Cover-Bild Ein angesehener Mann
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 10.07.2017
  • ISBN: 9783453421738
Abir Mukherjee

Ein angesehener Mann

Roman
Band 1 der Reihe "Sam-Wyndham-Serie"
Jens Plassmann (Übersetzer)

Ausgezeichnet mit dem Endeavour Historical Dagger für den besten historischen Kriminalroman des Jahres

Kalkutta 1919 – die Luft steht in den Straßen einer Stadt, die im Chaos der Kolonialisierung zu versinken droht. Die Bevölkerung ist zerrissen zwischen alten Traditionen und der neuen Ordnung der britischen Besatzung.

Aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt, findet sich Captain Sam Wyndham als Ermittler in diesem Moloch aus tropischer Hitze, Schlamm und bröckelnden Kolonialbauten wieder. Doch er hat kaum Gelegenheit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Denn ein Mordfall hält die ganze Stadt in Atem. Seine Nachforschungen führen ihn in die opiumgetränkte Unterwelt Kalkuttas – und immer wieder an den Rand des Gesetzes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Intrigen und Verschleierung

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Das Cover hat mich sofort festgehalten.
Da hatte ich sofort ein Bild vom alten Indien im Kopf.
Und genau da spielt die Geschichte auch, Anfang des 20. Jahrhunderts in Kalkutta.

Laut Klappentext hört sich ...

Das Cover hat mich sofort festgehalten.
Da hatte ich sofort ein Bild vom alten Indien im Kopf.
Und genau da spielt die Geschichte auch, Anfang des 20. Jahrhunderts in Kalkutta.

Laut Klappentext hört sich das Buch nach einem Krimi an, das ist es auch – aber nicht nur.
Vorne steht „Roman“ drauf, ist es auch – aber nicht nur.
Ich würde es einen Roman mit Kriminalfall nennen.
Ein Roman, weil die Geschichte viel von Kalkutta in der damaligen Zeit erzählt mit all ihren Eigenschaften.
Ein Kalkutta, das immer noch von Briten vertreten wird aber selbst schon im Aufbruch ist. Der Ruf nach Unabhängigkeit wird immer größer aber noch haben die Briten die behördliche Verwaltung und das Gesetzt in der Hand.
Es brodelt zwar schon unterschwellig in der einheimischen Bevölkerung, aber noch hat das Empire Oberwasser.
Aber vielleicht auch nicht mehr so, wie es die Briten glauben?
Denn da ist ja auch noch der Mord an einen leitenden Angestellten der Verwaltungsbehörde.
Der trotz des Romananteils gleichwertig seinen Anteil an der Geschichte hat.
Er ist immer gegenwärtig und beides – der Roman und der Krimi – verbinden sich perfekt.

Das Buch konnte mich von Anfang an fesseln und beginnt auch gleich mit dem Fund der Leiche, also kein unnötiges Vorabgeschwafel. Die Ermittlungen fangen somit gleich an.
Als Neuling soll Sam den Fall leiten, er merkt aber schnell dass die Uhren in Kalkutta und allgemein in Indien anders ticken. Nicht nur das die Einheimischen nicht gerade kooperativ sind, merkt er auch das in den eigenen Reihen nicht alles so läuft wie es den Anschein hat.
Jeder in der Hierarchie des Empire scheint seine eigenen Ansichten und Methoden zu haben, was für den Fall nicht unbedingt immer hilfreich ist.
Sam muss sich nicht nur an das schwer zu ertragende Klima des Landes gewöhnen und einen Mord aufklären, er muss auch schnell feststellen das er nicht in jeder Hinsicht Unterstützung findet.
Weder bei den Einheimischen, noch bei den eigenen Leuten.
Wird er trotzdem den Fall lösen können?
Und wenn ja, was wird der Mord noch alles aufdecken?
Die Fragen wurden mir am Ende alle beantwortet!

