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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2023

magischer Auftakt mit einigen Überraschungen

Twisted Fate. Wenn Magie erwacht
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Faith und ihr Bruder haben besondere Fähigkeiten – während er Telekinese beherrscht, kann Faith Verletzungen heilen. Eine praktische Gabe, da die zwei regelmäßig von Dämonen angegriffen werden. Dabei hatte ...

Faith und ihr Bruder haben besondere Fähigkeiten – während er Telekinese beherrscht, kann Faith Verletzungen heilen. Eine praktische Gabe, da die zwei regelmäßig von Dämonen angegriffen werden. Dabei hatte Faith zu Beginn ihres Studiums nur einen Wunsch: nach vielen Umzügen und schweren Schicksalsschlägen endlich ein ruhiges Leben führen. Doch nicht nur die Angriffe werden dies verhindern, sondern auch ein Freund aus der Vergangenheit, der Faith mit unerwarteten Informationen konfrontiert, sowie ein neuer Bekannter, der ebenso wie Faith etwas zu verbergen hat.

Die Geschichte startet ruhig und wird dann immer aufregender. Faith hatte auf ein normales Leben gehofft, doch viel ereignislose Zeit ist ihr nicht vergönnt. Relativ schnell erfährt Faith Dinge, die ihr Leben durcheinanderwirbeln – nicht nur ihre Zukunft, auch ihre Vergangenheit erscheint plötzlich in einem neuen Licht.
Sie lernt Leute kennen, die ihr ähnlich sind. Gemeinsam forschen die jungen Erwachsenen und suchen nach einer Lösung für die dämonische Bedrohung, die sie immer wieder heimsucht. Dabei erfahren sie Dinge, die sie immer weiter in Gefahr bringen.

Die 18-jährige Faith ist neugierig, schlagfertig und dickköpfig. Wenn es nach ihrem Bruder ginge, würde sie sich aus allen Gefahren heraushalten. Davon hält Faith allerdings gar nichts.
Im Verlauf kommen weitere, abwechslungsreiche Charaktere hinzu. Nicht jeder spielt durchweg mit offenen Karten. Nicht zuletzt, als Faith’ Ich-Perspektive durch ein paar wenige Kapitel aus Sicht eines Dämons erweitert wird, wird klar, wie tief Geheimnisse und Verrat reichen.

Eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Oder doch ein Dreieck? Die Gefühlsentwicklung war für mich nicht so recht greifbar und darauf bezogen empfand ich die ansonsten sehr toughe Faith teilweise als recht anstrengend und weinerlich.

Manche Wendungen lassen sich vorausahnen, andere kommen komplett überraschend. Besonders zum Ende hin nehmen Spannung und Dramatik stark zu. Das offene Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

Gesprochen wird die Geschichte von Pia-Rhona Saxe, die ein angenehmes Sprechtempo und Betonung hat.

Fazit

Ein interessanter Auftakt, der mich mit spannenden Ereignissen und dramatischen Wendungen die meiste Zeit fesseln konnten.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Teilweise hat mich das Lesen gestresst

Stress positiv nutzen
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Aktuell habe ich relativ viel Stress – fühle mich aber nicht übertrieben gestresst. Dennoch war ich gespannt, ob das Buch mir Impulse mitgeben kann, um den „Stress positiv nutzen“ zu können.
Dies war eher ...

Aktuell habe ich relativ viel Stress – fühle mich aber nicht übertrieben gestresst. Dennoch war ich gespannt, ob das Buch mir Impulse mitgeben kann, um den „Stress positiv nutzen“ zu können.
Dies war eher nicht der Fall. Über weite Strecken des Buches empfand ich die Lektüre des Buches aufgrund der trockenen Fakten als anstrengend – und habe mich aufgrund der Rezensionsfrist im Nacken unter Stress gesetzt gefühlt. Dieser Ratgeber ist für mich kein Buch, das man einfach so hintereinander wegliest. Lieber auf den Nachttisch legen und immer mal ein Kapitel lesen.

In der ersten Hälfte des Buches werden unglaublich viele Fakten geschildert. Die Geschichte der Stressforschung etc. Ein paar Grundlagen, was bei Stress im Körper passiert, finde ich hilfreich für das Verständnis. Wie vor 200 Jahren Stress erforscht wurde, interessiert mich nur bedingt, bekommt aber viel Raum. Insgesamt lag mir der Schreibstil nicht so richtig. Ich fand viele Ausführungen extrem langatmig. Auch die Gestaltung ist teilweise etwas schwierig: Grafiken befinden sich mitten im Text. Oft muss man erst Umblättern um eine Passage zuende zu lesen, um dann wieder zur vorherigen Grafik zurückblättern zu können.

