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Veröffentlicht am 19.03.2022

Wohlfühlen in London!

Worlds Collide
4

„London hat mich da rausgeholt. Wir sind so viele hier, jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir alle halten die Stadt am Leben, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Ich liebe diesen bunten Trubel, ...

„London hat mich da rausgeholt. Wir sind so viele hier, jeder hat sein Päckchen zu tragen, und wir alle halten die Stadt am Leben, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Ich liebe diesen bunten Trubel, irgendwie hilft er mir immer, mich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen.“ (S. 325)

Die Away-Reihe von Anabelle Stehl hatte mich bereits sehr positiv überraschen können und ich werde nicht müde sie immer und immer wieder weiterzuempfehlen. Als die Cover und Klappentexte für die Worlds-Trilogie veröffentlicht wurden, erkannte ich gleich ein Unterschied: Diese Reihe versprach deutlich mehr Unterhaltung. Wo erstere Reihe um einiges ernster daherkam, vermutete ich hier einen höheren Unterhaltungsfaktor. Letzteres stellte für mich jedoch keineswegs eine Hürde dar, nur ging ich mit anderen Erwartungen an die Geschichte heran. Jedoch hätte ich vorweg nicht vermutet, wie sehr mich diese Geschichte mitreißen würde.

Das Cover: Schlicht, gedeckt und trotzdem nicht unscheinbar. Es stellt eine angenehme Abwechslung zu den ansonsten sehr bunten Liebesromancovern dar. Ebenso kann die Haptik des Buches überzeugen. Das Papier ist wie bei ihrer vorherigen Reihe etwas rauer und man würde am liebsten den ganzen Tag über das Cover streichen. Bei der Klappenbroschur und Innengestaltung wurde sich ebenfalls viel Mühe gegeben, sodass das Buch nicht nur ins Herz geht, sondern auch den Augen etwas bietet.

Die Handlung: Fiona ist eine erfolgreiche Beauty-Youtuberin und geht bald den nächsten großen Schritt in ihrer Karriere mit einer eigenen Make-Up-Linie. Ihr Weg dahin war steinig, weswegen sie umso stolzer auf ihren Werdegang ist. Viele schätzen sie aufgrund ihres guten Ansehens und ihrer sympathischen Videos. Doch an dem Tag als ihre Linie in den Läden ausgelegt werden soll, deckt der YouTuber, Demian, einen Skandal auf, bei welchem Fiona unabsichtlich zur Zielperson wird. Unermüdlich versucht sie ihren Worten Gehör zu verschaffen und auf einer Convention ihr Image zu retten, als besagter Demian und sie bei einem Panel zusammensitzen müssen…

Meine Meinung: Wer aufgrund der höheren Seitenanzahl etwas ins Grübeln gekommen sein sollte: Jede Seite hier ist berechtigt! Kaum begonnen, riss mich die Geschichte vom ersten Buchstaben mit und hüllte mich in eine Wohlfühlatmosphäre, an welche ich auch nach Beenden des Buches noch gerne zurückdenke. Innerhalb von zwei Tagen beendete ich die Geschichte und vermisste bereits die wohlige Atmosphäre von London. In „Worlds Collide“ erkennt man eine kleine Steigerung zur Away-Reihe: Der Schreibstil wirkt noch gelungener und jede einzelne Szene überzeugt, ohne, dass Längen entstehen. Doch man bekommt nicht nur Unterhaltung und Eskapismus geboten, sondern auch die ernsten Untertöne werden nicht vergessen. Diese wurden sehr natürlich in den Handlungsstrang eingebaut und verliehen der Geschichte die wichtige Tiefe. Mein einziger Kritikpunkt stellt jedoch der Höhepunkt des Buches dar. Diesen habe ich zwar bereits sehr früh kommen sehen, doch ich bevorzuge Geschichten, in welchen man Probleme schnell klärt und sich nicht vor diesen verschließt. Am Ende herrschte mir doch eine Prise zu viel Drama, die im starken Kontrast zur ansonsten sehr ruhigen Geschichte steht. Doch zum Glück konnte die Geschichte sich danach schnell wieder fangen.

