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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Das Böse am Berg der Seelen – ein außergewöhnlicher, packender Thriller

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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„Sie arbeitete sich so schnell voran, wie ihr Körper es zuließ. Ein einziger Fehltritt, und sie würde tausend Meter tief abstürzen. Unterdessen trieben Phantomschritte sie von hinten an. Sie musste wieder ...

„Sie arbeitete sich so schnell voran, wie ihr Körper es zuließ. Ein einziger Fehltritt, und sie würde tausend Meter tief abstürzen. Unterdessen trieben Phantomschritte sie von hinten an. Sie musste wieder nach unten kommen. Und sie würde es ganz allein schaffen müssen.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Charles McVeigh, der gefeierte Star der internationalen Bergsteiger-Community, steht vor dem Finale seiner spektakulären „Mission Fourteen Clean“, bei der er alle vierzehn Achttausender innerhalb nur eines Jahres besteigen will – und das im traditionellen Alpinstil, vollkommen ohne Sauerstoff und Fixseile. Nur der Manaslu fehlt ihm noch, um zur Legende zu werden. Derweil erhofft sich die junge Journalistin Cecily Wong davon den absoluten Kick für ihre Karriere, denn Charles hat ihr tatsächlich ein Exklusiv-Interview angeboten. Doch unter einer Bedingung: Cecily muss mit ihm zusammen den Gipfel des Manaslu erreichen. Und Cecilys bisherige Erfahrungen mit – weitaus kleineren – Bergen sind absolut traumatisch…

Allein der Schauplatz, den sich Amy McCulloch für ihren zweiten Thriller ausgesucht hat, ist absolut atemberaubend. Und das kommt nicht von ungefähr, denn 2019 hat sie den Aufstieg auf diesen Gipfel selbst gemeistert.
Auch wenn rund die erste Hälfte des Buches noch wenig echte Thrilleratmosphäre versprüht, so ist diese Geschichte doch von der ersten Seite an absolut packend. Durch ihre eigene Erfahrung gelingt es der Autorin scheinbar spielerisch, die lebensfeindliche wie gleichzeitig zutiefst faszinierende Atmosphäre im Hochgebirge zu transportieren. Atemberaubende Naturschauspiele und tödliche Gefahren trennen oft nur wenige Schritte. Bei der Beschreibung der allmächtigen Natur und der Gefühle, die diese erzeugen, nimmt uns Amy McCulloch mit und lässt uns beim Lesen erahnen, wie gewaltig dies alles sein muss („Vor der funkelnden Sternenkulisse war der Gipfel, diese riesenhafte, unheilvoll schwarze Masse, klar zu erkennen. Der Berg dominierte den Horizont, ragte hinauf in den Himmel, und der Gipfel trug die Sterne wie eine Krone.“ S. 82).

So verfliegen die Seiten bei Lesen, während die Spannung sukzessive zunimmt, vom unterschwelligen Unwohlsein bis zur ganz konkreten Gefahr. Doch was heißt auf über 7000 Metern schon konkrete Gefahr? Denn neben vielen anderen ernsthaften Gesundheitsgefahren sind auch Halluzinationen und Unzurechnungsfähigkeit zwei weitere Begleiterscheinungen der Höhenkrankheit. Geschickt spielt die Autorin mit den mysteriösen Vorkommnissen am Berg und mit Selbstzweifeln ihrer Protagonistin. Je weiter das Expeditionsteam aufsteigt, desto mehr gefährliche Szenen ereignen sich am Berg. Und der Klimax der Geschichte ereignet sich dann auch passender Weise am Gipfel – mit einer überraschenden Wendung und dramatischen Folgen. Stilistisch absolut geschickt gemacht von Amy McCulloch.

FAZIT:
Ein packender Thriller vor atemberaubender Kulisse, der von den eigenen Erlebnissen der Autorin profitiert.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Willkommen im Club der Monstren – monstermäßig starke Leseunterhaltung!

Memento Monstrum (Bd. 2)
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„Nur weil jemand vielleicht aussieht wie ein Monster, ist er noch lange keins.“ (S. 142)

Unsere Meinung:
“Oh, wie zauberhaft!” lautet der erste Satz dieses wunderbaren Buches – und ganz genau das ist ...

