Cover-Bild Das Haus der Türen
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.04.2025
  • ISBN: 9783755810742
Twan Eng Tan

Das Haus der Türen

Roman | Longlist The Booker Prize 2023
Michaela Grabinger (Übersetzer)

Malaysia 1921: Lesley Hamlyn lebt das äußerlich angenehme und gleichförmige Leben einer Frau der britischen Kolonialgesellschaft. Mit dem Eintreffen von Willie Somerset Maugham, einem alten Freund ihres Ehemanns Robert, kehrt Lebendigkeit in das Haus zurück und Erlebnisse der Vergangenheit drängen an die Oberfläche. Somerset Maugham ist zu diesem Zeitpunkt ein berühmter Schriftsteller, jedoch getrieben von Sorgen und Ängsten. Je stärker sich Lesley und er anfreunden, desto mehr Geheimnisse vertraut sie ihm an: ihre frühere Unterstützung politischer Rebellen, die das alte China beenden wollten, ihre Affäre mit einem chinesischen Mann, der Niedergang ihrer Ehe. Am Beispiel einer Freundin begreift Lesley, wie aussichtslos ihre Liebe ist und wie verheerend die Folgen für sie wären: ohne finanzielle Mittel, gesellschaftlich geächtet, würde sie ohne ihre Kinder leben müssen. Wie Somerset Maugham muss auch sie ihr wahres Ich verbergen und ihre unglückliche Ehe ertragen. Trost findet sie einzig in dem Gedanken, sie könne ihren Geliebten eines Tages wiedersehen. Doch Robert hat längst beschlossen, diesen Teil der Welt zu verlassen und nach Südafrika zu ziehen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2025

zart und poetisch

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In seinem feinfühligen Roman "Das Haus der Türen" zeichnet der Autor Tan Twan Eng das Bild der in Malaysia lebenden Britin Lesley Hamlyn, das versinnbildlichend für die Sitten, Konventionen und Gepflogenheiten ...

In seinem feinfühligen Roman "Das Haus der Türen" zeichnet der Autor Tan Twan Eng das Bild der in Malaysia lebenden Britin Lesley Hamlyn, das versinnbildlichend für die Sitten, Konventionen und Gepflogenheiten des gesamten british Empire steht. Sie erzählt ihre Geschichte dem ebenfalls britischen und auf der real existierenden Figur beruhenden Schriftsteller Willie Somerset Maughan, der wie sie dem starren, englischen Verhaltenskodex unterworfen ist. Lesley ist in einer unglücklichen Ehe. Ihr Mann Robert betrügt sie, doch wenn sie ihn verlassen würde, würde dies ihr gesellschaftliches Aus und ihr finanzieller Ruin bedeuten. Sie erzählt Somerset Maughan von ihrer Liebe zu einem chinesischen Aufständigen, der Schriftsteller widerrum liebt heimlich einen anderen Mann und ist, genauso wie sie, in Doppelmoral und dem englischen Verhaltenskodex unterworfen. Lesley steht stellvertretend für die Frauenrolle ihrer Generation, deren Hauptaufgabe es ist, als Randfigur ihres Ehemannes zu glänzen und den Schein aufrecht zu erhalten. Auch ihre des Mordes angeklagte Freundin Ethel befürchtet so sehr den gesellschaftlichen Klatsch und Tratsch aufgrund ihrer außerehelichen Affäre, dass sie sich lieber als Mörderin verurteilen lässt, als die versuchte Vergewaltigung ihres abgewiesenen und enttäuschten Liebhabers darzulegen.
Dieser empfehlenswerte Roman ist sprachlich dicht und dennoch zart geschrieben. Tan Twan Eng führt den Leser durch romantische Szenen, beschönigt jedoch nichts und setzt dem Schriftsteller Willie Somerset Maughan ein Denkmal.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

Fesselnd

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Malaysia 1921. Lesley Hamlyn lebt das äußerlich angenehme und gleichförmige Leben einer Frau der britischen Kolonialgesellschaft. Mit dem Eintreffen von Willie Somerset Maugham, einem alten Freund ihres ...

Malaysia 1921. Lesley Hamlyn lebt das äußerlich angenehme und gleichförmige Leben einer Frau der britischen Kolonialgesellschaft. Mit dem Eintreffen von Willie Somerset Maugham, einem alten Freund ihres Ehemanns Robert, kehrt Lebendigkeit in das Haus zurück und Erlebnisse der Vergangenheit drängen an die Oberfläche. Somerset Maugham ist zu diesem Zeitpunkt ein berühmter Schriftsteller, jedoch getrieben von Sorgen und Ängsten. Je stärker sich Lesley und er anfreunden, desto mehr Geheimnisse vertraut sie ihm an: ihre frühere Unterstützung politischer Rebellen, die das alte China beenden wollten, ihre Affäre mit einem chinesischen Mann, der Niedergang ihrer Ehe. Am Beispiel einer Freundin begreift Lesley, wie aussichtslos ihre Liebe ist und wie verheerend die Folgen für sie wären: ohne finanzielle Mittel, gesellschaftlich geächtet, würde sie ohne ihre Kinder leben müssen.
Wie Somerset Maugham muss auch sie ihr wahres Ich verbergen und ihre unglückliche Ehe ertragen. Trost findet sie einzig in dem Gedanken, sie könne ihren Geliebten eines Tages wiedersehen. Doch Robert hat längst beschlossen, diesen Teil der Welt zu verlassen und nach Südafrika zu ziehen.

