestehe, wie sehr ich Kinderbücher liebe, die komplizierte Sachverhalte, die man als Erwachsene eigentlich schon begreifen sollte, auf einfache und zielgruppengerechte Art und Weise darstellen. Manche Dinge ergeben für mich im Erwachsenenkauderwelsch einfach keinen Sinn, umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut.

Es wird damit begonnen, dass ganz grundlegend das Prinzip der Demokratie aufgedröselt wird. In all seinen Details und mit allen Funktionen lernen die Kiddies hier, wie es in Deutschland zugeht, wie die Regierung funktioniert, was zum Beispiel die Gewaltenteilung ist und, was ich am spannendsten fand, wie man das Prinzip der Demokratie auch auf eigenen Probleme übertragen kann.

Politische Kontexte werden hier für Kinder nutzbar gemacht, indem zum Beispiel Tipps für Verhandlungen mit den Eltern gegeben werden. Wie man die am besten angeht, was man dabei beachten sollte, damit man möglichst erfolgreich ist, zum Beispiel eine spätere Schlafenszeit oder mehr Taschengeld rauszuschlagen. Allerdings denke ich, dass sich Kinder auf diese Weise auch dazu verleiten lassen könnten, Dinge in Angriff zu nehmen, die ihnen vielleicht im Moment noch unbequem erscheinen, sich im Nachhinein aber als nicht unbedingt schlecht herausstellen.

Ich weiß es aus eigener Erfahrung, dass Erwachsene manchmal vermeintlich fürchterlich doof und ungerecht sein können, aber wenn ich zurückblicke, hat mir weder geschadet, dass ich weniger Taschengeld als der Rest hatte, noch dass die Schule um 07:45 Uhr losgegangen ist. Natürlich ist es wichtig, dass Kinder wissen, dass auch sie etwas bewegen können und nicht alles hinnehmen müssen. Unglaublich wichtig sogar!
Aber ich hoffe zugleich, dass sie nicht den Eindruck bekommen, nur weil sie es können, müssten sie gegen alles Unbequeme rebellieren. Das gäbe dann große Enttäuschung, wenn sich auf einmal zeigt, dass die Macht von Kindern trotz allem begrenzt ist.

Die Möglichkeiten, die sich bieten, um etwas zu verändern, sind in diesem Buch aufschlussreich und einfach dargestellt. Die innere Gestaltung des Buches ist extrem gut gelungen, wie ich finde, und führt den Leser problemlos und in logischer Reihenfolge durch die verschiedenen Themenbereiche. Die reinen Fakten und Defintionserklärungen sind aufgelockert mit Interviews, Rätselfragen, immer wieder eingestreuten Tipps und was mir besonders gut gefiel, ist, wie wichtige Phrasen und Wörter wie von einem Schüler mit Textmarker angestrichen wirkten. Eine tolle Idee, um die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Aspekte des jeweiligen Textes zu lenken.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, in dem wieder ein Teil der Welt angemessen für die Kleinen aufgedröselt wurde. Schöne optische Gestaltung, hilfreiche Tipps für Kids, die große Ambitionen haben, etwas zu verändern, all das ergibt einfach einen stimmigen Gesamteindruck. Auch Kinder können etwas bewegen, dazu hat jeder die Möglichkeit, und ich finde es toll und wichtig, dass ihnen das hier aufgezeigt wird.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Nein, danke

Instagrammatik
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Ich bin selbst Schuld, ich hätte es besser wissen müssen. Herr Schröder und ich hatten bereits in seinem ersten Buch das äußerst zweifelhafte Vergnügen, nach dem ich dann beschloss, die Finger von dem ...

Ich bin selbst Schuld, ich hätte es besser wissen müssen. Herr Schröder und ich hatten bereits in seinem ersten Buch das äußerst zweifelhafte Vergnügen, nach dem ich dann beschloss, die Finger von dem Genossen, seinen Büchern und seinem Humor zu lassen. Und trotz all dem habe ich mich locken lassen, auch zu „Instagrammatik“ zu greifen, aus dem einfachen Grund, dass mich die aktuelle Thematik rund ums Homeschooling, die hier ebenfalls in kleinen Teilen aufgegriffen wird, interessiert, da ich selbst sozusagen betroffen war und bin.

Der Anfang war tatsächlich auch gar nicht so übel. Besonders die „Corona-Einführung“, so nenne ich sie jetzt mal ganz salopp, fand ich spannend, da konnte ich mich zu 100% wiederfinden. Die Umstellung des Alltags ist hart gewesen, egal ob für Lehrer oder für Schüler, und ich mochte es, zu sehen, wie diese Änderungen auch im später dann wieder normalen Unterricht beibehalten wurden. Zu meiner Zeit sah es mit Smartboards und dergleichen noch sehr düster aus, deshalb mochte ich diesen kleinen Einblick in den (vermeintlichen) aktuellen Schulalltag.

Womit wir auch direkt schon bei meinem Problem wären: Die Art der Erzählung. Ich habe erneut für mich erkennen müssen, egal wie gut der Inhalt im Kern sein mag, dass es keinen Zweck hat, ein Buch zu lesen, wenn einem nicht gefällt, wie besagter Inhalt rübergebracht wird. Die Witze von Herrn Schröder sind gewohnt flach und beleidigend, und das ist einfach nicht meine Art von Humor. Ich hatte keinen Spaß dabei, die übertriebenen Jokes wieder und wieder durchzukauen und die Inkompetenz des Lehrers und seiner Kollegen (sorry) hat mich nicht unterhalten, sondern mir solche Kopfschmerzen bereitet, dass ich das Buch schließlich abgebrochen habe.

Mein Fazit:
Es gibt sicherlich eine Fangemeinde für diesen Herrn, ich kann jedoch vermelden, dass ich nicht dazugehöre und angesichts dieses gescheiterten zweiten Versuchs auch nie dazugehören werde.
Von mir gibt es niedergeschlagene 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Nett für zwischendurch

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Jennifer Benkau war mir bisher nur als Fantasy-Autorin bekannt. Von One True Queen war ich ganz angetan und wollte es daher auch mal mit New Adult aus ihrer Feder versuchen. Ich kann direkt vermelden: ...

Jennifer Benkau war mir bisher nur als Fantasy-Autorin bekannt. Von One True Queen war ich ganz angetan und wollte es daher auch mal mit New Adult aus ihrer Feder versuchen. Ich kann direkt vermelden: Es war keine Katastrophe. Allerdings mochte ich die Fantasy-Geschichten der Autorin irgendwie lieber, so leid es mir tut, das einräumen zu müssen.

Billys Hintergrund und Schicksal hatte mich bereits im Klappentext direkt aufmerksam gemacht, auch wenn dort noch nicht genau klar war, was sie alles durchgemacht hatte. Ich wollte unbedingt erfahren, was es mit ihrer Vergangenheit auf sich hatte. und dass mich das so brennend interessiert, hatte ich tatsächlich schon lange nicht mehr. So richtig geflasht wurde ich im Laufe der Geschichte dann allerdings nicht, muss ich sagen.

Ihr Love Interest Cedric dagegen hat mir schon besser gefallen. Er hat zwar keinen bombastisch guten Ruf, aber das hat seinem positiven Charakter auf jeden Fall keinen großen Dämpfer verpasst. Ich mochte es, wie lustig er mit Billy herumplänkelt, seinen Humor, seine Ausstrahlung. Das hat der Geschichte ein paar sorglose Vibes gegeben, auch wenn der Herr natürlich ebenfalls, wie es sich für dieses Genre gehört, ein kleines Päckchen zu tragen hat. Die Dynamik zwischen den beiden gefiel mir einfach.

Auch der Schreibstil des Buches war angenehm, ich hatte keine Probleme, in die Geschichte reinzufinden. Hier und da gab es ein paar Längen und das Geschehen zog sich etwas, aber das hat dem Buch jetzt nicht das Genick gebrochen. Was mir allerdings bei all dem trotzdem noch gefehlt hat, war die direkte Verbindung zu den Figuren. Auch wenn beide aus ihrer Ich-Perspektive erzählen und vor allem Cedric mir sehr sympathisch war, hatte ich keinen so engen Draht zu ihnen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Was (für mich persönlich) dann aber noch positiv herauszustellen ist, ist die Tatsache, dass die Intimitäten sich in Grenzen halten und nicht auf hunderten Seiten ewig detailliert ausgeschlachtet werden. Ich bin ein Fan davon, wenn die Bettszenen möglichst wenig plump rübergebracht werden, das hat hier in meinen Augen sehr gut geklappt.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte mit sympathischen Figuren, zu denen mir aber dennoch ein wenig die Verbindung gefehlt hat. Insgesamt kein Highlight, mir gefielen die Fantasy-Bücher der Autorin besser. Aber ich würde trotzdem noch einmal zu diesem Genre greifen.
Ich vergebe keine überschwänglichen aber doch recht angetane 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Bester Teil der Reihe

Play & Pretend
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Play und Pretend ist der dritte Band der Soho-Love-Trilogie. Wie häufiger bei New Adult ist es hier meiner Meinung nach nicht essentiell, dass man die ersten zwei Bände gelesen hat, man kommt auch so gut ...

Play und Pretend ist der dritte Band der Soho-Love-Trilogie. Wie häufiger bei New Adult ist es hier meiner Meinung nach nicht essentiell, dass man die ersten zwei Bände gelesen hat, man kommt auch so gut in alle Thematiken und zwischenmenschlichen Entwicklungen rein. Natürlich kann es nicht schaden, wenn man sich vorher mit den anderen Paarungen auseinandergesetzt hat, aber es geht auch so.

