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Veröffentlicht am 20.05.2022

Grandioses Buch

Queergestreift
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Alles über LGBTIQA - Der Titel ist hier Gesetz. Alle Buchstaben, von L bis A werden hier mit ihren Bedeutungen vorgestellt und erläutert. Von geschichtlichen Themen, bis zu Ratschlägen, Interviews, Porträts, ...

Alles über LGBTIQA - Der Titel ist hier Gesetz. Alle Buchstaben, von L bis A werden hier mit ihren Bedeutungen vorgestellt und erläutert. Von geschichtlichen Themen, bis zu Ratschlägen, Interviews, Porträts, Ansprechpartnern und Organisationen ist hier wirklich alles dabei.

Kurz und knapp: ich bin einfach nur begeistert von dem Buch! In sehr moderner Sprache verpackt konnte ich auf knapp 300 Seiten unfassbar viel lernen. Eigentlich dachte ich, ich wüsste bereits ganz gut Bescheid, doch das Buch hat mir gezeigt, dass das definitiv nicht der Fall war.
Jedes Kapitel beginnt zunächst mit einem allgemeinen Informationstext, darauf folgen dann Zitate von Personen aus der entsprechenden Community und einige Interviews.
Das ganze war wirklich unglaublich toll gemacht. Es wird auf Klischees und Vorurteile eingegangen, Probleme und Missstände werden behandelt. Das finde ich besonders wichtig, zu zeigen, wo noch Handlungsbedarf besteht. Es wurde aber genauso auch gezeigt, was schon erreicht wurde oder was entsprechende Organisationen und Personen schon geschafft haben. Denn wir sind heute auf einem richtigen Weg, aber dennoch gibt es noch sehr sehr viel zu tun. Aber es tut sich was und das ist die Hauptsache! Viele Personen aus der Community durften zu dem Buch in verschiedener Weise beitragen und das finde ich den absolut richtigen Weg, Menschen eine Stimme zu geben, die von eigenen Erfahrungen berichten können, weil sie es selbst erlebt haben. Am Rand gibt es immer wieder Definitionen, denn es gibt wirklich viele Wörter rund um LGBTIQA. Besonders toll fand ich es, dass darauf geachtet wurde, eine möglichst vorurteilsfreie und sensible Sprache zu erschaffen.
Das ganze Buch war sehr bunt gestaltet, viele Zeichnungen und Abbildungen und die dargestellten Personen waren sehr divers. Dicker Pluspunkt. (Eigentlich sollte das heutzutage selbstverständlich sein, da es das leider aber noch nicht ist, erwähne ich es hier.)
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre ein Kapitel zum finden der eigenen Sexualität. Da hätte man noch einmal Mut zusprechen können, vielleicht wurde aber auch davon ausgegangen, dass viele sich eher im Internet darüber informieren und austauschen und nicht direkt ein solches Buch kaufen, wenn sie ihre Sexualität und Identität entdecken oder in Frage stellen.

Alles in allem ein rundum gelungenes Buch über das Thema / die Community rund um LGBTIQA für jedwede Art von Menschen - ob für Menschen, die selbst zu der Community gehören, Eltern, Großeltern, Verwandte, Freunde oder allgemein Personen, die sich über Vielfalt informieren und weiterbilden möchten.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Gutes, aber nicht überragendes Buch

Eine hodenlose Frechheit
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In diesem Buch schreibt die Autorin Ida von Wegen humorvoll über das Thema Partnersuche und zu welchen Problemen der Job der Frau dabei führt. Dabei geht es vor allem darum, dass die meisten Männer es ...

In diesem Buch schreibt die Autorin Ida von Wegen humorvoll über das Thema Partnersuche und zu welchen Problemen der Job der Frau dabei führt. Dabei geht es vor allem darum, dass die meisten Männer es präferieren, wenn sie auf der Karriereleiter höher stehen als ihre Partnerin.
Die Autorin stützt sich dabei auf persönliche Erfahrungen von Freund*innen und Bekannten, scheinbar allgemeingültige Aussagen sowie öffentliche Geschichten.
An den Schreibstil musste ich mich erstmal gewöhnen, mit der Zeit wurde es aber besser. Allerdings fiel es mir allgemein etwas schwer zu folgen, da ich das Gefühl hatte, dass wahllos Gedanken und Geschichten aneinander gereiht wurden, sodass ich keinen wirklichen roten Faden erkannt habe.
Das Buch war unterhaltsam und hat teils auf humorvolle, teils auf erschreckende Weise gezeigt, wie Männer mit der Karriereposition der Frau umgehen (oder eben auch nicht)! warum ist es für Männer viel attraktiver, mit Frauen zusammen zu sein, die weniger verdienen, vermeintlich ungebildeter sind? Auf diese Fragen versucht die Autorin antworten zu finden. Ich finde das Thema sehr spannend und hätte mir noch ein paar Statistiken oder Aussagen von Verhaltsforschern zu diesem Thema gewünscht, sofern solche Daten existieren.