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Veröffentlicht am 08.05.2025

Interessante Einblicke

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Twan Eng Tan entführt uns in seinem Roman ‘Das Haus der Türen‘ in das Malaysia der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts als es noch Teil der britischen Kronkolonie gewesen ist. Er packt sozialkritische ...

Twan Eng Tan entführt uns in seinem Roman ‘Das Haus der Türen‘ in das Malaysia der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts als es noch Teil der britischen Kronkolonie gewesen ist. Er packt sozialkritische Themen an wie Homosexualität, Denken und Handeln in gesellschaftlichen Schichten, Unterordnung der Frau im Matriarchat. Dabei verwebt er sehr fein seine Fiktion mit historischen Tatsachen in einer eleganten Sprache, die durch ihre atmosphärische Dichtigkeit besticht.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lesley Hamlyn, die Frau des Rechtsanwalt Robert Hamlyn, dessen langjähriger Freund und erfolgreicher Autor Somerset Maugham und Ethel Proudlock die Freundin von Lesley. Die Geschichte lebt durch ihre wunderbaren Dialoge, in der jeweils eine Tür geöffnet wird und interessante Einblicke in das Leben der Protagonisten gewährt wird. Offen und ungeschönt kommen sich dabei Lesley und Somerset Maugham in ihren Gesprächen über ihre Leiden und Freunden geistig sehr nah. Schließlich tritt auch die Gerichtsverhandlung von Ethel in den Fokus des Geschehens.
Ein Roman, der in seiner Vielschichtigkeit beeindruckt und über die menschlichen Schicksale ein gesellschaftliches Spiegelbild entstehen lässt.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Malaysia 1921

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Der Großteil der Geschichte spielt 1921 auf Penang, Malaysia. Der Schriftsteller W. Somerset Maugham besucht auf seinen Reisen seinen alten Freund Robert, der dort mit seiner Frau Lesley lebt. In dem nur ...

Der Großteil der Geschichte spielt 1921 auf Penang, Malaysia. Der Schriftsteller W. Somerset Maugham besucht auf seinen Reisen seinen alten Freund Robert, der dort mit seiner Frau Lesley lebt. In dem nur 2 Wochen dauernden Besuch entwickeln die zwei ein besonderes Verhältnis zueinander und Lesley teilt einige ihrer Geheimnisse mit dem Schriftsteller. Die Geschichte wird aus ihren jeweiligen Perspektiven heraus erzählt.

Kunstvoll gelingt es Tan Twan Eng das alte Georgetown zum Leben zu erwecken und die kulturellen Spannungen zwischen den Völkergruppen. Da ich mehrere Jahre in Kuala Lumpur gelebt habe und auch Penang gut kenne, hat mich dies sehr fasziniert.

Mir war am Anfang nicht klar, dass Maugham eine reale Person ist, aber jetzt bin ich sehr gespannt auf seine Erzählungen.

Ein Tipp zum Lesen, am besten den Prolog erst am Ende lesen.

Ein wunderschönes Leseerlebnis, das aber etwas Zeit und Muse zum genießen der Sprache braucht.

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Veröffentlicht am 28.08.2025

War nicht meins

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Ehrlich gesagt war ich froh, als ich das Buch beendet hatte. Teilweise habe ich mich durchgequält und war kurz vorm Einschlafen. Dann gab es aber auch Abschnitte, die ich durchaus interessant fand. Und ...

Ehrlich gesagt war ich froh, als ich das Buch beendet hatte. Teilweise habe ich mich durchgequält und war kurz vorm Einschlafen. Dann gab es aber auch Abschnitte, die ich durchaus interessant fand. Und einen Lieblingssatz fand ich auch: „Falter sind die Seelen der Verstorbenen, die wir geliebt haben, und sie wachen über uns.“

Warum ich dieses Buch gewählt habe? Weil ich gerne mal in Malaysia reisen wollte. Auch wenn die Reise vor 100 Jahren stattfand. Dass ich dabei den berühmten britischen Schriftsteller William Somerset Maugham kennenlernte, war ein netter Nebeneffekt. Ebenso wie die traurige Geschichte einer Mörderin. Oder der Besuch im Haus der vielen Türen, wo ich amourösen Begegnungen beiwohnte. Zudem lernte ich viel über die chinesische Geschichte.

Also alles in allem lohnte es sich, das Buch zu lesen, das 2023 auf der Longlist des BookerPrice stand. Ich persönlich hatte allerdings Probleme mit dem Schreibstil des 1972 geborenen Schriftstellers. Schon zu Beginn hätte ich das Buch fast ungelesen zugeschlagen, weil es mich so gelangweilt hat. Dann wurde es allerdings interessant und meine Neugier auf das, was der Autor erzählen wollte, wurde geweckt. Schade, dass er in seiner poetischen Sprache viel zu ausführlich erzählt. Die Gründlichkeit machte mich ungeduldig und nervös.

Dass ich trotzdem vier Sterne vergebe, liegt an meiner anschließenden Recherche. Ich fand es spannend, wie Tan Twang Eng Tatsachen in seinen Roman eingebaut hat – und wenn es nur eine Gerichtsverhandlung ist, über die William Somerset Maugham in „The Letter“ geschrieben hat. Plötzlich bewunderte ich die Phantasie des Schriftstellers, seine Art, Anspielungen über Dinge zu machen, von denen zwar gemunkelt wird, die aber nicht bewiesen sind. Das empfand ich im Nachhinein als Kunst. Ob ich aber nochmal ein Buch von ihm zur Hand nehme, weiß ich beim besten Willen nicht.

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