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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2022

Schräg, witzig und typisch bayerisch

Garmischer Mordstage
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Ben Wiesegger kehrt nach 20 Jahren in seinen Heimatort Garmisch zurück. Willkommen ist er nicht so richtig. Und kaum hat er einen Fuß in die elterliche Pension gesetzt, geht es auch schon los mit dem ...


Ben Wiesegger kehrt nach 20 Jahren in seinen Heimatort Garmisch zurück. Willkommen ist er nicht so richtig. Und kaum hat er einen Fuß in die elterliche Pension gesetzt, geht es auch schon los mit dem Ärger. Seine Schwester wird von der Polizei verdächtigt, mit dem Todesfall eines Gastes etwas zu tun zu haben. Ben will seiner Schwester helfen und bekommt
Unterstützung von der Tierärztin Laura, die den Toten auf der Weide eines Bauern fand. Der Schuldige soll Stier Attila gewesen sein, woran Laura zweifelt.
Zu den privaten Ermittlungen kommt noch die alte Geschichte, wegen der Ben damals aus Garmisch quasi geflohen ist. Denn der Vergangenheit muss er sich wohl oder übel stellen.
Die Figuren sind sehr eigen, aber dabei immer glaubwürdig. Menschen mit Ecken und Kanten. Manchmal schon ziemlich schräg drauf, aber das macht den Charme dieses Krimis aus. Der Fall an sich war für mich nicht so spannend, aber das Drumherum hat mir gefallen. Die Beschreibungen von Garmisch und dem Umland, die Wirtshäuser, das typische Essen, und ganz besonders sehr viele bayerische Ausdrücke geben ein wunderbares Lokalkolorit ab.
Roland Krause schreibt ironisch und mit trockenem Humor. Ich musste beim Lesen sehr oft schmunzeln und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Wer die bayerische Lebens - und Mundart schätzt, auf schräge und kantige Protagonisten steht, der ist hier bestens aufgehoben.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Märchenhaft schön

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Prinzessin Shiori soll heiraten. Aber an dem Tag, an dem sie ihrem zukünftigen Mann vorgestellt werden soll, springt sie in den heiligen See, um ihren magischen Vogel zu retten. Bei dieser Aktion rettet ...

Prinzessin Shiori soll heiraten. Aber an dem Tag, an dem sie ihrem zukünftigen Mann vorgestellt werden soll, springt sie in den heiligen See, um ihren magischen Vogel zu retten. Bei dieser Aktion rettet ihr ein Drache das Leben. Shiori besitzt magische Kräfte, die sie unbedingt geheimhalten will, da sie im Königreich Kiata verboten sind. Ihre Stiefmutter Raikama verwandelt Shioris sechs Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch. Sobald ein Laut über ihre Lippen kommt, stirbt einer ihrer Brüder. Sie selbst hat eine Schale auf dem Kopf, wodurch sie niemand mehr erkennt.
Sie hat nur noch ein Ziel: sie will ihre Brüder finden und den Fluch aufheben. Helfen könnte ihr dabei ihr unbekannter Bräutigam Takkan.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und konnte dabei wunderbar in eine märchenhafte Welt voll Magie abtauchen. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf Band 2. Das Cover muss unbedingt noch erwähnt werden - es ist sehr geschmackvoll und passt hervorragend zu diesem Märchen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Wutbürger an Drohnenfürst, bitte kommen!

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Das Hoch Lucy bringt alle zum Schwitzen, ganz besonders das Ermittlungsteam rund um Klufti.
Professor Brunner wird ermordet in einer Ausgrabungsstätte gefunden. Er war es, der einen bedeutenden Fund gemacht ...

Das Hoch Lucy bringt alle zum Schwitzen, ganz besonders das Ermittlungsteam rund um Klufti.
Professor Brunner wird ermordet in einer Ausgrabungsstätte gefunden. Er war es, der einen bedeutenden Fund gemacht hatte, nämlich das Skelett des Urzeitaffen Udo. Falls sich die Theorie des Professors bestätigen würde, wäre das eine bahnbrechende Erkenntnis: das Allgäu als die Wiege der Menschheit.
Klufti ist fasziniert von der Paläontologie und beginnt im Umfeld des Wissenschaftlers zu ermitteln.
Ich bin ein bekennender Klufti-Fan und habe alle seine Fälle gelesen. Leider hat mich dieser Band enttäuscht. Was sich auch schon in den letzten Büchern um das Autoren-Duo Klüpfel/Kobr angedeutet hatte, setzt sich hier fort. Der Fall dümpelt dahin, die Ermittlungen ziehen sich und nur ganz zum Schluss kommt ein wenig Zug in die Geschichte. Die 550 Seiten sind gefüllt mit zu vielen Geschichten rund um Kluftis private Baustellen. Seine Unzulänglichkeiten werden für meinen Geschmack zu sehr ausgebreitet und immer und immer wieder von Neuem erzählt. Das Ganze kommt gewollt und bemüht lustig rüber, ist es aber leider nicht allzu oft. Kollege Hefele bleibt in diesem Band ziemlich blass, dafür darf Richie sich mehr in den Vordergrund spielen und das waren auch die gelungeneren Szenen.
Dr. Langhammer liefert wieder dieselben Sprüche wie gehabt. Mir fehlt hier die Entwicklung der Charaktere und der Fokus auf die Fälle.
Trotz allem mag ich die Figuren und werde natürlich auch einen Folgeband lesen. In der Hoffnung, dass Klufti dann nicht nur wie der Depp vom Allgäu daherkommt.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Iremongers - Mogule des Moders

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
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Clod ist Mitglied der mächtigen Familie der Iremongers. Sie sind die Herren über den Müll und leben in der Nähe von London. Sie sind sehr mächtig und herrschen über ihr Reich, das Heap House, das inmitten ...

