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Veröffentlicht am 04.03.2021

Tödliche Reality

Escape Zone
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„Escape Zone“ von Ulf Torreck ist eine Art Escape Room Thriller, in dem die eigentlichen Abgründe nicht unbedingt in versteckten Fallen lauern.
Ein abgelegenes Gut im brandenburgischen Land und eine im ...

„Escape Zone“ von Ulf Torreck ist eine Art Escape Room Thriller, in dem die eigentlichen Abgründe nicht unbedingt in versteckten Fallen lauern.
Ein abgelegenes Gut im brandenburgischen Land und eine im Internet gehypte Legende sind die idealen Zutaten für ein Escape Game der anderen Art. Wer das Labyrinth und das Gruselhaus erfolgreich durchquert, dem winken 300.000 Euro Preisgeld und der fragwürdige Ruhm weiterer Folgeauftritte als Reality-Star. Acht Kandidaten stellen sich der Escape Zone, unter anderem die junge Floristin Martha. Doch aus dem vermeintlichen Spiel wird schnell Ernst, als die ersten Kandidaten sterben. Und aus der Internet-Show entwickelt sich ein Kampf um Leben und Tod.

Ich habe schon einige Escape Room Thriller gelesen, aber der Autor konnte mich hier mit neuen Ideen durchaus überraschen.
Schon der Einstieg ist ungewöhnlich, in dem man Martha kennenlernt, die in der Geschichte die größte Rolle spielen wird. Zart besaitet sollte man wahrscheinlich nicht sein, denn es gibt einige Schockmomente, die sprachlos machen. Dabei arbeitet der Autor nicht mit vordergründigen expliziten Grausamkeiten, sondern eher mit versteckten und nicht offensichtlichen Abgründen, die den anderen aber in nichts nachstehen.
Echte Sympathieträger sucht man unter den Charakteren im Buch wohl vergebens. Ob es der alternde und manipulative Showrunner, der klicksüchtige und realitätsferne Youtuber, die abgehalfterten Realitystars oder einfach der desillusionierte Verlierer von nebenan sind. Das Bild der Gesellschaft, welches hier aufgezeigt wird, würde ich als deprimierend und größtenteils menschenverachtend bezeichnen. Der zynische Blick auf die Medien und die ausschließlich profitorientierten Ziele der dargestellten Figuren sind aber möglicherweise gar nicht so weit hergeholt und wirken erschreckend realistisch.
Ob es in diesem perfiden Spiel am Ende am Ende überhaupt Gewinner geben kann, muss jeder selbst lesen. Die Spannungskurve bleibt bis zum Ende oben und es wird auf keinen Fall langweilig.

Mein Fazit:
Dieser Thriller ist anders als erwartet und zieht seine Spannung nicht aus den üblichen Bausteinen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Gelungener Auftakt

Coral & Pearl
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„Coral & Pearl: Die Krone des Meeres“ ist der erste Band der Fantasy-Reihe von Mara Rutherford.
Die siebzehnjährigen Zwillingsschwestern Nor und Zadie leben abgeschieden in der Meeressiedlung Varenia. ...

„Coral & Pearl: Die Krone des Meeres“ ist der erste Band der Fantasy-Reihe von Mara Rutherford.
Die siebzehnjährigen Zwillingsschwestern Nor und Zadie leben abgeschieden in der Meeressiedlung Varenia. Aufgrund einer alten Legende wird aus jeder Generation ein Mädchen als Braut des Kronprinzen und künftigen Herrschers von Ilara ausgewählt und an Land geschickt. Gewählt wird immer die Schönste und wie es aussieht, wird dieses Schicksal diesmal Zadie zuteil. Als sich Zadie jedoch verletzt und dabei Narben zurückbehält, soll Nor ihren Platz einnehmen. Nor reist in das fremde Land und lernt nicht nur ihren künftigen Ehemann Ceren, sondern auch dessen charmanten Bruder Talin kennen.

Dies ist meine erstes Buch der Autorin und sie konnte mich mit ihrer Welt von Varenia und Ilara absolut verzaubern. Wortwörtlich gesehen taucht man schnell in die Geschichte der beiden Zwillingsschwestern ein, die ihr gesamtes Leben nur auf eine einzige Rolle vorbereitet wurden. Doch als die Zeit kommt, hinterfragen sie die alten Traditionen und versuchen, ihren eigenen Weg zu finden.
Nor ist stark und kämpferisch, während Zadie eher weich und gutherzig ist. Beide wollen das vorgegebene Schicksal nicht akzeptieren, aber dadurch bringen sie sich und ihre Lieben in große Gefahr.
Die männlichen Hauptfiguren sind ebenfalls sehr interessant angelegt. Kronprinz Ceren stellt sich als grausam und intrigant heraus, während sein Bruder Talin Nors Herz von Anfang an erobert hat. Aber auch Sami, der Kindheitsfreund der Zwillinge und Zadies große Liebe, spielt eine wichtige Rolle.
Die Autorin hinterfragt in ihrer Story vorgegebene Rollenklischees und lässt ihre Charaktere diese durchbrechen. Es warten einige spannende Twists und Überraschungen, so dass man von der Handlung bis zum Schluss mitgerissen wird. Am Ende bleiben viele Fragen offen, auf deren Auflösung man hoffentlich nicht allzu lange warten muss.

Mein Fazit:
Das Buch legt den Grundstein für die Fortsetzung, denn diese Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende erzählt. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Kir & Cassie

NOLA Knights: Hers to Tame
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„NOLA Knights: Hers to Tame“ ist der zweite Band des Spin-offs zur Haven Brotherhood Serie von Rhenna Morgan.
Kir Vasilek ist die rechte Hand des Oberhaupts der russischen Bratva in New Orleans. Er behält ...

„NOLA Knights: Hers to Tame“ ist der zweite Band des Spin-offs zur Haven Brotherhood Serie von Rhenna Morgan.
Kir Vasilek ist die rechte Hand des Oberhaupts der russischen Bratva in New Orleans. Er behält immer einen kühlen Kopf und lässt sich von nichts und niemandem von seinen Aufgaben ablenken. Seine Familie und seine Brüder stehen an erster Stelle. Nur einer einzigen Frau ist es bisher gelungen, länger seine Aufmerksamkeit zu erregen. Aber sie ließ ihn nach zwei gemeinsamen Nächten abblitzen. Nun kreuzt Cassie McClintock erneut seine Wege und diesmal ist sich Kir sicher, dass er sie nie wieder gehen lassen will.

Wer den ersten Teil gelesen hat, der kennt auch bereits Kir und die Hintergründe seiner Bekanntschaft mit der Reporterin Cassie. Damals verschaffte er ihr eine Story und sie half ungewollt mit, die Machenschaften eines gefährlichen Konkurrenten auffliegen zu lassen. Ihr war nicht bewusst, wer Kir tatsächlich war. Als es ihr klar wurde, brach sie jeglichen Kontakt ab. Doch inzwischen hat sie eingesehen, wie unfair sie sich verhalten hat und entschuldigt sich bei ihm. Dies sieht Kir als Chance, ihr seine Welt näherzubringen und die alten Gefühle wieder aufleben zu lassen. Cassie kennt einen solchen Familienzusammenhalt nicht, wie zwischen Kir und seinen Brüdern, und ist sowohl davon als auch von Kirs „Job“ stark überfordert.
Kir ist stark, selbstbewusst und knallhart, wenn es um den Schutz seiner Familie geht. Seine dunkle Vergangenheit lässt ihn schwer Vertrauen fassen und deshalb ist es umso anrührender, wie liebevoll er sich um den Stiefsohn seines Chefs kümmert oder wie er sich mit seinem Bruder Roman amüsante Schlagabtausche liefert.
Die Autorin lässt den engen Zusammenhalt in der selbst gewählten Familie erneut stark in den Fokus rücken. Für mich ist die Entwicklung von Cassie sehr gelungen dargestellt, die trotz ihrer unbestreitbaren Gefühle für Kir ihre Situation immer hinterfragt und dann sehr überlegt ihre Entscheidungen trifft. Und auch Kir ist zwar düster, aber sehr sympathisch. Er lässt Cassie den Raum, den sie braucht, und die Freiheit, sich allein zu entscheiden.
Für Fans gibt es außerdem ein Wiedersehen mit vielen bekannten Charakteren, die es sich nicht nehmen lassen, den Neuzugang in der Familie zu begrüßen.

Mein Fazit:
Das Spin-off steht dem Original in nichts nach und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Herz oder Krone

Diamond Empire - Forbidden Royals
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„Diamond Empire – Forbidden Royals“ von Julie Johnson ist der finale Band ihrer königlichen Trilogie.
Das Ende des zweiten Bandes ließ eine am Boden zerstörte Emilia Lancaster zurück, die nach dem Tod ...

„Diamond Empire – Forbidden Royals“ von Julie Johnson ist der finale Band ihrer königlichen Trilogie.
Das Ende des zweiten Bandes ließ eine am Boden zerstörte Emilia Lancaster zurück, die nach dem Tod ihres Vaters viel zu früh die große Bürde der Krone tragen muss. Fast alle ihre einstigen Unterstützer und Freunde hat sie von sich gestoßen, da sie ihre gut gemeinten Unwahrheiten nicht verzeihen konnte. Nun versinkt Emilia in ihrer Trauer und Einsamkeit, obwohl sie als Spitze der Monarchie stark für ihr Land sein müsste. Sie steht weiterhin im Fokus und ist den Intrigen ihrer Feinde ausgesetzt, während sie versucht, den einzigen Mann zu vergessen, der sich immer noch hartnäckig in ihrem Herzen festgesetzt hat.

