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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

Gewaltig, innovativ und magisch!

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Da ich in letzter Zeit so meine Probleme mit neuen Fantasybüchern hatte, bin ich mit eher verhaltener Vorfreude an das Buch herangegangen. Neugierig gemacht wurde ich neben dem wundervollen Design und ...

Da ich in letzter Zeit so meine Probleme mit neuen Fantasybüchern hatte, bin ich mit eher verhaltener Vorfreude an das Buch herangegangen. Neugierig gemacht wurde ich neben dem wundervollen Design und natürlich dem Buchschnitt, besonders durch den Klappentext, den ich zugleich spannend als auch verwirrend fand. Vor dem Lesen hatte ich ja keine Ahnung, was mich erwarten würde!

Wir erleben die durch afrikanische Folklore inspirierte Geschichte aus den Perspektiven zweier vollkommen gegensätzlicher Charaktere. Zum einen ist da die willensstarke Prinzessin Karina, die bei ihrem Volk nicht den besten Ruf vertritt und für ihre Fehltritte bekannt ist. Ihre Perspektive trifft auf die eines Niemands - Malik stammt aus einem Teil des Landes der von der Regierung unterdrückt und ausgebeutet wird, sodass sein Volk bestenfalls als verrufen bezeichnet werden kann.

Das Königreich Sonande durch zwei so vollkommen verschiedene Perspektiven zu erleben, war wirklich ideal, um den bestmöglichen Eindruck der differenzierten Lebensverhältnisse und Probleme des Landes zu bekommen und damit diese Welt kennenzulernen.

Auf den ersten Seiten, bevor Karinas und Maliks Welten aufeinander treffen, war ich selbst auch noch leicht verwirrt von dieser gewaltigen, neuen Fantasywelt. Dies ist wohl eine Eigenart des Genres und wird nie ausbleiben. Man findet sich aber recht zügig ich die mannigfaltige Gesellschaft ein, auch wenn vieles eher angedeutet als ausführlich erklärt wird. Das meine ich aber eher positiv, da man so auch von unendlichen Passagen voller Erklärungen verschont bleibt. Die Autorin hat wirklich den idealen Grad zwischen Information und Handlung gefunden und nicht verlassen.

Ach ja, die Handlung... Die war wirklich faszinierend und voller neuer Elemente, die mich immer wieder beeindruckt haben. Heutzutage noch etwas vollkommen Neues aufs Papier zu bringen, ist beinahe unmöglich und doch ist es mit diesem Buch gelungen.

Ein episches Turnier um die Hand einer Prinzessin, ein junger Geächteter, der plötzlich zum Idol von Generationen wird und dann immer wieder Spuren von Magie, die sich auf leisen Sohlen in die Geschichte schleichen und eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Und ganz nebenbei wurde zusätzlich noch eine komplett offene und tolerante Gesellschaft untergeschoben, die einfach da ist, ohne eine größere Rolle zu spielen.

Bereits im Klappentext sind so einige Gewissenskonflikte angedeutet worden, die im Buch eine zentrale Rolle spielen und es so auch mittragen. Malik kämpft um das Leben seiner Schwester, Karina um das ihrer Mutter, und eigentlich kann nur einer der beiden gewinnen. Da sie gegenseitig aber nichts von ihren Plänen wissen, fiebert man als Leser unwillkürlich mit ihnen und erlebt noch eine andere Art Wettkampf - den mit sich selbst.

Denn ist das Leben einer geliebten Person wirklich das eines anderen Wert?

Gewaltig, innovativ und magisch sind nur ein paar der Adjektive, die ich für A Song of Wraiths and Ruin benutzen würde. Meine Vorfreude auf die Fortsetzung ist riesig und ich fiebere nun dem Erscheinungstermin entgegen. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung für alle Fantasyfans für das Buch!

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Verbotene Gefühle

Der verbotene Wunsch
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Der verbotene Wunsch führt den Leser in eine neue Fantasy-Welt, die er an der Hand vieler verschiedener Charaktere erkunden darf.

Das Zentrum des Landes bildet die Stadt Dariana, in deren Mitte der Herrscherpalast ...

Der verbotene Wunsch führt den Leser in eine neue Fantasy-Welt, die er an der Hand vieler verschiedener Charaktere erkunden darf.

