Cover-Bild Albertos verlorener Geburtstag
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.02.2016
  • ISBN: 9783426653937
Diana Rosie

Albertos verlorener Geburtstag

Roman
Gabriela Schönberger (Übersetzer)

Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele interessante Charaktere in einem Buch aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

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Inhalt:
Tino ist sieben Jahre alt, als er erfährt, dass sein Großvater Alberto noch nie Geburtstag gefeiert, noch nie Geburtstagsgeschenke bekommen und noch nie eine eigene Geburtstagsfeier gehabt hat. ...

Inhalt:
Tino ist sieben Jahre alt, als er erfährt, dass sein Großvater Alberto noch nie Geburtstag gefeiert, noch nie Geburtstagsgeschenke bekommen und noch nie eine eigene Geburtstagsfeier gehabt hat.
Alberto hat im Spanischen Bürgerkrieg fast alles vergessen. Er weiß nicht was mit seiner Familie passiert ist und auch nicht wann er geboren ist.
Tino kann das so nicht hinnehmen und als Tinos Papa einen schweren Unfall hat machen sich die zwei auf die Suche nach Albertos Vergangenheit.

Meine Meinung:
Apu, wie Alberto liebevoll von Tino genannt wird, macht sich mit seinem Enkelsohn auf die Suche nach seinem Geburtstag. Der Leser erfährt immer wieder, dass ihm selbst das nicht so wichtig ist, dass er die Reise aber unternimmt um Tino von seinem Kummer über den Unfall des Vaters abzulenken.
Mir haben die verschiedenen Zeiten sehr gut gefallen, denn die eine Hälfte ist die Gegenwart in der die zwei unterwegs sind und durch Spanien reisen und die andere Hälfte spielt in der Zeit zwischen Albertos Geburt und seiner ersten Erinnerung von einem Waisenhaus.
Obwohl die meisten der Protagonisten schon tot sind, gibt es einzelne Kapitel aus ihrer Sicht. So erschließt sich nach und nach alles und ergibt ein Gesamtbild.
Die Reise scheint beiden immer mehr zu gefallen, denn Alberto trifft wirklich Menschen, die etwas über seine Vergangenheit wissen. Danach wirkt er oft ein bisschen ratlos und ist kurz vor dem Aufgeben, denn oftmals scheint es als gäbe es nur Sackgassen.
Es war schön zu sehen, wie Alberto im Alter und nach so vielen Jahren Freunde und Bekannte wieder getroffen hat. Es schien, als würde er noch einmal richtig aufleben und Tino war stolz auf sich.
Das Buch war also eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise in das Landesinnere und auch ein Erinnern.
Immer wieder gab es Gedankenfetzen, weil Alberto sich an Namen, oder Orte erinnerte, aber keine Zusammenhänge herstellen konnte.
Obwohl nicht alles immer nur schön war, hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn Tino war so abgelenkt von seinem Kummer, dass er unbeschwert wurde und Alberto, dem seine Vergangenheit nicht wichtig zu sein schien, blühte auf dieser Reise immer mehr auf.

Fazit:
Viele interessante Charaktere in einem Buch aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Eine Reise durch Spanien und durch das Leben von Alberto, der eigentlich nur auf der Suche nach seinem Geburtstag war.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Albertos verlorener Geburtstag

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Der Titel des Buches hat sofort mein Interesse geweckt. Das Cover ist wunderschön in warmen orange und rot Tönen gehalten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Charaktere ...

Der Titel des Buches hat sofort mein Interesse geweckt. Das Cover ist wunderschön in warmen orange und rot Tönen gehalten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Charaktere sind vortrefflich gewählt, so dass man relativ schnell mit ihnen sympathisiert.
Als Alberto seinem Enkel Tino von seiner Kindheit erzählt, kommt auch zur Sprache, dass Alberto schon in jungen Jahren in ein Waisenhaus gekommen ist. Da er davor aus unerklärlichen Gründen einen Gedächtnisverlust erlitten hat, kann er sich an nichts mehr erinnern. Alberto hat auch keine Ahnung, wenn er genau Geburtstag hat, und wie alt er ist. Dies lässt Tino keine Ruhe, hat aber für Alberto bis jetzt keine Bedeutung. Für ihn ist es nicht wichtig, wann er Geburtstag hat.
Als jedoch Tinos Vater einen schweren Unfall hat und ihm Krankenhaus um sein Leben kämpft, beschließt Alberto mit dem Jungen eine Reise zu unternehmen. Durch die Suche nach Albertos Vergangenheit sollte Tino von den Sorgen um seinen Vater abgelenkt werden.
Das Buch ist so gefülvoll und warmherzig geschrieben, dass es eine wahre Freude ist, es zu lesen. Ein wirklich sehr schönes Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle, facettenreiche Geschichte

