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Veröffentlicht am 28.09.2021

Protagonistin mit krassem Schubladendenken

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Meine Meinung
Bei »Wen immer wir lieben« war ich sehr gespannt, wo es mich hinführen würde. Die Leseprobe, die ich vor dem Kauf auf der Loewe Intense Webseite gelesen habe, hat mich gleichermaßen neugierig ...

Meine Meinung
Bei »Wen immer wir lieben« war ich sehr gespannt, wo es mich hinführen würde. Die Leseprobe, die ich vor dem Kauf auf der Loewe Intense Webseite gelesen habe, hat mich gleichermaßen neugierig und skeptisch gemacht.

Lina ist eine Protagonistin, die sehr extrem in Schubladen denkt, vor allem was Männer betrifft. Das fand ich einerseits spannend, weil es viel Potenzial für eine Charakterentwicklung verspricht, andererseits war ich skeptisch, weil ich nicht wusste, wie gut dieses Schubladendenken umgesetzt wird, ohne dass der Leser Lina total nervig findet. Für meinen Geschmack ist es mäßig gelungen. Das Buch war kein Reinfall, aber auch kein Highlight, eher etwas, was man, meiner Meinung nach, mal gelesen haben kann, aber nicht muss.

Linas kleine Schwester Nika hat sich schon wieder in einen Bad Boy verknallt und für Lina ist die Katastrophe damit schon vorprogrammiert. Diese Kerle sind doch alle gleich. Machen einem Mädchen schöne Augen, versprechen ihm das Blaue vom Himmel, aber sobald sie Sex hatten, ist man abgeschrieben. Sie nennt das das Bad-Boy-Prinzip und weil weder ihre Schwestern noch ihre Freundinnen so recht davon überzeugt zu sein scheinen, macht sie den Härtetest – ein Experiment im echten Leben. In einer Bar sucht sie einen Kerl, der äußerlich der absolute Bad Boy zu sein scheint und will beweisen, dass er genau nach den sieben Stufen ihres Prinzips vorgehen wird. Doch Ben ist anders …

Während Ben sich beim Lesen als wirklich süßer Kerl entpuppt hat, verbiss Lina sich konsequent in ihrem Schubladendenken und konfrontiert ihn damit auch bei fast jedem Treffen – sei es, dass er ihr jetzt bestimmt ein Geheimnis offenbart oder sie nun verführen will, um sie zu küssen. Immer wieder hält sie ihm vor, dass sie genau zu wissen scheint, wie er tickt. Dass Ben da die ganze Zeit über ruhig und gelassen bleibt und ihre komischen Ansichten mit Humor nimmt, ist ihm in meinen Augen so was von hoch anzurechnen. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich Lina mehrfach in die Wüste geschickt, obwohl sie an und für sich kein schlechter Charakter ist.

Natürlich gibt es einen nachvollziehbaren Grund für ihr krasses Schubladendenken und im Umgang mit ihren Schwestern und Freundinnen ist sie auch eine wirklich süße Person, nur Männern gegenüber bleibt sie skeptisch. Und da sie mit Ben ihre Theorie unbedingt beweisen möchte, lässt ihm gegenüber auch jede Menge super weirde Aussagen fallen oder zieht seltsame Aktionen ab. Gegen Ende des Buches kommt dann endlich die gewünschte Entwicklung und zeigt, wie falsch Schubladendenken ist, aber des konnte mich trotzdem nicht richtig catchen.

Ehrlich gesagt ist es einzig und allein Ben und dem recht angenehmen Schreibstil der Autorin zu verdanken, dass ich das Buch beendet habe, weil Lina mir zwischenzeitlich einfach viel zu verbohrt und engstirnig war.