Das Zentrum des Landes bildet die Stadt Dariana, in deren Mitte der Herrscherpalast steht. Dessen Bewohner leben nach Geschlechtern getrennt in je einem der Palastflügel und dienen dem Reich und seinen Erben. Valerian und Malena kennen nichts anderes, als ihr isoliertes Leben, das von Misstrauen und Abneigung dem anderen Geschlecht gegenüber geprägt ist. Nur aufgrund ihrer tiefen Freundschaft ahnen sie, das auch ein anderes Leben möglich sein muss. Sobald sie an der Macht sind, planen sie eine Veränderung.

Seitdem ich den Klappentext das erste Mal gelesen hatte, fand ich diesen Aspekt der Geschlechtertrennung etwas seltsam - vor allem weil ich mich gefragt habe, was damit bezweckt werden soll. Eine Antwort auf diese Frage liefert das Buch eine Zeit lang nicht, dafür gibt es immer wieder Andeutungen zu allerlei Geheimnissen rund um das Reich und seinen Mysterien. Da wir aber einen Großteil des Buches zusammen mit den beiden Erben im Palast verbringen, erfährt man erst sehr spät mehr über die Vergangenheit und wie alles so wurde, wie es ist. Diese Geheimniskrämerei, besonders auch um die Ursache für den Bruch zwischen Malena und Valerian, entspricht einfach nicht meinem Geschmack, weil sie absolut künstlich erzeugt war. Man wusste, dass Valerian etwas erfahren hatte, was seine Welt erschüttert hat, aber es wurde einfach nicht verraten was, obwohl man es der Logik nach während seiner Leseperspektive hätte erfahren müssen. Dadurch hat sich für mich eine unnötige (und wenig unterhaltsame) Pause in der Handlung ergeben, die dadurch überbrückt wurde, dass neue Charaktere aufgetaucht sind, die außerhalb Darianas leben und damit ein bisschen zur Aufklärung rund um das Reich beigetragen haben.

Einige Lücken und Ungereimtheiten in der Handlung haben mich außerdem immer wieder davon abgehalten weiterlesen zu wollen. Irgendwie wurde ich einen Großteil des Buches einfach nicht gepackt. Besonders die Dramatik rund um die Wünsche konnte ich mangels detaillierter Informationen einfach nicht wirklich verstehen. So richtig Schwung nimmt die Geschichte dann im letzten Drittel auf. Dort treffen verschiedene Charaktere aufeinander, die zusammen etwas verändern wollen und ein kleines Abenteuer beginnen. Die letzten Seiten waren also einigermaßen mitreißend, sorgen dafür, dass ich schon gerne wissen würde, wie es weitergeht, da einige überraschende Dinge geschehen sind. Von einem Highlight ist die Geschichte aufgrund der erwähnten Schwächen und noch dem ein oder anderen Detail trotzdem entfernt.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Kunstdieb undercover

Liebe knistert wie Brausepulver
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Nachdem ich Niklas und seine Karriere als Kunstdieb bereits aus dem Vorgängerbuch der Autorin "Liebe schmeckt wie Karamell" kannte, aber nur wenig über die Hintergründe wusste, war ich auf dieses Buch ...

Nachdem ich Niklas und seine Karriere als Kunstdieb bereits aus dem Vorgängerbuch der Autorin "Liebe schmeckt wie Karamell" kannte, aber nur wenig über die Hintergründe wusste, war ich auf dieses Buch aus seiner Sicht einfach unheimlich gespannt. Die Autorin war mir außerdem aufgrund ihres lockeren Schreibstils und ihrer liebevoll ausgearbeiteten Charaktere in Erinnerung geblieben, sodass ich gerne zu einem weiteren Buch von ihr gegriffen habe.

Und ich wurde alles andere als enttäuscht. Schon nach wenigen Seiten war ich von Valeries und Niklas Gedanken und Gefühlen in den Bann gezogen worden und habe das gesamte Buch in kürzester Zeit inhaliert. Der in Erinnerung gebliebene humorvolle Schreibstil kam mir in diesem Teil sogar noch präsenter vor und hat mich häufig zum Schmunzeln gebracht, sodass das Lesen ein einziges Vergnügen war. Aber auch die Handlung war ziemlich mitreißend. Valerie übernimmt das Cafe ihrer Tante in Berlin, da diese im Krankenhaus gelandet ist, während Niklas im Haus gegenüber seinen letzten Coup als Kunstdieb plant. Bei einem Stück Kuchen lernen sich die beiden näher kennen und bemerken nach und nach, dass sie beide mehr verbindet, als sie jemals ahnen könnten. Neben der durchdachten, spannenden Handlung, die eine Romanze mit leichten Krimielementen kombiniert, war es auch das Wiedersehen mit Niklas Söhnen, das mein Herz erweicht hat. Die beiden waren noch zauberhafter als im letzten Buch und haben mich mit ihrer Agenda gegen die gesunden Ernährungsregeln ihres Vaters immer wieder amüsiert.

