Cover-Bild Eine himmlische Katastrophe
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 178
  • Ersterscheinung: 14.07.2019
  • ISBN: 9783458364115
Thomas Montasser

Eine himmlische Katastrophe

Roman

Ein altes Kloster in einem ebenso bezaubernden wie vergessenen Winkel im Burgund. Drei betagte Nonnen, die mehr schlecht als recht den Laden am Laufen halten. Und eine junge Frau, Louise, aus der Pariser Banlieue, die ein Talent hat, in Schwierigkeiten zu geraten. Die Schwestern sind allerdings keineswegs so harmlos, wie sie zunächst scheinen – und Lou hat noch ganz andere Qualitäten, als man ihr zugetraut hätte.

Was als Katastrophe beginnt, entpuppt sich schon bald als himmlische Fügung. Denn mit Lous Hilfe werden die drei Nonnen nicht nur all ihre finanziellen Probleme los, sondern auch noch im ganzen Land berühmt. Was leider für einige Irritationen bei den Dienstherren in Rom sorgt. Denn was um alles in der Welt bedeutet es, dass die Damen plötzlich als »Ein göttlicher Harem« durch die Lande tingeln?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Eine göttliche Fügung

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Der neue Roman des Autors "Thomas Montasser - "Eine himmlische Katastrophe" erschien als TB im Insel-Verlag (2019). Das recht schmale Büchlein konnte mich durch die kuriose Geschichte und - im Besonderen ...

Der neue Roman des Autors "Thomas Montasser - "Eine himmlische Katastrophe" erschien als TB im Insel-Verlag (2019). Das recht schmale Büchlein konnte mich durch die kuriose Geschichte und - im Besonderen - den wortgewandten und humorvoll-witzigen wie auch tiefgründigen Stil des Autors, der gerne mal (trotz aller Fröhlichkeit im Roman) einen "Seitenhieb" nach allen möglichen Richtungen "austeilt"; quasi als sein "Markenzeichen" - überaus begeistern und ließ mich ob der sehr feinsinnigen Wortspielereien nicht selten schmunzeln....

Es ist übrigens in Folge der (mindestens) dritte Roman Montasser's, der mich wie seine Vorgänger sehr überzeugen konnte:

Dieses Mal finden wir uns im schönen Burgund wieder; genauer gesagt im sehr abgeschiedenen und von der Welt vergessenen Kloster Notre-Dame-de-Bleaumont; bekannt durch dem gleichnamigen einzigartigen Käse (Bleaumont), dem im Roman wie seine HauptprotagonistInnen ebenfalls eine Hauptrolle zukommt; hilft er doch, durch den Verkauf desselben die heiligen Hallen irgendwie am Leben zu halten.

Das Kloster leidet unter Nachwuchssorgen; die jüngste Nonne ist 74 und Schwester Madeleine (für den Kräutergarten zuständig), Schwester Sophie, die den Bürokram erledigt und Schwester Lucie, Rollstuhlfahrerin, kümmert sich um die Küche, aus der sie sehr selten auftaucht, sind die drei letztverbliebenen Bräute Christi im Kloster. Als Madeleine gerade in ihrem Kräutergarten ist, taucht eine junge Frau auf, die sich als ihre Nichte Louise Prevost entpuppt und einige Wochen "auf Bewährung" im Kloster verbleiben soll. Sie teilt die Liebe ihrer Tante zu Kräutern, wobei sie vor allem der Hanf interessiert, den sie schnell ausfindig macht. Nach anfänglichem Sträuben Lou's vor dem eintönigen Klosterleben findet sie doch schnell dies und das recht cool - besonders ihre Tante, Schwester Madeleine, die nicht nur in Guatemala und Tunesien lebte, sondern auch Bassgitarre spielt!
Doch damit nicht genug, bemerkt sie eines Tages beim Verkauf des "Bleaumont"-Käses, dass Schwester Lucie eine kräftige Stimme hat, mit der sie die Menschen wie Trauben an ihren Stand lockt - und Schwester Sophie entpuppt sich gar als begnadete Organistin:
In Lou keimt eine Idee auf, da sie immer mehr versteht, wie es um den Erhalt des Klosters steht und schaltet ihren Freund Ali ein, um für das Trio eine Konzertreihe zu managen, die die "Bleues des Bleaumont" bzw. den "Göttlichen Harem" aus der Finanzkrise des Klosters herausführt: Wird der Plan aufgehen?

