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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2018

gut, aber nicht umwerfend

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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Megan und Zach laufen beide auf ihre Art vor der Vergangenheit davon und beide werden sie früher oder später von ihr eingeholt. Megan, aufstrebende Schriftstellerin, zieht sich in das Strandhaus einer ...

Megan und Zach laufen beide auf ihre Art vor der Vergangenheit davon und beide werden sie früher oder später von ihr eingeholt. Megan, aufstrebende Schriftstellerin, zieht sich in das Strandhaus einer Freundin zurück, nachdem ihr Mentor Jared ihr ziemlich übel mitgespielt hat. Dort trifft sie auf ihren neuen und sehr verschlossenen Nachbarn Zachary. Er ist Künstler und trägt furchtbare Narben im Gesicht. Doch Megan lässt sich nicht so leicht vergraulen und versucht trotz seiner abweisenden Art einen Zugang zu ihm zu finden.
Der Leser erlebt abwechselnd aus Megans und Zachs Sicht ein auf und ab der Gefühle. Ich konnte mich gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen und ihre Zerrissenheit nachvollziehen. Allerdings entwickelt sich die Beziehung der beiden wahnsinnig schnell. Zu schnell vielleicht, um wirklich glaubwürdig zu wirken.
Der Schreibstil ist schön leicht und flüssig zu lesen. Durch die Vergangenheit der Protagonisten bleibt der Spannungsbogen aufrechterhalten und es kommt natürlich zu der ein oder anderen dramatischen Szene.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, doch es kam mir etwas realitätsfern vor.

Veröffentlicht am 15.04.2018

eine ruhige, aber lesenswerte letzte Reise

Die letzte Reise der Meerjungfrau
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Mr. Hancock ist zunächst nicht wirklich begeistert von seinem angeblich so großem Glücksfang. Der Kapitän seiner Schiffsflotte hat mir nichts dir nichts eines von Mr. Hancocks Schiffen verkauft – im Austausch ...

Mr. Hancock ist zunächst nicht wirklich begeistert von seinem angeblich so großem Glücksfang. Der Kapitän seiner Schiffsflotte hat mir nichts dir nichts eines von Mr. Hancocks Schiffen verkauft – im Austausch für eine waschechte, ausgestopfte Meerjungfrau, denn mit der – so glaubt der Kapitän – lässt sich das ganz große Geld machen. Und damit hat er nicht unrecht, doch Mr. Hancock muss sich ersteimal an sein neues Geschäftsmodell gewöhnen.

Auch Angelique ist auf Geld aus, allerdings auf eine andere Art. Sie ist auf der Suche nach einem Freier, der sie endlich aus ihrer misslichen Lage befreit und ihren wahren Wert zu schätzen weiß. Sie hängt ihr Herz an alles was funkelt und glänzt.

Dieser historische Roman ist wirklich sehr besonders. Das mystische Bild der Meerjungfrau bleibt durchgehend ein unterschwelliger Teil der Geschichte, drängt sich aber nie so richtig in den Vordergrund. Man fragt sich, ob sie denn nun wirklich existiert oder doch nur Illusion ist. Präsenter sind die Hauptfiguren Mr. Hancock und Angelique mit ihren Sehnsüchten und Wünschen. Beide sind grundverschiedene, aber sehr einnehmende Charaktere, deren Perspektiven die Geschichte sehr abwechslungsreich beleuchten. Die schillernden Nebenrollen, die immer wieder mal Passagen erzählen, runden das Gesamtbild ab. Leider tritt manch einer von ihnen nicht mehr so deutlich in Erscheinung, wie ich mir das gewünscht hätte. Ihre Geschichten haben mich stark beeindruckt.

Imogen Hermes Gowar hat einen wunderbar leichten Schreibstil. Sie schreibt sehr bildlich und anschaulich, wobei die Sprache aber doch leicht altertümlich angehaucht war, sodass der Roman sich schön in das zeitliche Setting eingefügt hat. Ich war von der ersten Seite an begeistert und wurde abwechselnd von ruhigen Passagen und wirklich humorvollen und wortgewandten Dialogen in den Bann gezogen.
Eine lesenswerte letzte Reise der Meerjungfrau!

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2018

dramatische Szenen auf dem Mond

Artemis
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Die 26 jährige Jazz ist in Artemis, der Kuppelstadt auf dem Mond, aufgewachsen. Dank der geringen Schwerkraft und einseitiger Ernährung ist Jazz zwar nicht gerade hoch gewachsen, dafür aber wahrlich nicht ...

