Cover-Bild Tiger
(27)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783961610990
Polly Clark

Tiger

Roman | Eine faszinierende Reise in die innere und äußere Wildnis von Menschen und Tigern
Ursula C. Sturm (Übersetzer)

Eine faszinierende Reise in die äußere und innere Wildnis von Menschen und Tigern.

Für Frieda, eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann, sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen.

"Dieses Buch ist selbst wie ein Tiger: zutiefst faszinierend, unberechenbar und von seltener Schönheit. Ein Roman über Tiere, der uns in unserem Menschsein berührt." Mareike Fallwickl

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2020

Tiger

0

Dieses Buch ist in vier Teile geteilt: Fireda, Thomas, Edith und Tiger.

In jedem der Teile wird die jeweilige Handlung überwiegend aus der entsprechenden Perspektive erzählt, so dann man als Leser:in ...

Dieses Buch ist in vier Teile geteilt: Fireda, Thomas, Edith und Tiger.

In jedem der Teile wird die jeweilige Handlung überwiegend aus der entsprechenden Perspektive erzählt, so dann man als Leser:in verschiedene Charaktere näher kennen lernt. Diese Aufteilung ist gut gelungen, auch wenn es für mich spannend war die einzelnen Abschnitte nacheinander zu lesen - häufig werden parallele Handlungen ja kapitelweise nebenher erzählt. Polly Clark hat sich für diesen Weg entschieden, dieser ist ihr auch gelungen.

Zunächst lernen wir also Frieda kennen, die ein spannender und vielschichtiger Charakter ist, für mich aber beinah an der Grenze zum Unrealistischen wandelte. Dennoch habe ich Frieda mit der Zeit in mein Herz geschlossen und hätte mir tatsächlich auch noch weitere Handlung aus ihrem Leben gewünscht. Der Umschwung zu Thomas war drastisch, es war ein klarer Schnitt, vor allem auchein einer Stelle, in der ich als Leserin mich überhaupt nicht auf einen neuen Charakter einlassen wollte... Thomas ist aber ein ebenso sympathischer Charakter, dem ich jedoch weniger zugewandt war als Frieda. Doch auch er ist gut porträtiert, seine Lebensumstände untescheiden sich drastisch von Friedas. Ich konnte zunächst auch nicht gut einschätzen, in welchem zeitlichen Abstand sich die Erählung um Thomas zu der von Frieda verhält, das hat die Einordnung in den Gesamtkontext für erschwert. Edith und ihre Tocher kommen auf gleiche Weise zu Wort.

Jeder einzelne Teil ist für sich spannend und packend, ich konnte jedoch lange nicht einordnen, wie diese in Beziehung zueinander stehen. Erst im vierten Teil ("Tiger") wurde mir vieles klarer. Besonders fand ich hier (ebenso wie im Prolog), dass die Perspektive des Tigers eingenommen wird. So wieken diese majestätischen und furchteinfößenden Geschöpfe gleich viel Menschlicher und weniger Raubtierhaft. Spannend! In eben jemem letzten Teil kam dann jedoch ziemlich viel Handlung in sehr wenigen Seiten unter, es wirkte ein wenig gehetzt, es hat mir die Ruhe der vorigen Teile gefehlt...

Insgesamt hat mich "Tiger" von Polly Clark ab den ersten Kapiteln gefesselt. Auch wenn die Erzählweise zuweilen undurchsichtig und wenig nachvollziehbar war, habe ich an den Seiten geklebt und wollte wissen, wie es weiter geht. Ein ganz eigenes Buch, das mir gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2020

Jahreshighlight

0

Direkt zu Beginn des Buches findet sich der Leser inmitten der atemberaubenden Kulisse der tief verschneiten Taiga wieder und hat zusammen mit einem Wildere eine Begegnung mit dem majestätischen Tier, ...

Direkt zu Beginn des Buches findet sich der Leser inmitten der atemberaubenden Kulisse der tief verschneiten Taiga wieder und hat zusammen mit einem Wildere eine Begegnung mit dem majestätischen Tier, das dem Buch seinen Namen gegeben hat. Kurz darauf ist man plötzlich in England und begleitet die Primatenforscherin Frieda bei ihrere Arbeit mit einer Gruppe Bonobos. Frieda geht auf in ihrer Arbeit, muss ihr Leben aber nach einem schweren Schicksalsschlag neu ordnen, was ihr eine zentrale Rolle in der Geschichte einbringt.

Im Buch dreht sich alles um den König der Taiga, nicht nur in einem Schutzgebiet in Sibirien, sondern eben auch in einem englischen Zoo. Die Tiere und ihre Lebensumstände werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und so bekommt der Roman ein breites Sprektrum an Themen. Es wird der Artenschutz behandelt, Wilderei, die Verflechtung der Tiere in die Traditionen der sibirischen Urbevölkerung und hier auch deren Leben unter dem Einfluss der früheren und der heutigen Regierung. Die verschiedenen Themen werden über verschiedene Figuren erzählt, die erstmal jede für sich ihre Kapitel im Buch bekommen, deren Geschichten aber auf wunderbar leichte Weise miteinander verbunden werden und so das Gesamtbild des Romans bilden.