Gefallen haben mir die Bilder, mit denen gearbeitet wird – der Surfer, der bereits auf dem Cover ist, zieht sich durch das Buch. Auch andere Beispiele visualisieren das Stressthema.

Das Buch sensibilisiert dafür, sich selbst etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Stress ist nicht gleich Stress. Ein wenig Anstrengung und Druck können durchaus die Leistungsfähigkeit steigern, während stetige Langeweile zu Unzufriedenheit führt. Am Beispiel des Surfers: Ohne Wellen kein Surferlebnis.

In der zweiten Hälfte des Buches wird die Lektüre dann auch etwas einfacher. Weniger langweilige Fakten, mehr Impulse. Ganz spontan einen Nutzen daraus zu ziehen, bleibt aber schwierig.
Der Betrachtung der persönlichen Stressoren (zu hohe Erwartungen, Angst vor Fehlern, Hilfe erbitten als Schwäche ansehen…) folgen ein paar Hinweise, wie man diese bearbeiten kann. Als langer Prozess, denn die eigene Persönlichkeit, die häufig dafür sorgt, dass wir bestimmte Situationen als Stress erleben, lässt sich nicht einfach so ändern. Mehrere Seiten laden dazu ein, die eigenen Stressoren und Werte zu markieren.
Ein paar Hinweise zu Entspannungs- und Atemübungen gibt es ebenfalls.

Letztlich fand ich die Überlegungen im zweiten Teil des Buches ganz interessant, aber das meiste davon ist nicht neu: Wenn ich mir viel Druck mache, fühle ich mich eher gestresst als jemand, der gelassener an Aufgaben herangeht. Stress hat man nicht, den macht man sich. Pausen muss man bewusst machen. Konflikten aus dem Weg zu gehen, kann helfen… oder eben nicht…

Ein par Impulse, die eigenen Vorstellungen und Werte zu betrachten, nehme ich dennoch mit.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Tolle Mischung aus Magie, Abenteuer und Liebe

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Nach ihrem 14. Geburtstag zeigt sich erstmals Milas Gabe des Duftsehens: Riecht sie Kakao, sieht sie Bröckchen der Zukunft. Doch am Anfang weiß sie nicht, diese Fähigkeit richtig einzusetzen, geschweige ...

Nach ihrem 14. Geburtstag zeigt sich erstmals Milas Gabe des Duftsehens: Riecht sie Kakao, sieht sie Bröckchen der Zukunft. Doch am Anfang weiß sie nicht, diese Fähigkeit richtig einzusetzen, geschweige denn, die Visionen zu unterdrücken. Natürlich soll niemand mitbekommen, was Schokoduft bei ihr auslöst. Zu einem Problem wird dies bei ihrem SchülerInnen-Austausch nach Paris, wo es an jeder Ecke nach Schokogebäck und Kakao riecht. Zudem ist ihre Gastfamilie ausgerechnet der französische Präsident und dessen Sohn Lou, der Mila ziemlich gut gefällt. Schnell hat Mila erste Visionen, dass im Palast etwas nicht mit rechten Dingen zugeht…

Die Idee der vertauschten Gastfamilie, dass sich ein vermeintliches Mädchen plötzlich als Junge entpuppt (oder andersherum), ist nicht neu. Dass Lou allerdings der Sohn des französischen Präsidenten ist und Mila daher im Regierungspalast wohnen wird, gibt der Story eine interessante Note.

Es entwickelt sich eine abwechslungsreiche Geschichte über Freundschaft, erste Liebe und Magie verwoben mit einer kleinen Detektivgeschichte.
Mila möchte unbedingt mehr über ihre Fähigkeit herausfinden und hofft, in Paris Antworten zu finden, während gleichzeitig niemand mitbekommen soll, was Kakaoduft bei ihr auslöst.
Lou und sie freunden sich an, wobei der junge Franzose immer mehr Herzklopfen bei Mila auslöst.
Und dann gibt es ja auch noch die Probleme im Palast: Der Präsident scheint krank zu werden und Mila hat verschiedene Visionen, die Gefahren andeuten, aber nicht deutlich genug sind, dass Mila genau sagen könnte, was passiert.

Zwar ist die Auflösung nicht ganz überraschend, weil es immer wieder kleine Andeutungen gibt, dennoch sind die Ermittlungen der Kinder spannend. Ebenso haben mir Milas Nachforschungen zur Magie gefallen.

