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Veröffentlicht am 27.09.2020

schönes Sachbuch, aber inhaltlich eher für ältere Kinder

Das Buch mit der Lupe: Mein Körper
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In einem Sachbuch mehr über den menschlichen Körper zu erfahren, finde ich eine gute und sehr wichtige Sache für Kinder. So können sie besser verstehen, was in ihnen vorgeht, was wichtig ist für den Körper ...

In einem Sachbuch mehr über den menschlichen Körper zu erfahren, finde ich eine gute und sehr wichtige Sache für Kinder. So können sie besser verstehen, was in ihnen vorgeht, was wichtig ist für den Körper und wieso manches einfach so ist, wie es ist. Das Buch ist schön gegliedert, so dass man sich Stück für Stück durch den Körper arbeiten kann und dabei unterschiedliche Dinge beleuchtet werden. Man erfährt etwas über das Skelett, Zellen, Blutbahnen, einzelne Organe, wie zum Beispiel das Herz und die Lunge und noch einiges mehr. Dafür gibt es unterschiedliche Zeichnungen, die den Aufbau erklären und auch einige Funktionsweisen abbilden. Im Gegensatz zu den Bildern sind die Texte jedoch recht anspruchsvoll und ich vermute, es wäre für ein 5 bis 7 Jahre altes Kind nicht besonders leicht aufzunehmen, was das Buch vermitteln möchte. Die Zeichnungen sind größtenteils kindgerecht und einfach gehalten. Um einen Überblick zu bekommen, ist das also auf jeden Fall gut. Wenn man von dem Inhalt etwas mehr aufnehmen möchte, dann kann man sicherlich nicht viel mehr als ein oder zwei Seiten mit einem Mal bearbeiten. Die verwendeten Fachbegriffe werfen zwar erklärt, insgesamt sind diese jedoch recht zahlreich vertreten. Die Fülle an komplizierten Informationen ist also schon hoch, so dass ich mir vorstellen könnte, ein Kind in den höheren Grundschulklassen (vielleicht so 3-4 Klasse) würde inhaltlich eher aufnehmen können, was dort erläutert ist.

Die Lupe hingegen ist eigentlich nur Spielerei. Sie vergrößert nichts und das hin und her schieben wirkt auch ziemlich holprig. Man kann nicht alle Bereiche unter der Lupe erreichen und daher sehe ich keinen so großen Sinn in der Lupe, außer vielleicht die Kinder zu beschäftigen, während man ihnen den komplexen Inhalt vorliest.
Die Altersempfehlung empfinde ich also als nicht besonders optimal. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass man das Buch über einige Jahre hinweg immer mal wieder mit Kindern anschaut und umso älter sie werden, umso mehr werden sie auch von dem verstehen, was inhaltlich vermittelt werden soll. Zu Beginn werden sie höchstwahrscheinlich nur die Grundstrukturen und ein bisschen grobes Wissen mitnehmen, umso älter sie werden, umso mehr werden sie verstehen, wie die Organe und Organsysteme funktionieren und wie das so zusammenhängt, was im Körper abläuft.
Der Körper ist halt auch ein komplexes System, daher kann ich verstehen, dass inhaltlich eben auch einiges drin steckt. Die textlichen Abschnitte sind knapp gehalten, so dass es nicht zu sehr erschlägt, durch die vielen Fachbegriffe, selbst wenn sie ganz kurz erklärt bzw. übersetzt werden, ist es eben aber trotzdem anspruchsvoll. Einige der Erklärungen sind sehr kurz gehalten, so dass es auch nicht zu sehr in die Tiefe geht, dadurch bleibt es auch eher oberflächlich betrachtet und für ältere Kids sicher auch überschaubar, trotz der Fachtermini. Andere Formulierungen und Vergleiche sind dagegen sehr schön kindgerecht gehalten, so dass auch die Kleinen etwas mitnehmen werden und sich zum Beispiel vorstellen können, dass die Knochen ineinander passen wie ein Puzzle und wir ohne sie „herumschwabbeln würden wie eine Qualle“.