Clod ist Mitglied der mächtigen Familie der Iremongers. Sie sind die Herren über den Müll und leben in der Nähe von London. Sie sind sehr mächtig und herrschen über ihr Reich, das Heap House, das inmitten von Müllbergen thront. Eine große Dienerschaft kümmert sich um sie.
Jeder Iremonger bekommt zu seiner Geburt ein individuelles Objekt zugewiesen. Von diesem Gegenstand darf er sich auf keinen Fall trennen.
Wir steigen in die Geschichte zu dem Zeitpunkt ein, als so ein Geburtsgegenstand eines Familienmitglieds verschwindet und zur selben Zeit eine neue Bedienstete nach Heap House kommt, nämlich Lucy Pennant.
Sowohl Clod als auch Lucy heben sich von den anderen ab. Clod ist in der Lage, die Gegenstände sprechen zu hören. Lucy wiederum hat ihren eigenen Kopf und kann sich nicht anpassen. Beide treffen aufeinander und dann nehmen die Dinge ihren Lauf.
Ich habe noch nie so ein Buch gelesen. Es ist schräg, skurril, teilweise langatmig, dann wieder spannend, überraschend und am Ende fast apokalyptisch.
"Oliver Twist" trifft hier auf "Schöne neue Welt“, aber noch viel mehr.
Edward Carey schreibt so eindrücklich, dass ich das Gefühl hatte, den Müllgestank riechen zu können. Ich konnte mir den Dreck, das Dustere, Schleimige, Ölige, Stinkende so gut vorstellen, dass ich es schon als beklemmend empfand.
Es fällt mir schwer, diesen Roman einzuordnen. Auf der einen Seite ist er faszinierend und die Welt der Iremongers zieht einen in den Bann. Auf der anderen Seite finde ich die Geschichte brutal, abstoßend, ekelerregend und deprimierend.
Die Altersangabe für dieses Buch lautet zwischen 12 und 17 Jahren. Ich glaube nicht, dass das ein Buch für 12 Jährige ist.
Am Ende bleibt vieles offen, wobei es sich hier um eine Trilogie handelt.
Die Illustrationen sind absolut passend und vertiefen die niederdrückende Atmosphäre.
Ich werde Band 2 und 3 nicht mehr lesen, da die oben genannten Kritikpunkte bei mir am Ende doch überwiegen. Trotz allem ist es mit Sicherheit ein außergewöhnliches Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

In jedem steckt Magie

Wie man 13 wird und die Nerven behält (Wie man 13 wird 5)
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Chester ist sehr schüchtern, hat so gut wie keine Kontakte zu Gleichaltrigen und verbringt seine Freizeit am liebsten zu Hause mit einem guten Buch. Chester hat außerdem eine Besonderheit, er trägt eine ...

Chester ist sehr schüchtern, hat so gut wie keine Kontakte zu Gleichaltrigen und verbringt seine Freizeit am liebsten zu Hause mit einem guten Buch. Chester hat außerdem eine Besonderheit, er trägt eine bionische Hand. Er ist der Meinung, dass diese das einzig Interessante an ihm sei.
Plötzlich wird er von einem schaurigen und bösartigen Geist/Vampir heimgesucht. Aber ihm wird nicht nur von diesem heimtückischen Wesen zugesetzt, sondern auch von einer ganz realen Bande rund um den Jungen Seth.
Da eilen ihm Halbvampir Markus, der definitiv kein Problem mit seinem Selbstbewusstsein hat, und seine Freundin Tallulah, die nicht gerade ein Ausbund an Frohsinn, dafür aber umso tapferer ist, zu Hilfe.
Dies ist ein Folgeband und ich hatte bisher nichts von Pete Johnson gelesen. Man kann der Geschichte auch so gut folgen, ohne die Vorgänger zu kennen. Dennoch glaube ich, dass es den Lesegenuss etwas schmälert und einem das ein oder andere entgeht.
Die Geschichte ist spannend und zugleich flott und witzig geschrieben. Kurze Kapitel, deren Überschriften schon einen guten Ausblick auf die kommenden Seiten geben, fördern den Lesespaß.
Chester macht eine tolle Entwicklung durch und darf feststellen, dass viel mehr in ihm steckt, als er zuerst von sich dachte. Er erlebt Mut, Freundschaft, Mitgefühl und auch Schmetterlingsgefühle.
Manchmal erschien mir das Benehmen und auch die Sprache etwas arg erwachsen und passte nicht so recht zum Rest.
Insgesamt aber ein unterhaltsames und empfehlenswertes Buch für Kids.

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