Die Charaktere: Diese haben mir das Leseerlebnis versüßt. Nicht nur waren die Protagonist:innen authentisch und nachvollziehbar, sondern sie überzeugten mit Facettenreichtum und Sympathie. Fionas Schmerz und Wut aufgrund des Skandals ließen mich ständig mitfühlen. Man merkte förmlich, wie gerne sie ihre Passion auslebt und mit wie viel Freude sie ihrem Beruf nachgeht. Ihre Kindheit war nicht leicht und doch ist sie stärker daraus hervorgegangen. Demian konnte mich ebenfalls überzeugen. Der erste Eindruck mag zwar nicht der Beste von ihm sein, doch er ist für viele Überraschungen gut! Meine Favoritin war jedoch Kaycee, Fionas beste Freundin. Ihre Loyalität, Aufgewecktheit und Liebe fürs Backen waren mir direkt sympathisch. Ich freue mich schon unglaublich auf ihre Geschichte!

Fazit: Vielleicht war die Geschichte gerade aufgrund der Länge für mich besonders greifbar. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass die Charaktere die richtige Zeit bekommen hatten, um sich zu entfalten. Ebenso konnte sich die Handlung stimmig entwickeln. Aufgrund meines kleinen Kritikpunkts vergebe ich hier 4,5/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Nun bin ich sehr neugierig auf Kaycees Geschichte, da ich ebenfalls gerne backe.

„In gewisser Weise war sie wie Wissenschaft. Ich wollte immer mehr über sie erfahren, obwohl oder gerade weil mir klar war, dass ich nie all die Antworten finden würde, die ich suchte.“ (S. 340)

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Welche Superkraft trägst du in dir?

Lotta Lustig
0

„Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem. Lotta weiß nämlich noch gar nicht, was ihre Superkraft ist.“ (S. 4)

Lea Melchers Illustrationen sind mir schon lange ans Herz gewachsen. Als ihr erstes ...

„Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem. Lotta weiß nämlich noch gar nicht, was ihre Superkraft ist.“ (S. 4)

Lea Melchers Illustrationen sind mir schon lange ans Herz gewachsen. Als ihr erstes Kinderbuch im Rowohlt Verlag angekündigt wurde, musste ich es direkt vorbestellen. Ihre Bilder sprühen nur vor Wärme, Lebensmut und ganz viel Kreativität. Lotta Lustig verspricht eine niedliche Geschichte, die mir mehrmals ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Eine wundervolle Geschichte, die nicht nur die Kleinen begeistert.

Das Cover: Vorhang auf für unsere Heldin – Lotta! Die warmen Farben wirken direkt einladend und besonders der niedliche Otter konnte mich gleich für sich gewinnen.

Die Handlung: Lotta ist sich ganz sicher: Sie ist eine Superheldin. Doch was genau sind ihre Aufgaben? Und vor allem: Wie zeichnet sich ihre Superkraft aus?

Meine Meinung: Jedes Mal aufs Neue verliebe ich mich in Lea Melchers Illustrationen. Sie sind mittlerweile ein kleiner Rückzugsort geworden. Es gibt immer kleine Details zu entdecken, sodass man nie müde wird, diese zu betrachten. Lotta Lustig mag sich zwar an einem simplen Konzept bedienen, welches jedoch gekonnt umgesetzt wurde. Die Botschaft am Ende ist mutmachend und aufrichtig – hat mir gut gefallen! Jedoch kam sie für mich nicht ganz an die anderen illustrierten Geschichten wie „Lieblingsbuchladen“ oder „Murmel der Weihnachtskater“ heran. Diese konnten mich noch ein klein wenig mehr einnehmen und waren noch etwas atmosphärischer.

Die Charaktere: Lotta überzeugt mit ihrer unermüdlichen Neugier und Hilfsbereitschaft. Doch auch ihre beste Freundin, Sara, ist nicht wegzudenken. Zusammen ergeben sie ein unschlagbares Duo, welches mich gut durch die Geschichte geführt hat!

Fazit: So viel Sonnenschein und Mut zwischen den Seiten. Ein schönes Bilderbuch, welches mich überzeugen konnte! Ich vergebe hier 4/5 Sternen und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Ein wenig Großstadtluft schnuppern

Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
0

„Schweigend betrachteten sie die Wolken, die wie damals vor ihrem Dachsbau über sie hinwegziehen, als würde sie das Leben unter ihnen kein bisschen berühren.“ (S. 112)

Herr Dachs und seine beste Freundin ...

„Schweigend betrachteten sie die Wolken, die wie damals vor ihrem Dachsbau über sie hinwegziehen, als würde sie das Leben unter ihnen kein bisschen berühren.“ (S. 112)

Herr Dachs und seine beste Freundin – die Schnecke Rakete – wohnen glücklich in ihrem Bau im Wald. Doch eines Tages werden sie gezwungen diesen zu verlassen und sich in die große Stadt zu wagen. Begleitet werden die beiden bei ihrem Abenteuer mit farbenfrohen und herzlichen Illustrationen, die zum Lächeln einladen. Ein unterhaltsames Abenteuer, welches nicht nur die Kleinen begeistern dürfte.