Das Buch ist von vorne bis hinten Unterhaltung pur und vermittelt zusätzlich, quasi unter der Hand, dass man für sich selbst einstehen sollte und das tun, was einen glücklich macht. Eine wichtige Message untergebracht in einem wunderbaren Buch, das zu lesen man einfach nicht bereuen kann. Die ungewöhnliche Geschichte hat mich einfach vollkommen überzeugen und begeistern können, sodass ich gegen weitere Bücher der Autorin absolut nichts einzuwenden hätte!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ausflug an die Nordsee

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Die Liebe tanzt barfuß am Strand führt den Leser nach Lütteby, eine Kleinstadt an der Nordsee, in der einzigartige Charaktere leben, die mich sowohl positiv als auch negativ überrascht haben.

Im Zentrum ...

Die Liebe tanzt barfuß am Strand führt den Leser nach Lütteby, eine Kleinstadt an der Nordsee, in der einzigartige Charaktere leben, die mich sowohl positiv als auch negativ überrascht haben.

Im Zentrum des Reihenauftakts steht die zurückhaltende Lina, die mich als Hauptcharakter nur mäßig überzeugen konnte. Sie ist ein eher ruhiger Typ und hält öfter mit ihrer Meinung hinter den Berg (oder Deich?) und hat Situationen, die außerhalb ihrer Komfortzone liegen, gemieden. Sie stellte ihr Licht gerne unter den Scheffel und hatte verhältnismäßig oft Selbstzweifel, was ich persönlich einfach nicht so gerne bei Hauptcharakteren sehe. Eine Stelle ist mir hier besonders negativ aufgefallen. Mitdreißigerin Lina hat sich eine Leckerei aus der Bäckerei gegönnt, konnte diese aber nicht verzehren, ohne sich denken zu müssen, dass sie den Rest des Tages nicht mehr allzu viel Essen dürfte. Gleichzeitig beneidete sie ihre Freundin und Arbeitskollegin Rantje, die ja mit ihren 19 Jahren keine Gedanken an die Figur verschwenden müsse. Mir hat dieser Gedanke sauer aufgestoßen, auch wenn er vermutlich realitätsnah und jedem von uns schonmal so ähnlich gekommen ist. Ich als junge Leserin fand ihn etwas beschämend und gleichzeitig ziemlich klischeebehaftet und veraltet. Die Frau muss sich natürlich um ihr Gewicht sorgen, nur weil sie ein gebackenes Teilchen ist und das ohne irgendeinen Kontext, dass Lina sonstige Probleme mit ihrem Gewicht hätte. Der Gedanke war einfach so unbedacht und selbstverständlich, dass er im Buch geradezu vernünftig klang, was absolut nicht der Fall sein sollte. Die Szene steht aber natürlich nicht für das gesamte Buch und hat eigentlich keinerlei Bewandtnis, was sie für mich einfach unnötig macht.

Mehr nach meinem Geschmack war mir da Linas beste Freundin Sinje, die das komplette Gegenteil von Lina darstellt. Der Vergleich zwischen Pippi Langstrumpf und ihrer zurückhaltenden Freundin Annika war hier sehr treffend. Sinje spielt glücklicherweise relativ oft eine Rolle, denn die Kleinstadtpastorin ist im Buch häufig präsent und verleitet Lina zu dem ein oder anderen Abenteuer, was die Handlung auf Trapp bringt. Ihr fröhlicher Charakter in Kombination mit dem Konflikt, der im Buch langsam ans Tageslicht kommt, hat mich Wünschen lassen, dass sie die Protagonistin gewesen wäre.

