Cover-Bild Blacktop Wasteland
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ars vivendi
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783747202203
S. A. Cosby

Blacktop Wasteland

Kriminalroman
Jürgen Bürger (Übersetzer)

Beauregard »Bug« Montage ist ein ehrlicher Automechaniker und liebender Familienmensch. Außerdem ist er von North Carolina bis Florida als bester Fluchtwagenfahrer der gesamten Ostküste bekannt. Bug saß aber lange genug im Gefängnis und weiß, dass er als Krimineller keine Zukunft hat. Als jedoch sein behutsam aufgebautes Familien- und Berufsleben aus finanziellen Gründen in Gefahr gerät, findet er sich schnell auf der schiefen Bahn wieder. Bei einem Banküberfall setzt er sich noch einmal hinters Steuer, weil er keine andere Wahl zu haben scheint, doch die Sache geht fürchterlich schief – und bald hat Bug nicht nur die Polizei im Nacken, sondern auch Gegner, die völlig unberechenbar sind ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2024

Grand Theft Duster

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Eine staubige Landschaft im Nirgendwo. Trailerparks. Schnelle Autos. Abgewrackte Rednecks. Die Welt von Blacktop Wasteland erinnert nicht nur ein bisschen an Grand Theft Auto V. Auch die Hauptfigur – Beauregard ...

Eine staubige Landschaft im Nirgendwo. Trailerparks. Schnelle Autos. Abgewrackte Rednecks. Die Welt von Blacktop Wasteland erinnert nicht nur ein bisschen an Grand Theft Auto V. Auch die Hauptfigur – Beauregard Montage – ist der typische Antiheld der erfolgreichen Videospielreihe. Er war mal im Knast. Er möchte das Beste für seine Familie. Er macht noch diesen einen Job. Und dann? Ja dann …

S. A. Cosby nimmt die Leser:innen mit in seine Heimat, in seine Vergangenheit. Aufgewachsen in Virginia, in einem Trailerpark, die Toilette im Hof, der Rassismus allgegenwärtig, alltäglich. Das Literaturstudium musste er abbrechen, um seine Mutter zu pflegen. Und dennoch: Zwischen der Betreuung und den Nebenjobs las er, schrieb er und veröffentlichte nach einer gefeierten Kurzgeschichte und zwei Romanen seinen Durchbruch: Blacktop Wasteland.

Beauregard Montage, genannt Bug, hat ein paar Jahre Jugendknast abgesessen, als Fluchtwagenfahrer Geld verdient und führt jetzt ein recht zurückgezogenes Leben mit eigener Werkstatt im verdammten Hinterland Virginias. Doch dann fehlt das Geld. Der eine Sohn braucht eine Brille, der andere eine Zahnspange, das Pflegeheim seiner Mutter fordert über 30.000 Dollar nach und die Konkurrenz hat seiner Werkstatt hat einen lukrativen Deal vor der Nase weggeschnappt. Da taucht ein alter Bekannter auf. Mit dem Plan für einen letzten Coup, der eigentlich nicht schiefgehen kann. Und natürlich schiefgeht.

Klingt nicht unbedingt neu, ist aber wahnsinnig gut erzählt. Cosby nimmt die Leser:innen mit auf eine oft schonungslose Reise in ein Land voller Konföderierten-Flaggen, Trumpismus, einem kaputten Gesundheitssystem, Gewalt, Medikamenten- und Drogensucht. Aber auch in eine Welt voller Familienbande, Hoffnung, actionreichen Verfolgungsjagden und fein aufblitzendem schwarzen Humor.

Der Dreh und Angelpunkt: Die Hauptfigur mit den zwei Gesichtern. Der Vater, Sohn und Ehemann Beauregard auf der einen Seite, der seine Werkstatt, seine Familie retten und schützen möchte. Und der Fahrer Bug, der seine spektakulären Fähigkeiten zu wilden Autofahrten und schonungsloser Selbstzerstörung von seinem Vater geerbt hat, eine weitere Geschichte, die diesen dichten Roman schnell vorantreibt.

Blacktop Wasteland liest sich wie ein Videospiel, wie eine Netflix Serie, wie ein rasant geschnittener Kinofilm. Kein Wunder, dass die Filmrechte schon verkauft sind. Genau wie die von Cosbys nächstem Roman. Und der ist nicht mal erschienen. Sieht schon ganz gut aus, die Zukunft von S. A. Cosby. Und das nach einer staubigen Jugend im Trailerpark.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Grandioser Kriminalroman aus dem Süden der USA

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Bug ist Automechaniker mit eigener Werkstatt und ein fürsorglicher Familienmensch. Seine kriminelle Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, um seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen; doch ...

Bug ist Automechaniker mit eigener Werkstatt und ein fürsorglicher Familienmensch. Seine kriminelle Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, um seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen; doch für sie würde er Alles tun. Als er in eine finanzielle Notlage gerät, sieht er keinen anderen Ausweg, als bei einem Raubüberfall mitzumachen – mit Folgen, die nicht im Geringsten abzusehen waren.