Das Cover: Dynamisch, kunterbunt und mit unseren beiden Protagonist:innen gelungen in Szene gesetzt. Das Cover verspricht eine Aufbruchstimmung mit Spaßfaktor, die neugierig auf die Geschichte macht, die sich dahinter verbirgt.

Die Handlung: Der Erfinder, Herr Dachs, und die Schnecke Rakete leben ihren gewohnten Alltag im Wald in ihrem Bau. Als dieser jedoch geräumt werden muss, packen die beiden die wichtigsten Sachen zusammen und suchen nach einer neuen Bleibe. Auf ihrem Abenteuer landen sie plötzlich in einer Großstadt. Gemeinsam entdecken sie ihnen zuvor unbekannte Sachen und werden mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Doch Herr Dachs wäre kein Erfinder, wenn er nicht für jedes Problem eine Lösung hätte und von Rakete darin unterstützt wird…

Meine Meinung: Diese Geschichte ist sehr herzlich, energiegeladen und sprüht nur vor Ideen. Da ich selbst in einer Großstadt wohne, konnte ich bei vielen Geschehnissen nur lachend nicken und empfand besonders das Hinterfragen bestimmter Abläufe in der Stadt sehr clever. Herr Dachs und Rakete sorgen für viele unterhaltsame Situationen, die mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht haben. Dafür empfand ich das Ende ein wenig zu abrupt. Mir wurden noch nicht alle Fragen beantwortet und ich hätte gerne noch gesehen, wie Herr Dachs und Rakete sich in der Stadt einleben. Ebenso gab es kleinere Handlung in der Geschichte, die den roten Faden etwas verließen und mich nicht ganz so packen konnten wie andere Geschehnisse, aber das ist vielleicht nur mein Empfinden.

Die Illustrationen: Kai Schüttlers Illustrationen können gekonnt überzeugen! Der Geschichte wird mit seinen künstlerischen Darstellungen Leben eingehaucht und ich habe mich mehrmals dabei erwischt, wie ich diese Bilder länger studierte, da es so viel zu entdecken gab. Die Illustrationen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet, jedoch erkennt man die Malstruktur dahinter noch. Das mag ich persönlich sehr gerne und schenkt den Illustrationen Authentizität und Charme.

Fazit: Ein gelungenes Bilderbuch, welches mir eine schöne Lesezeit bescherte. Ich vergebe ich hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Goldene Momente in Boulder Creek

Golden Hill Touches
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„War es das, was die Leute meinten, wenn sie von einem Zuhause sprachen? Von der Wärme und Geborgenheit, von Ruhe und Frieden? Ich wusste es nicht, aber vielleicht hatte ich einen ersten kleinen Blick ...

„War es das, was die Leute meinten, wenn sie von einem Zuhause sprachen? Von der Wärme und Geborgenheit, von Ruhe und Frieden? Ich wusste es nicht, aber vielleicht hatte ich einen ersten kleinen Blick darauf werfen dürfen." (Parker, S. 152)

Sonnenschein, Kleinstadt, Ausritte in die Natur und eine Ranch. Das Setting und die Atmosphäre in diesem Buch laden definitiv zum Wohlfühlen und Verweilen ein. Die Geschichte hatte mir mit ihrer sonnengefluteten Stimmung (die das Cover im Übrigen wundervoll einfängt) den Einstieg erleichtert und mir schöne Lesestunden beschert.

Das Cover: Es leuchtet! Dem Namen „GOLDEN Hill“ wird alle Ehre gemacht und man wird zum längeren Betrachten verleitet. Es ist ansprechend, gibt bereits einen kleinen Einblick in die Thematik und lässt danach greifen. Alexander Kopainski hat erneut tolle Arbeit geleistet!

Die Handlung: Parker hat sich nach langem Sparen die Golden Hill Ranch zurückgekauft. Einst gehörte sie seinen Großeltern, die diese jedoch vor vielen Jahren verkaufen mussten. Nun möchte er die Ranch zusammen mit seiner Schwester zu einer Pferdetherapiestätte umbauen. Doch die Bewohner:innen in der Kleinstadt sind ihm nach einem Ereignis vor elf Jahren nicht wohlgesinnt und erschweren ihm den Aufbau. Besonders Clay, welche sein Verlassen damals besonders tief traf, ist nicht begeistert, ihn wiederzusehen.