Auf jeden Fall ein wertvolles und informatives Buch, das man aus meiner Sicht entweder über mehrere Jahre hinweg immer wieder zur Hand nehmen kann, damit die Kinder Stück für Stück mehr vom Inhalt und damit vom Körper mit all seinen Funktionen lernen können, oder vielleicht doch gleich etwas älteren Kids in die Hand gibt. Für 5 bis 7 Jährige finde ich es inhaltlich teilweise zu anspruchsvoll durch die vielen Begriffe, die sie nicht kennen und die Komplexität des Systems „menschlicher Körper“. Für etwas ältere Kinder sind die Abbildungen dann vielleicht schon wieder etwas zu kindlich, für sie wird es vom Wissen, das vermittelt wird, aber auf jeden Fall besser aufzunehmen sein.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

gut um Inspirationen zu bekommen

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
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In dem Buch werden insgesamt 1000 Möglichkeiten vorgestellt, wo bzw. wie und womit man seine freie Zeit oder Urlaube verbringen könnte. Untergliedert werden die Tipps sowohl nach Bundesländern und dann ...

In dem Buch werden insgesamt 1000 Möglichkeiten vorgestellt, wo bzw. wie und womit man seine freie Zeit oder Urlaube verbringen könnte. Untergliedert werden die Tipps sowohl nach Bundesländern und dann noch nach einzelnen Kategorien, die farblich voneinander abgegrenzt sind. So fällt die Orientierung leicht und man sieht schon auf den ersten Blick, in welchem Bereich man unterwegs ist. Erst war ich etwas irritiert, dass es aus dem Süden nach Berlin geht, aber die Bundesländer sind alphabetisch sortiert, so dass es nicht nach der Lage im Land, sondern nach den Anfangsbuchstaben geht.
Es gibt kurze Informationen zu sehenswerten Orten im Bundesland, Unterkünften, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars, Kinos oder Theatern, Festen und Ausflugszielen. So erhält man einen guten Querschnitt an Möglichkeiten, die sich bieten und die Lust darauf machen können, sich intensiver mit einer Region zu beschäftigen. Die Bundesländer haben natürlich noch mehr zu bieten, als das, was man im Buch erfährt. Aber als erste Anregung ist es auf jeden Fall gut geeignet und man kann sich durch die zahlreichen, tollen Fotos auch schon mal einen Eindruck von den Orten, Hotels und den anderen Dingen machen.
Im Bereich „Sehenswertes“ gibt es zu Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser, Parks und Museen noch zusätzlich kurze Informationen, zum Beispiel zu geschichtlichen Aspekten. Auch zu den Unterkünften und Restaurants gibt es jeweils noch ein paar wenige Sätze. Insgesamt ist es alles nicht besonders ausladend gestaltet, wenn man da mehr wissen möchte, muss man sich definitiv noch mal genauer damit beschäftigen. Bei vielen Tipps sind auch gleich Kontaktmöglichkeiten, Internetadressen oder ähnliches mit abgebildet, so dass man nicht lange suchen müsste und mit den Recherchen sofort starten könnte.
Schön finde ich auch, dass man durch die Abbildung der unterschiedlichen Anzahl an Eurozeichen einschätzen kann, in welcher Preisklasse sich der Tipp befindet. Einiges kann man so für sich ggf. schon mal ausschließen. Es sind jedoch nicht nur teure Lokalitäten abgebildet, es gibt eine Auswahl an verschiedenen Preisklassen.

Wenn man das Buch so durchblättert, dann wird auf jeden Fall klar, dass Deutschland viele schöne Ecken hat und es werden noch weit mehr sein, als in diese 480 Seiten hineingepasst haben. Manches ist mir fast ein wenig zu kurz und knapp gewesen, es ist jedoch auch verständlich, dass man die Seiten nicht noch weiter vollstopfen und überladen wollte, denn dann nimmt man auch nicht mehr auf, was dort steht. So sind die Buchseiten größtenteils recht aufgelockert gehalten und man kann schnell erfassen, was es für Tipps gibt. Für meinen persönlichen Geschmack hätte man die Unterkünfte auch weglassen können und dafür mehr Sehenswürdigkeiten oder Ausflugstipps präsentieren. Für den einen oder anderen werden aber auch die Unterkunftstipps sicherlich interessant sein. Um Inspirationen für einen Urlaub oder Ausflugsziele zu bekommen, bietet das Buch einiges. Für eine genauere Planung und weiterführende Informationen muss man sich dann eben noch weitere Lektüre oder Internetseiten zur Hilfe nehmen.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

gutes Finale

Beastmode 2: Gegen die Zeit
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Achtung: zweiter Band und Abschluss der Dilogie! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band!

