Cover-Bild Sara auf der Suche nach Normal
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.01.2021
  • ISBN: 9783734847301
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Wesley King

Sara auf der Suche nach Normal

Claudia Max (Übersetzer)

Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit jemandem anfreunden. Das ist allerdings nicht so leicht, wenn man selbst kaum spricht. Aber als Sara die aufgeschlossene, redselige Erin kennenlernt, die davon überzeugt ist, dass es gar kein „normal” gibt, ändert sich das. Auf einmal geht Sara ins Kino, auf Geburtstagspartys und hat jemanden, dem sie von ihrem Schwarm erzählen kann. Doch hinter Erins fröhlicher Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Wie kann Sara Erin helfen, ohne ihre neu gewonnene Freundschaft aufs Spiel zu setzen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2021

Ein Buch, das einen wichtigen Beitrag leistet

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Klappentext
„Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit ...


Klappentext
„Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit jemandem anfreunden. Das ist allerdings nicht so leicht, wenn man selbst kaum spricht. Aber als Sara die aufgeschlossene, redselige Erin kennenlernt, die davon überzeugt ist, dass es gar kein „normal” gibt, ändert sich das. Auf einmal geht Sara ins Kino, auf Geburtstagspartys und hat jemanden, dem sie von ihrem Schwarm erzählen kann. Doch hinter Erins fröhlicher Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Wie kann Sara Erin helfen, ohne ihre neu gewonnene Freundschaft aufs Spiel zu setzen?“

Gestaltung
Ich liebe die Gestaltung des Covers. Der schwarze Hintergrund wirkt einerseits schlicht, andererseits lässt er das Buch hervorstechen. Die Zeichnungen auf diesem Hintergrund wirken wie Kratzbilder, die in die Schwärze gezeichnet wurden und durch den dann zum Vorschein kommenden, farbigen Hintergrund leuchten. Der Wal sieht klasse aus, aber besonders gefällt mir die Umgebung, in die er versetzt wurde: der Sternenhimmel mit Halbmond, Wolken und vielen leuchtenden Sternen.

Meine Meinung
Nach „Daniel is different“ erscheint nun ein weiteres Buch aus der Feder von Wesley King, das sich mit einer Figur aus seinem vorherigen Werk befasst: Sara. Da ich „Daniel is different“ schon total toll fand, musste ich mir auch Saras Geschichte durchlesen. In „Sara auf der Suche nach normal“ geht es um Sara, die mit Panikattacken, Ängsten, Depressionen und Mobbing zu kämpfen hat. So sucht sie das „Normale“, in der Hoffnung, besser akzeptiert zu werden. Dabei trifft sie auf Erin, die quirlig und redselig ist und die die feste Überzeugung vertritt, dass es kein „normal“ gibt, da jeder einzigartig ist…

Wie man vielleicht schon aus meiner Zusammenfassung des Buchinhalts herauslesen kann, thematisiert dieses Buch unter anderem auch psychische Störungen, die unter Umständen manche Leser triggern könnten. Der Umgang mit dieser ernsten Thematik ist dem Buch meiner Meinung nach aber unfassbar gut gelungen, denn „Sara auf der Suche nach normal“ zeigt auf eindringliche Weise, wie es ist mit verschiedenen mentalen Störungen zu leben. Welche Einschränkungen es gibt, wie schwer das Leben den Betroffenen fällt und dass viel mehr dahintersteckt. Ich finde, der Autor hat hier eine Geschichte geschaffen, die es Außenstehenden ermöglicht, einen Einblick in eine solch tief verstrickte Welt zu erhalten und mit diesem Einblick vielleicht auch etwas mehr Verständnis.

Ich fand die Darstellung jedenfalls sehr authentisch, realistisch und absolut nachvollziehbar. Mehrmals wurde mein Herz schwer, weil ich Saras Alltag so glaubwürdig, real und nachvollziehbar empfand. Außerdem gefiel mir die Botschaft des Buches unbeschreiblich gut. „Sara auf der Suche nach normal“ vermittelt dem Leser nämlich, dass jeder Mensch anders, auf seine Weise besonders ist und dass wir uns nicht verbiegen sollten, um uns im sozialen Kontext der Gesellschaft einzufügen. Zudem ist diese Suche nach dem, was „normal“ ist, etwas, das in meinen Augen für viele Jugendliche und junge Menschen nachvollziehbar ist, da es eine Thematik ist, mit der man sich in der Pubertät und darüber hinaus selber beschäftigt.