„Nur weil jemand vielleicht aussieht wie ein Monster, ist er noch lange keins.“ (S. 142)

Unsere Meinung:
“Oh, wie zauberhaft!” lautet der erste Satz dieses wunderbaren Buches – und ganz genau das ist es auch! Bereits Band eins war eine absolute Wucht – und Band zwei steht dem in nichts nach! Die Geschichte beginnt, wo Band eins geendet hat – am Morgen nach der Monster-Wiedersehens-Party im Haus von Vlad Dracula, der von der Mission „Babysitten“ weiterhin voll und ganz in Beschlag genommen wird. Und selbstverständlich haben Hausherr Vlad und seine Partygäste dabei noch ein paar spannende und überraschende Geschichten auf Lager, die sie den kleinen Dracula-Sprösslingen – und uns! – erzählen. So erfahren wir endlich, wie sich einige Klassiker der Grusel-Literatur wirklich ereignet haben.
So lernen wir in diesem Buch, wie King Kong zu seinem Namen kam und dass er ein eher zurückhaltender und liebenswürdiger Typ ist, der aber unter einer kleinen „Lücke“ zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung seines künstlerischen Talents leidet. Frankensteins Monster heißt derweil eigentlich Ferdinand mit Namen, ist alles andere als ein Monster, hat die tollste – und haarigste – Schwester der Welt und litt unter seinem grausamen „Vater“ Victor. Und last but not least lernen wir in dieser Geschichte, wieso man Monster auf keinen Fall verwechseln sollte…
Jochen Till hat einmal mehr sein Talent für ausgefallene, unterhaltsame und wunderbar humorvolle Geschichten unter Beweis gestellt. Dabei schafft er es, die Klassiker der Grusel-Weltliteratur neu zu schreiben und ganz kindgerecht zu erzählen. Selbst wenn Van Helsing mal den Kopf verliert – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes – dann ist das hier nicht zum Fürchten, sondern eher zum Lachen. Das ist einfach Lesespaß pur! Und so ganz „nebenbei“ ist diese Geschichte auch ein flammendes Plädoyer gegen Vorurteile, denn: „Nur weil jemand vielleicht aussieht wie ein Monster, ist er noch lange keins.“
Zu dieser durch und durch tollen Geschichte glänz das Buch aber insbesondere auch durch die im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Illustrationen von Wiebke Rauers. Viele große und kleine, teils doppelseitige Kunstwerke schmücken dieses Buch und laden kleine wie große Leser zum Betrachten, Staunen und Verweilen ein. So ergibt sich eine ganz zauberhafte Symbiose aus Text und Bild, die man selten findet. Chapeau!

FAZIT:
Auch Band zwei hat uns wieder voll und ganz verzaubert und gefesselt. Einfach Wunderbar!

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Der Stern geht nur bei Nightfall auf – wir lieben diese Reihe!

Keeper of the Lost Cities – Die Flut (Keeper of the Lost Cities 6)
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„Er versprach ihr nicht, dass alles gut gehen würde.
Versicherte ihr nicht, dass kein Grund zur Sorge bestand.
Er versuchte noch nicht einmal, sie darüber auszufragen, was sie vorhatte.
Er sagte nur: Ich ...

„Er versprach ihr nicht, dass alles gut gehen würde.
Versicherte ihr nicht, dass kein Grund zur Sorge bestand.
Er versuchte noch nicht einmal, sie darüber auszufragen, was sie vorhatte.
Er sagte nur: Ich glaube an dich, Sophie Foster.“ (S. 97)