Mich hatte die Reihe bisher tatsächlich nicht komplett umgehauen, aber dennoch immer recht gut unterhalten. Umso neugieriger wurde ich, als die ersten unglaublich begeisterten und überschwänglichen Rezensionen zu Band 3 eintrudelten, und beschloss daraufhin, auch dem Finale der Reihe eine faire Chance zu geben. Und was soll ich sagen, ich habe es definitiv nicht bereut!

An diesem Buch war einfach alles intensiv, noch intensiver als in den Vorgängern. Die Beziehung der beiden Protagonisten hat mich vom ersten Moment an fasziniert, insbesondere, weil auch die Probleme, mit denen die Figuren zu kämpfen haben, hier gefühlt so viel tiefgehender und emotionaler sind als noch bei den anderen Teilen. Das verstärkt sowohl den Draht der beiden zueinander als auch den Draht zum Leser unheimlich und bindet ihn in die Geschichte mit ein.

Ich hatte im Vorfeld bei vielen gesehen, dass sie meinten, einen Haufen Taschentücher verbraucht zu haben. Bei mir fließen relativ selten Tränen in Büchern, aber wenn dann auch direkt richtig. Und ich hätte es nicht gedacht, aber das hier war so ein Buch.
Das drohende Drama zeichnete sich schon recht früh ab, aber dass es mich dann doch so treffen würde und vor allem in einem derart intensiven Maße, hätte ich nicht erwartet, insbesondere weil die Vorgänger mir auch nicht so nahe gingen.

Mein Fazit:
Emotional ganz großes Kino! Mein Herz hat geblutet, der beste Teil der Trilogie. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für alle New Adult Fans.

Veröffentlicht am 30.07.2021

Nicht was ich erwartet hatte

Goldmädchen
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Mit Sport kann man mich eigentlich jagen. Zumindest wenn es darum geht, selbst welchen zu machen. Darüber lesen bereitet eher weniger Probleme, auch wenn man manchmal allein von der Vorstellung schon Muskelkater ...

Mit Sport kann man mich eigentlich jagen. Zumindest wenn es darum geht, selbst welchen zu machen. Darüber lesen bereitet eher weniger Probleme, auch wenn man manchmal allein von der Vorstellung schon Muskelkater bekommt.
Doch bei diesem Buch will gut überlegt sein, ob man sich als Laie die ganzen Sportbegriffe, Küren und Bewegungsabfolgen und -beschreibungen antun möchte. Anfangs empfand ich es noch als interessant, die vielen Übungen detailliert erzählt zu bekommen, da sie sich allerdings über das Buch hinweg nicht verändern und jedes Mal das Selbe geturnt wird, wurde es spätestens nach der Hälfte unglaublich eintönig und böse gesagt sogar langweilig.

Das Thema, von dem ich dachte, dass es aufgrund seiner Heftigkeit mehr Raum einnehmen würde, bekam nicht so eine große Bühne wie erhofft, sondern wurde eher im Hintergrund abgehandelt. Klar, gibt es immer wieder Bezug dazu. Aber die Protagonistin bleibt von all dem persönlich recht unberührt, worauf sich wahrscheinlich auch der größere Anteil an sportlicher Handlung und auch die für mich zunächst unerwartete Love Story zurückführen lässt.
Letztere hätte es für mich gar nicht gebraucht und wirkte auf mich eher wie Füllmaterial. Es war nett mit anzusehen, wie Audrey mit den typischen Teenager-Gefühlen kämpft, aber nötig war es nicht.

Erschreckt hat mich, wie schonungslos über die körperlichen Umstände der Turnerinnen geschrieben wird. Man hört es ja ständig, wie, böse gesagt, „verbraucht“ Profisportler am Ende ihrer Karriere sind. Aber hier zu lesen, wie nicht mal volljährige, junge Mädchen sich schon so kaputt machen, hat mich nachdenklich gemacht. Allerdings fand ich es auch gut, dass nichts beschönigt wurde, wobei am Ende des Buches diese Thematik vor allem bei der Protagonistin nahezu komplett getilgt wurde. Schade und unrealistisch, besonders wenn man es im Bezug zur ersten Hälfte des Buches sieht.

Insgesamt war das Buch recht kurzweilig zu lesen, vor allem wenn man wie ich im letzten Drittel die ausführlichen Turnbeschreibungen nur noch querliest. Ich habe nicht lange mit der Geschichte zugebracht, und dennoch bin ich nicht so richtig begeisterungsfähig. Dazu hatte mir das Gesamte einfach zu viele Ecken und Kanten.

Mein Fazit:
Zu viele Turndetails für einen Laien, wichtiges Thema eher nur als Nebengeschichte, eine mich nicht ganz überzeugende Liebesgeschichte, dazu einige Aspekte, die am Ende ganz unter den Tisch fallen. Insgesamt ergibt das für mich ein eher mittelmäßiges Buch, dem ich wohlwollend noch 3 von 5 Sternen verpasse.