Meine Meinung: Wer nach einer gemütlichen Wohlfühlgeschichte sucht, ist hier genau richtig. Nicoles flüssiger Schreibstil trägt spielend leicht durch die Geschichte und macht neugierig auf die weiterführenden Geschehnisse. Ich fühlte mich durchgehend unterhalten und freute mich jedes Mal, das Buch aufzuschlagen und erneut nach Boulder Creek abzutauchen. Gleichzeitig muss ich jedoch sagen, dass die Geschichte sich zwar schnell und schön lesen ließ, in mir aber keine großen Emotionen auslöste. Sie rauschte ein wenig an mir vorbei und konnte mich nachträglich nicht so beeindruckend, wie z.B. One Last Dance. Ebenso konnte mich die Liebesgeschichte nicht völlig erreichen. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne, nur hatte ich die gesamte Zeit auf ein klärendes Gespräch gewartet, welches nur in Ansätzen passierte. Die Handlungsstränge um die Liebesgeschichte herum fand ich hingegen gelungen, auch wenn die immer wiederkehrenden Komplikationen beim Aufbau der Ranch die Geschichte teilweise etwas ausgebremst hatten.

Die Charaktere: Clay und Parker haben mich gut durch die Geschichte geführt. Parker war zwar in den Rückblenden ein sehr anstrengender Teenager, dafür war seine Entwicklung umso beeindruckender! Clay mag zwar anfangs sehr stur erscheinen – gleichzeitig hat ihre Sturheit sie umso authentischer und liebenswerter gemacht. Eine gelungene Protagonistin! Auch wenn Sadie (Parkers Schwester) nur ein paar Auftritte in der Geschichte hatte, so konnte sie mich bereits auf den wenigen Seiten von sich überzeugen. Trotz ihres Schicksalsschlags läuft sie mit einem großen Lächeln und viel Lebensmut durch den Alltag – sehr bewundernswert! Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band, in welchem sie die Protagonistin sein wird! Ebenso muss ich zugeben, dass mich die angeschnittenen Hintergründe zu den Nebencharakteren zwischenzeitlich neugieriger machten als die Geschichte rund um Clay und Parker.

Fazit: Ein unterhaltsames Buch, bei welchem man sich schön einkuscheln kann – jedoch fehlte mir ein wenig die Nähe zur Geschichte. Ich hätte gerne noch mehr mitgefühlt. Doch trotz meiner Kritikpunkte werde ich die Reihe weiterhin im Auge behalten und definitiv nach dem nächsten Band greifen. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

My fear is an illusion I've created…

One Last Song
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… in my mind. It's all up to us and how we make each day in life define us. Das ist meine Lieblingszeile, aus einem der Lieder, die in „One Last Song“ eine wichtige Rolle spielen. Nicole Böhm hat nämlich ...

… in my mind. It's all up to us and how we make each day in life define us. Das ist meine Lieblingszeile, aus einem der Lieder, die in „One Last Song“ eine wichtige Rolle spielen. Nicole Böhm hat nämlich extra die Musikstücke, die in ihrem Roman vorkommen, aufnehmen lassen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bevor man das Buch liest, würde ich dringend raten in diese reinzuhören, da sie sich wirklich lohnen und das Leseerlebnis noch steigern. Allein für diese Mühe, hebt sich der Roman schon von anderen Titeln in seinem Genre ab. Doch auch, wenn ich von vielen Aspekten in diesem Buch begeistert war, gab es noch etwas Luft nach oben, die ich im Weiteren erklären werde.

Anmerkung: Den Großteil dieser Rezension habe ich vor über einem Jahr geschrieben. Meine niedergeschriebenen Gedanken und die kleinen Kritikpunkte treffen noch immer zu, jedoch nicht mehr die vergebenen Sterne, weswegen ich dem Buch einen Stern mehr vergebe. Warum? Weil das Buch es verdient! Bei dieser Geschichte habe ich nach langem Überlegen mich dazu entschieden, noch einmal etwas zu tun. Die Geschichte ist mir im Laufe der letzten Monate sehr ans Herz gewachsen. Die Atmosphäre hat mich nicht losgelassen, "Every Inch, Every Bone" singe ich mittlerweile auswendig mit und kann das Buch daher nicht mehr nur mit drei Sternen in Verbindung bringen. Daher vergebe ich nun vier Sterne und eine große Leseempfehlung - manchmal muss doch ein wenig Zeit vergehen, bis man merkt, wie sehr man bestimmte Geschichten liebt!