Die Geschichte befasst sich nicht nur mit Saras Alltag und ihrem täglichen Kampf, sondern auch mit der Freundschaft zu Erin. Erin ist ziemlich konträr zu Sara, aber die beiden ergänzen sich gut. Außerdem hat Erin ein Geheimnis, das mich neugierig machte und das für Spannung sorgte. Die Beziehung der beiden fand ich schön gestaltet und ein tolles Bonbon in der Geschichte. Zudem zeigte es nochmal, dass Sara eine Person ist, die ich sehr bewundernswert finde. Sie hat eine innere Stärke und auch wenn sie selbst diese nicht sieht, konnte ich als Leserin diese wahrnehmen.

Fazit
Mit „Sara auf der Suche nach Normal“ hat Wesley King nach „Daniel is different“ nun Saras Geschichte erzählt und damit meiner Meinung nach die Augen der Leser für psychische Störungen geöffnet. Ich finde, dass diese Geschichte dazu beiträgt, dass man das Leben und den Alltag dieser Menschen und was es bedeutet, unter dieser Erkrankung zu leiden, besser verstehen kann. Die Botschaft, die das Buch vermittelt ist bedeutsam und ging mir unter die Haut: jeder Mensch ist einzigartig und sollte sich nicht verbiegen müssen. Das Buch befasst sich zudem aber auch mit dem Thema Freundschaft und sorgt durch Erins Geheimnis für Spannung.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (eine Art Vorgeschichte zu „Daniel is different“)

Veröffentlicht am 25.01.2021

Außergewöhnlich

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Inhalt:

Sara weiß, dass sie von dem, was andere als „normal“ bezeichnen, weit entfernt ist. Die Diagnose ihres Arztes lautete auf Bipolare Störung, generalisierte Angststörung, leichte Schizophrenie und ...

Inhalt:

Sara weiß, dass sie von dem, was andere als „normal“ bezeichnen, weit entfernt ist. Die Diagnose ihres Arztes lautete auf Bipolare Störung, generalisierte Angststörung, leichte Schizophrenie und Depressionen. In der Schule wird sie nicht selten von den Mitschülern als Psycho-Sara diffamiert. Dabei möchte sie doch nichts lieber, als so zu sein, wie all die anderen um sie herum.

In der Schule bekommt Sara eine Sonderbetreuung. Dieser Unterricht, findet in der „Beklopptenbox“ statt, wie Sara den Raum nennt, in dem sie für einige Stunden separat von anderen Mitschülern unterrichtet wird. Zuhause erwarten sie keine Freunde, dafür aber ihre Eltern, die alles tun, um das Kind zu fördern, mit der Situation aber offensichtlich auch stark überfordert sind.

Sara wünscht sich nichts mehr, als Freunde zu haben und für sich eine Form der Alltagsbewältigung zu finden. Um diesem Ziel näher zu kommen, soll sie eine Gruppentherapie besuchen. Sara ist skeptisch. Wie soll es ihr gelingen, aus dem Kreis der Ausgestoßenen auszubrechen, wenn sie noch mehr Zeit mit anderen verbringen soll, die ähnliche Schwierigkeiten haben wie sie.

Saras Skepsis scheint nicht unbegründet. So trifft sie in der Gruppentherapie auf Gleichaltrige, die vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen stehen. Doch an diesem Nachmittag findet Sara auch eine neue Freundin. Denn Erin, das Mädchen, das ständig ohne Punkt und Komma redet, das kaum noch Augenbrauen und Wimpern hat, lässt sich nicht so einfach abschrecken. Sie möchte Saras Freundin sein und hat sogar einen eigenen Begriff für die Menschen, die anders – ja besonders – sind: Sternenkinder. Und wenn Sara möchte, so darf sie sich auch so nennen. Und für Sternenkinder herrschen eigene Regeln. Eine davon ist, dass sie zusammenhalten und immer füreinander da sind.



Meinung:


Sara ist ein Mädchen, dessen Alltag stets zur wahnwitzigen Tour de Force abzudriften droht. Depressionen, Panikattacken und allerhand Ängste begleiten sie. Nach dem Unterricht, in dem sie von den anderen Schülern gemobbt wird, kommt sie nach Hause und sucht Schutz bei den Eltern. Diese bemühen sich nach besten Kräften der Tochter zu helfen, doch die Situation ist keine einfache und für die Ehe der Eltern eine schwere Belastung.

