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Veröffentlicht am 16.03.2021

Spannend und temporeich wie ein Videospiel

Ghostwalker
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Hamburg 2047 - der siebzehnjährige Jonas ist nach dem Verschwinden seiner Mutter auf sich allein gestellt. Geld verdient er als Ghostwalker, dabei besteht seine Aufgabe im Transport von Daten innerhalb ...

Hamburg 2047 - der siebzehnjährige Jonas ist nach dem Verschwinden seiner Mutter auf sich allein gestellt. Geld verdient er als Ghostwalker, dabei besteht seine Aufgabe im Transport von Daten innerhalb virtueller Welten. Als Moondancer ist Jonas im Netz bekannt, seine private Identität hält er streng geheim. Ein neuer, sehr lukrativer Auftrag führt Jonas in eine virtuelle Welt, die komplexer ist, als Alles, was er bisher erlebt hat und schnell wird ihm klar, dass auch die Gefahr für ihn größer ist als jemals zuvor.

"Ghostwalker" von Rainer Wekwerth ist eine spannende Geschichte, die in Erzählweise und Tempo an ein Videospiel erinnert. Obwohl ich eine Generation älter bin, als die angestrebte Zielgruppe (das Buch ist für Leser ab 13 Jahren empfohlen), hat der Roman mich schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Jonas ist ein Protagonist, mit dem sich sicher viele Jugendliche identifizieren können, obwohl seine private Situation eher ungewöhnlich ist. Dafür bewegt er sich sicher durch die virtuellen Welten, so dass ich mir gut vorstellen kann, dass die Geschichte auch die Generation Gaming (und damit den einen oder anderen Lesemuffel) begeistern wird.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, die Spannung steigert sich konsequent zum Finale hin und das rasante Erzähltempo ließ mich das Buch kaum aus der Hand legen. Während die Handlung zuerst nur aus Jonas´ Blickwinkel dargestellt wird, kommt später die legendäre Ghostwalkerin Blue dazu und die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden Figuren. Dadurch war ich beim Lesen in der komfortablen Lage, den Gedankengängen beider Ghostwalker folgen zu können und die Protagonisten noch besser kennen zu lernen. Aber auch die anderen Personen, virtuellen Wesen und den Hintergrund beschreibt der Autor farbenfroh und bildgewaltig, so dass das Leseerlebnis eine Art Film vor meinem inneren Auge erzeugt hat. Dafür gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die Handlung spielt sich rasant und in bunten Farben ab, so dass das Leseerlebnis sehr an ein Videospiel erinnert. Empfohlen wird die Geschichte für Jungen und Mädchen ab 13 Jahren und ich kann mir vorstellen, dass sie geeignet ist, auch eher leseunlustige Jugendliche hinter dem Ofen vor zu locken. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 15.03.2021

Optimistisch, heiter und wunderbar unterhaltsam

Die Optimistin
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Auf einem Dromedar flieht Toygar Bayramoğlu vor seiner eigenen arrangierten Hochzeit, auf die er sich nur wegen der Schulden, die sein Vater bei einem Kredithai hat, eingelassen hatte. Als er im Seniorenheim ...

Auf einem Dromedar flieht Toygar Bayramoğlu vor seiner eigenen arrangierten Hochzeit, auf die er sich nur wegen der Schulden, die sein Vater bei einem Kredithai hat, eingelassen hatte. Als er im Seniorenheim bei Charlotte Keller landet, erzählt die ungewöhnliche alte Dame ihm die Geschichte ihres Lebens, doch so spannend sie auch berichtet, bemerkt Toygar bald, dass nicht Alles so stimmen kann. Dennoch hört er gebannt zu und schwankt dabei ständig zwischen Faszination und Unglauben....

"Die Optimistin" von Timo Blunck hatte mich anhand einer Leseprobe bereits völlig in ihrem Bann gezogen, so dass ich die Geschichte unbedingt weiter kennen lernen wollte. Und zu meiner Freude hat der Roman gehalten, was die ersten Kapitel versprachen, nach Toygars Flucht und der Verfolgung durch die herrlich skurril beschriebenen Söhne des Kredithais, hat mich Charlottes Lebenserzählung sehr fasziniert und mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Die Dame ist eine wunderbare Protagonistin, sehr selbstbewusst, unkonventionell und einzigartig, erst nach und nach ist mir aufgegangen, dass die Gute so einige alternative Fakten in ihre Erinnerungen einbaut.

Auch Toygar habe ich sehr gemocht, er trägt viel Nerd-Wissen mit sich herum, wodurch er Charlottes Flunkereien schneller durchschaut hatte, als ich beim Lesen (ja der Klappentext hätte da Hinweise geben können, aber den habe ich erst im Nachhinein zur Kenntnis genommen..). Zwischen den Kapiteln in der Vergangenheit gab es immer wieder kleine Einblendungen der Gegenwart, so dass ich auch mit Toygars Verfolgern immer auf dem aktuellen Stand geblieben bin.

