Cover-Bild Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 25.09.2019
  • ISBN: 9783257070804
Thomas Meyer

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin

Nach dem Bruch mit seiner frommen jüdischen Familie wird Motti Wolkenbruch von Schicksalsgenossen aufgenommen. Wie sich bald zeigt, haben die aber weit mehr als nur Unterstützung im Sinn: Sie trachten nach der Weltherrschaft. Bisher allerdings erfolglos. Erst als Motti das Steuer übernimmt, geht es vorwärts. Doch eine Gruppe von Nazis hat das gleiche Ziel.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2019

Total absurd und trotzdem erschreckend nah an der Realität

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„Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ ist nach „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ der zweite Band des Autors Thomas Meyer mit dem Protagonisten Motti Wolkenbruch. ...

„Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ ist nach „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ der zweite Band des Autors Thomas Meyer mit dem Protagonisten Motti Wolkenbruch. Zum Verständnis des Buches sind keine Vorkenntnisse aus dem ersten Teil erforderlich, aber lesenswert sind in jedem Fall beide, wenn sie auch große Unterschiede aufweisen.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen. Da ist Motti, der nach dem Kontaktbruch zu seinen jiddischen Eltern bei Familie in einem Kibbuz untergekommen ist. Dieser hat sich die Weltherrschaft zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig hat sich in Bayern eine Gruppe Altnazis das gleiche Ziel gesetzt. Beide Parteien haben ausgesprochen skurrile Ideen, die sie zum Ziel bringen sollen und es dauert eine ganze Weile, bis sie aufeinandertreffen.

Obwohl die gesamte Story total absurd ist, ist sie gleichzeitig erschreckend nah an der Realität. Anfangs war ich mir gar nicht so sicher, ob ich darüber lachen darf, aber es handelt sich um eine Gesellschaftssatire, die rundum gelungen ist und über die man einfach lachen MUSS. Mit viel Witz, Ironie und einfach ganz unglaublichen Einfällen öffnet Thomas Meyer seinen Lesern die Augen über Rassismus, Vorurteile, Markenkult, Socialmedia und vieles mehr.

Ich fand das Buch genial, es ist unterhaltsam, humorvoll und gesellschaftskritisch und lebt von seinen liebenswerten Charakteren, von denen ich mich nur ungern getrennt habe – unbedingt lesen !

Veröffentlicht am 10.10.2019

Lesen! Unbedingt lesen!

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Der Titel deutet es schon an, das hier ist ein Buch der etwas abgefahrenen Sorte.


Es ist bereits der zweite Band um Motti Wolkenbruch, aber man kann problemlos folgen, auch wenn man Teil 1 nicht gelesen ...

Der Titel deutet es schon an, das hier ist ein Buch der etwas abgefahrenen Sorte.


Es ist bereits der zweite Band um Motti Wolkenbruch, aber man kann problemlos folgen, auch wenn man Teil 1 nicht gelesen hat (allerdings kann man es auch gleich chronologisch lesen, denn spätestens nach der Lektüre wird man Band 1 sowieso lesen wollen...).


Wolkenbruch wurde von seiner jüdischen Familie verstoßen und landet in einem Kibbuz. Aber nicht in irgendeinem, nein, das Ziel ist die Weltherrschaft.
Im entfernten Bayern strebt das eine Gruppe von Nazis auch an - und beide Gruppierungen sind so absurd gezeichnet, das man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt.
Anfangs noch mit Zweifeln. ob man darüber lachen darf und zwischendrin stockt das Lachen auch fast, denn Meyer hält unserer Gesellschaft einen Spiegel vor und bringt Dinge genau auf den Punkt. Dabei schafft er aber eine Balance aus Witz/Absurdität und erschreckender Realitätsnähe, die das Lesen zu einem großen Vergnügen macht.
Die Macht von Social Media und Internet, die moderne Technik generell (Alexa-Besitzer werden auf ihre Kosten kommen), Markenhype, ach, es sind so viele Aspekte, die hier aufgegriffen werden.
Eigentlich sollte das Buch gleich mit einem Textmarker verkauft werden, weil man immerzu Textpassagen anmalen möchte.