Nicht selten muss sich Sara von ihren Mitschülern den Begriff Psycho-Sara gefallen lassen. Oft fällt dieses Wort, wenn eines der „Spiele“ wieder losgeht. Das Risikospiel, das ist Saras Ausdruck für die schizophrenen Episoden. Oder Fehlalarm, Saras Ausdruck für die Panikattacken. Die Angst davor, dass etwas gewaltig aus dem Ruder läuft, dass jemand am Ende vielleicht sogar stirbt. Oder die Bleikugel, so nennt Sara die Momente, in denen sie sich schwer fühlt und einfach nur versucht, den Tag irgendwie hinter sich zu bringen.

Um mit den Herausforderungen des Alltags besser klarkommen zu können, führt Sara ein Spiralbuch mit über 130 Regeln darin. „Die Regeln zum Normalsein“, wie Sara sie nennt, werden von ihr ständig ergänzt. Mit ihrer Hilfe versucht sie sich an die Gesellschaft anzupassen. Das gelingt mehr schlecht als recht. Denn immer, wenn Sara eine Regel als erfüllt durchstreichen kann, so kommt ziemlich bald eine neue dazu.

Bei einem Spaziergang durch den Park trifft Sara auf einen Jungen. James spricht sie an und bezeichnet sie sogar als normal. Etwas verbindet die beiden miteinander. Vielleicht ist es die Tatsache, dass James so traurig blickt und ebenfalls Probleme zu haben scheint. Doch Sara weiß, dass sie besonders ist und dennoch schenkt ihr dieser Junge Mut, weiter dafür zu kämpfen, sich kompatibel zur Gesellschaft verhalten zu können.

Und dann gibt es da noch Erin, das Mädchen aus der Therapiegruppe, die so ganz anders ist als Sara. Erin redet ständig. Für sie ist es normal, wenn Sara, um durchzuatmen, für einige Zeit in einen anderen Raum verschwindet.

Im Nachwort erfährt der Leser, dass Wesley King selbst mit Zwangsstörungen, generalisierten Angststörung, Panikanfällen und Depressionen zu kämpfen hatte. Mit „Sara auf der Suche nach Normal“ wollte er nach „Daniel is different“ eine Geschichte schreiben, die sich mit dem Thema psychische Störungen auseinandersetzt.

Der Autor möchte mit seinem Buch den Leser auffordern, das zu verstehen und zu akzeptieren, was uns schräg und wundervoll macht. Das ist dem Autor meiner Meinung nach gelungen. Ich möchte Wesley Kings Appell an den Leser an dieser Stelle noch einmal weitergeben: Bleibt so wie ihr seid: Einzigartig, wundervoll, mit Ecken und Kanten, mutig und tapfer. Verbiegt euch nicht, nur weil andere es von euch verlangen.



Fazit:


Wesley King vereint in „Sara auf der Suche nach Normal“ eine unglaublich liebenswürdige Protagonistin mit frischen Ideen und unglaublich witzigen Einfällen.

Es ist die Geschichte eines Mädchens, dass Tag für Tag versucht, sich kompatibel zur Gesellschaft zu verhalten.

Glaubhaft und nachvollziehbar schildert der Autor das Leben von Sara, die nichts lieber möchte, als so zu sein wie all die anderen Menschen.

Menschen stylen sich, machen Diäten, werden sogar operiert – all dies, um sich zu verwandeln in die, die sie sein wollen sollen oder besser glauben, sein zu müssen. Anlass hierfür ist wohl, dass wir alle uns abmühen unsere Verortung im sozialen Raum für andere sichtbar zu verkörpern.

Als Leser hofft man schnell, dass Sara eben dies nicht so gelingt, wie sie sich das vorstellt. Denn Sara ist eine unglaublich wundervolle Figur, sie ist mutig und unglaublich stark. Sie ist ein fantastisches Mädchen mit einem großen Herzen. Für den Leser ist das Buch daher ein Reiseführer der ganz eigenen Art, bei dem er viel über sich selbst lernen kann.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Wichtiges Thema brillant umgesetzt

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Sara auf der Suche nach Normal von Wesley King
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr ...