Zusammenfassend war es ein ganz gutes, kritisches, aber auch humorvolles Buch basierend auf Erfahrungen, das mir jedoch etwas zu persönlich gehalten war und bei dem mir etwas der rote Faden gefehlt hat.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Tolles Buch zum Thema Selbstfindung in toller Atmosphäre

Das Glück riecht nach Sommer
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Dieser Roman handelt von Ina, die endlich ihren Traum wahr werden lassen will und nach Hamburg geht. Doch leider läuft es dort nicht ganz so gut, denn sie findet keine Wohnung und auch der Bewerbungsprozess ...

Dieser Roman handelt von Ina, die endlich ihren Traum wahr werden lassen will und nach Hamburg geht. Doch leider läuft es dort nicht ganz so gut, denn sie findet keine Wohnung und auch der Bewerbungsprozess ihres vermeintlichen Traumjobs dauert ewig. Als wäre das nicht schon genug, begegnet sie noch Tim, ihrem Schwarm aus früheren Tagen, Sebastian, einem Nachbarn aus Jugendjahren und versucht zwischen all diesem Problem auch noch sich Selbst zu finden.

Meike Werkmeister ist eine meiner liebsten Autorinnen, weshalb ich mich extrem doll auf dieses Buch gefreut habe. Was soll ich sagen - ich wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin kann auf ganz wundervolle Weise die Umgebung, Personen und Situationen beschreiben. Da ihre Romane am Meer oder wie hier, in einer meiner Lieblingsstädte Hamburg spielen, sind ihre Bücher ein kleiner Urlaub für den Kopf. Ich konnte mir die Parzellen und all die Schauplätze in Hamburg durch die tollen Beschreibungen bildlich vorstellen und habe die Beschreibungen wirklich aufgesogen.
Lediglich entspannen kann man im Urlaub ja aber bekanntlich nicht, und so war es auch hier. Zum einen geht es um das Thema Leukämie und DKMS, welche unglaublich wichtig sind und ich finde es toll, dass es hier angesprochen wird, da noch viel mehr Menschen dafür sensibilisiert werden sollten.
Außerdem - und darum ging es meiner Meinung nach hauptsächlich - liegt der Fokus auf der Selbstfinung von Ina. Eigentlich war inas leben geordnet, sie hatte einen Freund und das Leben ist vor sich hin geplätschert. Doch gewisse Umstände bringen Ina zu einem Neuanfang. Schon immer wollte sie nach Hamburg, nochmal auf ihrem Jugendschwarm treffen und einen bestimmten Job anfangen. Doch manchmal kommt alles anders: in Hamburg eine Wohnung finden - fast unmöglich. Der Jugenschwarm - mittlerweile verheiratet, doch die Sache ist kompliziert.
Während Ina ihr bisheriges Leben aufgeben muss und dann anfängt, ihre Träume umzusetzen, fällt sie so einige Male auf die Schnauze. Zum Glück ist sie aber nicht alleine, denn sie hat eine ganz wunderbare Freundin, Filiz. Auch die Mitbewohner von Filiz, die mir zunächst etwas merkwürdig vorkamen, entpuppen sich zu wahren Schätzen. Besonders gerne mochte ich auch die Großeltern des Mädchens mit Leukämie. Beide sind auf ihre eigene Art sehr fürsorglich und liebevoll.
Mit wem ich leider ein kleines Sympathieproblem hatte, waren Sebastian und Tim. Beide hatten ihre guten Seiten, keine Frage, aber so ganz konnte der Funke bei mir nicht überspringen.

Die Entwicklung von Ina mochte ich sehr gerne. Es erinnert daran, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte, auch wenn es schwierig wird. Dass es nie zu spät für einen Neustart ist. Dass alles irgendwann gut wird - auf die eine oder die andere Weise.

Es war wieder ein wunderbarer Roman von Meike Werkmeister, den ich super gerne gelesen habe. Dennoch konnte er mich nicht ganz so einnehmen, wie ihre anderen Bücher. Das ist aber meckern auf ziemlich hohem Niveau!

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Lovestory mit Chaos in der Influencerwelt

Worlds Collide
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Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig ...

Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig in einen Spenden-Skandal verwickelt ist. Fiona muss die Sache unbedingt klarstellen um ihre Karriere zu retten. Dabei arbeitet sie unter anderen mit Demian zusammen und kommt ihm unweigerlich näher. Aber man kann ja niemanden mögen, der sein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat - oder etwa doch?