Zum Schreibstil: Unglaublich gut! Diese Geschichte lässt sich so flüssig und reibungslos lesen. Ich erinnere mich noch, wie ich mir damals die Leseprobe heruntergeladen hatte und als diese vorbei war, das gesamte Buch. Der Schreibstil hat mich so dermaßen gefesselt, sodass ich das Buch beinahe in einer Sitzung durchgelesen habe.

Zur Handlung: Hier war ich besonders gespannt. In meiner Freizeit beschäftige ich mich selber viel mit Musik und spiele diverse Instrumente. Bisher fand ich die Romane, in denen Musik angeblich einen großen Part einnehmen sollte, jedoch eher blass. Meistens wurde das Thema dann meist in den Hintergrund gedrängt oder erschien für mich nicht greifbar oder authentisch genug. Hier war das jedoch nicht so! Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sich hier zwei Menschen zusammentun und für das leben, was sie am meisten lieben: die Musik. Dieses Buch ist so voller verschiedener Künstler:innenseelen – manche haben ihr Glück bereits gefunden, andere sind noch auf dem Weg sich und ihre Bestimmung zu finden. Das hat Nicole Böhm wirklich unheimlich realistisch dargestellt – das ganze Buch strotzt nur vor Kreativität! Auch die New York Music & Stage Academy hat die Autorin sehr atmosphärisch dargestellt. Leider existiert diese nicht in der Realität, aber während des Lesens wünscht man sich beinahe, selbst dort studieren zu können.

Die Charaktere: Diese mochte ich größtenteils gerne, jedoch mit Ausnahmen. Unsere Protagonistin Riley war mir aber sehr sympathisch. Sie kämpft für ihre Träume und bleibt dabei immer realistisch. Sie ist sehr authentisch und talentiert, mich konnte sie überzeugen. Mit Julian hatte ich hingegen meine Probleme. Einerseits war er unglaublich hilfsbereit, aber an anderen Stellen hat er sich doch sehr unfair Riley gegenüber verhalten. Ich kann sein Verhalten nachvollziehen, da er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Verrat machen musste, aber irgendwann erschien mir sein Verhalten etwas zu überzeichnet. Er war leider nicht mein Lieblingscharakter. Dafür hat mir Gillian, die eingesperrte Künstlerinnenseele, die ihre Passion aufgeben musste, sehr gut gefallen. Auf manche wirkte sie sehr kühl und distanziert, als lesende Person konnte man jedoch hinter ihre Fassade blicken und sehen, wie sehr ihr der Verlust des Tanzens nahe ging. Ethan war für mich die spannendste Person. Er trifft zwar viele falsche Entscheidungen, jedoch erkennt man, wie sehr ihn der ganze Stress des Rockstardaseins auffrisst. Seine Leidenschaft für die Musik kommt erst wieder in der Akademie zum Vorschein – ich bin sehr gespannt, wenn wir in „One Last Act“ mehr über ihn lesen dürfen.

Es gab viele Punkte, die mir die Geschichte sehr versüßt haben, jedoch war ich nicht vollends überzeugt. Ich mochte besonders die Szenen, in welchen musiziert oder gesungen wurde, da diese wirklich professionell und realistisch dargestellt wurden. Die Liebesgeschichte hat mich hingegen nicht gänzlich berühren können. Sie war mir irgendwann einfach zu präsent und hat mir den „Zauber“ der Musik etwas genommen. Bitte versteht mich nicht falsch, sie war keinesfalls schlecht – aber ich wollte einfach nicht so richtig mitfiebern. Anfangs entwickelte sie sich in meinen Augen auch etwas zu schnell, wohingegen sie am Ende dann doch noch recht realistisch ausgearbeitet wurde. Irgendwie stehe ich da etwa im Zwiespalt. Auch haben mir manche Geschehnisse in der zweiten Hälfte des Buches nicht ganz zugesagt. Es wurde mir manchmal einfach etwas zu dramatisch, das hätte die Geschichte gar nicht nötig gehabt.

Fazit: Ich habe das Potenzial in der Reihe gesehen, nur hat mir bei diesem Band etwas gefehlt. Ich schreibe diese Rezension, nachdem ich den 2. Band gelesen habe und kann sagen, dass die Reihe sich wirklich steigert! Der Auftakt der Reihe ist definitiv einen zweiten Blick wert, weswegen ich 4/5 Sternen vergebe.

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