Unsere Meinung:
Band sechs startet wie immer mit einem spannenden Prolog, der diesmal besonders mystisch und geheimnisvoll ist, und knüpft danach direkt an die letzten Seiten von Band fünf an, als Sophie voller Schrecken feststellen musste, dass die Neverseen ihre Eltern entführt haben.
Als Fan dieser Reihe ist man sofort wieder mitten drin in der Handlung, die Shannon Messenger auch in diesem Band konsequent weiter vorantreibt. Natürlich steht das Schicksal von Sophies Eltern diesmal über allem und ist das zentrale Motiv dieses Bandes. Auf der Suche nach ihnen stellt die Autorin Sophie und ihre Freunde vor viele verzwickte Geheimnisse und führt sie wieder zu einigen faszinierenden und atmosphärischen Schauplätzen der Verlorenen Städte, sowohl zu altbekannten, als auch zu ganz neuen – es geht sowohl hoch hinaus in den Himmel als auch ganz tief hinab unter die Erde.
Selbstverständlich wird es auch dieses mal wieder extrem gefährlich für Sophie und ihre Freunde, so dass Meister Elwin und Heilerin Tinktur alle Hände voll zu tun bekommen. Im Kampf gegen die Neverseen stellt die Autorin Sophie & Co. dabei zwei neue Mitstreiterinnen an die Seite, eine davon – Ro – absolut überraschend und als echte Bereicherung für die Geschichte! Doch auch auf der Gegenseite formieren sich neue, übermächtig erscheinende Antagonisten. Es gibt also wieder einige faustdicke Überraschungen, sowohl für Sophie, als auch für uns Leser. Und dazu – als kleinen Spoiler meinerseits – den ersten Kuss! Mit wem, wird aber natürlich NICHT verraten!
Selbstverständlich endet auch Band sechs mit einem actiongeladenen und dramatischen Finale, der uns um einige der Charaktere hat zittern lassen. Und auch ein Cliff-Hanger darf auf den letzten Seiten natürlich nicht fehlen – diesmal zum Glück allerdings kein allzu fieser. Danke, Shannon Messenger! Wir freuen uns auf Band sieben!

FAZIT:
KotLC ist wahrlich eine der besten Fantasy-Reihen für junge und junggebliebene Leser*innen der letzten Jahre!

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Mission: Rettung der Welt – ein hoch spannendes und actiongeladenes Abenteuer

Mystery Hunter (1). Die kriechende Gefahr
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Unsere Meinung:
Autor Max Held, aka Christian Gailus aka “T. Spexx”, ist bei uns schon seit längerer Zeit als absoluter Garant für spannende und abenteuerliche Geschichten für junge und junggebliebene ...

Unsere Meinung:
Autor Max Held, aka Christian Gailus aka “T. Spexx”, ist bei uns schon seit längerer Zeit als absoluter Garant für spannende und abenteuerliche Geschichten für junge und junggebliebene Leser*innen bekannt. Seine „Wild Claws“-Reihe haben wir regelrecht verschlungen und mit den neuen „Mystery Hunter“ schlägt er thematisch eine ähnliche Richtung ein.

Caspar Flemming und Bob Richards sind beste Freunde. Als Caspar eines Tages ein anonymes Paket bekommt, in dem sich ein Reagenzglas mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit befindet, und die Jungs zudem noch über ein sehr geheimnisvolles YouTube-Video über ein mysteriöses, fluoreszierendes Wesen stolpern, ist ihre Neugier natürlich sofort geweckt…

Schon der Start ist absolut spannend und geheimnisvoll und sehr schnell nimmt das Abenteuer an Fahrt auf. Dabei wird es nicht nur immer spannender, sondern immer wieder auch absolut gefährlich für die jungen Mystery Hunter. Einmal mehr hat sich der Autor die USA als Schauplatz ausgewählt, was sehr gut zur Geschichte passt. Zusammen mit diesem Setting sorgen die geheimnisvollen Geschehnisse, das mysteriöse Wesen und die (wohlig) gruselige Atmosphäre dafür, dass diese Story durchaus atmosphärisch stellenweise an „Akte X“ und „Stranger Things“ erinnert, wobei letzteres sogar Erwähnung findet – ein kleines Gimmick an Eltern wie mich, vielen Dank!

Die Spannung hat uns bis zum actionreichen Finale an dieses Buch gefesselt und es hat uns gefreut, dass am Ende die toughe Alice nochmal einen ganz entscheidenden Auftritt bekommen hat, denn bis dato hätte sie für unseren Geschmack gerne eine etwas präsentere Rolle einnehmen dürfen. Aber dieses Detail ist auch wirklich das einzige kleine „Haar in der Suppe“, das wir finden konnten. Und die Aussicht auf den nächsten, geheimnisvollen Fall lässt uns hoffen, dass die drei Mystery Hunter im nächsten Band eine gleichgewichtige Rolle bekommen werden. Wir freuen uns schon jetzt auf Band 2!

Wirklich klasse sind auch die vielen s/w-Illustrationen von Philipp Ach, die der Verlag dem Buch spendiert hat. Sie passen perfekt zur Story und steigern noch die geheimnisvolle Atmosphäre und sorgen für spannende Momente allein schon beim Umblättern der Seite. Hier ergänzen sich Text und Illustrationen wirklich perfekt!

FAZIT:
Ein spannendes Action-Abenteuer mit Anklängen von „Akte X“ und „Stranger Things“.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Spannung, Dramatik und organisierte Kriminalität in Ostfriesland

Rupert undercover - Ostfriesisches Finale
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„Rupert ging in seinem Zimmer im Savoy auf und ab. Er kam sich schrecklich einsam vor. Getrennt von allem und jedem. Das hier musste er alleine durchziehen. Nicht einmal eine seiner beiden Ehefrauen durfte ...

„Rupert ging in seinem Zimmer im Savoy auf und ab. Er kam sich schrecklich einsam vor. Getrennt von allem und jedem. Das hier musste er alleine durchziehen. Nicht einmal eine seiner beiden Ehefrauen durfte davon wissen. Weder Frauke noch Beate.“ (S. 116)

Meine Meinung:
Wie der Name schon sagt, ist „Ostfriesisches Finale“ der (vorerst?) finale Band der Spin-Off-Trilogie um Hauptkommissar Rupert aka Gangsterboss Frederico Müller- Gonzáles. Die ersten beiden Bände hatte ich bis dato tatsächlich noch nicht gelesen (Fauxpas!) und hatte daher zu Beginn doch ein paar Schwierigkeiten, die vielen Charaktere, die in kurzer Folge auftauchen, auseinanderzuhalten. Das sollte Fans dieser Reihe allerdings keinerlei Probleme bereiten.
Nach dem ersten Viertel war ich dann aber voll und ganz „drin“ in der Geschichte und habe gebannt die spannende Entwicklung des Plots verfolgt. Krimi-Altmeister Klaus-Peter Wolf fackelt auch nicht lange und beschert uns recht schnell die erste Leiche. Ein ausufernder Bandenkampf, übermotivierte Auftragskiller und ein vollkommen freidrehender Serienkiller & Psychopath sorgen bis zum Schluss für stetige Spannung und gekonnte Krimi-Unterhaltung, die stellenweise schon waschechte Thriller-Qualitäten aufweist. Ein Plot, der wirklich zu fesseln weiß!
Dazu kommt eine Vielzahl wunderbar ausgearbeiteter, ungewöhnlicher Charaktere - von den Protagonisten, insbesondere dem kulturbanausigen und inzwischen latent größenwahnsinnigen Rupert, bis hin zu ungewöhnlichen Nebencharakteren, unter denen sich z.B. eine ehemalige Lehramtsstudentin frisch als Todesengel selbständig gemacht hat. Skurrile Situationen und viele derbe und humorige Sprüche sorgen aller Leichen zum Trotz immer wieder für gute Unterhaltung („Man sagt nur Moin. Moin Moin gilt bei den Ostfriesen schon als Gesabbel.“ - S. 108) und ein wenig „Auflockerung“ zwischendurch. Selbst aktuelles Weltgeschehen baut Klaus-Peter Wolf immer wieder geschickt mit ein (wie das tragische „Aus“ für die berühmte VW-Currywurst), so dass dieses Buch in einem sehr aktuellen Umfeld daherkommt.
Persönlich bedrückend empfand ich dabei nur das Schicksal des 12jährigen Pascal – was aber an mir selbst liegt (es fällt mir immer schwer, von Gewalt gegen Kinder zu lesen).
Alles in allem ist dieses Buch aber eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor!

Zur Hörbuchproduktion:
Autor Klaus-Peter Wolf lässt es sich nicht nehmen, seinen Krimis selbst seine Stimme zu verleihen. Und es würde wohl kaum einen bessern Sprecher für seine Plots und seine Charaktere geben! Man merkt schnell, wie „nah“ ihm Rupert und Co sind und wie er jede Szene des Buches bestimmt schon hundertmal im Kopf „bewegt“ hat, so dass er uns nun mit traumwandlerischer Sicherheit und stets pointiert durch seinen Plot führt. Ein echter Hörgenuss!

FAZIT:
Eine rundum gelungene Krimi-Unterhaltung mit viel ostfriesischem Lokalkolorit und einer wohldosierten Prise Humor.

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