Cover-Bild Ich, ein Sachse
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783864931987
Samuel Meffire, Lothar Kittstein

Ich, ein Sachse

Mein deutsch-deutsches Leben | Die unglaubliche, aber wahre Geschichte aus der Serie "Sam - Ein Sachse"

Die unglaubliche, aber wahre Geschichte eines Aufstiegs und Falls – und einer schwierigen Wiederauferstehung

Samuel Meffire wuchs als Afrodeutscher in der DDR auf und wurde allen Widrigkeiten zum Trotz der erste Schwarze Polizist Ostdeutschlands. In seinem Buch gewährt er einen intimen Einblick in seine Gefühlswelt, schonungslos offen, unterhaltsam und witzig. Er berichtet packend von seiner Tour de Force über mehrere Kontinente und erzählt im Rückblick auf sein bisheriges Leben zugleich einen oft übersehenen Teil deutsch-deutscher Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2023

Einblicke in ein ungewöhnliches Leben

1

„Ich, ein Sachse: Mein deutsch-deutsches Leben“ ist die Biografie des afrodeutschen Samuel Meffire, der in der DDR aufgewachsen ist.

Samuel Meffire berichtet von seinem Leben und beginnt in der Gegenwart. ...

„Ich, ein Sachse: Mein deutsch-deutsches Leben“ ist die Biografie des afrodeutschen Samuel Meffire, der in der DDR aufgewachsen ist.

Samuel Meffire berichtet von seinem Leben und beginnt in der Gegenwart. Er nimmt seine Leser mit, mitten in sein Familienleben, erzählt von seiner Tochter Una, deren unbequeme Entdeckungen über die Vergangenheit und seine Familie, die zu Fragen ihrerseits führen. Fragen, die er dann für seine Leser beantwortet. Dabei beginnt er mit seinem Vater in Kamerun, dessen Traum dort herauszukommen und für den Europa unendlich weit weg zu sein scheint. Aber er schafft es tatsächlich einen Studienplatz in Sachsen zu bekommen. Dort lernt er Samuels Mutter Christine kennen, die schwanger wird und sich auf das Kind freut. Aber schon da schlägt ihr erster Rassenhass entgegen.

Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen. Samuel gibt einen intensiven Einblick in sein Leben. Er teilt private Momente und nimmt kein Blatt vor den Mund. Vieles erschien mir unglaublich und ich war schwer erschüttert. Wie können Menschen nur so sein ? Voreingenommen und respektlos, es wird mehr als deutlich, dass Rassismus bei uns noch immer gelebt wird und Samuels Leben dadurch alles andere als leicht war.

Die Zeilen lesen sich locker, aber es ist zu spüren, dass dabei Erinnerungen hoch kommen, die nur schwer auszuhalten sind und die selbst beim Lesen fassungslos machen. Trotzdem schafft es der Autor seine Leser zwischendurch zum Schmunzeln zu bringen.

Durch Fotos seiner Familie rundet Samuel seine Biografie gelungen ab. Ich kann das Buch sowohl Lesern, die an Biografien, als auch denen, die an gesellschaftspolitischen Problemen / Ereignissen interessiert sind, empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Wie viele Erlebnisse passen in eine Geschichte?

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Das habe ich mich oft gefragt, während ich kopfschüttelnd das Buch von Samuel Meffire gelesen habe.
Ich gebe zu, dass es nicht immer leicht war, all den dicht aneinander gereihten Erlebnissen zu folgen, ...

