Glücklich
Priska ist glücklich, ihr gefällt ihr Job, sie lebt in einem neu renovierten Haus direkt am Großen Plöner See und - vor allem - ist sie auch nach der Hochzeit noch ganz verrückt nach ihrem Mann Florian. ...
Priska ist glücklich, ihr gefällt ihr Job, sie lebt in einem neu renovierten Haus direkt am Großen Plöner See und - vor allem - ist sie auch nach der Hochzeit noch ganz verrückt nach ihrem Mann Florian. Über das Wochenende erwartet sie ihren Halbbruder Moritz und dessen neue Freundin Anna zu Besuch, aber was soll sie mit der Leiche unter ihrem Bootssteg tun?
Knappe Kapitel aus der Sicht der Hauptfiguren Priska und Anna sorgen für Spannung und Nervenkitzel. Beide erzählen im Präsens in der Ich-Form, übersichtlich bleibt das Ganze dennoch durch sorgfältige Kapitelüberschriften. Wer die Leiche ist, scheint bald klar, allerdings fehlen bis zu den letzten Seiten Informationen über die Ursachen und den exakten Ablauf dessen, was geschehen sein könnte. Geheimnisse, merkwürdige Verhaltensweisen, Misstrauen dominieren die Handlung, an der meist nur ein kleiner Personenkreis teilhat. Dennoch tappen alle, außer Priska, im Dunklen, auch der Leser hat keinerlei Wissensvorsprung und darf seiner Fantasie freien Lauf lassen. Da geraten einige Personen ins Visier, unterschiedlichste Theorien kann man sich zurechtrücken, die Wahrheit kommt aber nur langsam ans Licht. Ein ganz anderes Ende vor Augen, werde ich auch zum Schluss noch überrascht, obwohl die erwartete Überraschung ausbleibt. Sehr gelungen!
Petra Johann schafft es immer wieder, ihre Leser in Atem zu halten, sie mit fesselndem Schreibstil an ihre Bücher zu binden und spannende Szenarien zu kreieren. Auch diesmal habe ich ohne nennenswerte Unterbrechungen Kapitel für Kapitel aufgesaugt und die aufreibende Zeit mit Priska sehr genossen. Wiederum verdiente fünf Sterne für Petra Johann und „Der Steg“.