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Veröffentlicht am 11.01.2023

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe mit einem wendungsreichen Cold Case-Fall

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
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Im Juni 2005 leitete Detective Inspector Matthew Lockyer die Ermittlungen im Mordfall eines zunächst unbekannten Mannes, der erstochen in einer Scheune von Professor Ferris in der Grafschaft Wiltshire ...

Im Juni 2005 leitete Detective Inspector Matthew Lockyer die Ermittlungen im Mordfall eines zunächst unbekannten Mannes, der erstochen in einer Scheune von Professor Ferris in der Grafschaft Wiltshire aufgefunden wurde. Nach einem Indizienprozess wurde seine Haushälterin Hedy Lambert verurteilt, die jedoch stets ihre Unschuld beteuerte.
Vierzehn Jahre später meldet sie sich bei Lockyer, um einem Hinweis nachzugehen, der ihren Prozess neu aufrollen könnte. Lockyer, der nach einem Fehler in einem anderen Ermittlungsverfahren zu einem Cold Case-Ermittler degradiert worden war und nie ganz von der Schuld Hedys überzeugt war, nimmt sich erneut des Mordfalls an. Zusammen mit seiner Kollegin, Constable Gemma Broad begibt er sich auf Spurensuche, nutzt die Fortschritte der Kriminaltechnik und befragt die beteiligten Personen von damals. Dabei findet er entlastende Indizien, aber auch ein neues mögliches Motiv, das Hedy zur Mörderin machen könnte.

"Der Tote von Wiltshire" ist der erste Band einer neuen Krimireihe und nach einer Vielzahl an historischen Romanen der erste Kriminalroman der Bestseller-Autorin Katherine Webb.

DI Lockyer ist ein Eigenbrötler, der von einer Familientragödie belastet ist und aufgrund von Fehlern bei der Arbeit seine Fähigkeit als Ermittler kritisch hinterfragt. Zudem hat er Gefühle für die im Gefängnis sitzende Hedy Lambert, so dass das Wiederaufrollen des Falles ihm die Chance gibt, sie zu rehabilitieren und gleichzeitig die Ermittlungen von damals zu überprüfen. Seine junge Kollegin Gemma Broad ist seine willige Assistentin, deren Rolle trotz der auch nach ihr bezeichneten Krimireihe eher verhalten ist.

Der Roman entwickelt sich zunächst gemächlich, alte Beweisstücke werden überprüft und Zeugen befragt, die sich jedoch überwiegend als unzuverlässig oder zumindest verschlossen herausstellen, so dass die Ermittlungen immer wieder ins Stocken geraten. Durch die Verbindung zu einem anderen Kriminalfall, neuer möglicher Motive und Täter, wird die Geschichte im letzten Drittel spannender. Durch zahlreiche Wendungen und neuer Indizien, die mehrfach andere Verdächtige in den Fokus rücken, werden die Ermittlungen und Schlussfolgerungen, die sich aufgrund der vergangenen Zeit lange im Kreis drehten, interessanter und lassen die/ den Leser*in aktiv miträtseln, wer aus welchem Grund den Mann ermordete, der vorgab, der Sohn des Professors zu sein.

Durch tragische Ereignisse, die mit dem Mordfall verbunden werden, bietet der Roman neben der Neugier auf die Aufklärung des Kriminalfalls Raum für Emotionen und macht das Verhalten von Verdächtigen, Zeugen und auch von DI Lockyer nachvollziehbar. Durch die andauernde Frage, ob Hedy selbst aus dem Gefängnis manipulativ handelt und inwiefern Lockyer sich bei seinen Ermittlungen damals wie heute möglicherweise blind von seinen Gefühlen leiten lässt, bleibt der Roman anhaltend spannend. Die Aufdeckung von Ermittlungsansätzen, denen im Jahr 2005 nicht nachgegangen war und die Offenbarung immer neuer Geheimnisse sorgen für raffinierte Wendungen und zeugen von einem aufwändig konstruierten Fall, der 2005 möglicherweise zu früh mit nur einer Verdächtigen als aufgeklärt zu den Akten gelegt wurde. Am Ende verliert sich die Autorin etwas, vermittelt aber gleichzeitig den Eindruck, dass schon ein nächster Fall auf DI Lockyer wartet.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Temporeicher und unterhaltsamer Spannungsroman, der am Ende jedoch überzogen und arg konstruiert dargestellt ist

Nachricht von dir
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Der Amerikaner Jonathan Lempereur und die Engländerin Madeline Greene stoßen am Flughafen New York JFK zusammen und vertauschen versehentlich ihre Smartphones. Den Irrtum merken sie erst, als sie in San ...

