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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Wer sagt die Wahrheit?

Todeslügen
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Schauplatz Irland/Dublin

Detective Chief Superintendant Frankie Sheehan wird von ihrer Schwägerin, der Strafverteidigerin Tanya West, um ein Gespräch gebeten. Tanya strebt für ihren Mandanten Sean Hennessy, ...

Schauplatz Irland/Dublin

Detective Chief Superintendant Frankie Sheehan wird von ihrer Schwägerin, der Strafverteidigerin Tanya West, um ein Gespräch gebeten. Tanya strebt für ihren Mandanten Sean Hennessy, der nach 17 Jahren aus der Haft entlassen wurde, ein Wiederaufnahmeverfahren an und ein Dokumentarfilm ist in Vorbereitung. Sean wurde verurteilt wegen des Mordes an seinen Eltern und des versuchten Mordes an seiner Schwester, Sean beteuert seine Unschuld.

Gleichzeitig werden in einer Kirche die Leichen des Ehepaars Alan und Geraldine Shine gefunden. Alan war in Priesterzivil gekleidet. In seiner Hand befand sich ein Messer, in welches OPFER eingeritzt war. Die Ermittlungen beginnen und es besteht ein Anfangsverdacht gegen Sean, denn auch dieser Ehemann war gewalttätig und die Leichen waren genauso arrangiert wie damals seine Eltern. Und dann wird am Strand auch noch die Leiche von Sheridan Conor gefunden, er hatte damals einen viel beachteten Zeitungsartikel über die Morde an dem Ehepaar Hennessey geschrieben. Im Sand steht das Wort MÖRDER.

An den Ermittlungen sind sehr viele Figuren beteiligt. Es mangelt auch nicht an Querelen innerhalb des Polizeiapparates und nicht alles läuft rund. Es sind Aktenteile verschwunden, die dann aber auf unbürokratische Weise an Frankie gelangen. Es werden Details bekannt, die früher unter den Teppich gekehrt wurden, selbst Frankies Chef scheint nicht ganz unbeteiligt und am Ende geraten auch noch einige Familienmitglieder von Frankie in den Fokus des Täters.

Die Kurzbeschreibung fand ich interessant, deshalb wollte ich diesen Krimi lesen. Es ist der zweite Fall für Frankie, aber ich hatte als Neueinsteigerin keine Probleme in die Geschichte einzusteigen. Positiv fand ich die bildhafte Beschreibung der Örtlichkeiten und der Atmosphäre. Leider konnte er mich die Story schlussendlich nicht so recht begeistern. Es waren sehr viele Figuren beteiligt, verschiedene sind nur einmal kurz erwähnt worden und kaum eine davon wurde näher beleuchtet. Sie blieben mir durch die Bank bis zum Ende distanziert, ich konnte mit keiner mitfiebern und fühlte mich nicht mitgenommen in die Geschichte. Der Plot und die Auflösung waren mir persönlich zu konstruiert – schade.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Wem kann sie vertrauen?

Was du getan hast
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Kate muß ihre ermordete Mutter beerdigen. Lily war eine wohlhabende, freundliche und warmherzige Frau, deshalb stehen alle vor einem Rätsel, wer ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. In dieser äußerst ...

Kate muß ihre ermordete Mutter beerdigen. Lily war eine wohlhabende, freundliche und warmherzige Frau, deshalb stehen alle vor einem Rätsel, wer ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. In dieser äußerst schwierigen Zeit nimmt ihre Jugendfreundin Blaire wieder Kontakt zu ihr auf und steht ihr zur Seite. Ihre Freundschaft hatte mit einem heftigen Streit geendet, weil sich Blaire gegen die Hochzeit von Kate mit Simon ausgesprochen hat. Kate ist immer noch mit Simon verheiratet, sie haben eine gemeinsame Tochter, aber die Ehe steckt in einer Krise. Blaire ist mit Daniel verheiratet und die beiden schreiben gemeinsam Krimi-Bestseller. Das ist auch der Grund, weshalb Blair neben der Polizei, eigene Ermittlungen anstellt.

Für Kate beginnt nun der Horror. Zusätzlich zu ihrer Trauer muß Kate mit Drohmails, diversen toten Tieren, seltsamen Bestellungen, Gift etc. fertig werden. Dies bringt sie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, vor allem da sie psychisch vorbelastet ist. Für den Leser ist diese Atmosphäre der Bedrohungen deutlich spürbar und es gab Momente, in denen ich Kate aber auch gerne wach gerüttelt hätte und ihr mehr Misstrauen gewünscht hätte.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Kate und Blaire erzählt und die Vergangenheit wird dabei hoch geholt.