Ich muss gestehen, ich hatte das Buch vor allem wegen dem Thema Social Media behandelt und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht. Die ganze Influencer-Welt wurde sehr facettenreich und kontrovers dargestellt - mit all ihren positiven sowie negativen Seiten. Ich kann mir vorstellen, dass vieles davon sehr realistisch ist und es wirklich so zugeht. Natürlich nicht überall, aber teilweise. Was ich mich nur zu Beginn vor allem immer wieder gefragt habe: wie kann es sein, dass es von so einem Event so wenig „Beweise“ gibt, wie Unterhaltungen, Verträge oder Überweisungen? Ich hatte mir vorgestellt, dass ziemlich viel Bürokratie hinter einem solchen Event steckt , aber natürlich kann ich mit meiner Vermutung auch falsch liegen.

Fiona ist eine sehr ehrgeizige Person, sie arbeitet hart für ihre Träume und lässt sich nicht unterkriegen. Damian liebt die Wissenschaft, ist neugierig und schaut gerne hinter die Fassade von Menschen. Ich mochte die beiden sehr gerne, sowohl einzeln als auch zusammen. Sie haben wichtige Werte vermittelt: dass man für sich einstehen sollte, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte, wie wichtig Kommunikation und Wertschätzung sind, aber eben auch, dass die Wahrheit früher oder später immer ans Licht kommmt.

Wen ich gar nicht mochte war die Mutter von Fiona. Wirklich alles an ihr war unsympathisch und toxisch. Dennoch versucht Fiona alles, um ihre Liebe und Anerkennung zu erhalten und versucht sich diese sogar zu erkaufen. Das das nicht funktioniert, kann man sich vermutlich denken. Fionas beste Freundin spricht immer wieder Klartext und versucht, Fiona zu ermutigen, ihre Mutter zu konfrontieren. Diese Konfrontation hätte ich mir schon viel früher gewünscht, aber irgendwie konnte ich Fiona verstehen. Es ist schließlich ihre Mutter, ihre einzige Familie, und die gibt man nicht so schnell auf. Dennoch darf man nie vergessen, dass man sich Familie nicht aussucht. Sowohl im positiven Sinne nicht, aber besonders nicht im negativen! Den Umgang mit der Situation fand ich zu Ende hin gut gelöst und war froh, dass Fiona diesen Schritt gegangen ist.

Das Buch hatte ganze 560 Seiten, was ich für einen Liebesroman einiges finde. Alles war sehr ausführlich beschrieben und die Liebesgeschichte ging sehr langsam voran. der Slow-burn Aspekt hat mir gut gefallen, jedoch hätte das Buch für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle etwas gekürzt werden können.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Super gelungenes Buch über (nicht vorhandene) Gleichberechtigung im Alltag

"Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!"
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„Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“
Spoiler: Nein. Sind wir nicht. Leider sind wir sogar noch ziemlich weit davon entfernt! Und genau darum geht es in diesem Buch, in dem die Autorin 25 typische ...

„Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“
Spoiler: Nein. Sind wir nicht. Leider sind wir sogar noch ziemlich weit davon entfernt! Und genau darum geht es in diesem Buch, in dem die Autorin 25 typische Sätze aufgreift, die bestimmt jede Frau schon einmal irgendwo gehört hat, diese erklärt und widerlegt. Um ein paar Beispiele zu nennen:
- Vermisst du den Kind nicht, wenn du ein Wochenende allein weg bist?
- Frauen wollen doch gar keine Karriere machen!
- Hast du ein Glück, dass dein Mann zu Hause so viel mithilft!

Schon lange hatte ich kein Buch mehr, dass mich gleichermaßen so negativ wie positiv begeistert hat. Die knapp 300 Seiten habe ich innerhalb von 24 Stunden verschlungen. Ich konnte das Buch nicht weglegen, so interessant, wütend machend und informativ war es für mich. Die Autorin präsentiert Fakten und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen, die sie in ihrem eigenen Umfeld, aber auch auf Social media gemacht hat. Diese Mischung aus belegten Fakten und persönlichen Erlebnissen fand ich sehr gelungen und vor allem angenehm zu lesen. Alexandra Zykunov hat oft mal übertrieben, sich aufgeregt, aber ab und zu musste ich auch mal schmunzeln.


Was konnte ich aus dem Buch mitnehmen?
Es gibt noch viel zu tun. Sehr viel. Absurd viel. Einige Denkanstöße hat mir die Autorin dadurch gegeben, und einige Fakten werde ich sicher bald mal anführen können, wenn ich einen der beschriebenen Bullshitsätze höre.
Das Buch hat in mir den Wunsch ausgelöst, mich noch viel mehr zu diesem Thema zu informieren. 
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Gleichberechtigung in der Beziehung, in der Ehe und auf der Arbeit auseinandersetzen will. Auch wenn man/frau noch keine Kinder hat und mit gewissen Aussagen daher noch nicht in Berührung gekommen ist, waren die entsprechenden Seiten dennoch durchweg interessant und informativ. Das Thema geht uns ALLE etwas an und für die Auseinandersetzung mit typischen Alltagssätzen zum Thema Gleichberechtigung ist dieses Buch (meiner Meinung nach) sehr geeignet.

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