In den beiden Vorgängerteilen habe ich immer ein wenig mit Emilia gehadert, da ich ihre sprunghaften Entscheidungen und wechselnden Emotionen nicht immer nachvollziehen konnte. Im dritten Band bekommt ihr Charakter nun endlich mehr Tiefe und hat sich enorm weiterentwickelt. Emilia ist deutlich erwachsener geworden und ist sich endlich bewusst, was ihre Rolle als Königin bedeutet und welche Möglichkeiten sie hat, das Land positiv zu verändern. Die Szene, als sie das in einer Regierungssitzung lautstark deutlich macht, ist eine meiner liebsten im Buch.
Auch Carters Charakter hat mir im dritten Teil noch viel besser gefallen als vorher. Auch wenn es bis zum Happy End natürlich eine Weile dauert, lassen die beiden endlich diese Heiß-Kalt-Spielchen weg und sind ehrlich und offen miteinander. Dadurch wirken ihre Gefühle auch viel authentischer und der Funke springt ganz klar über. Mein Lieblingszitat ist dieser Satz von Emilia zu Carter: „Du bringst mich zum Weinen. Schnell, sag etwas Gemeines.“
Die Autorin spricht in der Handlung diesmal auch wichtige und aktuelle Themen an und hält einige spannende Überraschungen bereit. Von der Entwicklung der einzelnen Charaktere bis zu den elementaren Botschaften, die die Story vermittelt, konnte mich das Buch komplett überzeugen.

Mein Fazit:
Im Vergleich hat mir der dritte Band am besten gefallen und bildet einen gelungenen Abschluss für die royale Trilogie. Von mir gibt es dafür sehr gern eine Leseempfehlung und fünf Krönchen!

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Bonnie & Clyde

Infinity Plus One
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„Infinity Plus One“ von Amy Harmon ist eine gefühlvolle Lovestory über zwei Hälften, die sich verloren haben.
Die 21-jährige Bonnie Rae Shelby lebt einen vermeintlichen Traum. Sie ist eine mega-erfolgreiche ...

„Infinity Plus One“ von Amy Harmon ist eine gefühlvolle Lovestory über zwei Hälften, die sich verloren haben.
Die 21-jährige Bonnie Rae Shelby lebt einen vermeintlichen Traum. Sie ist eine mega-erfolgreiche Pop- und Countrysängerin, hat mehr Geld als sie ausgeben kann und Millionen von Fans auf der ganzen Welt. Und doch steht sie mit Tränen in den Augen auf dem Rand einer Brücke und ist kurz davor, in den Tod zu springen. Finn Clyde ist auf dem Weg aus der Stadt, als er die einsame Gestalt auf der Brücke sieht. Er hält an und verhindert Bonnies Sprung und damit setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr beider Leben für immer verändern wird.

Bonnie und Clyde klingt wie ein Klischee, aber das ist es nicht. Das Thema des durch Lande ziehenden Verbrecherpärchens begleitet die gesamte Handlung und hat immer wieder deutliche Parallelen zur Geschichte in der Gegenwart.
Bonnie ist impulsiv, gefühlsbetont und direkt. Damit ist sie so ziemlich das komplette Gegenteil vom zurückhaltenden und introvertierten Finn, für den einzig und allein die Mathematik einen Sinn ergibt. Und dann sind da die unterschiedlichen Welten, aus denen die beiden kommen, obwohl auch Bonnie ursprünglich aus ganz armen Verhältnissen stammt. Trotzdem starten Bonnie und Clyde, ganz wie ihre Namensvetter, einen abenteuerlichen Roadtrip durch das halbe Land, der sie immer wieder an ihre Grenzen führt und für einen riesigen Pressewirbel sorgt.
Die Autorin fängt die Emotionen ihrer Hauptfiguren sehr gekonnt ein und erzählt auch glaubwürdig und nachvollziehbar, wie sich beide annähern. Bonnie hat mich manchmal mit ihrer fast schon rücksichtslosen Art in den Wahnsinn getrieben und ich konnte mit Finn mitfühlen. Gleichzeitig kann ich aber auch Bonnies Schmerz nachempfinden, der sich nach langen Monaten der Unterdrückung endlich einen Ausweg sucht. Total berührend und gelungen finde ich die vielen eingebauten Brücken zur Mathematik, die Finns Charakter ausmachen. Gerade das Infinity-Thema wird hervorragend immer wieder aufgegriffen und mit ihrer einzigartigen Lovestory verbunden.
Ich habe bis zum Ende mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie nicht alle Details mit den legendären Bonnie und Clyde gemeinsam haben.

Mein Fazit:
Ich kann nur eine klare Leseempfehlung geben!

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