Cover-Bild Portrait meiner Mutter mit Geistern
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 29.01.2025
  • ISBN: 9783406829727
Rabea Edel

Portrait meiner Mutter mit Geistern

Roman
Rabea Edels Roman umspannt Jahrzehnte und verknüpft Zeitgeschichte mit persönlichem Schicksal. Im Mittelpunkt: eine unangepasste Frau, flirrend, poetisch und mutig, die isch entscheidet, dem scheinbar Vorherbestimmten etwas Eigenes entgegenzusetzen.

Raisa lebt allein mit ihrer Mutter Martha und das schon immer. An ihren Vater hat sie keine Erinnerung. Ihr Name ist das Einzige, was sie von ihm bekommen hat – besser so, sagt Martha. Doch Raisa beginnt, Fragen zu stellen. Als der Nachbarsjunge Mat verschwindet, beginnt Martha zu erzählen. Von der Großmutter Dina. Von Lügen, die schützen, und Lügen, die in Gefahr bringen. Von der Liebe ihres Lebens und ihrem größten Verlust.
Rabea Edel zeichnet in ihrem Buch die bewegende Lebensgeschichte ihrer Mutter und das Portrait einer Nachkriegsgeneration, die im Schatten der Gewalt und des Schweigens aufgewachsen ist. Sie erzählt von der Kraft der Liebe und von der Rückeroberung der eigenen Geschichte durch die Sprache. Ein Buch wie ein Kaleidoskop, das vor allem die Frauen in den Blick nimmt – und die weibliche Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Erstes Highlight des Jahres 2025

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Als ich die Inhaltsangabe zu "Portrait meiner Mutter mit Geistern" las, war mir sofort klar, dass ich den Roman unbedingt lesen möchte. Ich wollte erfahren, was es mit Martha und ihrer Familie auf sich ...

Als ich die Inhaltsangabe zu "Portrait meiner Mutter mit Geistern" las, war mir sofort klar, dass ich den Roman unbedingt lesen möchte. Ich wollte erfahren, was es mit Martha und ihrer Familie auf sich hatte und warum sie so lange schwieg. Nun, nachdem ich den Roman gelesen habe, fühle ich mich hilflos, denn mir fehlen die Worte, um Rabea Edels "Portrait meiner Mutter mit Geistern" gerecht zu werden.

"Jakob stand im Feld und sah zu Selma hinüber. Seit mehr als sechzig Jahren".

Zunächst einmal bewundere ich Rabea Edels Entschluss, keinen Gefälligkeitsroman zu schreiben. Sie hätte die Geschichte, die sie erzählt, für die Leserinnen wesentlich einfacher gestalten können, sie hätte ohne Ende Antworten auf all die Fragen liefern können, die sich mir als Leserin gestellt haben.

Stattdessen liefert sie ein Puzzle, das nach und nach zusammengefügt wird. Und am Ende bleiben trotzdem viele Leerstellen. Das mag für viele Leser
innen unbefriedigend sein, denn natürlich sind wir neugierig und möchten möglichst viel erfahren. Aber für mich fühlt es sich konsequent an, dass manche Fragen nicht beantwortet wurden. Es ist wie im echten Leben.

Ausgehend von Raisa, die sich nicht mit dem Schweigen ihrer Mutter Martha abfinden möchte, erfahren wir nach und nach bruchstückhaft die Geschichte der Familie. Vieles bleibt vage, wie das eben oft sie ist bei weit zurückliegenden Ereignissen innerhalb einer Familie. Vieles wird ganz bewusst verschwiegen - die Traumata, die diese Familie erlitten hat, vor allem die Frauen, sitzen tief. Und was die Frauen durchgestanden haben!

Umso schöner ist es, dass Martha, obwohl sie ebenso wie die anderen Familienmitglieder (zunächst) schweigt, versucht, einen anderen Weg zu gehen und im wahrsten Sinne des Wortes versucht auszubrechen, sich nicht damit abzufinden, dass sich alles wiederholt, sondern alles daran setzt, dass sich nichts wiederholt.

"Portrait meiner Mutter mit Geistern" basiert auf der Familiengeschichte der Autorin, ist aber keine reine Nacherzählung, sondern auch und vor allem Fiktion. Aber die Geschichte könnte sich tatsächlich so zugetragen haben, woraus sich für mich Mitgefühl und Grauen ergeben haben, die ich so nicht erwartet hatte. Dabei hält sich Rabea Edel zurück. Der Roman ist frei von Pathos und sentimentalen Kitsch. Gerade das aber habe ich als ausgesprochen wirkungsvoll empfunden.

Mir hat auch der Umgang mit Worten gefallen. Immer wieder schmuggelt die Autorin neue Umschreibungen für altbekannte Ereignisse ein, wodurch sie sich noch einmal anders in meinem Bewusstsein eingenistet haben und nicht nebenbei abgehakt wurden.

"Es gab Dinge, die unsagbar bleiben sollten, weil das Aussprechen sie real werden ließ. Ein Leben konnte kaputt erzählt werden. Aber es konnte auch gesund erzählt werden, (...)".

Das war für mich das Schönste: dass am Ende Martha ihr Mantra "nichts wiederholt sich" - das genaue Gegenteil dessen, was ihre Mutter Selma ihr ständig predigte ("alles wiederholt sich") - zu einem Erfolg und damit wahr werden lässt. Egal, welches Grauen diese Familie im Lauf des Jahrhunderts erlebt hat, am Ende gibt es Hoffnung. Und Liebe.

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Veröffentlicht am 04.02.2025

Familiengeschichten mit geheimnisvollen Verstrickungen

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Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, da ich gerne Geschichten über Familiengeheimnisse lese. Doch am Ende lässt es mich zwiegespalten zurück.

Die Geschichte dreht sich um Raisa, die seit jeher allein ...

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, da ich gerne Geschichten über Familiengeheimnisse lese. Doch am Ende lässt es mich zwiegespalten zurück.

Die Geschichte dreht sich um Raisa, die seit jeher allein mit ihrer Mutter Martha lebt. An ihren Vater hat sie keine Erinnerung – ihr Name ist das Einzige, was sie von ihm bekommen hat. „Besser so“, sagt Martha. Doch Raisa beginnt, Fragen zu stellen, und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Das Besondere an diesem Roman ist die Erzählweise: Die Geschichte der Mütter und Töchter entfaltet sich über mehrere Generationen und springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Dies hat mir gut gefallen, da es die Handlung abwechslungsreich und spannend machte. Gleichzeitig ist der Schreibstil sehr speziell, und es gab einige Passagen, die ich nicht ganz verstanden habe. Vielleicht lag es an genau diesen Abschnitten oder an der Erzählweise insgesamt, aber ich musste mich gelegentlich zwingen, weiterzulesen.

Insgesamt war es interessant, die einzelnen Lebensgeschichten der Frauen zu verfolgen und der Wahrheit Stück für Stück näherzukommen. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Wer sich für Familiengeschichten mit Zeitsprüngen und geheimnisvollen Verstrickungen interessiert, könnte hier dennoch auf seine Kosten kommen.

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