Cover-Bild Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 29.07.2021
  • ISBN: 9783551584410
Paola Mendoza, Abby Sher

Sanctuary – Flucht in die Freiheit

Stefanie Frida Lemke (Übersetzer)

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis!

USA, 2032: Alle Bürger*innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Vali. Nachdem sie aus Kolumbien geflohen ist, hat sich ihre Familie ein Leben in Vermont aufgebaut. Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen. Das Ziel: Kalifornien, der einzige Bundesstaat, der sich der Kontrolle entzogen hat. Doch als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder weiter, quer durch das gesamte Land, bevor es zu spät ist.

»Ein atemberaubendes Werk dystopischer Jugendliteratur, das von der leidenschaftlichen Stimme einer jugendlichen Protagonistin getragen wird.« School Library Journal

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Sollte man gelesen haben!

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Wie bereits gesagt, liest sich das Buch nicht wie eine typische Dystopie, die in ferner Zukunft spielt. Denn diese Geschichte spielt nicht in ferner Zukunft, sondern in 10 Jahren. Und es ist nur eine einzige ...

Wie bereits gesagt, liest sich das Buch nicht wie eine typische Dystopie, die in ferner Zukunft spielt. Denn diese Geschichte spielt nicht in ferner Zukunft, sondern in 10 Jahren. Und es ist nur eine einzige Kleinigkeit – der ID-Chip -, der diese Welt von der dystopischen Welt der Zukunft unterscheidet, die sich Paola Mendoza und Abby Sher hier ausgedacht haben.

Wobei – viel ausdenken mussten sie sich vermutlich gar nicht. Die beiden sind bewandert darin, wie es illegalen Migrant*innen in den USA geht und was diese auf der Flucht erleiden müssen. Ihr ahnt es schon: dieses Buch ist wirklich keine leichte Kost. Es ist erschreckend realistisch, aufwühlend und an nicht wenigen Stellen schwer verdaulich. Eben weil einem das Schicksal von Vali und ihrer Familie nur nah gehen muss, wenn man die Parallelen zur heutigen Zeit zieht. Denn die Parallelen sind da.

Gleichzeitig war ich wirklich gefesselt von der Geschichte. Das klingt unter Umständen makaber, aber anders kann ich es nicht sagen. Ich konnte mich an einigen Stellen nicht gut von dem Buch losreißen, auch wenn es längst Zeit war, ins Bett zu gehen.

Am Ende bleiben offene Fragen. Was einerseits gut ist, andererseits aber auch ein kleines bisschen enttäuschend. Das Finale macht das Buch einfach noch realistischer, und ich glaube, ich finde das tatsächlich auch gut. Auch wenn ich normalerweise kein Fan von relativ offenen Enden bin, fand ich es in diesem Fall wirklich passend, denn letztendlich soll Valis Geschichte aufwecken und wachsam machen.

Durch die bedrückende Atmosphäre auf Valis und Ernies Flucht musste ich mir oft wirklich die Zeit und Ruhe nehmen, wenn ich weiterlesen wollte. Denn das Buch ist ganz sicher nichts für zwischendurch. Es muss wirklich so wahrgenommen werden, dass der ganze Schrecken, den Vali erlebt, auf einen selbst überspringt. Das ist bei mir passiert, und das macht das Buch für mich auch so wichtig. Es klärt auf eine gewisse Art und Weise auf, ohne dass die Parallelen zu Heute direkt angesprochen werden. Dafür gibt es dann das Nachwort, das man meines Erachtens ebenfalls nicht auslassen sollte.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings: Manchmal hätte ich gerne einen tieferen Einblick in Valis Psyche gut gefunden. Klar, dadurch, dass sie diejenige ist, die die Geschichte erzählt, erfahren wir auch ihre Gedanken und Emotionen. Die blieben mir manchmal aber trotzdem zu … oberflächlich. Vor allem in den grauenvollsten Momenten. Das hätte das Ganze noch viel eindrucksvoller wirken lassen, aber das ist auch tatsächlich schon Meckern auf hohem Niveau und ändert nichts daran, dass ich das Buch wirklich allen empfehle!