Die 26 jährige Jazz ist in Artemis, der Kuppelstadt auf dem Mond, aufgewachsen. Dank der geringen Schwerkraft und einseitiger Ernährung ist Jazz zwar nicht gerade hoch gewachsen, dafür aber wahrlich nicht auf den Kopf gefallen. Die hochintelligente, waagemutige junge Frau versucht sich einen besseren Stand in der Mondgesellschaft zu erarbeiten - denn wer kein Geld hat, bzw. sehr sehr viel davon, hat auf dem Mond keine Chance auf ein wirklich angenehmes Wohnen. Jazz Methoden? - mehr als fragwürdig. Sie hält sich mit Schmuggel über Wasser, bis sie eines Tages ein so aberwitzig hohes Jobangebot bekommt, dass sie einfach nicht ablehnen kann. Doch damit bringt sie ganz Artemis in Gefahr.
Leider kenne ich Andy Weirs ersten Roman – der Marsianer - noch nicht, aber nach dem Film hatte ich bei Artemis eigentlich einen eher ruhigen Sci-Fi Roman erwartet - falsch gedacht.
Jazz führt den Leser in der Ich-Perspektive durch ihre Geschichte. Die kleine Frau ist wirklich nicht auf den Mund gefallen und hat immer eine flapsige Antwort parat. So werden auch eigentlich dramatische Szenen oft durch humorvolle Dialoge aufgelockert. Trotz ihrer zweifelhaften Moralvorstellungen muss man Jazz sympathisch finden. Frech, etwas burschikos und ihrer Mondkuppel gegenüber absolut loyal. Auch die anderen Charaktere sind toll ausgearbeitet und überraschen immer wieder.
Die Geschichte schreitet schnell voran. Kaum ein Moment vergeht, der nicht spannungsgeladen ist und immer wieder lässt der Autor interessante wissenschaftliche Details einfließen, sodass das Szenario schon fast real - oder zumindest logisch wirkt. Der Schreibstil ist schön leicht, spritzig und direkt. Das Buch macht von der ersten bis zur letzten Seite Spaß. Für euch eine klare Leseempfehlung – für mich dann wohl doch noch der Griff zum Marsianer.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Chanel bezaubert

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Als Coco Chanel ihren Liebhaber Boy Chapel durch einen furchtbaren Unfall verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Coco scheint den Verstand zu verlieren und in ihrer Trauer gefangen zu sein. Nur ihre ...

Als Coco Chanel ihren Liebhaber Boy Chapel durch einen furchtbaren Unfall verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Coco scheint den Verstand zu verlieren und in ihrer Trauer gefangen zu sein. Nur ihre Beste Freundin Misia kann sie wieder aufbauen - ihr Rat: ein Parfum zu Boys Ehren, dass die Duftwelt verändern wird. Mit neuem Tatendrang stürzt Coco sich in die Arbeit, begleitet von der ein oder anderen neuen Liebe.

Michelle Marly hat einen zauberhaften historischen Roman geschaffen. Bezaubernd einmal durch die Modelegende Coco Chanel, deren Name allein wahrscheinlich schon einige Frauenherzen höherschlagen lässt. Es macht Spaß einmal hinter die schillernden Kulissen der Modewelt zu blicken und ihre Persönlichkeit näher kennen zu lernen. Zum anderen bezaubert der Roman durch seine leicht romantische Atmosphäre. Der Stil ist sehr lebendig und anschaulich. Es kam mir so vor, als würde ich tatsächlich an Cocos Seite die Straßen entlangschlendern.
Die Protagonistin hat einen sehr ausgeprägten und starken Charakter gegen die anderen Figuren schon fast etwas blass wirken. Doch ich habe sie alle gerne durch ihre Geschichte begleitet.
Obwohl das Cover auf mich recht mädchenhaft und schon fast kitschig wirkt, habe ich den Roman überhaupt nicht so empfunden. Vielmehr war es die Geschichte einer talentierten und selbstbewussten jungen Frau, die genau weiß, wie man die Liebe anpacken muss. Sehr zu empfehlen, nicht nur für Chanel – Fans.

Veröffentlicht am 27.02.2018

zweite Chance?

Love Emergency – Und plötzlich ist es Liebe
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Shane und Sinclair verbindet eine alte Geschichte. Die beiden waren in ihrer Jugend schwer verliebt, bis ein das Leben die zwei auseinander brachte. Zehn Jahre später trifft Sinclair ihre Jugendliebe auf ...

Shane und Sinclair verbindet eine alte Geschichte. Die beiden waren in ihrer Jugend schwer verliebt, bis ein das Leben die zwei auseinander brachte. Zehn Jahre später trifft Sinclair ihre Jugendliebe auf der Hochzeit ihrer Schwester wieder und die alten Gefühle flammen erneut auf – obwohl sie Shane doch eigentlich hassen wollte.
Love Emergency ist der dritte Teil einer Reihe. Ich kenne die Vorgänger leider nicht. Da sie aber eher von Sinclairs Schwester handeln, habe ich mich doch an diesen Teil herangetraut und konnte mich auch schnell ohne Vorwissen in der Geschichte zurechtfinden.
Der Schreibstil ist locker und schön flüssig zu lesen. Die Handlung schreitet sehr schnell voran und so kommt es gar nicht erst zu langatmigen Passagen. Leider konnten mich die Charaktere nicht wirklich überzeugen. Beide haben zwar viel durchgemacht, aber man merkt es ihnen kaum an. Sinclair versucht zwar noch ihre neue Beziehung zu Shane zu reflektieren – lässt sich dann aber doch sehr von ihren Hormonen leiten. Hier wäre ein bisschen weniger Sex mehr gewesen.
Aber dennoch eine unterhaltsame Love-Story auf den zweiten Blick.