Wir begleiten nun die drei Schwestern mit Lou und ihrer Tournee-Entourage (bestehend aus drei bezaubernden go-go-Tänzerinnen wie einem sympathischen, wenn auch zwielichtigen Manager namens Ali) auf ihrer Tournee, die sie nach Grigny führt, in die Pariser Vorort-Betonburgen, in denen ein nettes, nein viele Völkchen wohnen, was die Schwestern positiv überrascht; lernen einen tätowierten und gepiercten Pfarrer kennen und einen Caféhausbesitzer namens Ibrahim, der sich mit Schwester Lucie, die sehr weltoffen ist, anfreundet. Im Pariser Ritz begegnen wir einem Wagenmeister, der es Lou angetan hat und die Liste der Tourneedaten wird immer länger, die alten Damen haben großen Erfolg!

Pointiert, humorvoll und mit Tiefgang nimmt der Autor in gewohnt fröhlicher (Schreib-)manier so manches aufs Korn, das durchaus kritisiert werden kann: Vorurteile gegen Bewohner der Banlieues, gegenüber anderer Religionen wie z.B. dem Islam, der "wirbelnden" Welt im digitalen Zeitalter etc. Lou besitzt Fähigkeiten, von denen sie vermutlich selbst nichts wusste, das Happy-end ist stimmig und superbe, wenn man bedenkt, wie sich "die Wege des Herrn" fügten... Sogar der Bleaumont erfährt eine Renaissance, da eine junge Frau genau zuhörte... - und verkauft sich wieder excellent!

Fazit

Eine köstliche Geschichte mit sympathischen ProtagonistInnen; umwerfend komisch, ein fast kriminell guter Lesespaß - wobei jeder einzelne Satz (manche ganz besonders, inklusive der Seitenhiebe, die ein Markenzeichen des Autors für mich sind) einen üppigen Lesegenuss darstellen; Lust auf einen Besuch im schönen französischen Burgund machen und darauf - wenn auch wie hier in Buchform - den Besuch "eines Ortes der Besinnung in dieser besinnungslosen Welt" ernsthaft zu erwägen.
Von mir ein Chapeau an den Autor, dessen Sprache und Wortgewandtheit ich sehr schätze und himmlische 5* für ein grandioses Lese- (und nachdenk)vergnügen!

Veröffentlicht am 13.08.2019

Nicht nur als Sommerlektüre- der Himmlische Harem rockt

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Angelockt von dem mir bis dato nicht bekannten Autor und dem Titel war ich gespannt auf den Inhalt.
Ich war erst skeptisch als ich die Beschreibung zu dem Buch las.
Dachte ich doch an einen recht bekannten ...

Angelockt von dem mir bis dato nicht bekannten Autor und dem Titel war ich gespannt auf den Inhalt.
Ich war erst skeptisch als ich die Beschreibung zu dem Buch las.
Dachte ich doch an einen recht bekannten Film mit Nonnen.
Und wenn ich ehrlich bin hat das Buch bis auf Nonnen und Musik wenig mit dem Film gemein.