In einfacher, bildhafter Sprache schildert Ich-Erzählerin Mila ihre Erlebnisse.
Super sind auch die angefügten Schokoladen-Rezepte am Ende des Buches.

Fazit

Schöne Story mit zarter Gefühlsentwicklung, einer spannenden Detektivgeschichte und einer großen Portion Magie. Ich freue mich auf Band 2.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Unnötiges Drama im zweiten Teil der Geschichte

Be My First - First & Forever 1 (Intensive, tief berührende New Adult Romance)
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Ava hat es nicht leicht. Nach einem Auslandseinsatz kommt ihre Mutter schwer verwundet und traumatisiert zurück. Fortan braucht sie stetige Unterstützung, die Ava regelmäßig an ihre Grenzen bringt. Trotzdem ...

Ava hat es nicht leicht. Nach einem Auslandseinsatz kommt ihre Mutter schwer verwundet und traumatisiert zurück. Fortan braucht sie stetige Unterstützung, die Ava regelmäßig an ihre Grenzen bringt. Trotzdem versucht Ava stets geduldig und liebevoll mit den schwierigen Momenten umzugehen und stellt ihre eigenen Wünsche komplett zurück. In der Schule gilt sie als Einzelgängerin und Sonderling. Sie hat alle Freundschaften abgebrochen, weil sie außerhalb der Schule kaum das Haus verlässt. Bis sie Connor kennenlernt und sich plötzlich neue Sehnsüchte entwickeln.

Connor ist für die Chance auf eine Basketballkarriere umgezogen. Er liebt den Sport und ist gut darin. Allerdings ist es vor allem der Wunsch seines Vaters, dass Connor erfolgreich wird. Und Connor möchte diesem seinen Traum gern erfüllen, nachdem sein Vater sich jahrelang allein um ihn gekümmert hat.

Anfangs lässt Ava Connor links liegen. Sie hat weder Interesse an ihm, noch Zeit sich näher mit ihm zu beschäftigen. Connor, den seit einem traumatischen Ereignis in seiner Kindheit starke Zweifel plagen, nimmt dies zunächst persönlich. Bis die zwei zwangsweise für ein Schulprojekt zusammenarbeiten müssen und dabei jeweils hinter die Fassade des anderen schauen. Je näher Ava und Connor sich kommen, desto mehr kollidieren allerdings ihre Wünsche und Zukunftsvorstellungen…

Mir war nicht bewusst, dass die Geschichte von Ava und Connor mit diesem Band nicht abgeschlossen sein würde. Dementsprechend überrascht war ich, dass sich ihre Geschichte voller Aufs und Abs sehr in die Länge zieht und letztlich offen endet.

Die zarte Annährung der zwei, wie sie einander von ihren Familien und ihrer Vergangenheit erzählen, hat mir gut gefallen. Ava ist zuhause stark eingebunden, was ihr wenig Freizeit lässt. Dennoch versucht sie, mit kleinen Gesten für Connor da zu sein. Connor im Gegenzug bringt ebenfalls viel Verständnis für Ava auf und würde sie gern noch mehr unterstützen. Es gibt etliche gefühlvolle und auch witzige Momente. Die zwei sind sehr süß zusammen. Bis sie es plötzlich nicht mehr sind…
Es gibt einen Moment in der Geschichte, in dem die Stimmung kippt. Zwar kann ich den Frust auf beiden Seiten ein Stück weit nachvollziehen, leider macht aber gerade der vorher so sympathische Connor eine 180 Grad Wende durch. Aus dem verständnisvollen jungen Mann, wird ein genervter, egoistischer Kerl, der mit seinem Verhalten für sehr anstrengende Szenen sorgt. Ja, er ist ein Teenager und er hat es auch nicht leicht. Aber dieser Wechsel passte für mich nicht.

Und so steckt die Handlung letztlich voller Drama:
Dramatische, aufwühlende Momente mit Avas Mutter.
Drama in der Schule, weil Ava dort gehänselt wird.
Drama zwischen den beiden. Und das wäre mit etwas mehr Offenheit absolut vermeidbar gewesen.

Zudem gibt es angesprochene Themen, die noch relativ offen bleiben. Ich hoffe, dass es im zweiten Band entsprechende Aufklärung gibt.


Fazit

Besonders Avas Situation bringt viele berührende und aufregende Momente mit sich. Anfangs mochte ich die Dynamik zwischen den zwei Protagonisten total gern. Zum Ende hin war ich von dem unnötigen Streit und Frust allerdings genervt, weil dieser vermeidbar gewesen wäre.