Gleich zu Beginn legt die Geschichte ein buchstäblich atemberaubendes Tempo vor, das andere Bücher nicht einmal bis zum Ende hin erreichen. Und man fragt sich, was soll da noch kommen – doch da kommt noch Einiges 😉. Man folgt Bug in seine fast zwangsläufige Rückkehr in die Kriminalität und die daraus entstehende Gewaltspirale; doch egal wie man dazu steht – die Sympathie für den Protagonisten bleibt. Denn praktisch hat er keine Wahl: Wie alle Menschen will er seinen Kindern ein besseres Leben ermöglichen, was leider nur mit Geld geht. Und die Möglichkeiten an Solches heranzukommen, sind für einen vorbestraften Schwarzen im Süden der USA sehr überschaubar. So versucht er, so widersprüchlich es sich anhören mag, seine kriminellen Aktivitäten so aufrichtig wie möglich durchzuziehen; doch sobald es um Lug und Trug geht oder sogar um die Existenz seiner Familie und Freunde, kennt Bug keine Gnade. Obwohl der Autor nicht gerade an Gewalt und Brutalität spart und auch die Beschreibungen vom Rand der Gesellschaft sehr drastisch sind, wirken die Szenen nicht abstoßend oder voyeuristisch, sondern einfach schlüssig.

Bug ist, trotz seiner kriminellen Taten, ein vermutlich aufrichtigerer Mensch als viele seiner ach so anständigen MitbürgerInnen. S.A. Cosby, der Autor dieses Buches, hat hier nicht nur einen spannenden Kriminalroman geschrieben, sondern gleichzeitig auch eine überzeugende Darstellung der Gesellschaft im Süden der USA. Und damit auch beschrieben, weshalb es manchen Menschen fast unmöglich gemacht wird, gesetzestreu zu leben, auch wenn sie es aufrichtig versuchen.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Was macht uns zu dem, der wir sind?

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Das Cover ist ansprechend gestaltet. Der Titel fällt sofort ins Auge, der Hintergrund verweist auf das Setting, wirkt aber auch geheimnisvoll und macht neugierig.

Zum Inhalt: Beauregard ist ein hervorragender ...

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Der Titel fällt sofort ins Auge, der Hintergrund verweist auf das Setting, wirkt aber auch geheimnisvoll und macht neugierig.

Zum Inhalt: Beauregard ist ein hervorragender Fluchtwagenfahrer, hat der Kriminalität aber eigentlich den Rücken gekehrt. Als der Mechaniker in Geldnot gerät, will er einen letzten Job durchziehen. Dabei ahnt er noch nicht, dass dadurch noch viel größere Schwierigkeiten auf ihn zukommen werden…

Wer hier eine actiongeladene Heist-Story mit Humor erwartet, wird enttäuscht werden. Spannend ist dieser Roman nicht allein durch die kriminellen Elemente, sondern vor allem auch, weil er der Frage nachgeht, wie ein Mensch überhaupt kriminell wird und wie weit er gehen würde, um das, was ihm lieb ist, zu schützen. Hier geht es zudem um Familiendynamiken, Gesellschaftskritik und Rassismus.

Bei all den ernsten Themen wird es aber keinesfalls langweilig. Das Buch hält einige Wendungen und besonders in der zweiten Hälfte auch knallharte Action bereit, nicht zuletzt dank der undurchsichtigen Kriminellen, mit denen sich Beauregard einlässt. Der Spannungsaufbau wird außerdem durch Rückblenden in Beauregards Kindheit unterstützt. Wer oder was hat ihm zu dem Mann werden lassen, der er ist? Gibt es Hoffnung in einer scheinbaren Ausweglosigkeit?

Die Sprache beschönigt keineswegs, weshalb man ausführliche Gewaltdarstellungen abkönnen sollte. Der Schreibstil ist direkt, provozierend, düster und beklemmend. Allein auf der sprachlichen Ebene bietet dieser Roman ganz großes Kino.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet. Beauregard erscheint ambivalent: Er ist ein talentierter Fahrer und Automechaniker, liebender Familienvater, aber auch gewalttätiger Verbrecher. Trotz allem konnte ich nicht anders, als ihn zu mögen und mitzuleiden. Beauregards Erlebnisse haben mich auf eine Gefühlsachterbahn geschickt und mein Herz zerrissen. Ich habe selten ein so schonungslos ehrliches Buch über kriminelle Milieus gelesen, dass mich beim Lesen auch noch derart berühren konnte.

Dieses Buch war ganz anders als ich erwartet hatte, weshalb ich komplett überrascht wurde. Ich hoffe, noch mehr von dem Autor zu hören, denn für mich war dieses Leseerlebnis bisher einmalig, weil es sich hier nicht nur um eine rasante Heist-Story sondern ein Buch voller Tiefe handelt. Wer komplexe Geschichten mit Krimielementen und Verfolgungsjagden, vielschichtigen Charakteren unterwegs in skrupellosen kriminellen Milieus aber auch die Suche nach tiefgreifenden Motiven illegaler Handlungen in einer Geschichte sucht, sollte bei diesem anspruchsvollen Buch zugreifen.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Nicht schlecht, aber nicht meins

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Ich habe ewig gebraucht um in das Buch zu finden und dann auch noch eine weitere Ewigkeit um das Buch zu beenden.