Sara auf der Suche nach Normal von Wesley King
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit jemandem anfreunden. Das ist allerdings nicht so leicht, wenn man selbst kaum spricht. Aber als Sara die aufgeschlossene, redselige Erin kennenlernt, die davon überzeugt ist, dass es gar kein „normal” gibt, ändert sich das. Auf einmal geht Sara ins Kino, auf Geburtstagspartys und hat jemanden, dem sie von ihrem Schwarm erzählen kann. Doch hinter Erins fröhlicher Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Wie kann Sara Erin helfen, ohne ihre neu gewonnene Freundschaft aufs Spiel zu setzen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut und passt zur im Buch herrschenden Atmosphäre. Außerdem ist in der Mitte ein Wal abgebildet, der in der Geschichte noch seine Bedeutung erhält. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus Sicht von Protagonistin Sara.

Sara habe ich gleich ins Herz geschlossen. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass wir hier ein Mädchen vor uns haben, dass sich verzweifelt danach sehnt, normal zu sein. Wobei dabei natürlich die Frage aufgeworfen wird: Was ist denn eigentlich „Normal“? Sara leidet an verschiedenen psychischen Störungen, nimmt seit Jahren Medikamente und absolviert eine Therapie. Wie bei jedem psychisch Kranken gibt es gute und schlechte Tage, aber jeder einzelne davon ist ein Kampf … Sara redet nur mit vier Menschen und lernt in der Schule mit einer eigenen Lehrerin in einem separaten Raum. Trotzdem kommt es immer wieder zu Anfeindungen, die das Mädchen erneut einen Schritt zurückwerfen.
Erin lernt Sara bei der Gruppentherapie kennen. Durch die aufgeschlossene Art des Mädchens entwickelt sich so eine Freundschaft und Sara hat einen weiteren Menschen, mit dem sie redet. Doch bei Erin ist neben ihrer eigenen psychischen Erkrankung auch nicht alles so super. Sara hat ein Auge darauf und beweist ihre Freundschaft.
Saras Eltern fand ich sehr hektisch und irgendwie auch undurchsichtig. Bei der Mutter hatte ich das Gefühl, dass sie mit Saras Krankheit zwar umgeht, aber ohne die notwendige Zuwendung zu geben. Saras Vater ist dagegen ganz anders und ist derjenige, der sie in den Arm nimmt und nach ihrem Tag fragt. Das Ende der Geschichte fand ich in der Beziehung relativ merkwürdig und kurz abgehandelt, was ein wenig schade ist.

Wesley King konnte mich mit seiner Geschichte rund um Sara auf ganzer Linie überzeugen. Sara ist eine tolle Protagonistin, die sich Tag für Tag durchs Leben kämpft. Manchmal war sie mir zu verkrampft bei der Sache, denn ein „Normal“ ist schließlich Auslegungssache. Ich verstehe aber gut, worum es dem zwölfjährigen Mädchen geht und auch ihre Bemühungen mit ihren Spielen und den selbst aufgestellten Regeln. Zwischen den Kapiteln hat der Autor immer wieder kleine Notizen von Sara eingestreut, die ihre psychischen Störungen betreffen. Insgesamt mochte ich den Aufbau der Geschichte und den Schreibstil sehr gerne. Die Figuren wirkten authentisch und auch die Schilderung der Panikattacken und Ähnlichem. Der Autor weiß, wovon er spricht, was auch das Nachwort in aller Ehrlichkeit deutlich zeigt. Diese Geschichte spielt anscheinend vor dem Buch Daniel is different, welches ich aber bis jetzt noch nicht gelesen habe. Eine Verbindung zu Daniel ist hier aber schon vorhanden. Für mich ein sehr gelungenes Werk, das klar und deutlich zeigt, dass es keine Regeln für ein Normalsein gibt und dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht immer noch von unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden sollten. Würde sich prima als Schullektüre eignen.


Zum Autor

Eigentlich wollte Wesley King unbedingt Jedi-Ritter werden. Da sich dieser Wunsch im echten Leben aber als ebenso unpraktisch herausstellte wie eine Karriere als Ninja-Turtle oder X-Man, träumte er sich einfach beim Schreiben zu Superhelden und ins Weltall. Dass seine Geschichten auch noch gelesen werden, deutet wohl auf seine Bestimmung als Autor hin. Wobei er den Jedi-Ritter trotzdem noch nicht ganz aufgegeben hat …


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
272 Seiten
übersetzt von Claudia Max
ISBN 978-3-7348-4730-1
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/titel/sara-auf-der-suche-nach-normal/548

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Sara auf der Suche nach Normal

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Vor einigen Jahren habe ich Daniel is different von Wesley King gelesen und war begeistert, so kam ich nicht umhin die Vorgeschichte von Sara zu lesen.