Wilbur, Amanda, Jenny, Malcom und Damon sind fünf außergewöhnliche „Jugendliche“, ...

Achtung: zweiter Band und Abschluss der Dilogie! Meine Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band!

Wilbur, Amanda, Jenny, Malcom und Damon sind fünf außergewöhnliche „Jugendliche“, die beauftragt wurden, die Welt zu retten. Bereits im ersten Band haben sie einige Herausforderungen meistern müssen und nun stehen sie vor nicht viel weniger komplizierten Aufgaben. Denn noch immer ist die Zukunft durch ein mysteriöses Energiefeld bedroht.

Nach dem Ende des ersten Buches war ich sehr neugierig, wie sich die Geschichte rund um die fünf Protagonisten weiter entwickeln würde. Insgesamt hat mir der zweite Band auch gut gefallen, auch wenn er mich nicht restlos mitgerissen hat. Besonders der Abschluss war mir dann irgendwie doch etwas zu beschleunigt, da hätte ich mir nach der langen Reise doch irgendwie etwas mehr gewünscht. Der Weg dahin war aber auf jeden Fall interessant gestaltet und hat sich gut an den Auftakt der Geschichte angefügt.
Achtung Spoiler!!

Wer den ersten Band gelesen hat, der weiß, was ich gleich schreibe, wer ihn noch nicht gelesen hat, der bekommt hier, wenn er weiterliest, einen Spoiler, aber ich möchte auf das Thema gern etwas intensiver eingehen, daher muss ich das einfach einmal benennen und nicht drumrum reden. Ich spoilere nicht gern und mache das auch nur selten, aber in dem Fall nimmt es einfach einen großen Teil der Handlung ein und hat mich immer wieder beschäftigt:
Die Figuren reisen im Verlauf der Geschichte durch die Zeit, in unterschiedliche Jahrhunderte, an verschiedene Orte und um dort ihre Aufgaben zu erfüllen, damit alles andere seinen Lauf nehmen kann. So kommt es dazu, dass die Charaktere sich im Buch verändern. Sie sind am Ende des Buches nicht mehr die, die sie waren, als sie in Band eins in die Geschichte gestartet sind. Einige von ihnen, weil sie sich weiter entwickelt haben, andere aus anderen Gründen 😉 Das möchte ich hier jetzt nicht so detailliert verraten, ich möchte ja auch keine riesigen Spoiler setzen.
Aber die Protagonisten müssen durch die Zeit reisen, damit sie veranlassen können, dass sie werden, wer sie sein müssen, um zu tun, was nötig ist, damit passieren kann, was passiert ist und sie nicht verändern, was nicht verändert werden darf – Und da ist es auch schon, eines der Probleme bei Zeitreisen 😀 Wenn man so intensiv darüber nachdenkt, dann eckt man an dem einen oder anderen Punkt an. Im Großen und Ganzen scheint es im Buch schon stimmig zu sein, zumindest passen viele der Erklärungen soweit, dass man nachvollziehen kann, was da passiert oder passieren muss, damit es weitergehen kann, wie es weitergehen soll. Es gab aber auch kleine Details, die, trotz intensiven Nachdenkens, nicht komplett für mich passten oder die ich aufgrund der komplexen Thematik vielleicht einfach nicht ganz aufnehmen oder mir erklären konnte…