Timo Blunck verwebt geschickt ein Stück Zeitgeschichte mit seinen fiktiven Figuren, immer wieder kommen Zitate aus Büchern, Filmen und Musik vor, die Charlottes Geschichte farbenfroh würzen. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden, ich mochte das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen und kann im Nachhinein sagen, dass ich ganz fantastisch unterhalten wurde. Ein kurzer Klappentext vermag es nicht wirklich, zu vermitteln, was den Leser in diesem Buch erwartet, die faszinierende Reise in die Vergangenheit sollte Jeder selbst erleben. Deshalb gebe ich für diesen einzigartigen Roman eine begeisterte Leseempfehlung.

Fazit: Charlotte Keller ist einzigartig und faszinierend und genau so erzählt sie die Geschichte ihres Lebens, gewürzt mit genügend Optimismus und Fantasie. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite blendend unterhalten und ich empfehle dieses Leseerlebnis sehr gern weiter.

Veröffentlicht am 11.03.2021

Spannende Fortsetzung der fantasievollen Geschichte

Hidden Worlds 2 – Die Krone des Erben
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Elliot und Soleil haben es nach Avalon geschafft, doch zu ihrer Enttäuschung interessiert sich hier kaum jemand für das Schicksal der magischen Wesen auf der Erde. Zu sehr sind die Bewohner mit ihren eigenen ...

Elliot und Soleil haben es nach Avalon geschafft, doch zu ihrer Enttäuschung interessiert sich hier kaum jemand für das Schicksal der magischen Wesen auf der Erde. Zu sehr sind die Bewohner mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, auch Elliots Mutter ist in den politischen Machtkampf verwickelt und sieht in ihrem Sohn hauptsächlich ein Mittel zum Wahlsieg. Doch wahre Macht kann nur erlangen, wer die sagenumwobene Krone des letzten Nachkommen Merlins findet. Als Elliot und Soleil aus der Hauptstadt fliehen müssen, begeben sie sich auf die Suche nach dem magischen Artefakt.

"Hidden Worlds 2 - Die Krone des Erben" von Mikkel Robrahn ist der zweite Teil einer Trilogie, die unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden sollte, da die Handlung fortlaufend geschrieben ist. Wie schon der Vorgängerband hat mich auch dieses Buch schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Protagonist Elliot, der am Anfang des Vorgängerbandes noch recht ziellos durch sein Leben gedümpelt ist, findet hier langsam seinen Weg lediglich in romantischen Aspekten ist er immer noch so unbeholfen, dass ich mir beim Lesen das Lächeln nicht verkneifen konnte. Das Thema kommt allerdings eher am Rande vor, den Mittelpunkt der Handlung bildet die Reise durch Avalon und die Suche nach der magischen Krone.

Den Schreibstil habe ich auch in diesem Buch als sehr fesselnd empfunden, es gab einige wenige Stellen die mich (wahrscheinlich) unbeabsichtigt erheitert haben. Zum Beispiel die Beschreibung wie ein Fabelwesen etwas so sorgsam beäugt "wie ein Gebrauchtwagenhändler ein Auto, dass er ankaufen möchte" - nicht unpassend, da die Geschichte aus Elliots Blickwinkel geschrieben ist, der ja auf der Erde aufgewachsen ist. Doch vor der mittelalterlichen Kulisse Avalons wirkten diese und ähnliche Vergleiche unfreiwillig komisch auf mich. Was dem Unterhaltungswert des Romans keinen Abbruch tat, die fantasievolle Beschreibung Avalons und seiner vielen verschiedenen Bewohner hat mich sehr fasziniert, so dass ich für die gelungene Fortsetzung sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich schon auf den Erscheinungstermin des finalen dritten Bandes freue.

Fazit: Wie schon der erste Teil hat mich auch dieser Band mit seiner spannenden Geschichte, dem umfassend beschriebenen Hintergrund und der Fülle der magischen Figuren begeistert. Das fesselnde Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Rosarote Liebesgeschichte, die mich bezaubert hat

Jedes Jahr im Juni
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Durch einen Luftballon, den Emmie mit sechzehn Jahren fliegen ließ, hat sie Lucas kennen gelernt, in dem sie seitdem ihren Seelenverwandten sieht. Auch Lucas´ Familie gibt Emmie Geborgenheit, die sie von ...

Durch einen Luftballon, den Emmie mit sechzehn Jahren fliegen ließ, hat sie Lucas kennen gelernt, in dem sie seitdem ihren Seelenverwandten sieht. Auch Lucas´ Familie gibt Emmie Geborgenheit, die sie von der eigenen Mutter nie bekam und seit einigen Jahren ist sie heimlich in ihren besten Freund verliebt. Als Lucas ankündigt, dass er bei dem Treffen am Vorabend ihres dreißigsten Geburtstages eine besondere Überraschung hat, hofft Emmie auf einen Antrag - doch stattdessen endet der Abend mit einem gebrochenen Herz. Wird es Emmie gelingen, ihre große Liebe doch noch für sich zu gewinnen?