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Tinos Vater hatte einen schlimmen Unfall und ob er überleben wird ist unklar, als Tino zu seinem Opa Alberto kommt. Der Junge hat große Angst um seinen Vater und benötigt dringend Ablenkung. Daher machen ...

Tinos Vater hatte einen schlimmen Unfall und ob er überleben wird ist unklar, als Tino zu seinem Opa Alberto kommt. Der Junge hat große Angst um seinen Vater und benötigt dringend Ablenkung. Daher machen sich die beiden auf die Suche nach Albertos Geburtstag und seiner Vergangenheit, die ausgelöscht zu sein scheint.

Absolut warmherzig und trotzdem spannend, erzählt Rosie Albertos Lebensgeschichte. Die Autorin wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Hier sind die verschiedenen Zeitebenen deutlich voneinander abgegrenzt, sodass beim Lesen keinerlei Verwirrung entsteht. Während die Gegenwart vorwärts geschildert wird, wird die Vergangenheit rückwärts und aus verschiedenen Sichten erzählt. Die Ebenen verwebt die Autorin so gekonnt, dass ich zwischenzeitlich gerne den Hut ziehen wollte! Die Charaktere sind in Großteilen sehr sympathisch und die wenigen, die es nicht sind, sind auch gut gelungen. Der spanische Bürgerkrieg ist gut dargestellt, sodass man auch dann alles versteht, wenn man im Geschichtsunterricht nicht sehr aufmerksam war ;) Die bildhafte Sprache lässt vor dem inneren Auge das schöne Spanien aufleben. Die Familiengeschichte ist einfach herzerwärmend, dramatisch, emotional, liebenswürdig, tiefgründig - so facettenreich, wie nun mal Familie sein kann.

Das Ende ist irgendwie etwas kitschig, aber noch in einem vertretbaren Maß (wenn es mir persönlich so auch nicht ganz gefiel), sodass ich gerne fünf Sterne vergebe. Gerne hätte ich noch mehr von der tollen Enkel-Großvater-Beziehung gelesen…

Veröffentlicht am 23.02.2019

Apu und Tino unterwegs in die Vergangenheit

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Als der 7jährige Albertino genannt Tino erfährt, dass sein Großvater, den er Apu nennt, weil er das Wort “abuelo“ (Großvater) nicht aussprechen kann, seinen Geburtstag noch nie gefeiert hat, weil er sein ...