Aus dem Inhalt:
Wir befinden uns in der französischen Burgund.
Dort steht ein fast schon vergessenes Kloster.
In ihm leben noch stattliche 3 Nonnen.
Das Kloster hat durch das Ableben seiner „Fachkräfte“ wie z.B. seine Käseherstellung seine Einnahmequellen verloren.
Das sorgt dafür, daß die verbliebenen Nonnen mehr schlecht als recht ihr Leben gestalten und verarmt leben.
Plötzlich taucht im Kloster eine junge Frau auf.
Sie heißt Lou, ist eine junge Straftäterin aus einem Pariser Vorort und mit einer der Nonnen verwandt.
Sie soll dort 12 Wochen bei ihrer Tante als Bewährungsauflage verbringen.
Um den Nonnen in ihrer Lage zu helfen kommt Lou auf eine Idee als sie die Nonnen musizieren hört.
Und los geht eine wilde Zeit mit interessanten Begegnungen und der ein oder anderen Wendung.
Was den Nonnen so passiert, wie es zum Himmlischen Harem kommt, wie das ganze endet soll jeder selber lesen!

Was ich gern verrate:
Das Buch ist sehr unterhaltsam.
Beim Einstieg musste ich mich erst einmal an eingeworfene französische Begriffe gewöhnen oder in den eigenen Stil des Autors einlesen.
Aber die Handlung hat mich gepackt und ich wollte unbedingt wissen wie sich die Lage mit den Nonnen entwickelt.
Diese haben es nicht langweilig und es gab dadurch keine Lesehänger.
Oft musste ich grinsen denn die humorige Art gefiel mir sehr gut!
Auch das Ende fand ich passend gelöst!
Ich würde gern mehr von Herrn Montasser lesen ;)

Fazit:
Kurzweilig, liebenswürdig und unterhaltsam - absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Einfach göttlich!

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Eine himmlische Katastrophe eine Roman von Thomas Montasser erschienen im Insel TB Verlag
Man nehme ein abseits gelegenes Kloster in schönen Burgund im Frankreich, drei betagte Nonnen, eine bunte, junge ...

Eine himmlische Katastrophe eine Roman von Thomas Montasser erschienen im Insel TB Verlag
Man nehme ein abseits gelegenes Kloster in schönen Burgund im Frankreich, drei betagte Nonnen, eine bunte, junge Frau, ruhige und schillernde Nebenfiguren, eine Portion Musik, ein wenig Neugier sowie einen gut gereiften Käse und verpackt das Ganze in eine charmante Geschichte mit dem nötigen Esprit und Wortwitz,... et voila heraus kommt eine herzberührende Geschichte, die das Leben schreibt. Thomas Montasser packt so manche weltliche, philosophische und göttliche Lebensweisheiten sowie Ratschläge zwischen die Zeilen, dass man verzückt ein nachdenkliches Stirnrunzeln, ein verschmitztes Lächeln oder einen lauten Lacher beim Lesen preisgibt. Keinesfalls angestaubt kommt die Literatur daher, sondern hier hält man eine bereichernde Mischung mit beeindruckenden Charakteren in den Händen. Alle Mitwirkenden spielen ihre Rolle perfekt und tragen ihren Teil zu dieser feingeistigen Geschichte bei. Hier werden keine Klischees bedient, sondern lebensnahe, glaugwürdige Figuren agieren auf der Bühne, die das Leben schreibt. Es macht einfach Spaß, Lou und die Nonnen und ihre Lieben auf einer außergewöhnlichen Reise durch Frankreich zu begleiten und dabei auch die Franzosen ein Stück weit näher kennenzulernen. Hierbei liest sich der Text anspruchsvoll und dennoch flüssig, eine Sprachexplosion, die der Geist gern folgt.
Auf 178 Seiten gibt es leise und laute Töne, schicksalhafte Wendungen und Freundschaften, wo man sie nie vermutet hätte. Eine himmlische Katastrophe plädiert für mehr Achtsamkeit und Toleranz, innere Einkehr und bewußtes Hinschauen und macht Appetit auf ein Gläschen Wein und ein Stück gut duftenden Käse.
Fazit: Dies war mein erstes Buch von Thomas Montasser und ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt. Die kleinen versteckten Hinweise für eine Portion Glück und Zufriedenheit, haben mich berührt und nachdenklich gemacht. Eine Chanche, als absolutes Lieblingsbuch durchzugehen!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ein himmlisches Lesevergnügen

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In diesen nicht einmal 200 Seiten steckt so viel Herzenswärme, Lebensfreude, Gottvertrauen und Menschlichkeit wie ich sie bisher selten bis gar nicht in einem Buch gefunden habe. Das Buch gehört auf jeden ...