Der Autor hat es geschafft, das in meinem Kopf das Buch in einem Film umgewandelt wurde. Die Figuren waren für mich alle glaubwürdig und ich konnte gut in die Geschichte abtauchen.
Sam Wyndham, dessen Hintergrund man nach und nach erfährt – Ein Charakter mit Ecken und Kanten, der seine eigenen „Monster“ noch mit sich herumträgt.
Seinen unmittelbaren Vorgesetzten und einige andere der Behörde, die auch nicht immer so können wie sie gerne wollen.
Und vor allem ist da der indische Sergeant Banerjee.
Surrendranath Banerjee, genannt „Surender-not“, weil keiner seinen Namen richtig aussprechen kann.
Er ist der engste Mitarbeiter von Sam, mehr als Laufbursche von den anderen gedacht, doch Sam merkt schon bald dass in Surender-not mehr steckt.
Aber auch zu den Einheimischen im Polizeidienst haben die Oberen der Behörden eine eigene Meinung…
(Neben Sam ist Surender-not mein Lieblings-Charakter!)

Das Buch war durchweg interessant und spannend zu lesen.
Die Konflikte an allen Seiten des Landes, insbesondere Kalkutta. Die Einheimischen, die im Untergrund schon aufbegehren. Die Behördenwillkür, die jeden treffen kann. Jeder will das Beste für sich rausholen und dabei die Oberhand über das Land und seine Bewohner behalten – oder wiedererlangen.
Da wird vertuscht und intrigiert nach allen Seiten – und der Ermittler Sam sitzt quasi zwischen allen Stühlen.
Natürlich bleibt diese Geschichte nicht frei von Rassendenken, aber so war es in der Zeit und alles andere wäre auch mehr als unglaubwürdig gewesen.


Was mich allerdings gestört hat, waren die eingestreuten indischen Wörter.
Nicht jeder weiß dass ein „Lathe“ der Polizeistock der indischen Polizisten ist.
Ein „Punkah“ der große Fächer an der Decke ist.
Und so gibt es noch einige andere Begriffe, die zwar nur verstreut auftauchen und nie Überhand nehmen, die aber nicht erklärt werden.
Ein Glossar hinten im Buch wäre da sicher hilfreich gewesen!
Mich persönlich hat es nicht gestört, da ich schon viele indische Geschichten gelesen habe. Die kurzen, in der wörtlichen Rede fallenden Worte erklären sich durch die Gesamtheit des Satzes, denn Bengali ist mir auch nicht so geläufig wie Hindi und ich hab trotzdem alles verstanden.
Aber nicht jeder hat schon so viele indische Geschichten gelesen wie ich und könnte damit Schwierigkeiten haben und deswegen würde ich hier auch einen halben Punkt abziehen.
Gut fand ich aber die im vorderen Deckel abgedruckte Karte mit den ganzen Orten wo die Geschichte stattfindet. So kann der Leser sich auch im dichten Straßengewirr Kalkuttas orientierten.

Mein Fazit:
Über 500 Seiten eine spannende und bildreiche Geschichte aus dem alten Kalkutta (heute Kolkata).
Intrigen und Verschleierung sind hier genauso zu finden wie Mut und Vertrauen.
Ein Schreibstil der mich fesseln konnte, mit einer glaubhaften Geschichte, die mich gespannt auf Sam Wynhams 2. Fall warten lässt!

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Veröffentlicht am 17.02.2019

Fesselnder Kriminalroman

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Indien 1919: Der britische Ermittler Sam Wyndham ist gerade aus England nach Kalkutta gezogen, doch er hat keine Zeit sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen, denn ein geheimnissvoller Toter taucht plötzlich ...

Indien 1919: Der britische Ermittler Sam Wyndham ist gerade aus England nach Kalkutta gezogen, doch er hat keine Zeit sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen, denn ein geheimnissvoller Toter taucht plötzlich auf. Doch der Tote ist nicht irgendwer. Er ist ist enger Berater des Govenours. Wird Sam Wyndham diese Prüfung bestehen und denn Fall lösen?

Allein die Story klingt für mich schon sehr spannend und als ich angefangen habe zu lesen, musste ich sofort an Agatha Christie denken! Der Fall ist richtig wie ein klassischer Krimi geschrieben und der Stil gefällt mir sehr gut. Außerdem musste ich bei dem Protagonisten Sam Wyndham sofort an Hercule Poirot denken. Nicht so, als wäre dieses Buch nur ein billiger Abklatsch von ihm, sondern als würde Mukherjee es schaffen einen würdigen Nachfolger zu schaffen. Trotzdem hat der Autor sehr viel Neues erschaffen und besonders der Schauplatz ist mir ans Herz gewachsen.

Ich kann dieses Buch jedem uneingeschränkt empfehlen, der historische Kriminalromane liebt.