"Jedes Jahr im Juni" von Lia Louis ist eine entzückende Liebesgeschichte, deren Inhalt dem rosaroten Einband mehr als gerecht wird. Die Protagonistin Emmie ist mir dabei schnell ans Herz gewachsen, auch wenn sie teilweise recht hilflos durch ihr Leben taumelt. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt, die Mutter war eher mit sich selbst beschäftigt, als der Tochter Geborgenheit und Halt zu geben, dazu kam ein traumatisches Erlebnis in der Jugend, so dass Emmie niemanden wirklich an sich heran lässt und viele Dinge sehr unsicher angeht. Gut dass sie Freunde wie Rosie und Fox hat, diese beiden Figuren habe ich regelrecht geliebt und es jedes Mal genossen, wenn sie ihren Auftritt in Emmies Geschichte hatten.

Der Schreibstil von Lia Louis hat mich leicht durch das Buch getragen, ich habe jede Leseminute genossen. Sowohl der Hintergrund als auch die Figuren waren umfassend beschrieben, so dass ich die Personen in der Handlung beinahe vor mir sehen konnte und wie im wahren Leben waren einige sympathisch und andere habe ich gar nicht gemocht - doch sie Alle waren realistisch und überzeugend dargestellt. Um ihren Lesern ein deutliches Bild der Freundschaft zwischen Lucas und Emmie zu zeigen, hat die Autorin immer wieder Abschnitte aus der Vergangenheit eingeblendet, nach und nach wurde mir dadurch klar, was sich Emmie ebenfalls erst langsam und schrittweise erschlossen hat. Insgesamt hatte ich mit diesem Roman ein wunderbares Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Emmies Geschichte ist zauberhaft beschrieben, die süße Liebesgeschichte hält genau, was der rosarot glitzernde Einband verspricht. Für alle Romantiker gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.02.2021

Romantisch und ein wenig märchenhaft

Cinder & Ella
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Ein schwerer Autounfall kostete ihrer Mutter das Leben, Ella selbst erlitt dabei so schlimme Verbrennungen, dass sie beinahe ein ganzes Jahr mit Operationen und Rehas verbracht hat. Nun muss Ella bei ihrem ...

Ein schwerer Autounfall kostete ihrer Mutter das Leben, Ella selbst erlitt dabei so schlimme Verbrennungen, dass sie beinahe ein ganzes Jahr mit Operationen und Rehas verbracht hat. Nun muss Ella bei ihrem Vater wohnen, zu dem sie seit zehn Jahren keinen Kontakt hatte und dessen Familie ihr das Leben schwer macht. Daher meldet sie sich bei ihrem früheren Chatfreund Cinder, in den Ella vor dem Unfall heimlich verliebt war - ohne zu ahnen, dass er im wahren Leben ein berühmter Schauspieler ist und ebenfalls Gefühle für sie hat.....

"Cinder & Ella" von Kelly Oram ist eine wunderbare Liebesgeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ella ist eine Protagonistin, die ich sehr mag, nach dem Unfall muss sie mit Schmerzen und einer Gehbehinderung leben, doch sie ist stur und stark genug, um nicht aufzugeben. Ihr Freund Cinder war mir ebenfalls schnell sympathisch, auch wenn er in Reichtum und Glamour aufgewachsen ist, hat er unheimlich viel Einfühlungsvermögen, so dass er für Ella tatsächlich eine Art Märchenprinz darstellt.

Nicht nur die Namen der Hauptfiguren, auch Ellas familiäre Situation erinnert ein wenig an das Märchen vom Aschenputtel. Jennifer, die Frau ihres Vaters ist zwar nicht wirklich die böse Stiefhexe, doch zunächst ist das Verhältnis zu Ella schwierig. Und Jennifers Töchter machen ihrer neuen Stiefschwester das Leben erst mal gehörig zur Hölle. Kelly Orams Schreibstil kenne ich schon von anderen Büchern und war auch dieses Mal wieder begeistert davon. Besonders amüsiert haben mich die kleinen Querverweise zu den Büchern der Kellywood-Dilogie, die erst weit nach den "Cinder&Ella"-Bänden erschienen sind. Insgesamt hat mich die Geschichte wunderbar unterhalten und zum Träumen gebracht, so dass ich dafür sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Liebesgeschichte ist märchenhaft umgesetzt und hat mich vom Anfang bis zu dem wirklich spannenden Ende gefesselt, dieses herrlich romantische Leseerlebnis kann ich nur weiter empfehlen.