Seicht wie ein Kinderplanschbecken
Endlich wieder MeerKathie hat alles, was man zu einem glücklichen Leben braucht: einen liebenden Ehemann, zwei gut geratene Kinder, ein florierendes Weingut in der Steiermark. Doch die Idylle platzt wie eine Seifenblase, ...
Kathie hat alles, was man zu einem glücklichen Leben braucht: einen liebenden Ehemann, zwei gut geratene Kinder, ein florierendes Weingut in der Steiermark. Doch die Idylle platzt wie eine Seifenblase, als der Anruf aus Deutschland kommt, dass ihr Vater im Koma liegt. Auch wenn sie seit 20 Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihm hatte ist für Kathie klar, dass sie umgehend nach Hooksiel reisen um, um ihrem Vater nah zu sein. Doch das sind längst nicht alle schlechten Neuigkeiten...
Meeresrauschen, Möwengeschrei und Wellenglitzern - das suggeriert das sommerlich-leichte Cover und täuscht einen Wohlfühlroman vor. Aber schon nach wenigen Seiten steht fest, dass es hier aus allen Seiten pilchert ohne Ende und die Story dermaßen seicht ist, dass sie keine Katze hinter dem Ofen hervorlockt.
Kathie schwirrt wie ein wildgewordener Handfeger durch die Seiten und muss an gefühlt hundert Kriegsschauplätzen gleichzeitig kämpfen, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Veruntreute Firmengelder, Spielsucht, fremdgehende Ehemänner und geldgierige Konkurrenten sind hier die Hauptzutaten, die Kathie auf der einen Seite naiv und weltfremd erscheinen lassen und auf der anderen Seite aus ihr eine Johanna von Orleans in Hooksiel machen.
Hier wird wirklich kein gängiges Klischee ausgelassen, um die Romanseiten zu füllen. Die Figuren sind alle nach Schema F gestrickt und wirken unglaublich blass und eindimensional. Lediglich die Sekretärin von Hansen senior weißt Courage, Bodenständigkeit und etwas Pfiff auf.
Egal was Kathie angreift, es gelingt im Handumdrehen und selbst die drohende Insolvenz der Hansen-Werft wird mit eine Handwischen vom Tisch gefegt. Das offene Ende trägt ebenfalls dazu bei, dass dieser Roman definitiv keine Leseempfehlung von mir erhält.
Schade um die verschenkte Lesezeit.