Das habe ich mich oft gefragt, während ich kopfschüttelnd das Buch von Samuel Meffire gelesen habe.
Ich gebe zu, dass es nicht immer leicht war, all den dicht aneinander gereihten Erlebnissen zu folgen, doch spannend war es auf jeder Seite, in jeder Zeile. Irgendwo stand, dass seine Erfahrungen für zwei Leben reichen würden. Absolut. Wenn nicht sogar für drei.
Mir gefällt Meffires Schreibstil. Er ist locker, ungezwungen, unkonventionell, natürlich, sympathisch. In einigen seiner Lebensabschnitte gab es Zeiten, in denen er nichts tun konnte außer zu schreiben. Und das merkt man. Er kann es einfach.
Meffire erzählt im Buch zunächst seinen beiden neugierigen Kindern, wo und wie er großgeworden ist und nimmt uns LeserInnen mit in seine Vergangenheit, in seine ostdeutsche Kindheit, die alles andere als einfach für ihn war. Auf seinem Lebensweg sind so viele Dinge kaputtgegangen und auch er wäre beinahe daran zerbrochen. Bewundernswert, wie er es geschafft hat, all den Höllenschlunden immer wieder zu entkommen.
Die Kapitelbeginne, die in der Gegenwart spielen, waren für mich als Leserin erholsam, bevor es wieder weiter ging mit den schonungslosen Berichten über seine Vergangenheit.
In diesem Buch liegt der Focus auf dem Osten Deutschlands in der Zeit nach der Wende. Hier wird deutlich, wie perspektivlos plötzlich viele Menschen waren. Und wie hilflos, denn ihnen wurde alles genommen, was ihr Leben bis dahin bestimmt hatte. Die neue Freiheit brachte vor allem Fremdenhass, Arbeitslosigkeit, Verarmung und neue Drogen und für viele war es schwer, sich diesem Sumpf zu entziehen.
Meffire stolperte aus eben diesen Gründen von einem Loch zum nächsten, geriet an falsche Freunde und musste dafür büßen. Hart büßen. Dass er heute der ist, der er ist und das tut, was er kann, finde ich bewundernswert.
Von mir bekommt „Ich, ein Sachse“ 4,5 von 5 Sternen. Den halben Punkt Abzug gibt es, weil es für mich oft einfach zu viel an Information war und weil die Sprünge zwischen den vielen Erlebnissen nicht immer einfach nachzuvollziehen waren.
Ich danke Vorablesen und ullstein extra für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Wichtige und schockierende Einblicke

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"Ich, ein Sachse" erzählt, wie Samuel Meffire der erste Schwarze Polizist in Ostdeutschland wurde. Eingestiegen wird in der frühen Kindheit, wie sich seine Eltern kennengelernt haben, welches Mindset die ...

"Ich, ein Sachse" erzählt, wie Samuel Meffire der erste Schwarze Polizist in Ostdeutschland wurde. Eingestiegen wird in der frühen Kindheit, wie sich seine Eltern kennengelernt haben, welches Mindset die Gesellschaft in der DDR geprägt hat und welchen Widrigkeiten sich die Familie entgegenstellen musste. Samuel, Afrodeutscher, Sohn einer weißen Mutter und eines Schwarzen Vaters, der jedoch am Tag von Samuels Geburt umgebracht wurde und den er nie kennengelernt hat, erlebt schon während seiner Kindheit Gewalt und Härte. Während Rassismus in der DDR zwar unterschwellig vorhanden war, aber hinter dem Mantel des Sozialismus recht gut verdeckt wurde, änderte sich die Situation für Samuel mit der Wende.
Plötzlich gab es Hetzjagden durch Nazis, Überforderung und fehlende Eingriffe der Polizei und verdammt viel Gewalt.
Samuel Meffire kommt selbst zur Polizei, rutscht dann ab in die Kriminalität und durchlebt insgesamt einen Alltag, der von Rassismus und Gewalt geprägt ist.