Als der 7jährige Albertino genannt Tino erfährt, dass sein Großvater, den er Apu nennt, weil er das Wort “abuelo“ (Großvater) nicht aussprechen kann, seinen Geburtstag noch nie gefeiert hat, weil er sein Geburtsdatum nicht kennt, schlägt er vor, dass sie beide danach suchen. Der Großvater hat als Kind sein Gedächtnis durch ein furchtbares Ereignis im Spanischen Bürgerkrieg verloren und kennt nur seinen Namen Alberto Romero, weil er einen Zettel in der Tasche hatte, als im Waisenhaus abgegeben wurde. Seine Erinnerungen an die frühe Kindheit vor diesem Tag sind verloren. Der Moment für eine solche Reise in die Vergangenheit scheint günstig, da Tinos Vater nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt und der Junge sehr unter dem Zustand des Vaters leidet.
Alberto und sein Enkel beginnen ihre Suche an dem Ort, wo der Großvater im Waisenheim viele schwere Jahre verbracht hatte, bis er sich durch Flucht der Indoktrination und dem harten Regime der Priester entzog. Sie begegnen Menschen aus Albertos Vergangenheit und folgen den spärlichen Hinweisen, die sie bekommen. Mit den menschlichen Begegnungen kommen auch immer wieder Erinnerungsfetzen zurück und der Großvater kann hoffen, dass er Informationen über seine Familie und die Umstände seiner Aufnahme in das Waisenhaus bekommt.
Die Autorin nutzt die Reise in die Vergangenheit zu erzähltechnisch geschickten Perspektivwechseln, indem sie abwechselnd in der Erzählgegenwart durch einen allwissenden Erzähler und aus der Sicht von Menschen, die in Albertos Kindheit eine Rolle gespielt haben, nicht nur über Albertos Schicksal, sondern auch über den zeitgeschichtlichen Hintergrund berichten lässt, und zwar in umgekehrter Chronologie vom März 1937 rückwärts bis April 1931. Auf diese Weise wird der Spanische Bürgerkrieg in all seiner Grausamkeit lebendig, so dass der Leser Albertos Geschichte einordnen kann.
Am Ende begreift der alte Mann, dass er wesentlich mehr verloren hatte als ein paar Erinnerungen. Durch die liebevolle Initiative seines Enkels hat er ein Stück seiner Identität zurückbekommen und erfahren, was Familie und Freunde im Leben bedeuten. Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt und entfaltet beim Leser eine starke Wirkung. Ein schönes, empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Identitätssuche mit Herz und Verstand

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Ein wahrhaft herzergreifendes Thema ist es, mit dem sich die Britin Diana Rosie hier befasst: ein kleiner Junge hilft seinem Opa Alberto, seinen Geburtstag, den er nicht kannte, zu finden. Und dahinter ...

Ein wahrhaft herzergreifendes Thema ist es, mit dem sich die Britin Diana Rosie hier befasst: ein kleiner Junge hilft seinem Opa Alberto, seinen Geburtstag, den er nicht kannte, zu finden. Und dahinter steckt so Einiges: es ist nämlich so, dass die ganze Geschichte im spanischen Bürgerkrieg der 1930er Jahre ihren Anfang nimmt - und da hat Rosie ausgesprochen akribisch recherchiert. Und da sie auch zu schreiben versteht, breitet sich das ganze Szenario bald in Gänze vor dem Leser aus.

Damals war nämlich Alberto selbst ein kleiner Junge, dem ein schlimmes Schicksal beschieden war. Es ist schon starker Tobak, was man hier so erfährt. Mit Sicherheit werden auch viele Leser, die eher nichts über den spanischen Bürgerkrieg wissen, zu diesem Buch greifen und allein das lohnenswert. Denn die Suche von Alberto und dem kleinen Tino nach Albertos Geburtstag wird zu einer Reise, die nicht nur in der Gegenwart, sondern durch Rückblenden auch in der Vergangenheit stattfindet. Doch es gibt so viel mehr - es geht um Liebe, Freundschaft, doch auch um Verlust und um Grausamkeit und bis zum Ende machen die Schrecken des Alltags, des Lebens, nicht halt vor diesem Buch. Es ist eine bittersüße Geschichte, in der deutlich wird, wie nahe Trauer und Freude zusammen liegen.

Ein Buch, in dem es für Alberto und Tino zu einer ganzen Reihe von schicksalhaften Begegnungen kommt. Für den Leser ein besonderer Genuss, trifft er doch auf eine ganze Reihe von liebevoll gezeichneten Charakteren, an denen allein die doch sehr ausgeprägte Schwarz-Weiß-Malerei der Autorin ein kleines Manko ist. So sehr sie wieder und wieder betont, dass es im Bürgerkrieg keine "richtige" oder "falsche" Seite gab, so sehr untergräbt sie ihre eigene Darstellung durch die Figuren, die stets gut oder schlecht sind.

Dies und die an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu sehr aufploppenden Klischees sind dann auch die einzigen Kritikpunkte, die ich an diesem Buch habe. Insgesamt ist es ausgesprochen empfehlenswert - ein Schmöker mit Anspruch, der auch als Geschenk für Menschen, die gerne alles um sich herum vergessen, geeignet ist.