Dieses Buch handelt davon, die Stimme in unseren ...

Vor einigen Jahren habe ich Daniel is different von Wesley King gelesen und war begeistert, so kam ich nicht umhin die Vorgeschichte von Sara zu lesen.

Dieses Buch handelt davon, die Stimme in unseren Köpfen zu ändern.
Es handelt davon, das, was uns schräg und wundervoll macht,
zu verstehen und zu akzeptieren.
Seite 269

Mit diesem Satz liefert der Autor schon eine passende Beschreibung über das Buch. Sara ist in ihren Augen nicht normal, denn sie ist psychisch besonders. Oder wie sie es auch sagt, sie hat jede Menge Etiketten und achtet darauf, dass nicht noch mehr dazu kommen. Fünf Stück reichen ihr, besonders da sie diese seit ihrem 8 Lebensjahr trägt, und genauso lange nimmt sie schon 4 Pillen am Tag. Pillen, die dafür sorgen, dass die Panikattacken nicht so oft kommen, dass sie sich nicht ständig so bedrückt fühlt und dann wäre da noch die Paranoia.

So hat Sara nur einen Wunsch, sie möchte Normal sein. Verständlich, in der Schule wird sie Psycho-Sara genannt, Freunde hat sie keine und sie spricht nur mit 4 Menschen. Alles nicht sehr normal in ihren Augen. Aber was ist schon normal?

Ich muss gestehen, ich hasse das Wort normal. Und ich konnte Saras Gedanken und Gefühle so gut nachvollziehen. Wesley King, der selbst psychisch besonders ist, hat es geschafft Sara sehr authentisch darzustellen. Sodass ich glaube, auch Menschen die keinerlei psychische Probleme haben (gibt es die überhaupt?) können sich gut in Sara hineinversetzen. Für mich was es eine kleine emotionale Achterbahnfahrt Sara zu begleiten, viele Gedanken kamen mir aus meiner Jugend so bekannt vor.

Umso schöner war es zu sehen, wie Sara sich weiterentwickelt. Lernt zu akzeptieren, aber nicht aufgibt. Und ich finde sie ist eine sehr starke Protagonistin, die eine gewisse innere Stärke Besitz, von der sich manch ein:e Erwachsene:r eine Scheibe abschneiden kann. Dadurch finde ich das Buch nicht nur aufklärend, sondern auch inspirierend. Aufklärend in dem Sinne, dass der Autor sehr realistisch Panikattacken beschreibt und wie es ist, mit psychischen Besonderheiten zu leben.

Ich möchte einfach nur normal sein.
Warum willst du denn so was?
Ich würde nichts an dir ändern.
Ich wünschte bloß, es würde dich nicht so quälen.
Seite 89

Das Buch ist der Zielgruppe entsprechend geschrieben und leicht zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe es innerhalb eines Tages gelesen. Musste aber auch immer mal wieder kurz eine Pause machen, um das gelesenen zu verdauen. Es war nicht immer leicht zu lesen, wie Sara leidet und wie übel ihr zum Teil mitgespielt wird.

Man kann Sara auf der Suche nach Normal lesen, ohne Daniel is different zu kennen. Wenn dir aber dieses Buch hier gefallen hat, lege ich dir auch Daniel ans Herz. Und natürlich auch anders herum.

Fazit:
Sara auf der Suche nach Normal, ist wie auch schon Daniel is different eine ganz besondere Geschichte.
Wieder ist es Wesley King gelungen, eine bezaubernde, authentische und realistische Geschichte zu schreiben.
Saras größter Wunsch ist es normal zu sein.
In dieser Geschichte begleiten wir sie dabei, wie sie lernt sich selbst zu akzeptieren, aber nicht aufgibt.
Wie sie über sich hinauswächst, Menschen in ihr Leben lässt und begreift, dass normal ein Wort ist, dass man getrost streichen kann.
Ich finde solche Bücher enorm wichtig, Bücher, die realistisch zeigen, wie es ist mit psychischen Problemen zu leben und die ein Bewusstsein schaffen.
Das Ganze wurde hier in eine schöne Geschichte verpackt, die auch von Freundschaft handelt und dem Mut das richtige zu tun.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Kurzweilige und trotz Schilderung diverser psychischer Erkrankungen keine trübsinnige oder melancholische Geschichte. Ein Jugendroman, der Mut macht.