Fazit

Ein Jahreshighlight ist das Buch nicht geworden, dafür hat einfach etwas gefehlt. Trotzdem ein super Buch, das ich jeder Person ans Herz lege.

Veröffentlicht am 21.09.2021

Sehr bewegende Geschichte!

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Bei dystopischen Jugendromanen werde ich immer schwach und dieser hier klang schon fast beängstigend realistisch. Das Cover ist zugegebenermaßen nicht ganz mein Geschmack, aber am Ende kommt es auf den ...

Bei dystopischen Jugendromanen werde ich immer schwach und dieser hier klang schon fast beängstigend realistisch. Das Cover ist zugegebenermaßen nicht ganz mein Geschmack, aber am Ende kommt es auf den Inhalt an und nicht auf das Äußere.

Der Einstieg in die Story war grandios. Ich empfand die Darstellungen sofort sehr authentisch und furchteinflößend und ich brannte regelrecht darauf, diese Welt zu erkunden. Leider muss ich auch sagen, dass es bald zwei Punkte gab, die mich ziemlich gestört haben: Vali ist 16 Jahre alt, doch sie denkt immer von “Mami” und “Papi”, was sie jünger erscheinen lässt und das hat mich echt mit der Zeit genervt. Es passte einfach irgendwie nicht zu dieser ernsten, dramatischen Handlung. Bestimmt ist das Geschmacksache, doch auch in dem Bewusstsein, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, war mir das einfach zu kindlich dargestellt. Gerade die Situationen, die Vali durchleben muss, sind ja alles andere als kindlich, da hätte ich mir eine etwas “reifere” Sprache gewünscht, wie es ja auch beim Rest der Geschichte größtenteils der Fall ist.
Der zweite Punkt betrifft die vielen spanischen Sätze, die sich durch die ganze Handlung ziehen. Dies mit einzubauen macht die Story glaubwürdiger, doch es war in meinen Augen zu viel des Guten. Vor allem, weil es ganz oft der Fall war, dass diese Sätze nicht mal übersetzt wurden und deren Bedeutung auch nicht immer im Kontext erschlossen werden konnte. Meinen Lesefluß hat das leider irgendwann immens gestört, sodass ich diese Passagen direkt übersprungen bin.

Zur eigentlichen Storyline kann ich nur sagen: WOW! Die Autorinnen haben mich wirklich zutiefst bewegt und ich konnte die Flucht komplett nachempfinden. Es gab immer wieder Momente, in denen ich innehalten musste, weil ich so getroffen und emotional war, dass mir die Tränen gekommen sind. Die Handlung ist wirklich sehr realitätsnah und authentisch geschrieben, als wäre das Ganze in der Tat so abgelaufen.

Fazit
Sanctuary ist ein sehr bewegendes Buch, das mich so schnell nicht mehr loslassen wird. Beim Schreibstil gab es wie oben beschrieben zwei Dinge, die ich persönlich nicht mochte, doch im Gesamten ist diese Geschichte einfach unfassbar authentisch und einnehmend geschrieben. Beim Lesen habe ich jedes einzelne Wort geglaubt, es kam mir unheimlich realitätsnah vor, ich habe des Öfteren Gänsehaut am ganzen Körper bekommen und musste oft schlucken. Bei einigen Passagen konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und auch am Ende war ich tief berührt von diesem Werk. 4,5 Sterne, 5 auf den gängigen Portalen!

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Veröffentlicht am 09.09.2021

dramatische Flucht in „dystopischen“ Setting

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Vali möchte eigentlich nur eines: in Frieden leben und frei sein. Doch so einfach dieser Wunsch für manche klingen mag, so schwierig ist es für sie…
Im Jahr 2032 ist es in den USA üblich, dass jeder Bürger ...

