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Veröffentlicht am 07.07.2020

Nur Fiktion?

42 Grad
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Es ist heiß in Europa – sehr heiß. Während sich die einen über den Sonnenschein freuen, sehen andere die Gefahren, die damit verbunden sind. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg ...

Es ist heiß in Europa – sehr heiß. Während sich die einen über den Sonnenschein freuen, sehen andere die Gefahren, die damit verbunden sind. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg warnen vor den Gefahren, doch niemand nimmt sie ernst. Doch dann wird das Wasser knapp, Flüsse trocknen aus und Waldbrände geraten außer Kontrolle. Während die Politik reichlich kopflos versucht die Krise zu meistern, bricht in der Bevölkerung das Chaos aus, denn nicht alle Informationen werden auch veröffentlicht. Julius und Elsa versuchen die drohende Katastrophe aufzuhalten. Doch damit kommen sie Mächten in die Quere, die ihre eigenen Interessen verfolgen und sich von niemandem aufhalten lassen wollen.
In der Realität sorgt der Klimawandel schon für zunehmende Naturkatastrophen. Während manche Länder unter Dürre leiden, werden andere von Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht. Waldbrände nehmen zu und sind nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Das geschilderte Horrorszenario ist also gar nicht einmal so fiktiv. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn es plötzlich keine Wasser mehr gibt.
Der Schreibstil ist nüchtern und distanziert. Es gibt eine ganze Reihe von Handlungssträngen und auch einiges an Fachvokabular, daher sollte man aufmerksam lesen. Immer wieder gibt es zwischendurch auch Zeitungsartikel, Warnhinweise und sonstige Informationen.
Die Geschichten der Betroffenen sind bringen uns die Lage nahe. Aber trotzdem kam ich den Figuren nicht so nahe, wie man es aufgrund der Situation vermuten könnte. Vielleicht lag es an dem emotionslosen Schreibstil.
Trotzdem ist es ein spannender und erschreckender Thriller zu einem aktuellen Thema.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Bin enttäuscht

Die Perlenfarm
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Ein Zyklon weht ein Boot auf Insel, auf der die junge Perlenfischerin Kiona lebt. Der Mann im Boot ist verletzt. Er behauptet, dass er Erik heißt, Schwede ist und als Banker in London tätig. Kiona pflegt ...

Ein Zyklon weht ein Boot auf Insel, auf der die junge Perlenfischerin Kiona lebt. Der Mann im Boot ist verletzt. Er behauptet, dass er Erik heißt, Schwede ist und als Banker in London tätig. Kiona pflegt ihn gesund und verliebt sich. Er bleibt und sie haben zwei Kinder. Doch dann verlässt Erik fluchtartig die Insel. Kiona kommen Zweifel an seiner Identität, aber dennoch lässt sie die Kinder zurück und macht sich auf die Suche nach Erik. Es wird für sie eine abenteuerliche und gefährliche Reise über verschiedene Kontinente hinweg.
Ich hatte mich auf dieses Buch von Liza Marklund gefreut, da ich ihre Bücher um Annika Bengtzon sehr gerne gelesen habe. Doch ich muss sagen, dass mich „Die Perlenfarm“ enttäuscht hat. Die Geschichte ist langatmig und konnte mich überhaupt nicht packen. Außerdem machte es mir die recht kleine Schrift noch zusätzlich schwer.
Auch die Charaktere konnten mich nicht begeistern. Erik wirkt etwas geheimnisvoll. Kiona ist zwar eine interessante Figur, aber sie kam mir nicht nahe, da sie ziemlich nüchtern ist. Selbst als sie sich in Erik verliebt, fehlen mir die Emotionen. Daher war es mir auch nicht unbedingt verständlich, wieso sie sich auf die Suche macht und sich damit Gefahren aussetzt. Kam sie mir anfangs nicht besonders intelligent vor, so bewies sie doch Geschick, ihre Spuren zu verschleiern.
In diesem Buch geht es um Wirtschaft, Finanzen und Politik. Die Geschichte ist sowohl Liebesgeschichte als auch Spannungsroman. Allerdings gab es so viele Längen, dass ich es nicht besonders spannend empfand. Am Ende blieb ich mit vielen offenen Fragen zurück.
Schade, es war nicht mein Buch.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Frauenerwartungen und die Erwartungen an Frauen

Mädelsabend
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Die 88-jährige Ruth van Rennings ist nach einem Sturz mit ihrem Mann Walter in ein Seniorenheim gezogen. Hier blüht sie auf, denn sie findet Gleichgesinnte und genießt die Gesellschaft von anderen und ...