Mein großes Problem war, dass die Einleitung so ausgeweitet wurde und die ganze Action ...

Ich habe ewig gebraucht um in das Buch zu finden und dann auch noch eine weitere Ewigkeit um das Buch zu beenden.

Mein großes Problem war, dass die Einleitung so ausgeweitet wurde und die ganze Action und rasante Verfolgungsjagd nicht sofort begann. Dazu kommt, dass mir die Familie von Bug auch viel zu viel Raum in dem Thriller einnahm. Ich hatte mich auf einen kaltblütigen Männerthriller eingestellt. Doch Liebe und Kinder wurden zu oft hierfür erwähnt. Das passte in meinen Augen nicht in die Thematik hinein.

Wenn du ein Gangster bist, schön, aber Kinder und Familie zu haben, wird immer eine große Schwachstelle bilden, daher liebe Gangster: Lasst das eine oder andere einfach sein. Und vor allem: Wenn du kein Geld hast und dir dein eigenes Leben kaum leisten kannst, dann verzichte auf Sex oder benutz Verhütungsmittel. Dass er trotz so gravierender Geldprobleme 3 Kinder auf die Welt setzt, ist einfach unverantwortlich. Es spielt immerhin im Jahr 2012!

Inhaltlich: Es tauchen viele Detailbeschreibungen auf. Für Autoliebhaber und Menschen, die sich mit Autos technisch gut auskennen empfehlenswert. Ich verstand manchmal wenig - auch, weil ich in der ganzen Südstaatenszene und der Rivalitäten zwischen Weißen und Schwarzen nicht belesen bin.

Die Thrillerszenen gefielen mir jedoch allesamt ganz gut. Diese Elemente beherrscht Cosby. Es war wirklich realitätsnah beschrieben.

Außerdem gibt es viele Charaktere. Ohne meinen Personenregister, den ich parallel zum Lesen führte, wäre ich aufgeschmissen, da ich viele Lesepausen durchzog, denn die Geschichte packte mich einfach nicht. nach über 100 Seiten war er noch immer nicht auf der versprochenen Autojagd unterwegs.

Mit dem Schreibstil konnte ich mich jedoch auch nur schwer anfreunden. Er schrieb mir zu redundant. Viele Sätze begannen auf mehreren Seiten hintereinander mit "Er... Er... Er..."

Fazit: Es ist solide, die meisten Leser haben das Buch auch wirklich gemocht. Es war einfach wegen all der genannten Kritikpunkte nicht mein Fall. Schade.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein Roman mit authentischen Figuren, der allerdings Langeweile und Tristesse im zweiten Drittel hervorgerufen hat.

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In diesem Buch geht es um Beauregard, einem Familienvater und Inhaber einer Werkstatt mit Geldsorgen. Aufgrund dieser nimmt er, der eigentlich sauber bleiben wollte, einen Job als Fluchtwagenfahrer an- ...

In diesem Buch geht es um Beauregard, einem Familienvater und Inhaber einer Werkstatt mit Geldsorgen. Aufgrund dieser nimmt er, der eigentlich sauber bleiben wollte, einen Job als Fluchtwagenfahrer an- mit weitreichenden Folgen.

Die Gestaltung des Buchcovers finde ich okay, die US-amerikanische Ausgabe jedoch um einiges besser und passender.

Der Autor S. A. Cosby hat einen fesselnden Schreibstil. Meiner Ansicht nach hat er sehr vieles richtig gemacht, um seinen Roman authentisch wirken zu lassen. Mit Beau hat er einen Protagonisten erschaffen, der stereotypische Strukturen aufweist und dennoch liebenswert gegenüber seiner Familie erscheinen soll. Diese Liebenswürdigkeit wird jedoch von einem falsch verstandenem Stolz und einer falsch verstandenen Fürsorge überschattet.

Zudem hat Cosby darauf geachtet, nicht nur eine facettenreiche Figur zu entwickeln, vielmehr ist das Buch auf etlichen Kriminalitätstheorien aufgebaut, die die Charaktere sehr authentisch wirken lassen. Die Kriminalität zieht sich durch drei Generationen und das, obwohl der jeweilige Vater dem Sohne eine bessere Zukunft wünscht. Aber wie soll das gehen, wenn etwas Gegenteiliges vorgelebt wird?

Ein Teufelskreis.

Im letzten Drittel nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf und es kommt zu einem Showdown, der an viele Filme erinnern lässt.

Mir gefiel das Buch insgesamt betrachtet ganz gut, auch wenn mir die Figuren nicht sehr sympathisch waren. Das machte Cosby mit seinem Schreibstil wieder wett. Allerdings empfand ich den Mittelteil als zu träge und langatmig, daher vergebe ich eine neutrale Wertung von drei Sternen.

(Nichtsdestotrotz würde ich nochmal ein Buch von Cosby lesen!)

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