Intelligente Unterhaltung für alle, die es schräg mögen.
Ein echtes Lieblingsbuch.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Bauchmuskel-Training!

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Eine naive Splittergruppe des Judentums, realitätsferne Nazis und die Tücken der Technik von heute. Einfach genial!


Ich habe mich bei diesem Buch gekringelt vor Lachen und wollte nicht mehr aufhören ...

Eine naive Splittergruppe des Judentums, realitätsferne Nazis und die Tücken der Technik von heute. Einfach genial!


Ich habe mich bei diesem Buch gekringelt vor Lachen und wollte nicht mehr aufhören zu lesen. Der Autor hat Wahrheiten geschickt in eine fiktive Story verpackt - voll mit grandiosen Einfällen und mit einer ordentlichen Prise Ironie und Witz gewürzt. Die Kapitel haben lustige Namen und sind kurz gehalten. Dies und die Seitenanzahl von 272 Seiten machen das Buch perfekt für die öffentlichen Verkehrsmittel. Man darf sich nur nicht von schrägen Blicken irritieren lassen, wenn man wiederholt das Lachen anfängt...


Auch die Namen des Naziwohnsitzes, mancher Erfindungen, etc. sind gelungen. Des Weiteren gibt es ein paar jiddische Begriffe. Diese waren mir zum Teil bekannt, zum Teil nicht. Aber da kann man ja Alexa fragen. Sie hilft bestimmt gerne weiter...:)Es geht aber auch ohne alle zu kennen. Ansonsten werden die Ereignisse in zwei Erzählsträngen erzählt.


Neben dem Charakter Motti fand ich den/die Führer der Nazis interessant. DAS absolute Highlight aber war die tückische Technik. Am Puls der Zeit hatte sie ein gehöriges Wort mitzureden. Muss übrigens noch in einer Suchmaschine nachlesen, ob in die Schakschuka Öl gehört oder nicht.


Das Cover ist auffällig. Auffällig anders zu allen anderen Covern, auch zu denen des Diogenes-Verlages sonst. Meist sind diese ja deutlich künstlerischer gestaltet. Hier ist es einfach witzig und warum eine Orange die Weltkugel ersetzt ...lest es selbst, denn die Auflösung steckt im Buch!


Fazit:

Wer zum Lachen nicht in den Keller geht wird dieses Buch Lieben und sich beim Anblick von Orangen und Smartphones zukünftig scheckig lachen! Ein absolutes Meisterwerk und Lese-Highlight in 2019!


5 Sterne sind hier gar nicht genug....

Veröffentlicht am 13.10.2019

Motti zieht hinaus in die weite Welt

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Nachdem Motti im ersten Teil seiner Geschichte von seiner Familie verstoßen wurde, zieht er nun hinaus in die weite Welt. Und zwar haben ihn die "Verlorenen Söhne Israels" entdeckt und nehmen ihn in ihre ...

Nachdem Motti im ersten Teil seiner Geschichte von seiner Familie verstoßen wurde, zieht er nun hinaus in die weite Welt. Und zwar haben ihn die "Verlorenen Söhne Israels" entdeckt und nehmen ihn in ihre Gemeinschaft auf. Was allerdings nichts mit Familienersatz, sondern vielmehr mit einem Kampf der Welten zu tun hat!

Überraschenderweise gibt es nämlich einen parallelen Handlungsstrang, der der im April 1945 einsetzt und von einem nahtlosen Fortbestehen der Nazis berichtet - natürlich im Geheimen, doch durchaus mit Anspruch auf eine Weltmacht. Doch diesen haben nicht nur die Nazis...