Fazit
»Wen immer wir lieben« von Michelle Schrenk kann man meiner Meinung nach lesen, muss man aber nicht. Ben ist ein wirklich toller Kerl, den ich während des Lesens sehr liebgewonnen habe, aber bei Lina braucht man ein wenig Durchhaltevermögen und ganz viel beruhigenden Tee. Sie steckt Ben in eine Schublade und ist nicht bereit, ihn da wieder rauszulassen, egal, was er auch unternimmt, um ihr das Gegenteil zu beweisen. Da der Schreibstil aber sehr angenehm war und ich sowohl Kaia, als auch Nika, Linas Schwestern mochte, werde ich die Folgebände definitiv auch lesen.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Zwiegespalten über den ersten Band

Kiss Me Never (Crushed-Trust-Reihe 1)
2

Meine Meinung
»Kiss me never« von Lana Rotaru hat mich mit einem wirklich spannenden Klappentext gelockt, aber meine Erwartungen erfüllt, hat das Buch nur so mäßig. Achtung, ab hier leichte Spoiler. Ich ...

Meine Meinung
»Kiss me never« von Lana Rotaru hat mich mit einem wirklich spannenden Klappentext gelockt, aber meine Erwartungen erfüllt, hat das Buch nur so mäßig. Achtung, ab hier leichte Spoiler. Ich gehe nur grob über ein paar Aspekte hinweg, die man auch schon recht am Anfang des Buches erfährt, aber ich möchte dennoch eine Spoilerwarnung aussprechen, einfach um niemandem die Handlung zu verderben.

Amy ist 18, besitzt anscheinend nur weiße Hotpans und zartroséfarbene Blusen/Tops/Oberteile und benimmt sich in meinen Augen wie eine pubertierende 15-jährige. Anstatt erwachsen zu sein und stichfeste Beweise für die ihre Anschuldigung gegenüber Dante zu suchen, dass er wirklich der Mörder ihres Bruders ist, führt sie sich wie ein Kind auf und wirft mit haltlosen Beschuldigungen um sich. »Du hast meinen Bruder umgebracht.« »Du bist ein Mörder.« »In das Auto eines Mörder steige ich bestimmt nicht ein. Wer weiß, in welchem Wald du mich verbuddeln willst.« »Dich lasse ich garantiert nicht unter die Motorhaube meines Autos schauen. Nachher manipulierst du es, wie das Motorrad meines Bruders.« und so weiter. Die ersten 80 bis 100 Seiten ist das alles, was sie Dante zu sagen hat und ich fand es einfach nur nervig. Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat der Satz »Mit ihm war ein erwachsenes Gespräch einfach nicht möglich.« Wenn hier einer nicht erwachsen ist, dann ist das ganz eindeutig Amanda.

Ihre einzige Begründung für diese Anschuldigung ist die, dass ihr Bruder ein hervorragender Motorradfahrer war und keinen Unfall gebaut hätte. Aber ähm, es war Winter, es war glatt, es war dunkel und niemand ist unsterblich!

Nachdem Amy dann über diese rigorose Schuldzuweisungsphase hinaus ist und sie zunehmend Informationen über ihren Bruder ans Tageslicht bringt, von denen sie keine Ahnung hatte, wird es spannender. Ein paar finde ich etwas seeehr, naja, absurd, aber da vieles davon am Ende von Band 1 noch nicht aufgeklärt ist, warte ich ab, bevor ich ein abschließendes Urteil fälle. Das Ende vom Buch hat mir tatsächlich am besten gefallen, weshalb ich beschlossen habe, die Reihe nicht abzubrechen. Es endet sogar relativ spannend. Kein mega Cliffhanger, aber definitiv nicht uninteressant. Mein Interesse ist geweckt. Also alles richtig gemacht.

Und was dem Buch auch noch einen großen Pluspunkt einträgt, ist der Schreibstil. Der ist tatsächlich nämlich sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht zu verfolgen.