Veröffentlicht am 16.05.2023

Lehrreich, aber auch traurig

Willodeen – Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
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Willodeen liebt Kreischer – eine Tierart, die nachts kreischende Geräusche macht. Viele Bewohner ihres Dorfes schätzen diese Tiere nicht, weil sie stinken. Daher dürfen sie gejagt werden.
Viel lieber haben ...

Willodeen liebt Kreischer – eine Tierart, die nachts kreischende Geräusche macht. Viele Bewohner ihres Dorfes schätzen diese Tiere nicht, weil sie stinken. Daher dürfen sie gejagt werden.
Viel lieber haben die Bewohner die kleinen Summbärchen, die jedes Jahr im Dorf überwintern und zahlreiche Touristen anlocken. Bis die Summbärchen plötzlich nicht mehr auftauchen, die Touristen ausbleiben und damit auch die Einnahmen…
Willodeen ist die einzige, die bemerkt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden beider Tierarten geben könnte.

Das Cover ist zugleich süß und düster. Und so lässt sich auch die Geschichte beschreiben. Ein wichtiges Thema wird hier in ein niedliche Story verpackt, die aber an vielen Stellen sehr traurig, bedrohlich und brutal ist.

Vielleicht wäre es einen Gedanken wert, auch Kinderbücher mit einer Triggerwarnung zu versehen, damit Eltern wissen, was ihre Kinder erwartet, ohne zwangsläufig das ganze Buch gelesen zu haben.

Es sind nur wenige Seiten, dann gibt es ein Feuer. Völlig aus dem Nichts. Willodeen verliert ihre Eltern und ihren Bruder. Es sind nur wenige Sätze, nichts wird ausgeschmückt, weder der Brand noch Willodeens Schmerz. Und doch wird es immer mal wieder thematisiert. Das junge Mädchen wird von zwei Frauen des Dorfes aufgenommen und versorgt. Trotzdem sagt Willodeen selbst, dass dies nicht ihr richtiges zuhause sei. Der Verlust schwingt durchweg mit, ohne richtig behandelt zu werden.

Es geht ebenso bedrückend weiter. Willodeen muss mit ansehen, wie auf Tiere geschossen wird, die ihr sehr am Herzen liegen. Im Anschluss wird das Mädchen selbst bedroht.

Und trotzdem ist es ein schönes Buch, das ich durchaus (mit Einschränkungen halt, weil der düstere Aspekt für die unbegleitete Lektüre nicht für jedes Kind geeignet ist) empfehlen würde. Vielleicht aber noch nicht ab 10, wie vom Verlag angegeben.

Es ist eine Geschichte über ein besonderes Mädchen, das nicht so gern Kontakt zu anderen Menschen hat und sich lieber mit Tieren umgibt und in der Natur aufhält.
Eine Geschichte über eine zarte Freundschaft, nachdem Connor immer wieder in der Nähe auftaucht und Willodeen ein ganz besonders, magisches Geschenk macht.
Eine Geschichte über zwei Kinder, die nicht locker lassen, bis die Erwachsenen ihnen endlich zuhören. Die mutig werden und ihre Ängste überwinden für ein Thema, das ihnen so wichtig ist.

Denn es sind die Kinder, die den Zusammenhang erkennen, das die Probleme, die in ihrem Dorf existieren mit den getöteten Tieren zusammenhängen. Die das Zusammenspiel von Natur und Umwelt erkennen und die Folgen, die sich auch für den Menschen ergeben, wenn ein Lebewesen komplett aus dem System verschwindet.

Was der Geschichte fehlt, ist ein wenig Schwung. Der Handlungsverlauf ist sehr ruhig. Willodeen streift viel umher und macht sich ihre Gedanken. Kluge Gedanken, die den Menschen letztlich helfen werden. Aber Spannung kommt nur wenig auf.

Fazit

Nachdenklich, ein wenig düster, aber auch sehr niedlich und lehrreich. Willodeen ist ein besonders Mädchen, das die Natur genau beobachtet und dadurch Zusammenhänge erkennt, die den Erwachsenen verborgen bleiben. Sie wird mutig und wächst über sich hinaus, um sich Gehör zu verschaffen. Das traurige Schicksal des jungen Mädchens ebenso wie der brutale Umgang mit den Kreischern geben der Geschichte aber eine teils bedrohliche und traurige Atmosphäre, daher Vorsicht mit der Altersempfehlung.