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Veröffentlicht am 15.11.2024

Ein Drache kommt selten allein

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Peter S. Beagle entführt uns in seinem neuen Roman in das kleine Königreich Bellemontagne, wo die junge Prinzessin Cerise mit ihren Eltern in einem etwas schrullen Schloss lebt, was eigentlich einmal entrümpelt ...

Peter S. Beagle entführt uns in seinem neuen Roman in das kleine Königreich Bellemontagne, wo die junge Prinzessin Cerise mit ihren Eltern in einem etwas schrullen Schloss lebt, was eigentlich einmal entrümpelt werden müsste und renoviert. Das schlimmste ist aber die Drachenplage- und wer jetzt an Drachen à la Game of Thrones denkt, keine Sorge: Die Drachen in dieser Geschichte sind eher kleine Plagegeister, die ich mir in etwa die Größe einer Katze vorstelle. Cerise soll endlich heiraten. Deshalb kommen einige Prinzen ins Königreich, u.a. auch Kronprinz Reginald von Corvina, der allerdings eher aus Versehen zur Stelle ist. Da das Schloss allerdings vorher aufgeräumt ist, befindet sich auch Robert, der Drachentöter vor Ort.

Der Erzählstil ist erstmal etwas ungewöhnlich und lässt sich vielleicht am ehesten als leicht veraltete Sprache (typisch für Helden/Märchengeschichten) gepaart mit sarkastischer, teils derber Sprache beschreiben. Generell erwartet man eine klassische Heldengeschichte à la "schöner Held besiegt Drachen und erobert so das Herz der Prinzessin" - aber der Autor spielt eben mit diesen Klischées und unseren Erwartungen. Teilweise wirken die Figuren eher we eine Karikatur ihres klassischen Vorteils, so beispielsweise der bildschöne Prinz Reginald, der so absolut kein Held ist, denn er findet Abenteuer und eigentlich auch das Singen total bescheuert, wird aber von seinem tyrannischen Vater gezwungen singend auf Abenteuerreise zu gehen. Dann haben wir hier noch den Drachentöter, Gaius Aurelius Konstantin Heliogabalus Thrax, der erstmal eigentlich keine Drachen töten will und zweitens lieber Robert genannt werden will. Durch diese überspitzten Charaktere entsteht eine lustige, sich nicht ganz ernst nehmende Geschichte, die zu etlicher Situationskomik führt.

Richtig los geht es dann, als die Bereinigung des Schlosses bereits abgeschlossen ist, und Prinz Reginald einen Drachen erlegen soll, wobei sein Diener Mortmain die Hilfe Roberts anfordert. Chaos vorprogrammiert!
Doch unter der ganzen Komik, liegt immer auch Ernst und so lernen wir auch die verschiedenen Facetten unserer Charaktere kennen und lernen ihre Bedürfnisse und Ängste kennen, die schöne Prinzessin Cerise beispielsweise will eigentlich auch mehr sein als nur eine schöne Prinzessin, sondern versucht verzweifelt sich das Lesen beizubringen.

Ich würde das Buch Fans von Drachen, und vor allem sarkastisch/humorvoller Literatur empfehlen- ich könnte mir vorstellen, dass das Buch nicht jedermanns Humor ist, und einige es ggf. als albern empfinden könnten, daher ist es wichtig, sich vorher darüber zu informieren, dass wir es hier mit etwas anderen Drachen und Helden zutun haben.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Richtige Überraschung!

How To Catch A Magical Light (New York Magics 1)
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Ehrlicherweise bin ich auf das Buch vor allem aufgrund des schönen Covers aufmerksam geworden. Dann habe ich gesehen, dass das Buch von Lily S. Morgan geschrieben wurde, die auch "City of Burning Winds" ...

Ehrlicherweise bin ich auf das Buch vor allem aufgrund des schönen Covers aufmerksam geworden. Dann habe ich gesehen, dass das Buch von Lily S. Morgan geschrieben wurde, die auch "City of Burning Winds" geschrieben hatte, da war ich dann noch doppelt neugierig. Und ich kann euch sagen: Lily hat sich hier selbst übertroffen. Sie hat eine tolle Welt mit lauter magischen Geschöpfen (Dämonen, Irrlichtern, Kitsune und vielem mehr) geschaffen, mit sehr sympathischen Charakteren. Besonders Arlyn, die Protagonistin war mir sehr sympathisch. Cool fand ich auch, dass sie nicht overpowered war- ja, sie hatte eine Magie, aber diese hat auch ihre Limits, z.B. kann sie unsichtbar werden, aber nur auf eine begrenzte Zeit und das kommt stark auf ihre Körperform an- fand ich total kreativ!

Lily S. Morgan schafft außerdem eine spannende Fantasy-Welt. Ja, das World-Building könnte etwas ausführlicher sein, doch da habe ich noch Hoffnungen auf Band 2. Lily bedient sich teils an bereits existierenden Motiven (eine Toilette als Transportmittel lässt alle Potterheads schmunzeln), kreiiert aber auch ihre ganz eigene Magie, so zum Beispiel Libby, die magische Bibliothek,. Libby hat ein eigenes Bewusstsein und kann tatsächlich auch Besucher aus der Bibliothek schmeißen. AUch die Postmäuse waren ziemlich cool.

Was ich etwas schade fand, war, dass die Charaktere sehr jung waren. Bo, Arlyns beste Freundin, ist beispielsweise 17 Jahre alt. Obwohl ich fand, dass die Geschichte genausogut funktioniert hätte, wenn die Charaktere Mitte zwanzig gewesen wären- aber das liegt vermutlich am Yound Adult Genre.

Im Buch gab es einige Twists und Turns, die mich richtig überrascht haben. Hier kann ich keine Beispiele nennen, ohne euch richtig zu spoilern, deshalb belasse ich es bei einer Info: Einige Punkte, die ich beim Lesen kritisiert habe (warum hat Arlyn den Job so einfach bekommen?) wurden im späteren Verlauf der Handlung noch erklärt und ergaben dann noch Sinn.

Der Schreibstil ist schnell zu lesen - Lily bringt eine gute Prise Humor mit - und das Buch ist insgesamt toll designed.

Das Ende war nicht nur sehr rasant und aufregend, nein, es gab auch noch einen ziemlich üblen Cliffhanger. Ich muss Band 2 jetzt eiegntlich lesen!! ICh freue mich, dass ich gegen Ende des Jahres noch so ein cooles Buch gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Cozy und spannend- Humorvoll und liebenswert

Bücher und Barbaren
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Habt ihr bereits "Magie und Milchschaum" von Travis Baldree gelesen? Dann muss ich euch glaube ich gar nicht so viel zum tollen, cozy und atmosphärischen Schreibstil von Travis Baldree sagen - er hat einfach ...

Habt ihr bereits "Magie und Milchschaum" von Travis Baldree gelesen? Dann muss ich euch glaube ich gar nicht so viel zum tollen, cozy und atmosphärischen Schreibstil von Travis Baldree sagen - er hat einfach eine tolle und humvorvolle Art zu schreiben und auch "Bücher und Barbaren" konnte mich wieder total für sich gewinnen.
Aus meiner Sicht ist es nicht notwendig, dass man "Magie&Milchschaum" gelesen haben muss, da es sich hier ja um ein Prequel geht.

Neben Viv, die wieder total großartig war, lernen wir wieder eine Menge coole Charaktere kennen, denn Viv wurde in einem Kampf verletzt und heilt sich in der Kleinstadt Murk aus, bis sie wieder zu ihrer Gruppe dazu stoßen kann. In Murk freundet sie sich mit der Buchhändlerin Fern, der Bäckerin Maylee, und die Gnomin Gallina an. Ich fand die Charaktere total liebenswert und toll beschrieben. Viv nutzt diese "Auszeit" aber nicht nur um Freundschaften zu schließen, sondern denkt auch über ihre Zukunft nach und nutzt die Zeit um neue Fertigkeiten zu erlernen, was sehr viel Spaß gemacht hat zu lesen. Ich denke diese Zeit war sehr einschlagend für sie- wie wir 20 Jahre später sehen werden

Was erwartet den Leser? Eine cozy, aber durchaus auch spannende Geschichte um leckeres Gebäck (ja man kriegt Hunger!), liebenswerte Gestalten, geheimnisvolle Magier und ein wenig Romance, -und ja, auch ein bisschen Gemetzel. Wer Sorge hat, dass das Buch zu cozy sein könnte: Es gibt die ein-oder andere Wendung im Buch und auch eine Nekromanten-Storyline, der Spannung in die Geschichte bringt. Also keine Sorge! Aber trotzdem sollte man eher ein gemütliches Buch ohne die große Schlacht, den Auserwählten und die Mega Quest erwarten.

Etwas schade finde ich, dass mitten in der Reihe das Cover Design geändert wurde, sodass die beiden Bücher im Regal nicht mehr einheitlich aussehen, aber da der Inhalt ja trotzdem cool ist, ist das Cover in dem Fall egal.

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Dark Academia mit Finnland Setting

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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Wow, das Buch war wirklich anders, als ich erwartet hatte (im positiven Sinne). Das Cover sieht so ein bisschen nach einem beliebigen Enemies to Lovers Romance Buch aus, aber dieses Buch hat wirklich nochmal ...

Wow, das Buch war wirklich anders, als ich erwartet hatte (im positiven Sinne). Das Cover sieht so ein bisschen nach einem beliebigen Enemies to Lovers Romance Buch aus, aber dieses Buch hat wirklich nochmal einen erfrischend anderen Aspekt. Bevor wir einsteigen muss ich aber auch das Cover loben: Auf dem Cover sind Mohnblumen abgebildet, die auch im Buch von Bedeutung sind. Das mag ich immer sehr gerne, wenn das Cover auch irgendwie thematisch zur Geschichte passt.

Dem Buch haftet eine düstere und geheimnisvolle Stimmung an, die ich echt passend zum dark Academia Genre finde, was mich gefreut hat, denn einige Bücher, die als sDark AcademiaBücher vermarktet wurden, haben mich deutlich weniger überzeugt. Dazu gehört auch der Aspekt des Studierens welches hier anschaulich beschrieben wurde. Luzides Träumen gehört u.a. zum Unterricht und war richtig atmosphärisch und spannend rüber gebracht. Man hat danach Lust sich selbst über Träume, Schlafwandel und luziges Träumen zu informieren, um heraus zu finden, wie viel real ist und wie viel Fantasybereich.

Zum Schreibstil: lange Nächte, ein dunkles Finnland.... ihr könnt es euch denken! Es wird atmosphärisch, und der Schreibstil schafft es, mit einer Liebe zum Detail, Emotionen einzufangen. Ich konnte sehr gut in die düstere Stimmung eintauchen und vor allem das Setting im verschneiten Finnland hat einfach toll gepasst und war eine erfrischende Abwechslung zu den Akademien in UK.


Die Charaktere waren mysteriös, geheimnisvoll, tragisch und gut ausgearbeitet. Kleine Vorwarnung: die Charaktere sind glaube ich nicht jedermanns Fall und ich kann verstehen, wenn man die Liebesgeschichte ggf nicht greifbar findet, da teilweise eine leichte Distanz spürbar ist, ich fand es aber gut rüber gebracht mit Hinblick auf die Hintergründe der Charaktere.

Kleiner Pluspunkt: Auch die Nebencharaktere erhalten eine würdige Bühne, d.h. sie sind haben ihre eigenen, Geheimnisse und sind nicht nur Deko für die Handlung. Auch das Magiesystem fand ich richtig cool, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Ein spannender Fantasy-Einteiler!

Damsel – Der Pfad des Feuers
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Als ich "Damsel" gekauft habe, war ich erstmal skeptisch nachdem ich gelesen habe, dass es auf einem Drehbuch basiert, weil ich dachte, der Film basiert auf dem Buch und nicht andersherum, allerdings hat ...

Als ich "Damsel" gekauft habe, war ich erstmal skeptisch nachdem ich gelesen habe, dass es auf einem Drehbuch basiert, weil ich dachte, der Film basiert auf dem Buch und nicht andersherum, allerdings hat mich der Schreibstil schnell überzeugt, dass mir das Buch gut gefallen könnte. Die ersten Kapitel habe ich tatsächlich auch richtig verschlungen, weil ich unbedingt erfahren wollte, was passiert.

Protagonistin Elodie ist die Tochter des Königs eines verarmten Königreichs und daher in einfachen Verhältnissen aufgewachsen: gibt es ein Problem geht sie selbst mit zur Hand, sie kann gut klettern und besitzt zudem einen großen Einfallsreichtum. Als ihr Vater der Hochzeit mit dem reichen Prinzen Henry zustimmt, ist Elodie begeistert, denn so kann sie ihrem hungernden Königreich helfen. Doch als sie im mysteriösen Königreich Aurea eintrifft, stellt sich heraus, dass sie keine Ahnung hatte, worauf sie sich einfließ.


Besonders die erste Begegnung mit dem Drachen war super spannend. Während ich tatsächlich einige Abschnitte in den Höhlen etwas lang fand, war doch kontinuierlich Spannung vorhanden, vor allem als Elodie den Spuren von V und anderen Prinzessinnen folgte.

Ich fand es definitiv mal spannend einen Drachengeschichte zu lesen, in der Menschen und Drachen nicht zusammen arbeiten, sondern die Drachen die Menschen jagen.

Etwas abschreckend fand ich erstmal das lange Register mit Worten in der Drachensprache und dachte schon, ich müsste alles jedes Mal nach schlagen (kleiner Frust: man findet die Wörter nicht gleich, weil sie teilweise in unserer Sprache und nicht in der Drachensprache sortiert sind). Aber glücklicherweise wurde das meiste im Text übersetzt (der Drache spricht in beiden Sprachen). Gut gefallen hat mir, dass das Buch einen Fokus auf weibliche Heldinnen hat und auch (fast) alle Blickwinkel aus Frauenperspektive geschrieben ist. Auch mit Klischees wird aufgeräumt: Der schöne Held ist nicht unbedingt der Gute und das offensichtliche Monster ist nicht unbedingt das wahre Monster.

Zum Ende kann ich euch nichts verraten, ohne zu spoilern, aber das Ende hat nochmal ordentlich für Pluspunkte für das Buch gesorgt, es kam für mich unerwartet und war einfach richtig cool umgesetzt, vor allem die Bildsprache am Ende war total genial, ich freue mich richtig auf die filmische Umsetzung des letzten Kampfes. Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich würde es weiter empfehlen, aber ihr müsst etwas Geduld in den Höhlenszenen mitbringen, aber Weiterlesen lohnt sich!

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