Der Amerikaner Jonathan Lempereur und die Engländerin Madeline Greene stoßen am Flughafen New York JFK zusammen und vertauschen versehentlich ihre Smartphones. Den Irrtum merken sie erst, als sie in San Francisco bzw. Paris angekommen sind. Neugierig stöbern sie jeweils im Mobiltelefon des anderen und erhalten interessante Einblick in deren Leben, die sie zu weiteren Recherchen im Internet anregen. Während Jonathan stutzig wird, warum Madeline ihren Verlobten verliebt und regelmäßig eine Psychologin aufsucht, fragt sich Madeline, warum der ehemalige Sternekoch nur noch ein einfaches Lokal führt und von seiner glamourösen Frau getrennt ist.
Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass die beiden mehr verbindet als der Zusammenprall am Flughafen. Ein eigentlich gelöster Kriminalfall führt beide zurück in ihre Vergangenheit.

"Nachricht von dir" ist keine Liebesgeschichte, die sich aus ausgetauschten Nachrichten von Fremden ergibt, wie man vielleicht meinen könnte, sondern eine mysteriöse Geschichte über zwei Protagonisten mit bewegter Vergangenheit, die sich zu einem Kriminalroman entwickelt.
Der Handlungsverlauf ist durch die wechselnden Schauplätze, eingefügte Briefe, Nachrichten und Zeitungsartikel abwechslungsreich. Zudem ist es spannend zu entdecken, was Madeline und Jonathan über einander nur durch die Auswertung ihres Handys und Internetrecherchen herausfinden. Als dann auch noch klar wird, dass sie beide in einen vermeintlich abgeschlossenen Kriminalfall verwickelt sind, kreuzen sich ihre Wege wieder, um die Ungereimtheiten, die sie bewegen, aufzuklären. Die Geschichte ist wendungsreich und typisch für den Autor Guillaume Musso geheimnisvoll.

"Nachricht von dir" ist weder klassischer Kriminalroman noch Liebesgeschichte. Es ist ein Spannungsroman, der durch die Geheimnisse, die peu à peu ans Licht kommen, fesselnd, temporeich und unterhaltsam ist, dabei jedoch an mancher Stelle nicht ganz glaubwürdig ist und von vielen Zufällen geprägt ist. So fragt man sich, ob es tatsächlich realistisch ist, dass beide Charaktere kein PIN-geschütztes Smartphone haben und beide von einer derartigen Neugier auf einen Fremden getrieben sind. Auch die "Ermittlungen" der beiden Hauptfiguren am Ende erscheinen ein wenig fern der Realität.
Da ich aber keinen klassischen Kriminalroman erwartet hatte, konnte mich die Geschichte, die sogar Thrillerelemente entwickelte, trotz der überzogenen und konstruierten Darstellung und letztendlich unvorhersehbaren, aber doch sehr abenteuerlichen Geschichte, gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Langatmige Geschichte über Standesdünkel und Eifersucht, die sich allmählich von einem Familiendrama zu einem Kriminalroman entwickelt

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Als der bekannte Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt, dass sein Ehemann Àlvaro bei einem Autounfall in Galicien ums Leben gekommen ist, ist er zunächst irritiert, da er ihn auf Geschäftsreise in Barcelona ...

Als der bekannte Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt, dass sein Ehemann Àlvaro bei einem Autounfall in Galicien ums Leben gekommen ist, ist er zunächst irritiert, da er ihn auf Geschäftsreise in Barcelona vermutete. Bei einer Reise zum Unfallort muss Manuel feststellen, dass Álvaro der Erbe einer Adelsfamilie ist und offenbar seit dem Tod seines Vaters vor drei Jahren ein Doppelleben geführt hat, von dem Manuel nichts ahnte. Enttäuscht und wütend hinterfragt er die Ehe und was Álvaro möglicherweise noch verborgen hat.
Als sich zudem Ungereimtheiten über den angeblichen Unfalltod häufen, die die Familie nicht gewillt ist, aufzuklären, schließt sich Álvaro mit einem pensionierten Ermittler der Guardía Civil zusammen und beginnt mit Nachforschungen bei Freunden und Verwandten. Manuel taucht dabei tief in die Vergangenheit ein, um nicht nur den unerwarteten Tod seines Ehemannes aufzuklären, sondern auch um herauszufinden, warum Álvaro ihm nie etwas von seiner Herkunft erzählt hat.

"Alles was ich dir geben will" ist eine Geschichte, die sich von einem Familiendrama zu einem Kriminalroman entwickelt. Dabei werden dunkle Familiengeheimnisse aus der Vergangenheit aufgedeckt, die ursächlich für die Ereignisse in der Gegenwart sind.
Fakt ist zunächst nur, dass Álvaro bei einem Autounfall gestorben ist, aber offenbar vorher schon schwer verletzt war. In seiner adeligen Winzerfamilie ist es nicht der erste ominöse Todesfall, der nicht weiter aufgeklärt werden soll, denn schon Álvaros jüngerer Bruder ist unter mysteriösen Umständen gestorben.
Es dauert lange bis es erste konkrete Ermittlungsansätze gibt, die von dem pensionierten Polizisten Nogueira und Manuel weiter verfolgt werden. Dabei werden typische Klischees über Adelsfamilien, deren Ruf über alles geht, und die katholische Kirche, die vor pädophilen Geistlichen die Augen verschließt, bedient.