Als Schauplatz dient nämlich wie schon gesagt Indien und Mukherjee, dessen Eltern übrigens aus Kalkutta stammen, schafft es wirklich brilliant diesen Ort sehr lebendig wiederzugeben. Alle Orte, auf die man in diesen Roman trifft kommen einem so real vor, als wäre man selbst mal dort gewesen. Dadurch kann man sich wirklich sehr gut in jeden einzelnen Charakter hineinversetzten und bekommt genau die richtige Stimmung für dieses Buch!

Als ich angefangen habe diese Geschichte zu lesen musste ich sofort an die Bücher von Agatha Christie denken

Abir Mukherjee hat sich mit jeder Person in seinem Werk Mühe gegeben. Jeder einzelne kommt lebendig und sympatisch rüber, aber auch bei der Story an sich wird man nicht enttäuscht. Sie ist für den Leser logisch und flüssig und bleibt durchgehend spannend. Generell hat sie alle Eigenschafften, die ein guter Krimi haben sollte. Dieses Buch hat wirklich einen Suchtfaktor! Das beste ist, dass man sich nach diesem Buch auch gleich das Zweite kaufen kann: am 9.Juli 2018 ist "Ein notwendiges Übel" veröffentlicht worden. Der zweite Band der Sam Wyndham Reihe! Der dritte Band wird wird voraussichtlich am 13. Mai 2019 veröffentlicht werden. Wir wissen also jetzt schon, dass es weitergehen wird! Und das ist auch gut so, denn ich kann dieses Buch jedem uneingeschränkt empfehlen, der historische Kriminalromane liebt.

Fazit:

Bei diesem Buch wurde an alles gedacht: das Cover ist ansprechend und passend, die Story ist logisch und fesselnd und der Schreibstil ist packend. Der perfekte Krimi!

Diese Rezension erschien erstmals auf meinem Blog:
https://www.bookexplorer-fynnliest.com/blog

Veröffentlicht am 30.08.2017

Spannender, historischer Kriminalroman

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Durch Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und nachdem ich den Klappentext durchgelesen habe, war mir klar, dieses Buch muss ich lesen.

Es handelt sich hierbei um einen historischen Krimiroman, ...

Durch Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und nachdem ich den Klappentext durchgelesen habe, war mir klar, dieses Buch muss ich lesen.

Es handelt sich hierbei um einen historischen Krimiroman, der leicht, locker und flott zu lesen ist. Der Schreibstil ist sehr spannend und obwohl ich mich Anfang ein wenig schwer tat, in die Geschichte hineinzufinden, war ich aber Kapitel 3 voll dabei und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut, dass mir als Leserin niemals langweilig wurde und ich immer wieder überrascht geworden bin.

Sam Wyndham, der kein glückliches Privatleben hat, ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten, denn er zeigt Stärke aber auch Schwäche. Dennoch ist Sam mir als Ermittler sehr sympathisch und der Autor hat es verstanden, dem Leser die Chance zu geben, in dem Fall ermitteln zu können, denn bis zum Ende, wusste ich nicht, wer der Täter sein könnte.

Die Handlungsorte und Figuren sind bildlich vorstellbar, dass es mir gelang, ein persönliches Kopfkino einzuschalten.

Erzählt wird aus der Sicht von Sam und in der ICH-Form, was es noch leichter macht, in das Buch einzutauchen.

Auf den nächsten Band bin ich schon sehr gespannt, denn die Mischung aus historischem und Krimi, ist einfach genial für mich.

"Ein mitreißender, historischer Kriminalroman, der einen Spannungsbogen hat, dass dem Leser nie langweilig wird. Ein Ermittler, den man einfach nur sympathisch finden kann, denn wer ist schon perfekt?. Absolut Lesenswert und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band."

Veröffentlicht am 30.08.2017

Krimileckerbissen vor historischem Hintergrund

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Anmerkung vorab: Ich habe den Roman im Original gelesen und beziehe mich hier auf die englische Ausgabe.


Abir Mukherjee hat mit „A Rising Man“ einen historischen Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack ...

Anmerkung vorab: Ich habe den Roman im Original gelesen und beziehe mich hier auf die englische Ausgabe.


Abir Mukherjee hat mit „A Rising Man“ einen historischen Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack vorgelegt. Die Kriminalgeschichte vor südasiatischem Hintergrund kommt zum Glück völlig ohne Histokitsch und Verklärung der Kolonialzeit aus.

