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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2022

auf vielen Ebenen anstrengend

The Truest Thing - Jeder Moment mit dir
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Emery eröffnet in einem kleinen Küstenort ein Buchcafé. Die schüchterne, junge Frau benötigt einige Zeit, im Dorf Anschluss zu finden, da sie sich anderen Menschen nicht leicht öffnet. Nur einer weckt ...

Emery eröffnet in einem kleinen Küstenort ein Buchcafé. Die schüchterne, junge Frau benötigt einige Zeit, im Dorf Anschluss zu finden, da sie sich anderen Menschen nicht leicht öffnet. Nur einer weckt von Anfang an ihr Interesse: der Bad Boy des Dorfes Jack, der nie feste Beziehungen hat und jeden von sich stößt – auch Emery.

Von Samantha Young habe ich bereits ein paar Bücher gelesen. „Into the deep“ habe ich sehr emotional in Erinnerung. Und die Flammenmädchen-Reihe war einfach super. Daher dachte ich, ich könnte mit „The truest thing“ nichts falsch machen. Allerdings konnte mich die Geschichte leider gar nicht überzeugen.

Es handelt sich um den vierten Band einer Reihe. Dies war mir bewusst. Die Vorgänger kenne ich nicht, aber die Bücher sollten unabhängig voneinander lesbar sein. Dies ist aber nur bedingt der Fall. Am Anfang werden zig Personen eingeführt und auf zurückliegende Ereignisse hingewiesen. Es gibt etliche Andeutungen, aus denen sich der Kontext nicht vollständig erschließt, die für die aktuelle Handlung aber auch gar nicht wichtig sind. Im Verlauf gibt es zu jedem der anderen Paare so viele Details, dass man die anderen Bücher hinterher auf jeden Fall nicht mehr lesen muss, aber dennoch empfand ich es bis zuletzt als wirr und unübersichtlich. Und schlicht unnötig.

Auch den Erzählstil empfand ich als anstrengend. (Den Schreibstil übrigens auch, irgendwie ist die Übersetzung ein wenig holprig). Nach dem Start in der Gegenwart, in dem total viele Ereignisse zwischen Jack und Emery angedeutet werden, erfolgen zahlreiche Zeitsprünge. Zunächst 9 Jahre zurück, dann 7 Jahre … Zeitlich chronologisch wird sich in kleinen, teils unzusammenhängenden Episoden wieder ins Jetzt zurückgearbeitet, bevor die Handlung dann weiterläuft. Dabei fiel es mir schwer, die Verbindung, die beide spüren, nachzuempfinden. Schließlich scheint es nur wenige Begegnungen zwischen ihnen gegeben zu haben und noch weniger Gespräche.

Und nicht zuletzt konnte mich auch die Story an sich nicht überzeugen. Dies liegt vor allem an Jack, der sich durchweg wie ein Vollidiot benimmt.
Er hat seine Gründe, keine Frage. Aber wie kann man denn jedes Mal so komplett daneben liegen? Mit dem Gedanken, andere zu schützen, stößt er allen vor den Kopf, verletzt Freunde, bricht Freundschaften ab und bricht Herzen… Und trotzdem meint er, damit etwas Gutes getan zu haben. Allerdings bezieht er bei all diesen Entscheidungen die Personen nicht mit ein, für die er die Entscheidungen trifft. Er entscheidet, was sein Umfeld denken und fühlen sollte. Er ist zu allen schroff und gemein. Geht es ihm schlecht, sucht er Emerys Nähe, um ihr dann im nächsten Moment wieder vor den Kopf zu stoßen. Emery lässt dies ein Stück weit mit sich machen, zieht aber zum Glück irgendwann eine Grenze.
Und als Jack seine Meinung ändert, haben alle anderen das doch bitte auch zu tun.
Mit seinem Verhalten provoziert er unglaublich viel, oft absolut unnötiges Drama, welches sich durch das komplette Buch zieht. Was für die Figuren emotional wird, empfand ich überwiegend als nervig.

Das Ende ist dann ganz süß – aber nur, wenn man alles, was zuvor passiert ist, ausblendet.