Erzählt wird ausschließlich in Form von Rückblicken, die nicht unbedingt chronologisch sind und mich tatsächlich des Öfteren total rausgebracht haben, weil ich die Zeit und das Setting nicht direkt einordnen konnte. Da hätte mir eine Chronologie den Lesefluss erleichtert. Andererseits erzählt Samuel Meffire von den verschiedensten Stationen seines Lebens, den entsprechenden Herausforderungen und die gesellschaftliche und politische Situation. Die Perspektive eines Schwarzen - aufgewachsen in Ostdeutschland, mit direktem Bezug zur DDR und dem erlebten Wandel im Zuge der Wiedervereinigung - auf die deutsch-deutsche Geschichte hat Samuel Meffire hier exemplarisch sehr eindrücklich und teilweise sehr schockierend dargestellt. Das sind Aspekte, die mehr Aufmerksamkeit und vor allem Aufarbeitung benötigen - und vor allem als Bestandteil der deutsch-deutschen Geschichte vermittelt werden sollte, gerade im Blick auf die aktuelle politisch-gesellschaftliche Lage.

Veröffentlicht am 28.06.2023

Ein deutsch-deutsches Leben

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Samuel Meffire wuchs in der DDR auf, bei einer weißen Mutter, die mit einem Schwarzafrikaner verheiratet war. Samuel lernte seinen Vater nicht mehr kennen, dieser verstarb am Tag von Samuels Geburt. Im ...

Samuel Meffire wuchs in der DDR auf, bei einer weißen Mutter, die mit einem Schwarzafrikaner verheiratet war. Samuel lernte seinen Vater nicht mehr kennen, dieser verstarb am Tag von Samuels Geburt. Im Rückblick erzählt Samuel seine Geschichte, von den Höhen und Tiefen, durch die er gegangen ist. Eng verknüpft sind seine Erzählungen mit der deutschen Geschichte.

Obwohl die DDR viele Studenten aus Afrika willkommen hieß, gab es doch immer wieder Schwierigkeiten mit der dunklen Hautfarbe. Der Rassismus war nicht immer offensichtlich, vorhanden war er trotzdem. Das kommt sehr gut heraus in den Erzählungen von Samuel Meffire. Es ist insgesamt spannend, Samuels Geschichte zu erfahren, wenn sie auch manchmal von Sprüngen gezeichnet war, die mir das Lesen nicht ganz so einfach machten. Mir fehlte ein bisschen der rote Faden der Erzählung. Nichtsdestotrotz hat mich das, was hier erzählt wird, sehr betroffen gemacht: die Gewalt, der er von seiten der Neonazis und der Rassisten ausgesetzt ist, sowohl in der DDR wie auch später im vereinten Deutschland, das kann keinen kalt lassen.

Das Buch ist nicht mal schnell nebenher zu lesen, dafür nimmt es sich die angemessene Zeit mit all den angesprochenen Themen. Ich möchte das Buch unbedingt weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Auf der Überholspur

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Mit "Ich, ein Sachse" liegt eine Autobiographie vor, die von der ersten Seite an unter die Haut geht. Die Autorinnen Samuel Meffire und Lothar Kittstein zeichnen auf knapp 400 Seiten Meffires Leben in ...

Mit "Ich, ein Sachse" liegt eine Autobiographie vor, die von der ersten Seite an unter die Haut geht. Die Autorinnen Samuel Meffire und Lothar Kittstein zeichnen auf knapp 400 Seiten Meffires Leben in der DDR und nach der Wiedereingliederung nach und wählen hierbei bewusst Grautöne und Brüche. Als Leserinnen erfahren wir viel über die Lebensumstände in der DDR, Rassismus, politische Vereinnahmung, Kriminalität und vor allem den Menschen Samuel Meffire.
Die Schreibweise ist lebendig, mal klar kantig, mal sachlich, mal gefühlvoll, so dass sich auch die Leser*innen immer wieder neu um- und einstellen müssen und dürfen.
Es lohnt sich, sich zusätzlich zum Buch auch die produzierte Serie anzuschauen, da diese eine gute Ergänzung darstellt.
Und beim Lesen bzw. Schauen kann mehr als einmal die Frage aufkommen, wie man selbst vielleicht an den jeweiligen Weggabellungen gehandelt hätte.

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