In diesen nicht einmal 200 Seiten steckt so viel Herzenswärme, Lebensfreude, Gottvertrauen und Menschlichkeit wie ich sie bisher selten bis gar nicht in einem Buch gefunden habe. Das Buch gehört auf jeden Fall zu meinen Lesehighlights nicht nur dieses Jahres.

Der Autor zeigt uns auf eine charmante Art und Weise was alles mit ein wenig Mut, Gottvertrauen und einer positiven Einstellung bewirkt werden kann. Wer jetzt denkt, es handele sich um eine langweilige Lektüre, der irrt gewaltig. In einem besonderen und fesselnden Schreibstil – gewürzt mit einer Prise Humor – entwickelt sich die Geschichte zu einem Pageturner. Sie enthält Botschaften, die zum Nachdenken anregen und die auch nachwirken.

Die Charaktere sind mit viel Herzblut gezeichnet und mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie sind so beschrieben, dass ich die Personen jeweils vor Augen hatte und mit ihnen die wenigen Wochen erlebt habe.

Für mich war es das erste Buch von Thomas Montasser und ich kann sagen, dass es mit Sicherheit nicht mein letztes Werk dieses Autors gewesen ist. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung und wohlverdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Ein himmlisches Lesevergnügen

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Lou muss ihre Sozialstunden in einem Kloster ableisten, in dem ihre Tante Madeleine als Nonne lebt. Mit ihren älteren Mitschwestern Sophie und Lucie versucht sie, die Käseproduktion des Bleu-de-Beaumont, ...

Lou muss ihre Sozialstunden in einem Kloster ableisten, in dem ihre Tante Madeleine als Nonne lebt. Mit ihren älteren Mitschwestern Sophie und Lucie versucht sie, die Käseproduktion des Bleu-de-Beaumont, der die einzige Einnahmequelle darstellt, mehr schlecht als recht am Leben zu erhalten. Lou, die sich anfangs aus lauter Langeweile eher zähneknirschend in die eingeschworene Gemeinschaft einfügt, findet immer mehr Gefallen daran und hat jede Menge Ideen, um dringend benötigtes Geld in die Klosterkassen zu bringen. Durch Zufall erfährt sie, dass die 3 Nonnen sehr musikalisch sind. Sie setzt ihre Netzwerke in Bewegung und mit Hilfe von scheinbar zwielichtigen Gestalten ist die Idee zum „Göttlichen Harem“ schnell Wirklichkeit geworden. Das beschauliche Klosterleben weicht einer aufregenden Tournee.

Thomas Montasser hat es mit seinem Schreibstil wieder einmal geschafft, dass ich mich bereits nach dem Lesen der ersten Zeilen wieder wohl gefühlt habe und die Geschichte voll und ganz genießen konnte. Sie ist charmant und witzig mit genau der richtigen Prise feinen Humors.
Die Charaktere sind allesamt überaus sympathisch gezeichnet. Vor allem Madeleine, Sophie und Lucie haben mein Herz im Sturm erobert. Sie zeigen deutlich, dass Religiösität ein wunderbarer Verbündeter von Weltoffenheit, Menschlichkeit und Verständnis sein kann.
Die Geschichte steckt voller Botschaften, unter anderem, dass oftmals nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Aber sie regt auch zum Nachdenken an.

Dieses Buch ist eine Lektüre für Herz und Seele voller Lebensfreude und Hoffnung und hat mir ein himmlisches Lesevergnügen bereitet.