Vali möchte eigentlich nur eines: in Frieden leben und frei sein. Doch so einfach dieser Wunsch für manche klingen mag, so schwierig ist es für sie…
Im Jahr 2032 ist es in den USA üblich, dass jeder Bürger mit einem ID-Chip versehen wird. Sich unregistriert im Land aufzuhalten, wird immer schwieriger. Vali und ihre Familie führen seit ihrer Flucht aus Kolumbien ein beschauliches Leben und versuchen möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Nur Valis kleiner Bruder ist in den USA geboren und trägt daher einen gültigen und problemlos funktionierenden Chip.
Durch einen Vorfall an der Grenze zu Mexiko greift die Regierung zu härteren Maßnahmen und drängt damit alle illegalen Immigranten in die Enge. Für Vali, ihren Bruder und ihre Mutter bedeutet das erneut die Flucht aus ihrem zu Hause. Auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft müssen sie sich vielen Hürden stellen, stoßen immer wieder an ihre körperlichen und mentalen Grenzen und sind umgeben von Angst und Schrecken.

Die Geschichte spielt einige Jahre in der Zukunft, in einem Setting das zunächst dystopisch wirkt -und es natürlich auch ist-, bei näherer Betrachtung jedoch viele Berührungspunkte zur aktuellen Realität und den Bestimmungen z.B. in den USA hat, und damit gar nicht so weit entfernt scheint, wie man hoffen würde. Migration Ausländerfeindlichkeit und solche Themen sind auch heutzutage aktuelle Probleme, die die Bevölkerung vielerorts beschäftigen. Und auch wenn die Gründe für das Verlassen des Heimatlandes unterschiedliche sind, so sind die Schwierigkeiten, denen sich die Immigranten gegenübersehen teilweise schon ähnlich. Ebenso in die Handlung eingeflochten sind unter anderem politische Entscheidungen, Machtdemonstrationen und das gewaltsames Durchsetzen der Regeln, wodurch es zusätzlich erschreckende, brutale Momente gibt.
Im Buch ist die Situation in den USA eskaliert und auf die Spitze getrieben, jedoch auch nicht völlig unrealistisch und aus der Luft gegriffen, auch wenn man sich das beim Lesen wünschen würde. Es wirkt an vielen Stellen erschreckend authentisch und realistisch. Umso bedrückender, erschreckender und aufwühlender sind die Erlebnisse der jungen Protagonistin, die aus der Ich-Perspektive geschildert werden.