Fazit

Bad Boy mit krimineller Familie trifft schüchternes Mauerblümchen ohne Erfahrung. Für die zwei ist es Liebe auf den ersten Blick – das ist insofern gut, als das es die Basis für diese Liebesgeschichte liefert, denn miteinander reden tun die zwei jahrelang kaum. Für mich war weder die Gefühlsentwicklung nachvollziehbar noch Jacks Verhalten verständlich. Dadurch habe ich mich über weite Strecken durch das Buch mit seinen tausend Dramen gequält. Einzig das Ende hat mir ein wenig gefallen, oder hätte es, wenn ich nach all dem Mist noch Sympathiepunkte für Jack übrig gehabt hätte…

Veröffentlicht am 10.07.2022

Sehr emotional, aber ein wenig zu viel Drama

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Die Geschichte von Carter und Skylar ist sehr emotional. Die zwei lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. In die laufende Handlung sind mehrere kleine Rückblicke aus ihrer Vergangenheit eingebunden. ...

Die Geschichte von Carter und Skylar ist sehr emotional. Die zwei lernen sich als Kinder in einer Pflegefamilie kennen. In die laufende Handlung sind mehrere kleine Rückblicke aus ihrer Vergangenheit eingebunden. Die Verbindung, die die zwei als Kinder entwickeln und im Verlauf der Zeit ausbauen, ihre tiefe, bedingungslose Freundschaft ist toll beschrieben.

Eigentlich ist am Anfang der Geschichte alles klar: Die zwei sind so eng miteinander. Es sind spürbar Gefühle vorhanden, auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen wollen. Aber dann ändert ein Schicksalsschlag alles.

Sky ist eine starke Protagonistin. Sie nimmt ihr Schicksal an und macht das beste aus ihrer Situation. Manchmal fand ich sie fast schon ein wenig zu tough, dafür, dass der Unfall erst wenige Monate zurückliegt. Aber es gibt sie auch, die schwachen Momente, in denen sie verzweifelt und traurig ist und ihr Leben verflucht.
Das Thema ihrer Querschnittslähmung wird sehr sensibel angegangen und auch einige Tabus wie Toilettengänge und Sex angesprochen.

Auch Carter ist eine sympathische Figur. Er ist ein toller Freund, rücksichtsvoll, loyal, aufmerksam. Tatsächlich hätte ich mir bei ihm aber noch ein paar mehr Einblicke in seine Vergangenheit gewünscht, die sein Wesen etwas verständlicher machen.

Abwechselnd schildern die zwei ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle.

Die Geschichte steckt voller gefühlvoller, berührender Momente. Skylar und Carter erleben zahlreiche Hochs und Tiefs. Es gibt auch einiges Drama – manchmal unnötig, selbstproduziert und unangenehm in die Länge gezogen. An einem Punkt steht die Geschichte deswegen eine Zeit lang still. Allerdings zog es sich nicht so lang, wie befürchtet, sodass für mich das Verhältnis von Aufregung und Gefühl insgesamt noch passte. Denn insgesamt war das Buch super schnell schon wieder vorbei. Der angenehme Schreibstil tut seinen Teil dazu bei.

Übrigens sind nicht nur Carter und Sky sehr sympathische Figuren – die Geschichte punktet mit tollen Nebenfiguren. Allerdings haben auch diese durchweg ihr Päckchen zu tragen, sodass das Buch thematisch sehr vollgepackt ist (verschiedene Behinderungen, Krankheiten, Krieg, Verlust).
Auf den zweiten Band über Skys Mitbewohnerin Hazel freue ich mich bereits.

Fazit

Hazel und Carter verbindet eine innige Freundschaft, die ihre Beziehung besonders macht. Zwar gibt es ein wenig zu viel unnötiges Drama, insgesamt ist die Geschichte aber sehr gefühlvoll und berührend und liest sich dank des anschaulichen Schreibstils super.

Veröffentlicht am 29.06.2022

mit dem Finale habe ich mich schwer getan

Game of Souls
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Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern möglich.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Rückblicke gibt es im Grunde nicht. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte extrem ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern möglich.

Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Rückblicke gibt es im Grunde nicht. Dadurch ist mir der Einstieg in die Geschichte extrem schwer gefallen. Zwar hatte ich mir extra eine kleine Zusammenfassung der Vorgänger getippt, anfangen konnte ich damit am Ende aber wenig. Die Vielzahl an Figuren, die ich teils nicht mehr zuordnen konnte, hat mich schlicht erschlagen. Ein Personenregister samt Zugehörigkeit (z.B. zu den unterschiedlichen Hexenzirkeln) hätte mir definitiv geholfen.