-Spoiler Ende-

Der Schreibstil war wieder angenehm und flüssig. Ich bin recht leicht wieder in die Handlung reingekommen und hatte auch keine sehr großen Probleme mit den Erinnerungen, die waren mit Beginn der Geschichte doch schnell wieder da . Ab und an gibt es kleine Hinweise auf die vorausgegangenen Geschehnisse, diese sind jedoch nicht sehr umfangreich gehalten, Vorwissen sollte man also in jedem Fall mitbringen.
Es gibt zwar keine Ich-Perspetkiven, man begleitet aber dennoch immer wieder unterschiedliche Figuren bei ihren Erlebnissen und bekommt so auf der einen Seite einen guten Überblick über die Gesamthandlung, die sich zeitweise in unterschiedliche Stränge aufteilt, und auf der anderen Seite trotzdem Einblicke in das Innenleben der Figuren. Die Handlungsstränge bedingen sich alle und werden nach und nach auch wieder zu einem einzigen verknüpft. Da sich die Figuren jedoch zwischendurch aufteilen oder die Umstände es einfach ergeben, dass sie nicht, nicht mehr oder noch nicht wieder gemeinsam agieren, verpasst man durch die Wechsel nicht so viel vom Geschehen.
Besonders interessant fand ich die Erlebnisse rund um Jenny. Von ihr wusste man bisher ja nicht so viel und nun wird doch einiges dort etwas klarer und fügt sich zusammen. Etwas über ihr Umfeld und die Umstände zu erfahren, in denen sie lebt, war erschreckend und faszinierend gleichermaßen.
Auch die anderen Charaktere lernt man im Verlauf des Buches noch näher kennen, was interessant war. Aufgrund der Veränderungen in ihrer Situation und Konstellation müssen sie sich immer wieder Herausforderungen und auch ihren eigenen Gefühlen stellen. Die Voraussetzungen dafür sind sehr unterschiedlich, was es noch abwechslungsreicher zu verfolgen macht.
Es gab viele spannende und auch einige turbulente Passagen und auch Szenen, in denen die Figuren selbst mehr im Fokus standen. An ein paar kleinen Stellen hätte ich mir die Handlung etwas ausführlicher gewünscht, da ging es mir dann irgendwie etwas zu schnell oder es war mir vom Einblick nicht intensiv genug, vor allem verglichen mit anderen Themen, die deutlich ausschweifender behandelt wurden.
Fazit

Insgesamt ein schöner Dilogieabschluss, der viele Fragen beantwortet hat. Ein bisschen was ist am Ende offen geblieben oder passte für mich nicht hundertprozentig, einiges ging mir auch einfach etwas zu schnell, das hätte ich gern genauer beleuchtet gehabt, aber trotzdem hatte ich viel Freude mit dem Buch und den sehr unterschiedlichen Figuren, die vor verschiedene Herausforderungen gestellt werden. Langweilig war es in der Geschichte nie.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

spannend gemacht und gut durchdacht

Raum der Angst
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Der Klappentext des Buches ist wirklich gelungen. Er stimmt schon mal auf die düstere Atmosphäre im Buch ein und sorgt damit für die richtige Stimmung, ohne inhaltlich zu viel zu verraten. Denn im Buch ...

Der Klappentext des Buches ist wirklich gelungen. Er stimmt schon mal auf die düstere Atmosphäre im Buch ein und sorgt damit für die richtige Stimmung, ohne inhaltlich zu viel zu verraten. Denn im Buch ist es alles andere als einfach die Rätsel des Killers zu bestehen. Gemeinsam sind die acht Teilnehmer stark, haben viel Potenzial und Wissen, um die Lösungen zu finden, doch nicht jedes Problem lässt sich ohne Opfer bewältigen…
Was am Anfang in den Köpfen der Spieler als Experiment begann, entpuppt sich nach und nach als makaberes Spiel auf Leben und Tod. Diesen Escape Room kann man nicht einfach verlassen, in dem man die Aufgaben erledigt. Nur wem es gelingt, nicht in die Fallen zu tappen, hat eine minimale Chance dem Ganzen zu entkommen.

Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler geschildert, wodurch es möglich ist, verschiedene Handlungsstränge zu verfolgen, die parallel zueinander verlaufen. So kann man sowohl die Teilnehmer des Experimentes im Escape Room begleiten, als auch den Killer und die Ermittler. Dadurch entsteht ein guter Überblick über die Gesamthandlung und durch die Wechsel der einzelnen Perspektiven wird die Dynamik im Buch erhöht. Obwohl man als Leser durch die unterschiedlichen Einblicke mehr Wissen hat, ist es doch lange Zeit nicht möglich, zu verstehen, was genau da vor sich geht und wer hinter all dem steckt. Selbst wenn es Hinweise gibt, reichen diese nicht aus, um sich ein schlüssiges Bild zu machen, so ging es zumindest mir. Und selbst als die Identität des Mörders aufgedeckt ist, ist der Horror im Escape Room noch nicht vorbei, denn wo sich die verschwundenen Personen aufhalten und wie sie gerettet werden können, sind noch mal ganz andere Fragen und Herausforderungen.

Besonders spannend empfand ich die Szenen, die im Escape Room Stil gemacht waren. Für die acht Menschen, die dort eingeschlossen sind, ist die Herangehensweise zunächst sehr unterschiedlich. Denn zu Beginn glauben einige von ihnen noch daran freiwillig dort zu sein und sehen das alles als ein harmloses, wenn auch kompliziertes Spiel an. Doch nach und nach wird ihnen allen bewusst, dass der Preis des Verlierens ihr Tod ist. Geschockt von den Ereignissen und den Verlusten müssen sich sich zusammen reißen und weiter nach Lösungen und Auswegen suchen. Am besten wäre es, wenn sie dabei gedanklich dem Killer immer einen Schritt voraus wären, das ist jedoch einfacher gesagt, als umgesetzt und so manövrieren sie sich immer wieder unbewusst in brenzlige Situationen, aus denen es nicht immer ein entrinnen gibt. Es ist grausam, was sie dort erleben und durchmachen müssen, wie mit ihren Ängsten gespielt wird und ihr Wissen immer wieder herausgefordert wird. Doch ist es wirklich gut etwas zu wissen und zum Erfolg beizutragen? Die Eingeschlossenen sind ganz unterschiedliche Charaktere und das ist bewusst so gewählt. Jedem von ihnen werden unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben, wobei eine überwiegt und darauf und sind teilweise auch die Aufgaben bezogen, die sie zu erfüllen haben.

Neben diesen Passagen begleitet man auch die Ermittler intensiv bei ihrer Arbeit. Sie versuchen zu durchschauen, was es mit dem eigentlich geplanten Experiment auf sich hat und bemühen sich daraus Rückschlüsse darauf zu ziehen, was wirklich passiert ist. Dabei geht es viel um Psychologie und sie erhoffen sich Hilfe von einem bekannten Professor auf diesem Gebiet. Doch auch wenn sie immer weiter vordringen und es einige Entdeckungen gibt, die neue Fragen aufwerfen und sie so irgendwann auch Antworten erhalten, ist es lange Zeit schwer, das große Ganze dahinter zu erkennen. Auch wenn man in diesen Abschnitten interessante Dinge erfährt, wurde mein Lesefluss hier manchmal etwas gestört. Das lag gar nicht so sehr an der Handlung an sich, sondern an einigen Formulierungen und Sätzen, die abgehackt wirkten und mich beim Lesen ins stocken gebracht haben. Irgendwie ging es teilweise nicht so flüssig voran, wie in den anderen Handlungssträngen, was schade war, denn gerade die Ermittlungen und das Zusammensetzen von Puzzleteilen, ist bei der Suche nach dem Täter bedeutungsvoll. Dass ich zu dem Ermittlerduo keine große Bindung aufbauen konnte, empfand ich nicht als schlimm. Man weiß von ihnen nicht so sehr viel und für die Lösung des Falles ist es aus meiner Sicht auch nicht so sehr von Bedeutung sie gut kennen zu lernen. Es hat die Abschnitte aber vielleicht noch etwas unpersönlicher erscheinen lassen.