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Sara ist zwölf Jahre alt und leidet darunter, dass sie anders ist als gleichaltrige Jugendliche. Ihr größter Wunsch ist es, "normal" zu sein. Dazu hat sie eine ganz Reihe von Regeln aufgestellt, darunter ...

Sara ist zwölf Jahre alt und leidet darunter, dass sie anders ist als gleichaltrige Jugendliche. Ihr größter Wunsch ist es, "normal" zu sein. Dazu hat sie eine ganz Reihe von Regeln aufgestellt, darunter keine Pillen mehr zu nehmen, auf eine Party eingeladen zu werden und sich mit jemandem anzufreunden. Bisher spricht Sara aber nur mit vier Personen: ihren Eltern, ihrer Lehrerin und ihrem Therapeuten. Das ändert sich, als sie in der Gruppentherapie ein Mädchen kennenlernt, das ebenfalls nicht "normal" ist. Erin plappert für zwei und lockt Sara aus ihrem Schneckenhaus. Doch hinter Erins betont fröhlicher Fassade verbirgt sich ein Geheimnis und Sara weiß nicht, wie sie mit ihr darüber reden kann, ohne sie zu verletzen, geschweige denn ihr zu helfen, ohne ihre junge Freundschaft dafür zu riskieren.

Sara ist ein Mädchen, das unter Panikattacken, Angst vor fremden Menschen und unter manisch-depressiven Stimmungsschwankungen leidet. Sie ist krank, sieht dies allerdings nicht so, sondern fühlt sich wie ein Freak und gibt sich selbst die Schuld daran. Unterstützt wird ihre traurige Selbsteinschätzung durch Mitschüler, die sie als "Psycho-Sara" mobben.

Ihr Alltag, der durch ihre psychische Erkrankung stark eingeschränkt ist, ist eindringlich und authentisch geschildert. In Sara, die ihre "Verrücktheit" verabscheut, kann man sich als Leser*in sehr gut durch die Zwiesprache mit ihrem Hirn und ihre über 130 aufgestellten Regeln hineinfühlen. Sie leidet und hofft, durch jede einzelne Regel, die sie schafft einzuhalten, ein Stück Normalität zu erlangen. Durch die Freundschaft zu Erin, die so ein einnehmendes Wesen hat, werden ihre Gedanken auf die Probleme von Erin gelenkt. Trotz all ihrer Störungen hat sie so viel Empathie zu erkennen, dass mit ihrer Freundin etwas nicht stimmt. Als diese jedoch mauert, traut sie sich zunächst nicht, weiternachzufragen, denn sie möchte ihre erste und einzige Freundin nicht verlieren.

Im Verlauf des Romans gewinnt Sara, die sich immer mehr zutraut, mental an Stärke und entwickelt sich glaubwürdig weiter.
"Sara auf der Suche nach normal" ist ein kurzweiliger und trotz Schilderung diverser psychischer Erkrankungen und der Folgen, die diese nach sich ziehen, kein trübsinniger oder melancholischer Roman. Es ist eine Geschichte voller Hoffnung über ein Mädchen, das über sich hinauswächst und erkennt, dass der Wunsch "normal" zu sein, utopisch ist. Denn was ist schon gewöhnlich, allgemein üblich, gültig oder durchschnittlich? Normal ist genau das, was der einzelne für sich festlegt.
Es ist ein Roman über Freundschaft, Toleranz und gegenseitige Unterstützung, der zeigt, dass man gemeinsam stark ist. Gerade für Jugendliche, die unsicher sind, die mit ihrem Aussehen oder mangelndem Selbstbewusstsein zu kämpfen haben und sich zugehörig fühlen möchten, ist es ein Mut machendes, instruktives Buch für mehr Selbstakzeptanz - mit all den Eigenarten, die einen Menschen besonders machen. Gleichzeitig ist es ein Aufruf für mehr Verständnis, Respekt und gegenseitige Anteilnahme, wobei die Geschichte einfühlsam und lebendig geschrieben ist und ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.

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