Fazit
Die Idee der Geschichte ist gut und einzelne Aspekte in der Umsetzung auch. Ich sehe allerdings noch ganz viel Luft nach oben, vor allem was die Protagonistin angeht. Sie ist kindisch, kommt mit mehr als dürftigen Argumenten und Beweisen um die Ecke und lässt sich naiv von jemandem um den Finger wickeln, den sie gar nicht kennt, anstatt denen zu vertrauen, die sie von klein auf kennen. Die Storyline bietet auf jeden Fall viel Potential. Ein New-Adult-Roman mit einem kleinen Krimi als Nebenhandlung ist neu und weckt Interesse, manchmal wurde es mir jedoch zu absurd, was den Spannungsfaktor leider etwas getrübt hat. Ich hoffe, das ist in den Folgebänden nicht zu sehr der Fall, weil das Ende von Band 1 im Gegensatz zum Anfang des Buches doch sehr vielversprechend war.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Mit dem Klappentext hat die Geschichte wenig zu tun, konnte aber auch sonst nicht überzeugen

Dreams of Yesterday
2

Meine Meinung
Schon mal vorab: Ich weiß nicht, wie spoilerfrei diese Rezension wird. Wer diese Geschichte also noch nicht gelesen hat, sollte besser nur das Fazit meiner Rezension lesen.

Wie die Überschrift ...

Meine Meinung
Schon mal vorab: Ich weiß nicht, wie spoilerfrei diese Rezension wird. Wer diese Geschichte also noch nicht gelesen hat, sollte besser nur das Fazit meiner Rezension lesen.

Wie die Überschrift schon sagt, hat »Dreams of Yesterday« von L. H. Cosway nur sehr wenig mit dem zu tun, was der Klappentext verspricht. Der erste Satz stimmt, und ein Teil des letzten, das war's aber auch. Evelyn möchte weder weg aus Dublin, noch ein eigenes Unternehmen gründen. Das sind Dylans Träume und Evelyns könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie möchte in Dublin bleiben, sich um ihre Großmutter kümmern und irgendwo einen Job annehmen, um über die Runden zu kommen. Und sie ist glücklich damit. Im gesamten Buch geht es eigentlich nie um einen Zwiespalt, was Evelyn möchte. Sie weiß das ganz genau und bleibt auch dabei … Ich weiß also wirklich nicht, was sich der Verlag bei diesem Klappentext gedacht hat.

Auf mich wirkt das, als wäre die eigentliche Geschichte, die zwischen diesen Buchdeckel steckt, nicht überzeugend genug, was schade ist, denn der Anfang der Geschichte ist stark und auch die Idee und der Schreibstil sind toll … der Klappentext könnte also durchaus mit der richtigen Version dieser Geschichte punkten. Warum ich trotzdem nur drei Sterne vergebe, liegt an folgenden zwei Dingen:

1. Manche Aussagen, die vermittelt werden, finde ich schlicht und ergreifend einfach nicht richtig. Zum Beispiel die, dass Dylan fordert, Evelyn soll mehr von ihrem Leben erwarten. An und für sich nicht falsch, zumal es wirklich nicht Evelyns Aufgabe ist, ewig in Dublin zu bleiben und sich um ihre Großmutter zu kümmern. Aber Evelyn ist mit dem Lebensstandard, den sie hat, zufrieden. Okay, sie ist nicht reich und sie gehört auch nicht zur Mittelklasse, aber ihr und ihrer Tante geht es weiß Gott nicht schlecht. Und Dylan stellt es so hin, als könnte nur mehr Geld glücklich machen und Evelyn fängt im Laufe des Buches an, ihm zuzustimmen. Das finde ich falsch. Man muss nicht unglücklich sein, bloß weil man wenig hat und umgekehrt macht es nicht zwingend glücklich viel zu haben. Im Buch wird aber genau das Gegenteil vermittelt. Dylan sagt, Evelyn kann und sollte in den Villas nicht glücklich sein und dass sie erst glücklich sein kann, wenn er und sie zusammen viel erreicht haben … Sorry, aber das hat mir Dylan als Charakter echt madig gemacht, obwohl ich ihn davor sehr gerne hatte.