Der Roman ist in Bezug auf die Nachforschungen zum Unfalltod und den familiären Hintergründen langatmig geschrieben, denn die Handlung tritt oft auf der Stelle und die große Anzahl der Charaktere bleibt trotz der epischen Art der Erzählung blass gezeichnet.
Nicht nur für die Hauptfigur Manuel ist es frustrierend, dass in der bis dato unbekannten Familie seines Ehemanns so viel im Verborgenen bleibt und dass auch weitere Personen die Wahrheit hinter dem Berg halten und die Vergangenheit ruhen lassen möchten, sondern auch für den Leser*in.
Erst auf den letzten hundert Seiten, als sich lose Fäden miteinander verbinden, nimmt die Geschichte über Standesdünkel, Eifersucht und den schönen Schein, den es zu wahren gilt, ein wenig an Fahrt auf und entwickelt sich doch noch zu dem erhofften Spannungsroman.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Dreiecksgeschichte, die sich auf Scham und Wehklagen der Betrügerin beschränkt - ein aufgesetztes Drama ohne interessante Wendungen.

Erst der Regen verzaubert das Licht
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Am Tag der Beerdigung ihres Mannes Pius, als Lilith zum ersten Mal seit drei Jahren ihren nach Australien ausgewanderten Sohn Theo und ihren Enkel Aaron wieder sieht, hält sie ihr schlechtes Gewissen nicht ...

Am Tag der Beerdigung ihres Mannes Pius, als Lilith zum ersten Mal seit drei Jahren ihren nach Australien ausgewanderten Sohn Theo und ihren Enkel Aaron wieder sieht, hält sie ihr schlechtes Gewissen nicht mehr aus und beschließt ihren Söhnen reinen Wein einzuschenken.
So dann erfolgt ein Rückblick in den Sommer 1989, den Lilith mit ihrer besten Freundin als Junggesellinnenabschied vor ihrer Hochzeit mit Pius verbrachte. Dort lernt sie den Künstler Alexander Favre kennen und verbringt eine Nacht mit ihm. Sie ist durcheinander und weiß nicht, für welchen Mann ihr Herz schlägt und lässt letztlich das Schicksal entscheiden. Sie bleibt bei Pius, gründet eine Familie und sieht zehn Jahre später Alexander wieder - an der Seite von Bine. Erinnerungen und Sehnsucht kommen auf und dann muss Lilith auch noch mit Alex zusammenarbeiten und kommt ihm dabei unweigerlich näher.

Über 350 Seiten Scham und Schuldgefühl und ein Wehklagen darüber zwischen zwei Männer bzw. einem Mann und einer Familie zu stehen. Während der Beginn in Nizza noch ganz einnehmend mit einem Gefühl von Sommer, Leidenschaft und einer Verliebtheit unter gleichgesinnten Kunstinteressierten ist, hat mich das elende Hin und Her und die immer gleichen Entscheidungen, mit denen Lilith am Ende hadert und sich selbst bemitleidet nur noch genervt.
"Erst der Regen verzaubert das Licht" ist mit seinem gefühligen Titel und seinem rosa Cover keine romantische Liebesgeschichte zum Wohlfühlen und der Hoffnung auf ein Happy End von Seelenverwandten. Das Verhältnis zwischen Lilith und Alex wird rein auf eine körperliche Anziehung (hellblaue Augen, sehnige Arme, Muskeln einer Bernini-Skulptur,...) beschränkt, während die Beziehung zwischen Lilith und Pius mehr einer platonischen Partnerschaft gleicht. Auf keiner Ebene konnte ich eine Liebe und tiefe Verbundenheit verspüren, auch wenn schon nach wenigen Stunden Kontakt von der großen, einzigen, ewigen Liebe gesprochen wird.
Mir war das Drama zu aufgesetzt, zu retardierend und Lilith wahrlich keine Figur, mit der ich mich identifizieren konnte. Ihre Opferhaltung trotz mehrfachen Betrugs und selbst gewählter Entscheidungen für eine Alternative, die sie dann doch nur wieder in Frage stellte und ihr daraus resultierendes Selbstmitleid, fand ich anstrengend. Die Geschichte dreht sich im Kreis, Lilith entwickelt sich in dreißig Jahren kein Stück weiter. Alle anderen Protagonisten sind Statisten, die Lilith verzeihen.
Aufgrund des Klappentextes kann man sich die gesamte Geschichte bereits erschließen, sie bietet keine Überraschungen oder interessante Wendungen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Originelle, unterhaltsame und wendungsreiche Liebesgeschichte voller Witz, Charme und Gefühl

Immer wenn die Sonne aufgeht
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Nora Hamilton ist Mutter zweier Kinder und arbeitet als Drehbuchautorin für den Romance Channel. Ihr Ehemann, der sich abfällig über ihre Arbeit äußerte, aber selbst keinen Finger krumm machte, hat sie ...