Die Autorin schreibt unglaublich bildhaft und packend, die Seiten des Buches fliegen dahin, atemberaubend, die klirrende Kälte, die Stille, die Einsamkeit der Taiga fast körperlich spürbar. Ich war fasziniert und begeistert von der Geschichte, der Tiefe, der Vielschichtigkeit. Fast spielerisch schlägt die Autorin einen Bogen vom Anfang des Buches zur letzten Seite und Verbindet Figuren und Geschichten, alles ist miteinander verflochten.

Ein Buch wie ein Erlebnis, unbedingte Leseempfehlung. Mein Highlight des Jahres.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2020

Beeindruckende Bilder

0

Manche Gefühle kann man nicht ertragen. Man muss ihnen den Rücken kehren. Man muss ruhen. (S. 24)

Für die englischen Doktorandin Frieda ist die Arbeit mit Bonobos und das Verstehen ihres Wesens in vielerlei ...

Manche Gefühle kann man nicht ertragen. Man muss ihnen den Rücken kehren. Man muss ruhen. (S. 24)

Für die englischen Doktorandin Frieda ist die Arbeit mit Bonobos und das Verstehen ihres Wesens in vielerlei Hinsicht eine willkommene Flucht vom Alltag. Doch nach einem schweren Vergehen wird ihr gekündigt, und sie verfällt wieder ihrer Depressionen, die sie seit einem lebensbedrohlichen Überfall begleiten. Als sie in einem kleinen Zoo in Devon eine neue Anstellung findet, wird sie den Tigern zugeteilt; sie soll sich um die neue Tigerdame Luna kümmern, die aus schlechten Verhältnissen gerettet wurde. Tiger waren für Frieda nie mehr als rohe Aggression, blutrünstige Gier – aber je mehr sie das elegante Wildtier kennenlernt, desto mehr begeistert sie sich für ihre eindrucksvolle, sensible Erscheinung – und erkennt einen Teil von sich selbst in ihm.

Auf den Spuren von Lunas Herkunft springt die Handlung zurück in den Osten Russlands, wo Ivan und sein Sohn Tomas ein Tigerreservat betreiben, wo Edith mit ihrer Tochter Sina im Wald lebt und sie das Überleben lehrt, wo die Gräfin auf verzweifelter Jagd nach Essen für sich und ihre Jungen durch ihr Gebiet streift. Und alle Fäden verbinden sich schließlich wieder bei Frieda in der Gegenwart.

Polly Clark erzählt mit einer ungeheuren Sprachgewalt und imposanten Bildern die Geschichte einer gebrochenen Frau, eines einsamen Mannes und eines zähen Kindes, die alle durch ihre Verbindung zu den eleganten Wildkatzen verbunden sind. Die Art und Weise, den Ursprüngen Lunas zu begegnen, hat sie großartig umgesetzt, voller Gefühl und Empathie, fesselnd und mitreißend. Der Einstieg rund um Frieda ist bei weitem mein liebster Teil des Romans und entsprechend ernüchtert war ich vom weiteren Verlauf: Ich konnte mich immer weniger mit den Protagonisten identifizieren, die Geschichte verlor phasenweise von ihrer einnehmenden Kraft, war langatmig, und gerade das Ende war dann sehr plötzlich und abrupt. Doch die Bilder, die Faszination, die die Autorin geweckt hat, sowie ihr Schreibstil beeindruckten mich, und so ist "Tiger" eine eindrucksvolle Komposition verschiedenster Charaktere vor dem Hintergrund einer fesselnden Handlung, die im Gedächtnis bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2020

Bewegend und stark - wie ein Tiger

0

Den Einband finde ich wirklich phänomenal ansprechend gestaltet – ein echter Hingucker. Und man erkennt gleich, dass der Buchtitel und der sehr hochwertig gestaltete Einband eine Einheit bilden. Toll.

Im ...

Den Einband finde ich wirklich phänomenal ansprechend gestaltet – ein echter Hingucker. Und man erkennt gleich, dass der Buchtitel und der sehr hochwertig gestaltete Einband eine Einheit bilden. Toll.

Im ersten Teil geht es um die Geschichte von Frida, einer Bonobo-Forscherin. Frida wirkt für mich auf den ersten Blick zerstreut und ich hatte zunächst das Gefühl, dass sie unfähig ist in ihrem Job „ihren Mann zu stehen“. Es passieren ihr Fehler, sie wirkt fahrig und ist nicht immer, wenns darauf ankommt, bei der Sache. Deshalb fand ich sie etwas nervig. Aber ich erfahre dann auch den Grund dafür.

Frieda wurde überfallen und ist dabei schwer verletzt zurückgelassen worden. Dies hat für Frieda fatale Folgen. Zum einen versucht Frieda den Vorfall zu verarbeiten und gleichzeitig will sie sich in ihr Arbeitsleben, zu ihren Bonobos, zurückkämpfen, was ihr allerdings aufgrund einer zunehmenden Medikamentenabhängigkeit nicht wirklich gelingt.

Frieda ist Single, hat nicht wirklich Freunde und verliert dann auch noch ihren Job bei ihren Primaten.

