Cover-Bild Das Glück am Ende der Straße
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 18.06.2021
  • ISBN: 9783423262842
Ulrike Herwig

Das Glück am Ende der Straße

Roman

Dieses Buch öffnet Augen und Herzen

Die herzerwärmende Geschichte zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht leben könnten. Die unkonventionelle Elli hat schon lange keine feste Bleibe mehr und muss täglich aufs Neue um ein würdevolles Leben auf der Straße kämpfen. Lisa ist eine gut situierte, aber dauergestresste Ehefrau, Mutter dreier Kinder und Teilzeitredakteurin bei einem Lifestyle-Magazin. In einem Park lernt Elli zufällig Lisas Kinder kennen und freundet sich mit ihnen an. Sie hat Zeit und immer ein offenes Ohr. Wie eine Art Ersatzoma hilft sie den dreien heimlich immer wieder in schwierigen Situationen. Und die Kinder verraten ihre neue Freundin nicht. Bis Elli eines Tages selbst dringend Hilfe benötigt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein berührendes Buch

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Die Geschichte von zwei Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher verlaufen könnte. Elli, die sich auf der Straße durchschlagen muss und Lisa, die alles hat und trotzdem nicht glücklich ist. Der Zufall ...

Die Geschichte von zwei Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher verlaufen könnte. Elli, die sich auf der Straße durchschlagen muss und Lisa, die alles hat und trotzdem nicht glücklich ist. Der Zufall will es, dass Elli auf die Kinder von Lisa trifft. Durch ihre warmherzige Art und ihre gute Beobachtungsgabe kann sie den Kindern bei kleineren und größeren Problemen helfen. Auch die beiden Frauen treffen aufeinander, was in beider Leben zu einer Änderung führt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, um nicht zu spoilern.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön und trotz des ernsten Themas geht der Humor nicht verloren. Da der Roman aus zwei Perspektiven, mit Rückblicken in die Vergangenheit von Elli, erzählt wird, werden die Unterschiede zwischen den Leben der Frauen besonders deutlich.

Ulrike Herwig hat ein ernstes Thema gut verpackt. Der einzige kleine Kritikpunkt ist das Ende. Es ging dann auf einmal alles sehr schnell, vielleicht hätte man da noch ein wenig mehr ausführen können.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und Ulrike Herwig hat den Finger auf eine Schwachstelle der Gesellschaft gelegt und zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Obdachlos

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Elli lebt auf der Straße, ungewollt, wie so viele andere auch. Es waren eine Aneinanderreihung unglücklicher Zustände, die sie aus der Bahn geworfen haben, nicht zuletzt die Krankheit und die Unfähigkeit ...

Elli lebt auf der Straße, ungewollt, wie so viele andere auch. Es waren eine Aneinanderreihung unglücklicher Zustände, die sie aus der Bahn geworfen haben, nicht zuletzt die Krankheit und die Unfähigkeit aus dieser tiefen Stimmung herauszukommen. Das hat sie nicht nur ein Dach über ihrem Kopf gekostet, sondern vor allem ein Leben mit ihrer Tochter.
„Sarahs Lachen besaß die Fähigkeit, sich wie ein Sonnenstrahl den Weg durch die Ritzen zu Bahnen. An manchen Tagen hatte Elli sich daran festgehalten wie an einem Rettungsanker.“
Doch Elli, oder Elvis wie sie liebevoll von anderen Obdachlosen genannt wird, beschwert sich nicht und versucht, mit ihren Fähigkeiten das harte Leben zu meistern.
„Elli alleine fiel nie auf.“
Eines Tages im Herbst lernt sie im Park, der auf dem Weg zu ihrem Nachtquartier liegt, Leonie kennen, ein aufgewecktes Mädchen. Sie und ihre Geschwistern halten sich dort öfters auf. Es entsteht eine Freundschaft mit einem unbekümmerten, aufrichtigen Kind. Die Zuneigung zum Mädchen und ihrer Familie wird ihr in einer schwierigen Zeit helfen und sie zurück in ein normales Leben führen.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Das Buch greift ein Thema auf, mit dem sich jeder von uns schon irgendwann mal auf irgendeine Weise beschäftigt hat: die Obdachlosen, das herumlungernde Pack auf der Straße. In dem Roman wird die Geschichte einer normalen Frau erzählt, die die Kontrolle über ihr Leben verliert und auf der Straße landet.
„Denn jetzt, mit dem abgehalfterten Ziehkoffer, der ihren ganzen Besitz enthielt, spürte Elli mehr denn je die Blicke der Leute auf sich. Wissend. Mitleidig. Und manchmal auch verächtlich.“
Durch das Einblenden von kurzen Kapitel aus der Vergangenheit wird eine Frau skizziert, die ihre Würde zu retten versucht, in einer Gesellschaft, die kein Verständnis für Schwache zeigt. Wer ganz unten ist, ist ausgegrenzt und chancenlos. Und so dreht sich die Spirale bis zum Abgrund.
Das lässt mich nicht unberührt. Die Erzählsprache ist einfach gehalten, so wirkt diese Geschichte weder übertrieben noch schmalzig und ich kann verstehen lernen, dass manch Obdachlosen ein hartes Schicksal trifft. Und doch denke ich, dass Elli eine Ausnahme bildet, eine Frau, die versucht, trotz dieser Situation ihr Ehrgefühl nicht zu verlieren. Es sind ja gerade die unscheinbaren Alltagsumstände, die das Leben auf der Straße zu unerträglich machen. Sie verzichtet bewusst auf Rauschmittel aber auch auf Sozialhilfe, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, denn gerade ein fester Wohnsitz ist Grundvoraussetzung für so vieles.

Fazit
Ein Buch, das man durchaus lesen kann und das einen Blick auf eine Schattenseite der Gesellschaft wirft. Die nicht allzu schwere Lektüre beleuchtet das harte Leben auf der Straße und wird vielleicht bei dem einen oder anderen Leser etwas mehr Mitgefühl auslösen. Bei einer nächsten Begegnung mit einem Obdachlosen wird man mehr Empathie für sie empfinden und vielleicht auch ein wenig Einfühlungsvermögen zeigen können. Eine Tasse Kaffee oder eine Mahlzeit wären ja schon mal ein guter Anfang.

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