Im Verlauf des Buches gibt es einige Entwicklungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe und die es noch interessanter gemacht haben. Während man immer tiefer in die Ermittlungen eintaucht, müssen die Menschen im Escape Room immer kniffligere Rätsel lösen und Zusammenhänge erkennen, die ihnen das Überleben sichern könnte oder aber sie darauf vorbereiten, wie sie sterben werden. Insgesamt war es spannend zu verfolgen und abgesehen von den Ermittlungsabschnitten, in denen es für mich manchmal etwas stockend wirkte, war der Schreibstil flüssig. Die angsterfüllte Atmosphäre wird gut rüber gebracht und auch wenn die Grausamkeiten und Todesfälle nicht alle in jedem Detail beschrieben werden, so sind die Darstellungen doch detailliert und blutig genug, damit man einen bildhaften Eindruck davon bekommt.
Fazit

Einen Thriller in einem Escape Room hatte ich bisher noch nicht gelesen und ich mochte die gut durchdachte Handlung und den peniblen durchdachten „Versuchsaufbau“ in den Räumlichkeiten richtig gern. Die Eingeschlossenen mussten richtig was leisten und selbst wenn sie Erfolg hatten und einen Raum weiter gekommen sind, war doch nicht für alle ein glimpfliches Ende in Sicht – spannend war das auf jeden Fall.
Leider war es in den Passagen der Ermittler manchmal nicht ganz so flüssig zu lesen, wie in den anderen Bereichen, wodurch mein Lesefluss immer mal wieder ins stocken geraten ist. Insgesamt aber ein interessantes Buch mit zahlreichen, unterschiedlichen Grausamkeiten.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

erst etwas langatmig, dann immer bedrückender, spannender und interessanter

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Doras Familie besitzt einen gut gehenden Gutshof in Ostpreußen, der es der jungen Protagonistin ermöglicht von einer wunderschönen Zukunft zu träumen. Doch dann kommt der Krieg und das sorglose, unbeschwerte ...

Doras Familie besitzt einen gut gehenden Gutshof in Ostpreußen, der es der jungen Protagonistin ermöglicht von einer wunderschönen Zukunft zu träumen. Doch dann kommt der Krieg und das sorglose, unbeschwerte Leben nimmt ein jähes Ende. Auch wenn Dora zunächst noch nicht so viel von den Auswirkungen mitbekommt und an ein rasches Ende der Auseinandersetzungen glaubt, muss sie diesen Glauben irgendwann begraben und der Realität ins Auge blicken. Inmitten all dieser Veränderungen spielen auch die Herzensangelegenheiten von Dora eine große Rolle und auch in der Beziehung kommt vieles anders, als sie es sich ausgemalt hatte.

Ich bin nicht so häufig im historischen Kontext unterwegs, doch dieses Buch hat mit dem Klappentext mein Interesse geweckt. Die Liebesgeschichte gepaart mit den schrecklichen Erlebnissen des Krieges hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt, wie das umgesetzt wird. Das Buch ist nicht komplett biografisch, es sind jedoch Berichte von Zeitzeugen und auch geschichtlich belegte Fakten mit eingearbeitet worden, so dass man sich gut vorstellen kann, dass vieles von dem, was beschrieben wird, so oder so ähnlich auch passiert sein könnte.