Mein Lieblingsaspekt des Buches war die Kleinstadt Lütteby in all ihren Facetten. Es werden einige der Kleinstadtklischees bedient, was ich aber im positivsten Sinne meine. Hier stehen besonders die Inhaber der Geschäfte am Marktplatz im Zentrum, die für den ein oder anderen Aufreger gesorgt haben und viel zur Handlung beitragen. Diese war nämlich leider etwas verschlafen, ganz wie das Städtchen an sich. Es passiert wahrlich nicht viel in diesem Roman, was nach dem offenen Ende, das dafür spricht, dass der nächste Teil der Reihe genau hier anschließt, etwas verständlicher wird. Ich hatte mit wechselnden Protagonisten in den nächsten Bänden gerechnet und damit mehr Handlung in diesem Teil vermutet. So war ich hier teilweise etwas gelangweilt und mit Linas Gedanken konfrontiert, die mir ja nicht immer gefallen haben. Auch die Liebesgeschichte war mir etwas zu vorhersehbar, da konnte auch der Plottwist im letzten Kapitel nicht viel daran ändern. Für den Hauptteil der Geschichte ist letztendlich ein einziger Nebencharakter verantwortlich, nämlich der machthungrige Bürgermeister der Nachbarstadt, der Lüttebys altertümlichen Charme untergraben und die Stadt modernisieren möchte. Eigentlich lassen sich alle Konflikte auf ihn zurückführen, was doch recht eintönig daherkam und wenig abwechslungsreich wirkte.

Trotz dieser zahlreichen Kritikpunkte konnte ich gut in das Kleinstadtleben eintauchen und habe manche der Charaktere liebgewonnen. Nachdem man Lütteby in diesem Teil zur genüge kennengelernt hat und die Dynamik der Stadt verinnerlicht wurde, habe ich die Hoffnung, dass die weiteren Teile etwas ereignisreicher und spannender sein werden. Außerdem bin ich doch ganz gespannt, wie denn der Konflikt mit dem Bürgermeister gelöst werden kann und welche Rolle die alte Sage rund um die Stadt noch spielen wird, die immer wieder zwischen den Kapiteln erzählt wurde.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Unerwartete Wendung (nicht nur zum Guten)

Can‘t Stop the Feeling
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Zu Vi Keeland und Penelope Ward sage ich eigentlich nie nein, denn unzählige Bücher der beiden, sowohl zusammen als auch getrennt, haben mich immer wieder überzeugt und wunderbar unterhalten.

Die Liebesromane ...

Zu Vi Keeland und Penelope Ward sage ich eigentlich nie nein, denn unzählige Bücher der beiden, sowohl zusammen als auch getrennt, haben mich immer wieder überzeugt und wunderbar unterhalten.

Die Liebesromane der beiden haben immer diesen besonderen Kick, dieses Element, das dem Buch eine besondere Note gibt, es unterhaltsamer macht und von anderen abhebt.

Hier geht es um Hazel, die von ihrem Verlobten sitzengelassen wurde und alleine auf Hochzeitsreise geht. Als sie unter widrigen Umständen Matteo kennenlernt, landen die beiden auf einem Roadtrip, der sie näher zusammenführt. Diese Handlung war einfach unglaublich unterhaltsam und herzerwärmend, weil die beiden sich auf emotionaler Ebene wirklich nahe kommen und man spürt, wie sie sich langsam ineinander verlieben, ohne dass es überstürzt wirkt. Ich fühlte mich den Charakteren verbunden und habe das Lesen einfach genossen.

Als die Handlung dann aber einen zweiten Teil eingeschlagen hat und Hazels Ex-Verlobter auf den Plan trat, hat das Buch für mich ein bisschen abgenommen. Ich konnte Hazel und ihre Entscheidungen nicht mehr so ganz nachvollziehen und gutheißen und habe meine Sympathie für sie, aber auch Matteo, etwas verloren. Diese zweite Hälfte konnte mich weniger überzeugen und hat bewirkt, dass das Buch kein richtiges Highlight wurde, sondern lediglich eine recht unterhaltsame Lovestory.

Trotzdem sprühten die Seiten nur so vor Witz und Humor, denn der ist quasi ein Markenzeichen der beiden Autorinnen und einer der Gründe, warum ich ihre Bücher so liebe.

Auch dieses hier ist natürlich kein Reinfall und wird mich nicht abhalten, weitere Bücher des Duos zu inhalieren und zu lieben. Ich freu mich schon auf eine baldige nächste Runde.

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