Aber es gab noch einen zweiten Aspekt, durch den ich mich mit dem Lesen schwer getan habe – und das ist schlicht die Handlung an sich. Lou ist am Anfang unglaublich anstrengend (unverschuldet, aber dennoch). Im späteren Verlauf ist Reid es dann auch noch. Es fehlen die tollen gemeinsamen Momente, von denen die ersten zwei Bände so viele hatten.
Den Beginn des Buches fand ich extrem zäh, während es mir im Verlauf der Geschichte dann wiederum zu ereignisreich wurde. Es nahm irgendwie kein Ende, wurde immer verworrener und unübersichtlicher. Mir war die Geschichte letztlich irgendwie zu vollgestopft mit Ereignissen, Verstrickungen und magischen Wesen.
Nachdem ich mich mit dem Beginn richtig schwer getan habe, stellte sich aber zumindest ab etwa der Hälfte des Buches wieder ein angenehmer Lesefluss ein. Hier fand ich dann auch einige Passagen richtig spannend. Alles in allem war es aber dennoch ein holpriges Leseerlebnis. Das Finae (des Finales) versöhnt ein wenig mit der Geschichte, auch wenn auch dieses extrem überladen war.

Der ganze Weltenentwurf wird nochmal komplexer. Es gibt neue, ideenreiche Fantasywesen und es eröffnen sich bisher unbekannte Reiche. Für mich hätten es aber halt gern weniger Wesen und dafür etwas ausführlichere Einblicke sein dürfen.

Fazit

Lou und Reid zusammen haben mir in den ersten Bänden richtig gut gefallen. Die angenehme Chemie zwischen den beiden kann sich hier aufgrund zahlreicher Ereignisse allerdings nicht einstellen. Einige Teile der Geschichte empfand ich als zäh, andere als zu überladen und unübersichtlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2022

Angenehm ruhige Liebesgeschichte in einem tollen Setting

Ein Tässchen Liebe
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Große Liebesgeschichten und englische Herrenhäuser kennt Nora nur aus ihren Lieblingsromanen. Bis sie einen Urlaub auf Storm Manor, dem Anwesen von Lady Clayton gewinnt. Gemeinsam mit zwei weiteren Frauen ...

Große Liebesgeschichten und englische Herrenhäuser kennt Nora nur aus ihren Lieblingsromanen. Bis sie einen Urlaub auf Storm Manor, dem Anwesen von Lady Clayton gewinnt. Gemeinsam mit zwei weiteren Frauen tritt sie einen Urlaub an, der sich in vielerlei Hinsicht als Abenteuer entpuppt. Denn hier muss Nora nicht nur Aufgaben bewältigen, sie lernt auch neue Freundinnen kennen und trifft auf einen sympathischen Gärtner, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch ihre Rückreise steht schon bald bevor…

Von Lia Haykraft habe ich bereits mehrere Fantasyromane gelesen, die mir bisher alle gut gefallen haben. Daher war ich gespannt auf den Auftakt der neuen Liebesromanreihe.

Der flüssige, anschauliche Schreibstil hat mir wieder richtig gut gefallen. Besonders die detaillierten Beschreibungen des Handlungsortes mochte ich richtig gern. Neben ein wenig London-Sightseeing gibt es englische Gärten und ganz viel Herrenhausfeeling.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von John, Nora und Agnes.
Die Hausbesitzerin wirkt zunächst recht streng und unnahbar. Schnell zeigt sich aber ihr gutes Herz. Sie stellt den Frauen ihr Haus nicht nur für einen Urlaub zur Verfügung, sondern sorgt mit ihren kleinen Aufgaben für ein wenig Abenteuer. Dass neben der Liebesgeschichte von John und Nora auch ihre Geschichte erzählt wird, hat mir gut gefallen.

Die 32-jährige Nora liebt ihre Liebesromane. Nach der letzten gescheiterten Beziehung ist sie Männern gegenüber aber vorsichtig geworden. Und auch John hat derzeit andere Dinge im Kopf als die Liebe. Er trägt eine große Verantwortung und Belastung mit sicher herum. Seine Geschichte hat viele sehr bewegende, ernste und berührende Momente.