Die 88-jährige Ruth van Rennings ist nach einem Sturz mit ihrem Mann Walter in ein Seniorenheim gezogen. Hier blüht sie auf, denn sie findet Gleichgesinnte und genießt die Gesellschaft von anderen und die Aktivitäten. Das passt aber Walter gar nicht, denn bisher hat Ruth nach Walters Vorstellungen alles im gemeinsamen Leben organisiert. Ihre Enkelin Sara steht auch vor einer schwierigen Entscheidung. Ihr wird ein zweijähriges Forschungsprojekt in England angeboten. Aber sie hat einen Partner und einen kleinen Sohn. Wie soll sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen?
In „Mädelsabend“ geschieht nicht so viel und dennoch hat mich diese Geschichte gepackt. Ich komme selbst vom Niederrhein und fühlte mich gleich heimisch. Geboren bin ich Anfang der Fünfziger, daher kam mir vieles aus den vergangenen Zeiten recht bekannt vor. Der Schreibstil von Anne Gesthuysen ist leicht und flüssig zu lesen und die Charaktere lebendig dargestellt.
Es sind viele Jahre, die Sarah und ihre Großmutter Ruth trennen. Vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert, aber immer noch sind es die Frauen, die die Hauptverantwortung für die Familien tragen und dabei oft ihre berufliche Karriere aus dem Auge verlieren. Was wird aus ihren Wünschen und Träumen?
Ruth hat geheiratet und sich dem Mann untergeordnet, wie es zu der Zeit üblich war. Selbst wenn eine junge Frau eine Ausbildung gemacht hatte, benötigte sie die Erlaubnis ihres Mannes, um arbeiten zu gehen. Selbstverständlich kehrte sie zurück an den heimischen Herd, wenn die Kinder kamen, und kümmerte sich fortan um das Wohl der Familie. Die Entscheidungen traf der Ehemann und ihre Meinung war nicht unbedingt gefragt. Sara hat studiert und ist Ärztin. Aber auch die emanzipierte junge Frau, die ihren Beruf hat, gerät wieder in die alte Falle. Darf eine Frau ihre eigenen Entscheidungen nach ihren Vorstellungen treffen? Oder ist es wieder sie, die für die Familie zurückstecken soll? Was hat sich in den Jahren, die zwischen Ruth und Sara liegen, wirklich verändert?
Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen – es sollte aber ein Gleichgewicht da sein.
Auch wenn ich mir das Ende ein wenig anders gewünscht habe, so ist es doch schlüssig.
Mir hat dieser nachdenklich machende Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Eine berührende und komische Vater-Sohn-Geschichte

Pandatage
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Nach dem Tod seiner Frau ist für Danny Malooley die Welt zusammengebrochen. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen und Danny hat seinen Job verloren. Nun droht auch noch der Rausschmiss aus der ...

Nach dem Tod seiner Frau ist für Danny Malooley die Welt zusammengebrochen. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen und Danny hat seinen Job verloren. Nun droht auch noch der Rausschmiss aus der Wohnung. Als er keine Perspektiven mehr sieht, kauft er von seinem letzten Geld ein Panda-Kostüm. Er will als tanzender Panda auf der Straße sein Geld verdienen, doch er kann nicht tanzen. Er macht sich lächerlich und erweckt das Mitgefühl von Pole-Tänzerin Krystal, die ihm Nachhilfe gibt. Als Danny beobachtet, wie andere Jungen in piesacken, greift er als Panda ein. So gewinnt er das Vertrauen seines Sohnes, der plötzlich wieder spricht.
Es ist eine lustige und sehr berührende Geschichte gleichzeitig, man kann sich ihr gar nicht entziehen.
Das Leben hat es noch nie gut gemeint mit Danny, doch der Tod seiner Frau gibt ihm den Rest. Seine Idee mit dem Panda-Kostüm ist einfach verrückt. Mir gefällt es, wie Dannys Freund Ivan ihn unterstützt. Aber auch Krystal ist zwar geradeheraus, aber auch mitfühlend. Danny und Will können einem wirklich leidtun, vor allem weil Danny anfangs so passiv und planlos ist. Doch mit der Zeit gelingt es ihm, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Viele Szenen sind einfach schräg. Trotzdem ist die Geschichte auch berührend. Sie hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Capri sehen und…

Der Schmetterlingsgarten
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Der deutsche Biologe Martin Hubscheid hat endlich die Mittel bewilligt bekommen, die seine Habilitation ermöglichen. Sein Forschungsauftrag zum Thema Schwarmbläuling führt ihn nach Capri. Hier begegnet ...

Der deutsche Biologe Martin Hubscheid hat endlich die Mittel bewilligt bekommen, die seine Habilitation ermöglichen. Sein Forschungsauftrag zum Thema Schwarmbläuling führt ihn nach Capri. Hier begegnet er Lucia, die sich um die Contessa Annunziata Farnese kümmert und sie vehement vor ungebetenen Besuchern schützt. Doch ausgerechnet ein Forschungsort liegt im geheimnisvollen Garten der Comtessa.
Das Buch beginnt mit einer märchenhaften Geschichte über ein kleines Mädchen.
Die Landschaften auf Capri und der Garten sind wundervoll beschrieben, so dass man gleich Lust bekommt, dort einen Urlaub zu verbringen. Natürlich würde ich dann auch in Lorenzos Agriturismo absteigen, wo man so gut verpflegt wird. Hier wird Martin, der etwas weltfremd und „deutsch“ wirkt, gleich mit italienischer Lebensart konfrontiert. Als er es dann auch noch mit dem Vulkan Lucia zu tun bekommt, geraten seine Gefühle ziemlich durcheinander. Lucia fühlt sich wohl im Palazzo Farnese. Wenn sie mit ihrer blauen Vespa über die Insel brettert, bringt man sich besser in Sicherheit. Hier auf Capri können Lusias Wunden heilen, aber noch besser wäre es, wenn sie sich ihrer Vergangenheit stellen würde. Dann taucht auch noch ihr Ex Alessandro auf, der undurchsichtige Pläne hat. Annunziata hat ihr Leben lang sehr zurückgezogen in dem Palazzo gelebt. Der Garten wurde von ihrem Vater angelegt, der auch Forscher war. Die Comtessa möchte eigentlich Leben um sich haben, aber andererseits soll sich nicht verändern. Die Menschen um Lucia sind alle wirklich sympathisch und lebendig beschrieben, bis auf eine Ausnahme.
Es ist schön zu lesen, wie Martins Steifheit auf italienische Lebensfreude trifft. Da musste ich oft schmunzeln. Am Ende zeigt sich, dass wohl niemand sich der Atmosphäre von Capri und den Menschen dort entziehen kann – auch Martin nicht.
Eine unterhaltsame Geschichte, die mir wirklich sehr gut gefallen hat.

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