Zu Beginn des Werkes war es mir leider zu langatmig und stellenweise fast schon etwas zäh. Man lernt Dora und ihre Familie kennen und kann sich ein ganz gutes Bild davon machen, wie die Protagonistin aufgewachsen ist, was sie beschäftigt und bewegt. Als der Krieg ausbricht, ist es für die Twardys in Ostpreußen alles recht weit weg und auch wenn man sich Gedanken macht, geht das Leben doch recht normal weiter – zumindest zunächst. Auch als die ersten Familienmitglieder eingezogen werden und an die Front müssen, war es gefühlt noch ziemlich ruhig bei Dora. Ihr Leben geht weiter, sie träumt nach wie vor von ihrer schönen Zukunft, sie lernt Menschen kennen, geht tanzen und nutzt die Chancen, die ihr Königsberg bieten, auch wenn sie nicht freiwillig dorthin gegangen ist. In dieser Phase entwickelt Dora sich zwar und legt schon einen kleinen Teil der Naivität und Kindlichkeit ab, da sie fort für die Familie ihres Onkels Verantwortung übernehmen muss, aber was um sie herum passiert und wie schrecklich die Lage eigentlich ist, davon erfährt man nicht viel. Auch wenn Dora einiges erlebt und man auch mitbekommt, was all die neuen Erfahrungen mit ihrem Herz machen, konnte mich das alles noch nicht so richtig packen. Es plätschert eher dahin, so empfand ich es beim Lesen zumindest. Auch wenn mir bewusst ist, dass nicht alle Regionen und alle Menschen gleich von den Auswirkungen des Krieges betroffen waren und für einige das Leben vielleicht wirklich einfach weiter ging und man sich nicht zu viele Gedanken gemacht hat. Dennoch passierte mir einfach irgendwie zu wenig.
Erst als der Krieg dann mehr Auswirkungen auf alle hat und es auch um die Existenz des Hofes geht, konnte mich das Buch mehr mitnehmen. Die Protagonistin muss schneller Verantwortung übernehmen, als sie gedacht hätte und steht vor Problemen, die sich allein nicht lösen lassen. Es kommt eine entbehrungsreiche Zeit auf die Familie zu und es wird immer schlimmer und schlimmer. Mitzuerleben, wie die Familie Stück für Stück verliert, was sie besitzen und was ihre Existenz sichert, war bedrückend und bewegend. Gleichzeitig wachsen einige der Charaktere auch über sich hinaus und entwickeln eine Stärke, die sie vorher wohl selbst nicht in sich vermutet haben. Doras Gefühle in Bezug auf die Männerwelt spielen weiterhin eine Rolle, doch immer wieder werden diese Emotionen auch in den Hintergrund gedrängt, da andere Sachen Priorität haben. Doch man verliert nie ganz den Bezug dazu, so dass sich dieses Thema durch das komplette Buch zieht, wenn sich auch der Schwerpunkt etwas verändert und auch die Gedanken der Protagonistin dazu.

Autorin Theresia Graw gibt Einblicke in die Zeit zwischen 1939 und 1945 in der Region Ostpreußen, so dass man sich schon vorstellen kann, wie es zu der Zeit dort gewesen sein könnte und wie sich die Lage mit Voranschreiten des Krieges verändert hat. Ich konnte den Geschehnissen durchweg gut folgen und auch wenn es mir zu Beginn zu ruhig war, wurden auch dort die Ereignisse nachvollziehbar geschildert und man kann Dora dabei begleiten, was sie erlebt und wie sie sich entwickelt. Die Entwicklungssprünge, die die Protagonistin dann im Verlauf des Buches macht, waren auf jeden Fall beeindruckend. Sie wird mutig und sehr entschlossen, sie kämpft verbissen für ihre Familie und später auch ums Überleben im Allgemeinen. Die Schrecken des Krieges werden dabei dann auch nicht mehr verschwiegen, aber auch nicht bis ins kleinste Detail ausgeschmückt. Das Grauen ist aber auf unterschiedliche Weise präsent. Durch den personalen Erzähler wird in den Szenen teilweise auch eine gewisse Distanz gewahrt, auch wenn trotzdem deutlich wird, dass es die Charaktere mitnimmt, was sie dort erleben und sehen.
Fazit

Die Phase der Figureneinführung und der ersten Entwicklungen rund um Dora war mir persönlich einfach zu langatmig und ereignisarm. Auch wenn es nicht unwichtig ist, die Charaktere, besonders die Protagonistin, kennen zu lernen, hätte dieser Abschnitt für mich kürzer sein dürfen. Als dann der Krieg immer mehr ins Geschehen eingreift, konnte mich auch die Handlung mehr packen. Es wird bedrückender, die Schrecken der Zeit nehmen mehr Raum ein und viele andere Dinge rücken in den Hintergrund. Es muss eine furchtbare Zeit gewesen sein und man kann nur froh sein, es nicht selbst durchmachen zu müssen. Diese Passagen im Buch empfand ich als spannend und erschütternd gleichermaßen, dort konnte mich die Geschichte auf jeden Fall mitnehmen und erreichen.

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