Cover-Bild Konklave
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 13.11.2017
  • ISBN: 9783453439030
Robert Harris

Konklave

Roman
Wolfgang Müller (Übersetzer)

Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl buhlenden Gegner formieren sich: Traditionalisten, Modernisten, Schwarzafrikaner, Südamerikaner ... Kardinal Lomeli, den eine Glaubenskrise plagt, leitet das schwierige Konklave. Als sich die Pforten hinter den 117 Kardinälen schließen, trifft ein allen unbekannter Nachzügler ein. Der verstorbene Papst hatte den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Ist der aufrechte Kirchenmann der neue Hoffnungsträger in Zeiten von Krieg und Terror oder ein unerbittlicher Rivale mit ganz eigenen Plänen? Die Welt wartet, dass weißer Rauch aufsteigt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2017

Wie ein Krimi

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Der Papst ist tot. Er erlag einem Herzinfarkt, sehr plötzlich kam es. Der Dekan ist entsetzt und betrübt. Einige Wochen vergehen, die Bestattung, die Zeit der Anreise der Kardinäle. Es naht das Konklave, ...

Der Papst ist tot. Er erlag einem Herzinfarkt, sehr plötzlich kam es. Der Dekan ist entsetzt und betrübt. Einige Wochen vergehen, die Bestattung, die Zeit der Anreise der Kardinäle. Es naht das Konklave, ein neuer Papst muss gewählt werden. Wird es eine schnelle Abstimmung sein? Oder wird sich die Entscheidung hinziehen. Nach dem ersten Wahlgang gibt es noch keinen Favoriten, doch bald zeichnet sich ab, wer gute Chancen hat, zum Kirchenoberhaupt gewählt zu werden. Doch der Dekan findet heraus, dass der sich abzeichnende Kandidat nicht immer so kirchentreu war wie es sich geziemt.

Liest man den Klappentext dieses Buches, kann man sich nicht vorstellen, wie aus dieser Thematik ein Thriller entstehen soll. Die Kirchenmänner sollen doch allem Weltlichen entrückt sein und sich an die zehn Gebote halten. Wahrscheinlich tun sie das auch, grundsätzlich jedenfalls. Zumindest aber ist man zuversichtlich, dass Robert Harris einen guten Roman abliefern wird, schließlich ist er als Schreiber intelligenter und spannender Bücher bekannt. Und tatsächlich schafft es Robert Harris aus einer Papstwahl ein packendes Intrigenspiel mit ungewissem Ausgang zu machen. Je weiter man liest, desto mehr Untiefen tun sich zwischen den Akteuren auf. Wer kann wem trauen und wem gegenüber sollte man besser misstrauisch sein? Die 118 Teilnehmer des Konklave, alle Kardinäle unter achtzig, versuchen aus ihrer Mitte, den Besten heraus zu picken. Dabei werden zunächst ein paar Nieten gezogen, denen man allerdings in keiner Weise zugetraut hätte, dass sie überhaupt ein Wässerchen trüben könnten. Die Teilnehmer werden immer unsicherer, wer die Aufgabe überhaupt erfüllen könnte. Wer kann die Last, die Bürde des Amtes tragen? Welche Ränke sich entspinnen ist schon genial. Gefesselt klebt man an den Seiten. Mit Erstaunen liest man von den unbekannten Abläufen und dankt dem Autor für seine akribische Recherche, die einen ungeahnten Einblick in die Vorgänge hinter verschlossenen Türen zulässt.

Ein interessantes Thema, von dem man nie angenommen hätte, das es sich zu einem so packenden Thriller verarbeiten lässt.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Innocent

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Ich habe die Originalausgabe gelesen

Deutscher Text am Ende

What is talent in presentation, writing, makeing a movie? To me, it is the delivery of something captivating – even more so, when it it means ...

Ich habe die Originalausgabe gelesen

Deutscher Text am Ende

What is talent in presentation, writing, makeing a movie? To me, it is the delivery of something captivating – even more so, when it it means presenting something rather, well, dull to instead look interesting, even entertaining. Robert Harris CAN. Any ongoing repetetive procedure certainly does have its dull moments (ask Germans now how tired we are this January 2018 if there will ever be a new government after the election back on September 24th). This book is about electing a Pope – so, lots of repetetive procedures, traditions, and - opposing fractions. I am Protestant, and despite of being aware of the difficulties in between the more liberal and the more tradional within the Catholic Church, I had been to naive to follow that thought further so that of course any tendencies would also show in the elections.