Die Stimmung innerhalb der Handlung ist berechtigterweise bedrückt, teilweise niedergeschlagen, angsterfüllt und stellenweise ziemlich düster. Die Charaktere klammern sich an jeden Hoffnungsschimmer, der sich ihnen auf ihrer schlimmen, dramatischen Flucht bietet. Und ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass es davon viel zu wenige gibt. Immer wieder gibt es Rückschläge, Verluste, neuen Schmerz, neue Gefahren und Strapazen.
Auch wenn es hauptsächlich um Vali und ihre Familie geht, lernt man im Verlauf der Geschichte auch andere Charaktere kennen, die aus unterschiedlichen Gründen ihren Weg kreuzen und ihn mal länger, mal kürzer begleiten. Einige sind selbst auf der Flucht, andere sind den Flüchtlingen wohlgesonnen und helfen, wo sie können, wieder anderen sollten sie besser aus dem Weg gehen und nicht wieder begegnen. Von einigen der Figuren lernt man dabei auch ein paar ihrer Hintergründe und einen Teil ihrer eigenen Geschichte kennen. Insgesamt geht es aber viel mehr um die Erlebnisse auf der Flucht und die Probleme, die sich dort auftun, als um sonstige Stärken und Schwächen der Figuren oder ihre detaillierte Hintergrundgeschichte.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen hat mich angesprochen und gut mitgenommen, trotz der bedrückenden Atmosphäre. Durch die zahlreichen Emotionen, Ängste und Zweifel, die in die Handlung einfließen, wird die Situation der Protagonistin greifbarer. Man bekommt eine Vorstellung davon, wie schrecklich Vali, 16, sich fühlen muss und wie schwer es fällt trotzdem weiter zu machen und gleichzeitig noch ihren kleinen Bruder, 8, mit zu versorgen und dazu zu bringen, nicht aufzugeben. In manchen Passagen wirkt die Protagonistin ein wenig jünger, als sie ist, ich denke jedoch, das könnte zum einen der Situation geschuldet sein, wie sie aufgewachsen ist und dann natürlich auch ihrer aktuellen Lage, die ihr alles abverlangt und manches einfach so viel unwichtiger macht, als es für andere in ihrem Alter wäre. Mitzuerleben, wie Vali unerbitterlich kämpft und dabei auch über sich hinauswachsen muss, war sehr bewegend und aufwühlend. Einige Aspekte zur Situation rundrum im Land werden eher angedeutet, was auch daran liegt, dass Vali längere Zeit keinen Zugang zu aktuellen Informationen hat. Aber auch die Andeutungen zeigen, wie schlimm die Lage sich entwickelt und wie viele Menschen von den verschärften Regelungen betroffen sind.
Gut gefallen hat mir, dass man nicht zu „euphorisch“ aus dem Buch geschickt wird, was auch zu den direkten, ungeschönten Schilderungen passt, die es im Verlauf des Buches gab. Die grausamen Aspekte waren nicht zu ausschweifend detailliert, aber direkt genug, um zu wissen, was passiert Nach dem Beenden des Werkes bleiben viele Gedanken hängen…
Fazit

Ein Buch mit einer hochaktuellen Thematik und einem Szenario, das sich wohl niemand wünscht, das aber auch nicht so unrealistisch-dystopisch erscheint, wie man es wohl gern hätte. Denn dann wäre es unwahrscheinlicher, dass es ähnliche Situationen einmal geben könnte.
Die dramatische Flucht der Protagonistin Vali mitzuerleben und die Aspekte, die nur angedeutet werden, weiter zu denken, lässt eine bedrückende, nachdenkliche Stimmung entstehen und ich schätze, dieses Buch wird noch einige Zeit in mir nachwirken.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Sehr spannend!

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Worum geht es?:



Die Geschichte handelt von Vali, die dem gefährlichen Alltag im Jahr 2023 entfliehen wollen, der Weg jedoch gefährlicher als man es sich vorstellen konnte.



Meine Meinung:



Das Cover ...

Worum geht es?:



Die Geschichte handelt von Vali, die dem gefährlichen Alltag im Jahr 2023 entfliehen wollen, der Weg jedoch gefährlicher als man es sich vorstellen konnte.



Meine Meinung:



Das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Die leuchtend strahlenden Farben machen das ganze sehr interessant und es gefällt mir wirklich. Auch, dass man so direkt ein genaues Bild von Vali im Kopf hat gefällt mir, sehr schön gewählt.

Die Atmosphäre im Buch ist jedoch ganz anders als strahlend und leuchtend...

Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, hätte ich nicht gedacht, dass es so spannend werden würde (noch spannender als erwartet).

Wobei die Hauptprotagonistin auch noch ziemlich jung ist.

Da ist es wirklich erschreckend, was ihre Familie und sie alles schon durchmachen mussten.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gefallen, er lies einen wirklich schnell in die Geschichte einsteigen und hat das ganze noch einmal spannender gemacht. Auch die unterschiedlichen Emotionen kamen so sehr gut zur Geltung.



Fazit:



Bevor ich das Buch angefangen habe zu lesen, tappte ich noch etwas im Dunkeln. Es hat sich wirklich sehr spannend angehört, jedoch wusste ich noch nicht genau, was mich spezifisch erwartet.