2. Es dauert recht lange, bis die beiden sich näher kommen. Die Gefühle sind fast von Beginn an da und es kommt zwischendurch zu leichten Berührungen der Hände oder ähnlichem zwischen den beiden, aber die Autorin lässt sich Zeit bis zum ersten Kuss. Das hat mir eigentlich gefallen. Ich liebe Slow-Burn-Romanzen, weil man dann das Knistern zwischen den Protagonisten bis ins Letzte auskosten kann. Nach dem Kuss bin ich allerdings schwer enttäuscht werden. Bereits eine Woche später steigen die beiden miteinander ins Bett und verhüten nicht mal. Was natürlich für viel Chaos sorgt. Pille danach besorgen, von der Ärztin abfällig behandelt werden, weil sie ja aus einem Armenviertel stammt und das daher nicht verwundert … Klar, irgendwie sollte es Evelyn mehr darin bestätigen wie Dylan zu denken und aus den Villas wegzuwollen, aber auf mich wirkte es wie ein Lückenfüller, um der Geschichte ein paar mehr Seiten zu geben. Und damit nicht genug. Einmal Sex gehabt, können die beiden plötzlich die Finger nicht mehr voneinander lassen. Auf mich hat es gewirkt, als hätte die Beziehung der beiden plötzlich keinen anderen Zweck mehr als Sex zu haben. Kein Tiefgang, gar nichts, einfach nur oberflächlich. Morgensex vor der Schule, Sex in der Schule, Sex nach der Schule. Toll. Natürlich gehört das zu einer Beziehung dazu, aber eine richtige, tiefgehende Beziehung hat mehr zu bieten als das. Zumindest für mich, weshalb mir die Beziehung zwischen den beiden dann nicht mehr gefallen hat.

Das sind zwar ›nur‹ zwei Dinge, aber die haben mir wirklich einen Großteil der Geschichte versaut, denn am Anfang war sie wirklich gut. Mir gefiel das Setting, der Schreibstil, die Charaktere und entgegen einiger anderer Meinung hat die Autorin die Gefühle wirklich gut transportiert. Aber dann hat die Handlung es versaut und das konnte auch nicht durch das Ende rausgerissen werden. Wen der tragische Unfall betreffen wird, war mir eigentlich schon von Seite 1 der Geschichte an klar. Ich hatte nur erwartet, dass er von anderer Seite und aus anderen Gründen kommen wird … Insofern hat mir dieser kleine Twist gefallen, aber naja, er konnte nicht über den Rest hinwegtrügen.

Vielleicht werde ich Band 2 lesen, weil ich unbeendete Geschichten einfach nicht mag, aber vielleicht werde ich ihn auch nicht lesen. Ich weiß es noch nicht.

Fazit
»Dreams of Yesterday« von L. H. Cosway hat mich mit dem schönen Cover und dem Klappentext überzeugt. Die eigentliche Geschichte hatte mit dem Klappentext dann aber nur noch wenig zu tun. Das ist aber nicht das Problem. Die Grundidee der Geschichte ist nämlich trotzdem toll und eines guten Klappentextes würdig. Versaut wurde mir die Geschichte durch Dylan Ansicht, dass man nicht glücklich sein kann, wenn man wenig besitzt bzw. dass man nur glücklich sein kann, wenn man etwas besitzt. Und dass die Beziehung der beiden, sobald sie offiziell eine haben, nur noch aus Sex besteht und absolut keinen Tiefgang mehr hat. Das ist schade, denn eigentlich waren mir die Charaktere sehr sympathisch und auch der Schreibstil hat mich mitgenommen, aber das hat leider nicht gereicht. Vielleicht zieht Teil 2 irgendwann trotzdem bei mir ein, vielleicht aber auch nicht.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Leider etwas enttäuschend

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
3

Meine Meinung
Die »Blackcoat Rebellion«-Reihe von Aimée Carter steht, seit sie erschienen ist, auf meinem SuB. Ich liebe Dystopien und nachdem ich das schöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, ...

Meine Meinung
Die »Blackcoat Rebellion«-Reihe von Aimée Carter steht, seit sie erschienen ist, auf meinem SuB. Ich liebe Dystopien und nachdem ich das schöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, wusste ich, diese Reihe MUSS ich lesen. Umso ernüchterter bin ich jetzt nach Beenden des ersten Bandes.