Alle drei waren mir schnell sympathisch. Auch wenn ich nicht jede ihrer Handlungen verstehen konnte und ihnen manchmal gern einen Schubs gegeben hätte, fand ich es sehr interessant, ihren Weg zu verfolgen.
Zudem gibt es noch weitere tolle Nebenfiguren, die auch ausreichend Raum bekommen, um sie ein wenig kennenzulernen.

Leider sind die Kapitel meist sehr kurz und auch manche Ereignisse werden sehr knapp abgehandelt. Manches ging mir dabei zu schnell, ab und zu hätte ich mir ein paar mehr (Hintergrund-)Informationen gewünscht.
Dennoch hat mir der insgesamt eher ruhige Handlungsverlauf gut gefallen. Es gibt kleinere Wendungen und die richtige Menge an Drama. Zudem bietet so ein altes Haus – wie auch seine Bewohner – natürlich einige Geheimnisse, die aufgedeckt werden wollen.
Es macht einfach Spaß, sich mit Nora, John und Agnes auf Storm Manor aufzuhalten.

Fazit

Angenehm ruhige Liebesgeschichte in einem tollen Setting. Verschiedene Charaktere tragen ihr Päckchen mit sicher herum, was der Geschichte eine gewisse Tiefe und Ernsthaftigkeit verleiht. Zudem gibt es viele sympathische Nebencharaktere. An manchen Stellen waren mir die Kapitel etwas zu kurz und die Schilderungen zu knapp gehalten. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir richtig gut gefallen. Daher freue ich mich bereits jetzt auf das nächste Abenteuer in England.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2022

Gefühlsgeladene Story, aber nicht ganz so stark wie Band 1

Our Hearts at Dawn (Seoul Dreams 2)
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Das Buch war ein Wechselbad der Gefühle – sowohl innerhalb der Geschichte als auch vom Leseempfinden. Während ich den ersten Band ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Das Buch war ein Wechselbad der Gefühle – sowohl innerhalb der Geschichte als auch vom Leseempfinden. Während ich den ersten Band vom Anfang bis zum Ende geliebt habe, empfand ich den Einstieg hier etwas langatmig. Es dauert eine Weile, bis überhaupt etwas passiert. Beide Figuren sind extrem viel in ihren immer wiederkehrenden Gedanken versunken, ohne vernünftig miteinander zu reden. Im Mittelteil gab es für mich dann noch eine weitere zähere Passagen, in der die Handlung ein wenig auf der Stelle tritt.

Den Rest des Buches habe ich allerdings geliebt und inhaliert. Aria und Min-ho sind toll zusammen. Nach dem schockierenden Ende von Band 1 war ich super gespannt, wie ihre Geschichte weitergeht. Beide haben mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, die sie nun einholen.
Besonders Arias Vergangenheitsbewältigung geht mit schockierenden, dramatischen und sehr bewegenden Szenen einher.
Aber auch Min-hos Sorgen fand ich nicht weniger interessant. Das Business verschlingt ihn völlig. Die Fans laufen Sturm. Aber er liebt die Musik. Seine Begeisterung und Leidenschaft wird in seinen Passagen immer wieder deutlich. Doch es scheint keinen Ausweg zu geben…
Beide müssen sich darüber klar werden, was ihnen wichtig ist und wer sie sein wollen, was mit vielen emotionalen Erkenntnissen und Gesprächen verbunden ist.

Dass es nun auch Abschnitte aus der Ich-Perspektive des K-Pop-Stars gibt, fand ich besonders schön. Diese hätte ich mir bereits im ersten Band gewünscht, geben sie doch einen tollen Einblick in die aufgewühlten Gedanken des Koreaners.

Das Ende empfand ich insgesamt als stimmig, auch wenn es gern etwas ausführlicher hätte sein dürfen.

Fazit

Nach dem großartigen ersten Band hatte ich mit dem Start dieses Buches ein paar Probleme – die Figuren waren mir zu sehr mit sich selbst beschäftigt, ohne vernünftig miteinander zu reden. Es dauert, bis die Handlung wirklich in Gang kommt. Doch dann gibt es wieder sehr emotionale, aufwühlende Szenen, die mich ans Buch fesseln konnten. Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren ist unglaublich toll beschrieben.