I rather knew “Pope, election, white smoke, lots of traditions“. The Cardinals obviously are humans, not just men of God. Of course, fiction, but I found it plausible, given the bickering that surfaces in public between some groups or clergymen. Still, I found the way Harris handled this decent enough, but probably somebody hesitating might rather wish to consult a Catholic reviewer. This is, though, not “DaVinci Code“-wise type of conspiracy or treasure hunting (as I had feared).

The story begins with the death of the Pope and is told from the perspective of Cardinal Lomeli – the reader will know what he thinks, how he feels, but learn about the others only from Lomeli‘s impression or by what they say, do or how they behave. There will be over 100 Cardinals entitled to vote, and lots of staff, but the main characters are:
the four senior cardinals of the Catholic Church:

• the Secretary of State, Aldo Bellini. Italian. The intellectual hope of the liberals
•the Camerlengo (Chamberlain) of the Holy See, Joseph Tremblay (French Canadian). Also Prefect of the Congregation for the Evangelisation of Peoples
•the Cardinal Major Penitentiary/confessor-in-chief, Joshua Adeyemi (Nigerian Cardinal) – potential to be the first black Pope
•himself, Jacopo Lomelli, as Dean of the College of Cardinals



•Archbishop Woźniak, the Prefect of the Papal Household,
•nuns from the Company of the Daughters of Charity of St Vincent de Paul
•Cardinal Benítez, Filipino
•Archbishop Mandorff, the Master of Papal Liturgical Celebrations,
•Secretary of the College of Cardinals, Monsignor Raymond O’Malley
•Monsignor Morales Cardinal Goffredo Tedesco, Traditionalist


I found the book hard to categorize: gripping, but less of a thriller, rather like a political drama, probably. There are some key sentences when you realize that the story is told looking backwards: p 184 “Later, it would be obvious to Lomeli what he should have done next.“ I found some of those hints a tad too thick. You do soon have an idea of where this is leading to, but it remains to be unpredictable as you do not have much of an idea about how to get there and why. So, gripping, but not like gory or action. And it is brilliant how Harris weaves in the explanations to procedures, symbols, etc.

Find out yourself what links a nun sent in from Africa, hiding places within furniture, and bathroom gadgets. Solid 4 ½ stars, no rounding up due to that “too much“, but that’s rather beancounting. Recommendable.



“Our faith is a living thing precisely because it walks hand in hand with doubt. If there was only certainty, and if there was no doubt, there would be no mystery and therefore no need for faith.“ p 123f




Was bedeutet Talent bei einer Präsentation, beim Schreiben, beim Filmemachen? Für mich bedeutet das, etwas Mitreißendes abzuliefern - das gilt umso mehr, wenn es um etwas eher, nun ja, Trockenes geht, das unterhaltsam dargestellt wird. Robert Harris KANN. Jede neue repetitive Prozedur hat ganz sicher ihren Anteil an Langeweile (was man in Deutschland seit den Wahlen vom 24. September, aus denen heute im Januar 2018 immer noch keine Regierung hervorgegangen ist, sicher niemandem erklären muss). In diesem Buch geht es um die Wahl eines Papstes - also etliche Wiederholungen einer Prozedur, Traditionen, gegensätzliche Fraktionen. Ich bin evangelisch, und auch wenn ich mir des Gegensatzes zwischen den liberalen und den traditionellen Zweigen der katholischen Kirche bewusst bin, war ich irgendwie zu naiv, diesen Gedanken dahin weiterzuverfolgen, dass sich das natürlich auch in den Wahlen abbilden muss.

Ich wusste vor allem "Papst, Wahl, weißer Rauch, viele Traditionen". Die Kardinäle bleiben natürlich auch als Gottesmänner vor allem Menschen. Fiktion, aber für mich plausibel, vor allem, wenn man die Sticheleien mit einbezieht, die gelegentlich an die Öffentlichkeit kommen. Harris scheint das dezent und würdevoll abzuhandeln, wer zweifelt, sollte jedoch vielleicht die Meinung eines katholischen Lesers erfragen. Es geht hier nicht um Verschwörungen à la "Da Vinci-Code" oder Schatzjagden, wie ich gefürchtet hatte.