Der Schreibstil ist toll, die Idee an sich ist super und auch der Anfang des Buches ist stark. Die Welt, in der Kitty lebt, ist interessant gestaltet, man findet sich schnell im Kastensystem zurecht. Kitty ist eine sympathische Protagonistin, die man direkt ins Herz schließt. Und dass es direkt zu Beginn der Geschichte ein festes Liebespaar gibt, hat mir mega gut gefallen. Ich dachte, ist mal was anderes. Nicht zwei Menschen, die sich beim Widerstand oder auf unterschiedlichen Seiten des Systems begegnen und ineinander verlieben.

Leider ging es danach schnell bergab. Was Anderswo ist, hat mir nicht gefallen. Das ist zwar subjektiv und muss jeder selbst entscheiden, aber mir hat es nicht gefallen. Außerdem war die Geschichte so handlungsgetrieben, dass immer weniger Platz für Kittys Gedanken blieb. Dabei, finde ich, ist es genau das, was Bücher so schön macht und von Filmen unterscheidet – hier ist Zeit und Möglichkeit für tiefe Gedanken. Das wurde leider in meinen Augen nur mäßig genutzt, sodass Kitty ab Mitte des Buches sehr flach blieb.

Viele Entscheidungen bzw. Handlungen kamen mir im Laufe der Geschichte auch komisch vor. Es gab mindestens zwei Gelegenheiten, in denen Kitty ihren Fehler (ich werde nicht sagen, welcher), der sie verraten könnte, wieder geradebiegen könnte, aber sie nutzt sie nicht. Sie denkt nicht mal darüber nach, sie zu nutzen, sodass der Leser gar nicht weiß, will sie nicht oder sieht sie die Möglichkeit gar nicht? Für mich wirkte das mit der Zeit so, als wolle die Autorin die Folgebände provozieren. Ich weiß zwar noch nicht, was in Band 2 und 3 passieren wird, aber aktuell finde ich, hätte man nach einem Band Schluss machen können, wenn Kitty ein bisschen klüger gewesen wäre. Alle Antagonisten könnten beseitigt sein und die Welt könnte eine bessere werden, aber anscheinend wollte die Autorin das nicht.

Ich werde Band 2 auf jeden Fall eine Chance geben und schauen, ob ich überrascht werde, aber im Großen und Ganzen war Band 1 doch eher enttäuschend und ich verstehe die ganzen guten Rezensionen nicht.

Fazit
Ich hatte mir vom ersten Band der »Blackcoat Rebellion«-Reihe mehr erhofft, gerade auch wegen der vielen wirklich positiven Rezensionen. Vielleicht habe ich meine Erwartungen zu hoch gesteckt, doch weil ab Mitte des Buches sehr viel Handlung und wenig Innenleben der Protagonistin geschildert wurde, blieb sie eher flach und ich konnte viele ihrer Schritte schlicht nicht nachvollziehen. Aber weil ich die Protagonisten trotzdem mochte und auch den Schreibstil der Autorin sehr genossen habe, werde ich Band 2 eine Chance geben und schauen, ob es sich lohnt.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Leider wahnsinnig enttäuschend

Wir zwei in fremden Galaxien
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Meine Meinung
»Wir zwei in fremden Galaxien« von Kate Ling klang so spannend … und war leider so eine Enttäuschung. Ich hatte mich auf richtig coole Sci-Fi gefreut, aber nur eine kindische Protagonistin ...

Meine Meinung
»Wir zwei in fremden Galaxien« von Kate Ling klang so spannend … und war leider so eine Enttäuschung. Ich hatte mich auf richtig coole Sci-Fi gefreut, aber nur eine kindische Protagonistin und eine zum Teil sehr unrealistische Handlung bekommen.