Wir schreiben das Jahr 1919. Der Erste Weltkrieg ist bereits zu Ende, aber für Captain Sam Wyndham ist er ein mehr als prägendes Ereignis, denn er war 1918 im Krieg verwundet worden. Zurück im Empire erfuhr er vom Tod seiner Frau. Traurig und traumatisiert macht sich Wyndham auf nach Kalkutta, da er von Commissioner Taggart nach Indien, welches von der Korruption arg gebeutelt wird, berufen wird. Wyndham ermittelt in einem Mordfall, der in Bengalen weite Kreise zu ziehen scheint. Ein hochrangiger Beamter des Britischen Weltreiches wird tot in der Nähe eines Freudenhauses aufgefunden. In seinem Mund steckt ein Zettel, der den britischen Usurpatoren den Rückzug nahelegt Doch schnell werden Wyndham und sein Team, bestehend aus Sub – Inspector John Digby und Sergeant „Surrender – Not“ Banerjee, vom Fall abgezogen und vom Militärgeheimdienst ersetzt. Das Trio soll den Überfall auf einen Zug aufklären, und eine heiße Spur führt rasch zu einem indischen Volkshelden und Revolutionär…

Mit „A Rising Man“ lässt der Autor Geschichte lebendig werden. Man hat als Leser das Gefühl, mittendrin zu sein, beim Lesen spürt man förmlich die Hitze des indischen Subkontinents.

Die britische Kolonialherrschaft, den Rassismus der Briten und die ungleichen Größenverhältnisse arbeitet Mukherjee gut heraus: Zwar sind die Besatzer zahlenmäßig in der Minderheit, dies hindert sie jedoch nicht daran, die indigene Bevölkerung zu terrorisieren. Perfides Albion?

Die historischen Fakten stellt Mukherjee korrekt dar. Dabei bleibt aber nicht die Spannung auf der Strecke; auch mangelt es nicht an erzählerischer Raffinesse. Aufgelockert wird die Geschichte durch einen feinen Humor. Die Lektüre hat mir großen Spaß gemacht, denn die Erzählung wird nie langweilig und kann mit unerwarteten Wendungen und einem überraschenden Ende punkten.

Die Figuren sind perfekt ausgearbeitet, das indische setting ist natürlich ein Schmankerl. Auch das code – switching fand ich so klasse, dass ich die nicht – englischen Begriffe gleich nachgeschlagen habe ?. Man muss betonen, dass „A Rising Man“ ein mehr als ordentliches Debut ist. Es ist zugleich der Auftaktband einer Reihe, die ich mit Sicherheit lesen werde.

Selten habe ich eine Lektüre so genossen, daher vergebe ich die volle Punktzahl und ich spreche für das englische Original eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 26.08.2017

mehr als nur ein Krimi

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"I sat back on the bed and, not for the first time, questioned what I was doing out here, in this country where the natives despised you and climate drove you mad and the water could kill you. And not ...

"I sat back on the bed and, not for the first time, questioned what I was doing out here, in this country where the natives despised you and climate drove you mad and the water could kill you. And not just the water, pretty much everything out here seemed designed to kill an Englishman..."

A RISING MAN - ein Buch, welches mich ab der ersten Seite nicht mehr losgelassen hat. Diese Geschichte spielt im alten Calcutta, Indien in der Zeit um 1919, als der frisch versetzte Sam Wyndham dort auf seinen ersten Fall stößt.

Der Krimi als solches hat einen recht standardmäßigen Ablauf - ein mysteriöser Mord, die Ermittlungen folgen, Zeugenbefragungen, eine Festnahme, es war der Falsche und am Ende ist es dann doch jemand aus dem näheren Umfeld, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hatte. Abir Mukherjee schafft es jedoch den Leser mit dieser Geschichte vollkommen zu fesseln und in die damalige Zeit eintauchen zu lassen. Hinzu kommen die verschiedenen Charaktere, die diese Geschichte so emotional aufgeladen und greifbar machen. Es ist nicht nur ein einfacher Krimi, es ist die Mischung aus historischen Fakten, gesellschaftlichen Konflikten, faszinierenden Charakteren, Verstrickungen, Spannung und Humor, die dieses Buch für mich zu einem absolut großartigen Kriminalroman und Auftakt einer Serie machen. Im englischen Original ein absoluter Lesetipp - auch für Nicht-Krimifans (wie mich) geeignet.