Zunächst hatte ich Angst - nämlich dahingehend, ohne mame Wolkenbruch, Mottis mehr als eigenwillige Mutter auskommen zu müssen. Doch braucht man lediglich ein wenig Geduld, bis man reich belohnt wird - Mutter Wolkenbruch stellt sich, von Sehnsucht nach dem verlorenen Sohn übermannt, sogar dem Clinch mit der Cyberwelt!

Ein ausgesprochen schräger und im Gegensatz zum ersten Teil eher surrealer Roman.

Im Gegensatz zu Band 1 ist der Roman in "normalem" Deutsch verfasst, wenngleich es durchaus auch wieder mit Begriffen aus dem Jiddischen gespickt ist. Da ich gerade erst den ersten Teil beendet hatte, war ich noch drin im Modus, ansonsten hätte ich ein Glossar sicher vermisst.

Sehr unterhaltsam und auf gewisse Weise ungewöhnlich ist dieser Roman von Thomas Meyer - ich fühlte mich in eine völlig andere Welt entführt, eine Parallelwelt sozusagen. Beziehungsweise zwei davon - eine jüdische und eine Nazi-Welt. Es hat etwas Märchenhaftes, andererseits aber in Zeiten von AfD und anderen Bünden am rechten Rand der Gesellschaft oder gar jenseits davon durchaus auch realistisch-bedrohliche Züge - die ich jedoch tapfer weggelacht habe. Aber Thomas Meyer hat mich aufgerüttelt - ich bleibe wachsam und zwar in jeder Hinsicht!

Veröffentlicht am 23.10.2019

Ein ungewöhnliches und großartiges Buch

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In diesem zweiten Band geht Motti nach Israel und wird Anführer des „Weltjudentums“, während in Deutschland in einer Bergfestung noch einige Nazis seit Kriegsende leben und das entsprechende Gedankengut ...

In diesem zweiten Band geht Motti nach Israel und wird Anführer des „Weltjudentums“, während in Deutschland in einer Bergfestung noch einige Nazis seit Kriegsende leben und das entsprechende Gedankengut weiter über sog. „Volksrechner“ verbreiten. Was passiert wohl, wenn Motti und eine Agentin der Nazis zusammentreffen?


Meine Meinung:
Der Autor erzählt in diversen kurzen Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven auf der einen Seite die Geschichte von Motti und dem „Weltjudentum“, auf der anderen Seite die Geschichte der überlebenden Nazis in der Bergfestung.

Der Schreibstil ist total ungewöhnlich, extrem humorvoll und locker-flockig. Die beschriebenen Episoden sind teilweise so abstrus, dass ich viel gelacht und oft den Kopf geschüttelt habe. Manchmal blieb mir das Lachen allerdings regelrecht im Halse stecken, weil der Autor sehr berechtigte Punkte in seiner Gesellschaftskritik unterbringt und manche noch so skurrile Erfindung erschreckende Gemeinsamkeiten mit der Realität hat.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Kapitelüberschriften immer aus einem Satz aus dem relevanten Kapitel bestanden, der aus dem Zusammenhang gerissen meist sehr lustig klang. Im Laufe der Zeit habe ich mich immer gefragt, in welchem Zusammenhang der Satz in dem jeweiligen Kapitel auftauchen würde.

Insgesamt hat mich der Roman sehr gut unterhalten und mich gleichzeitig nachdenklich gemacht, weil er viele gesellschaftlich relevante Themen sehr überspitzt auf den Punkt bringt. Zum Beispiel sind Themen wie Hasskommentare in sozialen Medien sehr plakativ dargestellt.


Fazit:
Ich war sehr überrascht, wie gut mir das Buch gefallen hat, denn ich hatte gar nicht so viel oder zum Teil etwas anderes erwartet. Ich fand es sehr unterhaltsam und gleichzeitig augenöffnend. Für mich hätte es durchaus noch etwas länger sein können.