Verbrannte Wörter
Verbrannte WörterIch habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und habe mich sehr gefreut, ein Teil davon zu sein. Ich studiere Germanistik und habe mich bereits öfter mit der Nazi-Zeit auseinandergesetzt. Gleichzeitig ...
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und habe mich sehr gefreut, ein Teil davon zu sein. Ich studiere Germanistik und habe mich bereits öfter mit der Nazi-Zeit auseinandergesetzt. Gleichzeitig habe ich auch schon öfter Beiträge über Wörter gelesen, die von den Nazis genutzt wurden. Daher fand ich es umso spannender, ein zusammenhängendes Buch zu lesen.
Im Buch werden 103 Wörter von A-Z erklärt. Matthias Heine erläutert diese zunächst ausführlich, indem er einen historischen Grundriss gibt und dann den Begriff im Kontext der Nazigeschichte einordnet. Am Ende des Abschnitts äußert er schließlich, inwieweit diese Begriffe heutzutage noch (bedenkenlos) genutzt werden können. Gerade das fand ich besonders spannend.
Viele Begriffe haben mich überrascht, insbesondere gewisse Verben. Die militärischen Begriffe waren mir dahingehend einleuchtend. Ich fand es auch gut, dass der Autor nicht nur Wörter aufgeführt hat, die man eher weniger den Nazis zuordnet, sondern auch jene, die plausibel waren (wie Propaganda, "Heil Hitler", usw.). Vor allem da fand ich es spannend, den historischen Kontext zu erfahren.
Ich finde das Buch durchaus hilfreich und spannend, vor allem dadurch, weil man sich bewusster mit der Sprache und dem Ursprung von Wörtern auseinandersetzt. Grundsätzlich muss ich jedoch anmerken, dass zwischenzeitlich meine Konzentration etwas gelitten hat, was aber eher daran lag, dass ich durch die Leserunde mehrere Abschnitte am Stück gelesen habe. Ich denke, dass sich das Buch vor allem gut als Nachschlagewerk eignet anstatt als Lektüre für zwischendurch.
Insgesamt gibt es von mir 5 Sterne!