Nora Hamilton ist Mutter zweier Kinder und arbeitet als Drehbuchautorin für den Romance Channel. Ihr Ehemann, der sich abfällig über ihre Arbeit äußerte, aber selbst keinen Finger krumm machte, hat sie vor einem Jahr verlassen. Genugtuung verschafft Nora ihr Durchbruch mit "Das Teehaus", worin sie ihre eigene Geschichte erzählt. Zu schade für den Romance Channel wird das Buch für Hollywood verfilmt. Drei Drehtage finden auf ihrem Grundstück statt, wo Nora auch die Besetzung ihres Ehemanns kennenlernt, den ehemaligen Sexiest Man Alive, Leo Vance.
Als das Drehteam abgereist ist, findet Nora Leo auf ihrer Veranda vor, wo er wie sie den Sonnenaufgang betrachtet. Er unterbreitet ihr das Angebot, gegen 1000 Dollar pro Tag weitere sieben Tage bleiben und in ihrem Teehaus übernachten zu dürfen. Zunächst misstrauisch und um ihren durchgetakteten Alltag besorgt, willigt Nora ein, denn die Bezahlung kann die alleinerziehende Mutter gut gebrauchen.
Während Leo das für ihn unbekannt gewordene bodenständige Leben in der Provinz genießt und Nora erlebt, mit wieviel Empathie und Charme er mit ihr und ihren Kindern umgeht, kommen sich die beiden unweigerlich näher, auch wenn die Tage gezählt sind. Doch Leo bleibt - vorerst.

"Immer wenn die Sonne aufgeht" ist ein facettenreicher Roman, der sich zu einer originellen, unterhaltsamen und wendungsreichen Liebesgeschichte voller Gefühl entwickelt.

Schon das Setting zu Beginn ist außergewöhnlich, als bodenständige Nora Hollywood in ihrem Garten vorfindet, um ihr eigenes Leben über ihre gescheiterte Ehe zu verfilmen. Nora trauert ihrem Mann nicht hinterher und ist froh, dass sie den Mann und Vater ihrer Kinder, der sich um nichts gekümmert und sie mit allen Alltagsproblemen alleingelassen hat losgeworden ist und ihr Häuschen im Grünen behalten konnte. Sie ist eine liebenswerte Figur, die es nicht leicht hat, aber dennoch das Beste daraus macht und ihr Leben inzwischen perfekt strukturiert hat. Deshalb ist sie zunächst auch nicht begeistert, als sich der Schauspieler, der offenbar dem Alkohol zugeneigt ist und offen zugibt, dass Geld allein nicht glücklich macht, sich bei ihr einquartiert.
Aufgrund ihrer nüchternen Art und ihrer sarkastischen Kommentare sind die Dialoge wunderbar witzig. Der Alltag einer alleinerziehenden Mutter, die alles managen muss, aber in ihrem Gerüst alles im Griff hat, ist anschaulich und authentisch dargestellt. Die leidenschaftslose Betrachtung ihrer Arbeit als Verfasserin von romantischen Geschichten, die nach Schema F ablaufen, ist hinreißend ehrlich.

Auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass Nora nicht (mehr) an die Liebe glaubt und ihre Kinder an erster Stelle stehen, verliebt sie sich in den charmanten Leo, der das Gegenteil ihres Ehemanns ist. Die zarte Entwicklung ihrer Verliebtheit bis zu ernsten Gefühlen der Sehnsucht und Beständigkeit ist dagegen romantisch, aber dennoch realistisch und glaubwürdig. Klar ist jedoch auch, dass die beiden komplett unterschiedliche Leben führen und dass Leo in der Lage ist, Noras Herz, das sie bisher geschützt hat, zu brechen.
Es bleibt spannend zu erfahren, wie sich die Konflikte lösen und ob Nora ein Happy End erleben wird, wie es nicht schöner, als in ihren erdachten Geschichten sein könnte.

Die Geschichte ist voller individueller, liebenswerter Protagonisten, der Plot herzerwärmend und spannend zu lesen. Der hollywoodreife Schluss war mir aber aber doch etwas zu dick aufgetragen. Der Roman hätte weniger überhastet und kitschig enden können.

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