Die Geschichte beginnt mit dem Papsttod und wird erzählt aus der Perspektive von Kardinal Lomeli - der Leser weiß, was Lomeli denkt, fühlt, aber erfährt von anderen nur aus Lomelis Wahrnehmung oder durch deren Worte oder Verhalten. Etwa 100 Kardinäle sind wahlberechtigt, dazu gibt es viel Personal, aber die Hauptpersonen sind:

die vier Senior-Kardinäle (Begriffe??) der katholischen Kirche:

• der Kardinal-Staatssekretär, Aldo Bellini. Italiener. Die intellektuelle Hoffnung der Liberalen
•der Camerlengo (Kardinalkämmerer) des heiligen Stuhls, Joseph Tremblay (Franko-Kanadier). Auch Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker
•the Cardinal Major Penitentiary/confessor-in-chief, Joshua Adeyemi (Nigerian Cardinal) – vielleicht der erste schwarze Papst
•er selbst, Jacopo Lomelli, als Kardinaldekan



•Erzbischof Woźniak, der Präfekt des päpstliche Haushalts,
•Nonnen from the Company of the Daughters of Charity of St Vincent de Paul
•Kardinal Benítez, von den Philippinen
•Erzbischof Mandorff, the Master of Papal Liturgical Celebrations,
•der Sekretär des Kardinalskollegium, Monsignor Raymond O’Malley
•Monsignor Morales Cardinal Goffredo Tedesco, Traditionalist

Das Buch lässt sich kaum einem Genre zuordnen: spannend, aber weniger ein Thriller, eher wie ein Politdrama vielleicht. Es gibt einige Schlüsselsätze, die bemerken lassen, dass die Geschichte im Rückblick erzählt wird: S. 184 “Later, it would be obvious to Lomeli what he should have done next.“ Mir waren diese vielen Hinweise einen Hauch zu dick aufgetragen. Bald hat man eine Idee, wohin das alles führt, aber die Handlung bleibt unvorhersehbar, da man weiterhin keine Idee hat, wie man dorthin gelangt und warum. Also, spannend, aber nicht blutrünstig und ohne Action. Und es ist geradezu brillant, wie Harris die Erklärungen mit einbaut zu Prozeduren und Symbolen etc.

Was verbindet also eine Nonne, die aus Afrika geschickt wurde, mit Verstecken in Möbeln und Bad-Utensilien? Gute 4 1/2 Sterne, keine Aufrundung wegen des erwähnten "zu viel", aber das ist eher Erbsenzählerei. Empfehlenswert.

“Our faith is a living thing precisely because it walks hand in hand with doubt. If there was only certainty, and if there was no doubt, there would be no mystery and therefore no need for faith.“ p 123f

Veröffentlicht am 12.07.2017

Hinter den Kulissen einer Papstwahl

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Mitten in der Nacht erhält Kardinal Lomeli, Dekan des Kardinalskollegiums, die Nachricht vom Tod des Papstes. Neben der Trauer um den Heiligen Vater macht ihm auch die Besorgnis ob der ihm bevorstehenden ...

Mitten in der Nacht erhält Kardinal Lomeli, Dekan des Kardinalskollegiums, die Nachricht vom Tod des Papstes. Neben der Trauer um den Heiligen Vater macht ihm auch die Besorgnis ob der ihm bevorstehenden Aufgabe zu schaffen. Vor kurzem hatte er sein Amt noch wegen einer Glaubenskrise niederlegen wollen, nun ist es an ihm, das Konklave zu leiten und die Wahl des nächsten Papstes in geordnete Bahnen zu lenken. Schon vor deren Beginn erlebt er eine große Überraschung als ein neuer Kardinal auftaucht, den der verstorbene Papst in aller Heimlichkeit ernannt hatte. Vincent Benitez sorgt für einiges Aufsehen, doch Lomeli muss sich in den nächsten Tagen noch mit einer ganzen Reihe weiterer Probleme auseinandersetzen.