Die 17-jährige Seren lebt seit ihrer Geburt auf der Ventura und steht kurz vor der Abschlussfeier ihres Schuljahrgangs. An diesem Tag wird nicht nur entschieden, in welchem Bereich des Raumschiffs sie in Zukunft arbeiten soll, vor allem wird bekanntgegeben, wer aus dem aktuellen Jahrgang zu ihrem Lebenspartner ausgewählt wurde. Doch Seren hat ein Problem, denn sie hat sich verliebt. Mit dem spanischstämmigen Domingo, kurz Dom, erlebt sie echte Gefühle, das Herzklopfen der ersten Liebe. Doch beide wissen, dass sie damit gegen alle Regeln verstoßen und nur heimlich zusammen sein können. Als sich für das junge Paar eine Möglichkeit ergibt, das Raumschiff zu verlassen, muss Seren sich entscheiden. Will sie die sicheren Räume der Ventura verlassen, ohne zu wissen, ob sie außerhalb überleben können? Aber was ist die Alternative?

Das Buch fing gut an. Seren lebt auf der Ventura, aber im Gegensatz zu allen anderen kann und will sie sich nicht einfach ihrem Schicksal beugen, das einem ach so ehrenhaften höheren Zweck dient. Eine Reise ins Unbekannte und zurück, um Bericht zu erstatten. Zu leben, um zu heiraten und Kinder zu bekommen, Generation um Generation, damit das Schiff möglichst weit ins Unbekannte und hin zu einem Signal vordringen kann.

Ich konnte Serens inneren Widerstand gegen dieses Leben absolut nachvollziehen. Ohne Selbstbestimmung, nicht mal entscheiden zu dürfen, wen man lieben möchte. Leider blieb das aber auch schon alles, was ich an dem Buch verstehen konnte. Sobald Domingo kennenlernt, ist sie quasi instant in ihn verschossen und er in sie. Und obwohl nicht arrangierte Beziehungen absolut verboten sind, sind die beiden alles andere als vorsichtig, sondern einfach nur triebgesteuert. Es wird zwar so getan, als würden sie aufpassen, aber nach der Hälfte des Buches weiß schon jeder, dass sie mit Dom eine Affäre hat und alle versuchen ihr ins Gewissen zu reden … Und dann ständig dieses »Geflüster« zwischen Dom und Seren, wenn die beiden nicht alleine sind, das einfach kein Geflüster ist. Die laufen zu dritt einen Flur entlang, es ist totenstill und die beiden flüstern über ihre Gefühle und Pläne. Ja, das hat die dritte Person direkt daneben natürlich gar nicht mitbekommen. Außerdem neigt Seren zu kindischen Trotzreaktionen und denkt einfach nicht nach, reitet sich dadurch immer mehr in den Mist und das war irgendwann einfach nervig.

Auch die Gefühle kamen irgendwie nicht rüber. Es war alles zu schnell, zu flach, zu triebgesteuert. Nichts Tiefes, kein Kribbeln. Einfach nur enttäuschend. Am Ende kam dann noch ein bisschen Spannung auf, aber naja. Retten konnte das nicht viel. Ich muss sagen, ich bin nur froh, dass Ezra im zweiten Band auch noch mit von der Partie sein wird. Irgendwie mochte ich ihn vollen am meisten. Wahrscheinlich weil er ironischerweise der Charakter mit dem meisten Tiefgang ist.

Fazit
»Wir zwei in fremden Galaxien« von Kate Ling hatte so viel Potenzial, das aber einfach verschenkt worden ist. Die Protagonistin benimmt sich die meiste Zeit wie eine pubertierende 14-jährige, obwohl sie mit ihren 17 schon etwas reifer sein sollte. Die Gefühle zwischen ihr und Dom kommen einfach instant beim Kennenlernen, sind aber nicht wirklich tief und reichen nicht über körperliche Anziehung hinaus (zumindest hat es sich nicht so angefühlt). Die beiden werfen einfach jede Vorsicht über Bord, bald weiß das halbe Schiff von der Affäre, aber wirklich unternommen außer Verwarnungen wird irgendwie erst mal nichts. Am Ende wird es dann ein bisschen spannend und irgendwie lege ich jetzt noch Hoffnung in Band 2, aber wenn ich mir die Rezensionen dazu anschaue … Wohl keine zu empfehlende Reihe.

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