Die Autorin hat etliche Baustellen eröffnet, den Leser immer wieder auf Fährten gelockt, allerdings war für mich gleich zu Beginn eine Figur im Fokus. Die Auflösung war dann nicht ganz so einfach, sondern komplexer, aber so richtig gepackt hat mich das Buch nicht.

Die einzelnen Figuren wurden gut charakterisiert. Für mich als Leserin gab es gut und böse, und zwar ohne Schattierungen, was ich schade fand. Wer anfangs unsympathisch war, der blieb es bis zur Aufklärung. Allerdings fand ich den Plot ziemlich konstruiert. Der Schreibstil war flüssig zu lesen.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Zickenalarm

Hinter deinem Rücken
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Schauplatz Stockholm
In den angesagten Frisiersalon von Stefano de Luca kommt als neue Kollegin Angelina Silver. Für sie ging mit dieser Stellung ein Traum in Erfüllung. Aber es beginnt ein Zickenkrieg ...

Schauplatz Stockholm
In den angesagten Frisiersalon von Stefano de Luca kommt als neue Kollegin Angelina Silver. Für sie ging mit dieser Stellung ein Traum in Erfüllung. Aber es beginnt ein Zickenkrieg zwischen der bisherigen Friseurin Jenny und dem Shooting-Star Angelina. Denn Angelina kämpft mit allen Tricks und Mitteln, um Jenny Kunden abspenstig zu machen. Bei der Arbeit nimmt sie sich ohne zu fragen Utensilien von Jenny, lässt ungeliebte Tätigkeiten alleine von Jenny ausführen, zeigt folglich keinerlei soziale Ader. Chef Stefano lässt sich von seiner neuen Mitarbeiterin blenden und bevorzugt sie eindeutig. Er nimmt beispielsweise nicht wie bisher Jenny mit zum Schloß, um die Festtagsfrisuren der Damen zu stylen, sondern die Neue. Nur eines wird dem Leser schnell klar, vor allem um die Person von Angelina rankt sich ein Geheimnis. Ihr Gesellenbrief fehlt, angeblich ist sie reich verheiratet und dann will eine Kundin sie von früher erkannt haben, allerdings unter einem anderen Namen. Jenny gibt sich nicht geschlagen, sondern macht sich auf in das Heimatdorf von Angelina, spricht mit deren Vater und erfährt so einiges. Die Auflösung und das Ende war für mich überraschend und gefiel mir gut.



Im Großen und Ganzen geht es um die drei Hauptpersonen und ihre diversen Geheimnisse, wobei die beiden weiblichen Figuren sich vor allem durch Stutenbissigkeit, ständige Konflikte, Intrigen und Eifersüchteleien beschreiben lassen. Stefano bleibt ziemlich farblos. Er hat von seinem Vater nur Schulden geerbt und dadurch, daß er selbst auch noch spielt, wird die Situation nicht besser. Vor allem seine uneheliche Tochter stellt laufend neue Geldforderungen an ihn.

Die gespannte Atmosphäre im Salon konnte man sich als Leser sehr gut vorstellen, sie war durchaus realistisch und ich fühlte mich beim Lesen mittendrin in dem Gezeter und in der Geheimniskrämerei. Die Story wurde aus wechselnden Perspektiven erzählt. Positiv fand ich, daß das Ende bzw. die Auflösung noch eine Überraschung parat hatte.

Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen, eher als Kriminalroman. Das Buch ließ sich flüssig lesen. Ich hatte bereits einen Krimi der Autorin gelesen, deshalb wollte ich dieses Buch unbedingt haben, denn einen Frisiersalon als Schauplatz fand ich eine gute Idee. Der Schreibstil gefiel mir auch bei diesem Buch, allerdings hätte etwas mehr Spannung gut getan.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Mein Geheimnis - dein Geheimnis

Zimmer 19
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Dieser Thriller ist der 2. Band mit Tom Babylon als Ermittler und da des Öfteren auf „Schlüssel 17“ Bezug genommen wird, ist es ratsam, in der richtigen Reihenfolge zu lesen.


Bei der Eröffnung der Berlinale ...

Dieser Thriller ist der 2. Band mit Tom Babylon als Ermittler und da des Öfteren auf „Schlüssel 17“ Bezug genommen wird, ist es ratsam, in der richtigen Reihenfolge zu lesen.


Bei der Eröffnung der Berlinale wird statt des Eröffnungsfilms ein Snuff-Film gezeigt mit der Tochter des Regierenden Bürgermeisters als Opfer. Da Sinja Schauspielschülerin ist, stellen sich die Ermittler natürlich gleich die Frage, ist der Film echt oder war alles nur gestellt? Da die Tochter nicht auffindbar ist, beginnt eine rasante Suche.

Es kommt das SOKO-Team vom Fall Dom zum Einsatz. Mit dabei der Ermittler Tom Babylon, mittlerweile Vater geworden, beim LKA Berlin derjenige mit den meisten Dienstaufsichtsbeschwerden und er ist immer noch überzeugt davon, daß seine seit vielen Jahren verschwundene Schwester lebt. Tom glaubt auf dem Film die Örtlichkeit zu erkennen, nur die Zahl 19 paßt nicht dazu – er kommt ins Grübeln. Ihm steht vertrauensvoll die Psychologin und ehemalige Analystin der OFA, die Halbkubanerin Dr. Sita Johanns zur Seite. Die Leitung bekommt auch dieses Mal Toms Erzrivale, Jo Morten. Ferner kreuzen Figuren aus Band 1 den Weg und es mischen sich diverse Personen aus der Politik im Hintergrund ein, meist um das Team zurückzupfeifen. Um das Tempo voranzutreiben gibt es noch einige Leichen, Einbrüche, versteckte Safes mit fragwürdigem Inhalt und die Töchter einer bestimmten Personengruppe kommen in bedrohliche Gefahr. Denn zwei Mädchen sind schon wieder verschwunden.

Die Story spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart auf der Suche nach Sinje und in der Vergangenheit. Hier wird auf das Geheimnis von Sita eingegangen und sie selbst erkennt mit Schrecken einen Zusammenhang durch die Zahl 19.


Am Ende wird der Fall gelöst und der Leser erfährt was es unglaubliches mit „Zimmer 19“ auf sich hat. Aber auch in diesem Band bleiben einige Fragen offen. Die bereits bekannten Personen wurden weitergeführt und sind mir dadurch noch vertrauter geworden. Allen voran Tom und Sita. Der Strang um Sitas Vergangenheit ging mir beim Lesen richtig unter die Haut. Jo Morten ist mir zwar nach wie vor unsympathisch, aber ich habe etwas Verständnis für ihn bekommen.

Für mich war Band 2 eindeutig eine Steigerung. Er war komplex, temporeich, spannend und ich habe ihn richtig gehend verschlungen.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.08.2019

Spannender Regionalkrimi

Der Tote vom Elbhang
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Schauplatz Hamburg

Ein heruntergekommenes Einfamilienhaus am vornehmen Falkensteiner Ufer, das unter Bestandsschutz steht, soll versteigert werden. Ein absurdes Höchstgebot wird durch Frau von Trott abgegeben, ...

Schauplatz Hamburg

Ein heruntergekommenes Einfamilienhaus am vornehmen Falkensteiner Ufer, das unter Bestandsschutz steht, soll versteigert werden. Ein absurdes Höchstgebot wird durch Frau von Trott abgegeben, die eine verdeckte Vollmacht des Immobilieninvestors Kampmann hat. Es kann aber nicht zum Abschluß kommen, weil zwei Mädchen auf dem Grundstück ein Päckchen mit menschlichen Knochen in Fell eingewickelt gefunden haben. Der jetzige Besitzer des Hauses konnte nicht reagieren, weil er für längere Zeit in Indien war. Von der Versteigerung ist er völlig überrascht und muß jetzt schnellst das geforderte Geld besorgen.

Svea Kopetzki, Hauptkommissarin und ihr Stellvertreter Tamme beginnen mit den Nachforschungen und dann tauchen noch mehr Knochen auf, nur der Schädel fehlt. Durch Besonderheiten bei den Knochen hoffen sie bald, die Identität des Toten herauszufinden.

Tja und dann gibt es noch diverse Beamten mit Verbindungen zum Immobilienmakler und die Frage, warum will er dieses Grundstück zu diesem horrenden Preis unbedingt erwerben?

In welche Richtung der Krimi geht, das konnte man anfangs nicht ahnen.

Dieser Krimi ist für die Autorin das Debüt in diesem Genre, sie hat bisher im Kinder- und Sachbuchbereich erfolgreich veröffentlicht. Man merkt, daß die Autorin das Schreiben beherrscht, denn dieser Krimi lässt sich flüssig lesen.

Die einzelnen Figuren waren authentisch, menschlich und realistisch beschrieben. Von den Ermittlern erfuhr man einiges aus ihrem Privatleben und hier wurde schon etwas angedeutet, was vermutlich im 2. Band in die nächste Runde geht. Als Leserin habe ich sie gerne begleitet, vor allem war für mich die besondere Mentalität der Norddeutschen gut spürbar. Auch wenn ich die Örtlichkeiten nicht kenne, hatte ich aufgrund der bildhaften Beschreibung Bilder vor Augen. Die Auflösung des Falles war eine Überraschung und ich hatte sie so auf jeden Fall nicht auf dem Schirm.

Ein solider Regionalkrimi, der mich gut unterhalten hat.