Obwohl die Handlung einige Längen aufweist und öfters über mehrere Seiten hinweg kaum etwas Besonderes passiert, wird doch erstaunlich viel Spannung aufgebaut. Es ist faszinierend, hinter die Kulissen eines Konklaves zu blicken und die verschiedenen Wahlgänge sowie Aufstieg und Fall diverser Favoriten zu beobachten.
Kardinal Lomeli ist ein interessanter Charakter, ich konnte seine Selbstzweifel und sein Ringen darum, das Richtige zu tun, gut nachvollziehen.
Nach einem gemächlichen Beginn wird es gegen Ende für meinen Geschmack jedoch ein bisschen zu Dramatisch und manches wirkt etwas weit hergeholt. Anderes ist wiederum vorhersehbar.

Doch der positive Eindruck überwiegt. Die Themenwahl ist originell und es dürfte gut recherchiert sein.

Veröffentlicht am 24.06.2023

Habemus Papam

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Dieses Buch wartete schon recht lange in meiner Tolino-App darauf gelesen zu werden.
Es gab zwei Gründe, dies jetzt zu tun.
Zum einen die Meldung, dass der betagte und schon seit geraumer Zeit gesundheitlich ...

Dieses Buch wartete schon recht lange in meiner Tolino-App darauf gelesen zu werden.
Es gab zwei Gründe, dies jetzt zu tun.
Zum einen die Meldung, dass der betagte und schon seit geraumer Zeit gesundheitlich schwächelnde Papst Franziskus ins Krankenhaus gekommen war und (man möge mir meine häretischen Gedanken verzeihen) nach 2x 1978, 2005 und 2013 eine fünfte Papstwahl anstehen könnte, die ich bewusst wahrnehme.
Zum anderen die Nachricht, dass "Konklave" gerade mit sehr interessanter Besetzung (u.a. Ralph Fiennes als Lomeli) verfilmt wird und ich mir den Film ggf. anschauen würde.
Die Beschreibung eines Konklave fand ich sehr gut beschrieben und ich könnte mir vorstellen, dass es im Wesentlichen so oder ähnlich ablaufen könnte.
Selbst die Krimi-Elemente finde ich (leider) nicht unwahrscheinlich.
Den persönlichen Hintergrund des am Ende gewählten Papstes fand ich zwar etwas unrealistisch, aber wer weiß schon wirklich, was sich so alles innerhalb des Klerus im allgemeinen und der Kurie im besonderen abspielt...

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Veröffentlicht am 06.08.2018

Ein toller Roman, welcher hinter die Kulissen des Vatikan blickt

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Kardinal Lomeli verwaltet ein schwieriges Erbe, der alte Papst ist gestorben und war wohl, wenn man dem Roman von Robert Harris Glauben schenkt, ein echter Eigenbrötler, welcher verschwiegen und auch gegen ...

Kardinal Lomeli verwaltet ein schwieriges Erbe, der alte Papst ist gestorben und war wohl, wenn man dem Roman von Robert Harris Glauben schenkt, ein echter Eigenbrötler, welcher verschwiegen und auch gegen seine Kardinäle seine eigene Suppe kochte. Ein schwieriges Konklave folgt, führte der alte Papst doch zu einer Spaltung der Lager in den Kardinälen - auf der einen Seite die Liberalen und Kirchenerneuerer auf der anderen Seite die ERzkonservativen Kardinäle, welche die Kirch so lassen wollen wie sie ist....
...und dann taucht ein 118. Kardinal auf, aus Bagdad, niemand der Kardinäle kannte ihn und das Ränkespielchen und die Politik bei diesem Konklave nehmen ihren Lauf, bis zu einem überraschenden Ende.

Als ich das Buch in den Händen hielt, dachte ich mir zuerst: "Na ja, ein Roman über die Kirche, egal ob fiktiv oder nicht, das wird sicherlich nicht spannend" - dann hatte ich das Buch in 5 Tagen durchgeblättert und gelesen. Aber das Buch zog mich in seinen Bann, zu genau und treffend hat Harris das Ränkespielchen der Kardinäle - ob berechtigt oder hinterhältig beschrieben, die Eitelkeiten und auch "Scheinheiligkeiten" geradezu menschlich herausgearbeitet. Nur das Ende war vielleicht schon zu früh abzusehen, deshalb auch nur 4 Sterne!