Ich kann jedoch sagen, dass es ein sehr spannendes und emotionsreiches Buch ist. Es hat mich überzeugt :)

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Ein Buch, welches man jedem in die Hand drücken sollte!

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Inhalt:
Im Jahr 2032 in den USA ist alles anderes und noch viel schlimmer als es die 16-jährige Vali und ihre Familie erwartet hätten. Denn die Regierung der USA beginnt mit ihren Maßnahmen das Leben ...


Inhalt:
Im Jahr 2032 in den USA ist alles anderes und noch viel schlimmer als es die 16-jährige Vali und ihre Familie erwartet hätten. Denn die Regierung der USA beginnt mit ihren Maßnahmen das Leben der undokumentierten Einwanderer beinahe unmöglich zu machen und für Vali, ihre Freunde und Familie beginnt eine Zeit in der jede Minute die Angst spürbar ist. Als dann die ersten Deportationseinheiten der amerikanischen Regierung ihre "Arbeit" aufnehmen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und eine Zeit, die eine Entscheidung fordert.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines, welches man als Leser sicherlich so schnell nicht vergessen wird, und dies liegt vor allem daran, dass dessen Prämisse viel zu nah an unserer Realität verankert liegt. Denn was die Protagonistin im vorliegenden Buch durchstehen muss, unterliegt der unfassbaren und zutiefst erschütternden Politik der jüngsten amerikanischen Politik und zieht auch durchaus erkennbare Parallelen zu einzelnen Flüchtlingsgeschichte und gerade aus diesem Grund gehört dieses Buch zu einem der wichtigsten, die man in diesen Zeiten einem Jugendlichen in die Hand drücken kann, denn hier sieht man, dass eine dystopische Geschichte nicht dystopisch genug sein kann, um real zu sein!!!

Die beiden Autorinnen schaffen eine leider absolut authentische Geschichte, die dem Leser unter die Haut geht, den Atem stocken lässt und die sich dennoch aufgrund des so flüssigen und überaus gelungenen Schreibstil lesen lässt, wie ein Pageturner! Als Leser fliegt man nur so über die Seiten hinweg und hat das Buch mit knapp 350 Seiten super schnell durchgelesen. Hier kommen wir aber auch schon zu einem kleineren Kritikpunkt, denn gerade die Schnelllebigkeit des Plots wird der Geschichte manchmal ein wenig zum Verhängnis. Dadurch hat man sehr sehr schnelle Szenenwechsel, man lernt Charaktere kurz kennen, um sie kurz darauf hinter sich zu lassen und das alles bleibt dadurch auf einer sehr gut gemachten, aber eben doch etwas oberflächlich wirkenden Ebene . Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht.

Die Charaktere, insbesondere der Protagonistin Vali sind eigentlich sehr gelungen und haben durchaus einen starken und eigenen Charaktere, der erfrischende Abwechslung zu den oft sehr ähnlich wirkenden Charakteren des Genres zu bieten hat. Auch die Bindung zwischen Vali und ihrem kleinen Bruder ist herzerwärmend, zeugt von unheimlicher Stärke und hat mir als Leser wirklich sehr gut gefallen. Allerdings wirkt Vali manches mal um einiges jünger als ein Teenager mit 16 Jahren, wodruch auch die Geschichte oftmals etwas abgemildert und eindimensionaler wirkt, als sie durch die Augen eines reflektierten Teenagers hätte geschildert werden können. Aufgrund dessen hat man als Leser manchmal das Gefühl, dass hier etwas fehlt oder nicht ganz rund ist, wenn man sich dann aber die Realität vor Augen ruft, weiß man doch alles und noch so vieles mehr...



Mein Fazit:
Ein unheimlich wichtiges Buch, welches einer der wichtigsten Thematiken der letzten Zeit aufzuzeigen weiß und dies durchaus ansprechend, unterhaltsam, wenn auch nicht fehlerfrei schafft. Eine gute und überaus empfehlende Lektüre !!