Zum Glück erhält Frieda durch ihren ehemaligen Chef eine Chance und bekommt einen neuen Job in einem etwas seltsam anmutenden Privatzoo. Dort trifft sie auf den Tiger-Pfleger Gabriel; einen Aufschneider und großspurigen Kollegen. Und für Frieda sind Tiger zunächst nur wilde Tiere und kein Vergleich zu ihren Affen. Aber als eines Tages eine Tigerin, in wirklich schlechtem Zustand im Zoo ankommt, soll nun sie die Verantwortung für das Tier übernehmen. Frieda spürt nach und nach das Tiger doch mehr sind als nur wilde Tiere.

Teil zwei bringt uns nun ins östliche Russland zu Thomas und seinem Vater Ivan. Ivan leitet ein Tigerreservat und hofft auf den Besuch von Präsident Putin und den hoffentlich damit verbundenen Fördergeldern. Dafür würde Ivan einfach alles tun. Zwischen den beiden schwelt ein immerwährender Konflikt. Eines Tages findet Thomas das Mädchen Sina im Wald und ein verletztes Tigerjunges. Beide bringt er ins Reservat. Dort will er sich um Sina und um das Tigerjunge kümmern, was den Konflikt mit dem Vater zusätzlich verstärkt und zuspitzt.

Im nächsten Abschnitt erfahren wir nun die Geschichte von Sina und ihrer Mutter Edith.

Polly Clark gelingt mit „Tiger“ sprachlich ein kleines Meisterwerk, denn der Roman spielt nicht nur in mehreren Ebenen sondern auch auf unterschiedlichen Zeitachsen. Und so begeben wir uns auf eine Zeitreise und jedesmal auch in die Geschichten der drei Hauptprotagonisten. Dazu kommt zu guter Letzt auch noch die Sicht der Tigerin dazu, was ich anfangs wirklich sehr befremdlich fand, aber den ganzen Roman betrachtend ist es aus meiner Sicht genial. Auch gibt es tolle Chliffhanger, die gut gesetzt sind und die Lust auf mehr machen, denn gleich im nächsten Kapitel setzt der Roman dann an einer komplett anderen Stelle an, die das lesen für mich spannend gemacht hat.

Die Charaktere finde ich unterschiedlich stark herausgearbeitet. Frieda ist im ersten Teil großartig dargestellt und ich fühle mit ihr, verstehe sie und würde ihr gerne helfen, auch wenn ich sie nervig fand. Allerdings finde ich sie im letzten Teil zu schwach. Thomas hätte mir tiefgründiger sein dürfen, ebenso wie Sina. Sinas Mutter Edith ist wirklich kraftvoll und stark beschrieben und gefiel mir sehr gut.

Inhaltlich möchte ich nicht mehr verraten, denn es kommt nicht so, wie ich es mir gedacht hatte.

Polly Clark versucht am Ende die drei Stränge unserer Protagonisten zusammenzuführen, was meines Erachtens zu schwach umgesetzt ist. Polly Clark gelingt es zwar aufzuzeigen, wie unserer Protagonisten in Verbindung stehen, tut dies clever und verständlich, aber der Schluss des Romans war mir zu einfach, zu schnell, zu oberflächlich. Hier hätte ich mir, wie im ersten Kapitel, mehr Tiefgang und insgesamt gerne 200 Seiten mehr gewünscht.

„Tiger“ ist zu einem großen Teil sehr stark und mitfühlend und bewegend geschrieben, einfühlsam und mit Liebe zum Detail. Leider gibt es aber hier und da Schwächen. Dennoch gefällt mir das Gesamtwerk ausgesprochen gut und deshalb gebe ich 5 von 5 *.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2020

Enttäuschend

0

Tiger hat mich enttäuscht. Anhand des Klappentextes hatte ich ein spannendes Abenteuer erwartet, aber am Ende war es für mich eine nett erzählte, aber nicht besonders nahe gehende Geschichte. Die Charaktere ...

Tiger hat mich enttäuscht. Anhand des Klappentextes hatte ich ein spannendes Abenteuer erwartet, aber am Ende war es für mich eine nett erzählte, aber nicht besonders nahe gehende Geschichte. Die Charaktere waren interessant (auch ihre Verbindung zu den Tigern), die Beschreibung der Szenerie gab tiefe Einblicke in die Arbeit von Zoopersonal, Wissenschaftlern und Umweltschützern und die Verknüpfung der einzelnen Personen (und der Tiger) untereinander war eine nette Idee, aber mir fehlte die Emotion. Kalt wie die Taiga (so könnte man sagen) war die Erzählweise, so dass ich das Umfeld interessant, die Handlung aber nur nett fand und in Tiger ein Buch vor mir hatte, das in die Kategorie „kann man lesen, muss man aber nicht“.

Aber als wirklich schlecht kann ich das Buch auch nicht bezeichnen. Es hat eben Stärken und Schwächen, und wenn man beides vergleicht bleibt nette Unterhaltung. Irgendwie schade, ein imposantes Tier wie der Tiger hätte eine bessere Liebeserklärung verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere