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Veröffentlicht am 09.02.2020

Kein Vergleich zu Kluftinger

Draussen
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Die Geschwister Cayenne und Joshua leben innerhalb einer Gruppe mitten im Wald. Der Anführer der Gruppe drillt sie auf das Überleben im Wald und stete Kampfbereitschaft, denn sie alle wären in Gefahr. ...

Die Geschwister Cayenne und Joshua leben innerhalb einer Gruppe mitten im Wald. Der Anführer der Gruppe drillt sie auf das Überleben im Wald und stete Kampfbereitschaft, denn sie alle wären in Gefahr. Cayenne beginnt, dieses Leben zu hinterfragen, bis sie um ihr Leben kämpfen muß.

Mit "Draussen" hat das Autorenduo sich weit von ihrem humorigen Kluftinger entfernt. Und ich hoffe, sie kehren zu ihm zurück. Ich hatte noch nie von Prepper gehört, konnte damit gar nichts anfangen. Das war mein größtes Problem- ich konnte mich nicht in die Personen versetzen, hatte für ihre Handlungen kein Verständnis. Dazu blieben die Charaktere für mich ohne Bezug, sie wurden mir auch im Laufe der Geschichte nicht näher gebracht. Die Handlung ist spannend, das ist keine Frage. Man will wissen, was Cayenne noch alles widerfährt und wie sich die Handlungsstränge zum Schluß zusammenfügen. Denn so lange muß man sich schon gedulden. Was man wissen muß: Dieses Buch ist sehr brutal. Schon zu Beginn war ich bei der Vorstellung entsetzt, als Cayenne ein Kaninchen streichelt und ihm dann nahtlos das Genick bricht. An der Stelle mußte ich das Buch schon einmal zur Seite legen. Und diese Brutalität (die sich noch steigert) zieht sich durch das gesamte Buch.
Ich würde das Buch für hartgesottene Dystopie-Fans empfehlen. Wer, wie ich, Kluftinger mag, wird hier nicht wirklich glücklich.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Aus dem Innersten einer Kultband

WHAM! George & ich
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Es gibt wohl niemanden, der noch nie von Andrew Ridgeley und George Michael, zusammen Wham! gehört hat. Der Tod Georges am 25. Dezember 2016 hat nicht nur eine Lücke bei Andrew hinterlassen - die ganze ...

Es gibt wohl niemanden, der noch nie von Andrew Ridgeley und George Michael, zusammen Wham! gehört hat. Der Tod Georges am 25. Dezember 2016 hat nicht nur eine Lücke bei Andrew hinterlassen - die ganze Musikwelt vermißt ihn. Wie Andy sagte, ausgerechnet zu Weihnachten, George liebte Weihnachten und dieses Fest ist unumstößlich mit einem ihrer größten Hits verbunden: Last Christmas. Nun hat Andy der Band mit seinem Buch ein Denkmal gesetzt. Als ich von dem Buch hörte, war ich zunächst skeptisch. Zu viele ehemalige Weggefährten haben schon mit dem Tod von Sängern versucht, Geld zu verdienen, in dem sie Skandale (egal ob wahr oder nicht) veröffentlichten. Doch meine Skepsis verflog schnell. Andrew Ridgeley schreibt sehr liebevoll über seinen besten Freund. Er berichtet über die gemeinsame Schulzeit, die Gründung der Band und ihre gemeinsamen Erfolge bis hin zur Auflösung von Wham!, nach der die Freundschaft aber unerschütterlich Bestand hatte. Er verheimlicht nichts, schreibt über Georges Schwierigkeiten bis er sich outet. Hier erfährt man, wie es in dem Menschen aussah, daß auch die strahlende Ikone tief in sich drinnen Probleme hatte. Besonders hat mir gefallen, daß hier auch bisher unbekannte Fakten genannt werden. So war Wham! für beide von Anfang an nur ein kurzes Projekt, so daß ihnen der Abschied nicht schwer fiel. Und wer weiß schon, daß im Video zu "Last Christmas" nur reale Freunde mitwirken, die diesen Urlaub sehr genossen haben? Dies alles beschreibt Andrew Ridgeley auf sehr schöne Art, man merkt seinen Worten die tiefe Verbundenheit zu George an, denn nur dadurch kann ein so einfühlsamer Text entstehen. Angereichert ist das Buch durch zahlreiche Bilder, die allerdings nicht zu viel Raum einnehmen, sondern in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zum Text stehen.

Ein MUSS für alle Wham!-Fans!

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Solider Thriller

Das Paulus-Labyrinth
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Als im niederländischen Leiden die Arbeiten für versenkbare Müllcontainer beginnen, bricht plötzlich der Boden weg und ein Tunnel kommt ans Tageslicht, der wohl zu einem ganzen Tunnelsystem gehört. Der ...

Als im niederländischen Leiden die Arbeiten für versenkbare Müllcontainer beginnen, bricht plötzlich der Boden weg und ein Tunnel kommt ans Tageslicht, der wohl zu einem ganzen Tunnelsystem gehört. Der Historiker Peter de Haan begibt sich in diesen Tunnel und findet einen blutverschmierten Mann. Damit nicht genug, erhält er nun unheimliche Nachrichten. Was er zunächst für einen Scherz seiner Studenten hält, wird plötzlich zu einer großen Gefahr.

Jeroen Windmeijer legt mit "Das Paulus - Labyrinth" einen spannenden Thriller im Stile von Dan Brown vor. Außergewöhnlich ist der Schauplatz Niederlande. Dies empfand ich als gelungene Abwechslung - es muß nicht immer der Vatikan sein. Wie man hier sehr gut erklärt bekommt, hat auch die Niederlande einen Bezug zum frühen Christentum. Der Autor vermittelt sein Wissen auf sehr harmonische und gut zu verstehende Art. Man kann der Geschichte gut folgen, hat keinerlei Verständnisprobleme und wird gut unterhalten. Denn eines hat das Buch von Beginn bis Ende in hohem Maße: Spannung!

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Flotter humorvoller Roman

Das Beste wartet noch auf dich
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Balbina von Buntschuh macht eine Erbschaft: ein völlig heruntergekommenes Haus voller Hausbesetzer. Diese machen Balbina ein Angebot. Zusammen wollen sie Balbina bei der Renovierung helfen, als Gegenzug ...

Balbina von Buntschuh macht eine Erbschaft: ein völlig heruntergekommenes Haus voller Hausbesetzer. Diese machen Balbina ein Angebot. Zusammen wollen sie Balbina bei der Renovierung helfen, als Gegenzug möchten sie die Zimmer hinterher zu einem fairen Preis mieten dürfen. Balbina nimmt das Angebot an - nicht ahnend, was auf sie zukommt!

Lilli Marbach hat mit "Das Beste wartet noch auf dich" einen wunderbaren Roman geschrieben. Hier kann man herzhaft lachen, aber auch mitfiebern und nachdenken. Balbina ist einfach eine herzensgute Person, die alles ganz locker nimmt und für jeden ein Herz hat. Sie kümmert sich um alles und jeden ohne groß darüber nachzudenken. Sie ist absolut sympathisch und man wünscht sich solche Freunde. Auch die Hausbesetzer werden hier sympathisch dargestellt und nicht als rüpelnde Chaoten hingestellt. Die Autorin schafft es mit viel Humor eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Leser wohlfühlt. Zwischendurch schießen immer wieder die Lachtränen in die Augen. Doch Balbina und ihre Hausbesetzer erleben immer wieder Überraschungen, die es zu lösen gilt und Spannung aufkommen lassen. Dies alles verpackt Lilli Marbach mit einem sehr schönen lockeren Schreibstil, der sich gut zügig und flüssig lesen läßt, zu einem Roman, der Spaß beim Lesen erzeugt und sehr zu empfehlen ist!

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Ganz anders als erwartet

Das Knistern der Sterne
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Stella steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens. Frisch getrennt von ihrem Mann übernachtet sie in einer Jugendherberge, als sie auf einer Parkbank dem 70jährigen Balthasar begegnet. Dieser macht ...

Stella steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens. Frisch getrennt von ihrem Mann übernachtet sie in einer Jugendherberge, als sie auf einer Parkbank dem 70jährigen Balthasar begegnet. Dieser macht ihr ein Angebot: Stella soll ihn auf seiner Kreuzfahrt begleiten. Zunächst lehnt Stella ab. Doch als sie am nächsten Tag auch ihren Job als Masseurin verliert, nimmt sie das Angebot an. Balthasar stellt allerdings folgende Bedingungen: keine Fragen zu seiner Vergangenheit und das Abendessen wird jeden Abend gemeinsam in seiner Kabine eingenommen. Er selbst verläßt diese nicht, Stella soll ihm täglich ihre Erlebnisse berichten. Stella lernt an Bord viel über ihr eigenes Leben und merkt, daß Balthasar nicht der ist, der er vorgibt zu sein.

"Das Knistern der Sterne" von Claire Hoffmann ist so ganz anders, als man erwartet. Es ist kein einfacher, humorvoller Roman über eine Kreuzfahrt, sondern ein sehr intensiver Roman, der nachdenklich macht. Man erlebt hier zwei Charaktere, die beide ihre speziellen Eigenarten aufweisen, bei denen man überlegt, ob man sie mag oder nicht. Im Laufe der Zeit freundet man sich jedoch mit ihnen an. Beide Charaktere verheimlichen sich gegenseitig etwas und es ist interessant zu verfolgen, wie sie damit umgehen. Stellas Erlebnisse an Bord und ihr Umgang mit den Mitreisenden macht einfach nachdenklich. Sie findet hier zu sich selbst. Balthasar macht das Buch mit seiner heimlichen Identität spannend und man fiebert jedem Abendessen entgegen in der Hoffnung, mehr über ihn zu erfahren. Das Buch lässt sich sehr schön lesen und man fliegt durch die Tageskapitel nur so hindurch.

Dieses Buch ist etwas Besonderes und sehr zu empfehlen!

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