Cover-Bild Effi liest
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 31.07.2019
  • ISBN: 9783785726525
Anna Moretti

Effi liest

Eine Romantische Komödie

Berlin, 1894. Alles beginnt mit einem Buch, das die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, genannt Effi, zufällig entdeckt. Der Inhalt ist so skandalös, dass Effi aus ihrem vornehmen Pensionat fliegt, noch bevor sie die erste Seite gelesen hat. Sofort reist ihre Tante an, denn es ist wohl höchste Zeit, Effi in die Gesellschaft einzuführen und einen Ehekandidaten zu finden. Effi hingegen sucht Antworten auf ihre Fragen. Ob der junge und sehr sympathische Arzt Maximilian von Waldau Effi weiterhelfen kann?

Ein wunderbares Lesevergnügen für alle Fans von Jane Austen und Bridgerton

Eine hinreißende Liebesgeschichte mit nostalgischem Flair



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2019

Top-Empfehlung!

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Effi findet ein geheimnisvolles Buch in ihrem Pensionat und kann ihre Neugierde darüber kaum in Zaum halten. Doch bevor sie überhaupt ein Kapitel in dem Buch lesen kann, wird sie aufgrund eines ungeheueren ...

Effi findet ein geheimnisvolles Buch in ihrem Pensionat und kann ihre Neugierde darüber kaum in Zaum halten. Doch bevor sie überhaupt ein Kapitel in dem Buch lesen kann, wird sie aufgrund eines ungeheueren Zufalls von der Schule verwiesen und muss zurück nach Berlin zu ihrem Vater. Dort lässt ihr dieses Buch keine Ruhe und auch die Frage, warum das Buch für sie verboten ist, bringt sie zum Grübeln. Als sie schließlich auf Max, einen jungen Arzt, trifft glaubt sie durch ihn an Antworten zu kommen, doch es ergibt sich für Effi alles ganz anders, als sie eigentlich dachte. Denn nicht nur erweckt Max Gefühle in ihr, die sie vorher nicht kannte, Effi entdeckt auch Dinge, die Mädchen ihres Standes normalerweise verborgen werden..

Die Protagonistin von „Effi liest“, Elena von Burow, lebt und wirkt Ende des 19. Jahrhunderts und muss sich somit durch sämtliche Gepflogenheiten und Dos und Dont’s der damaligen Gesellschaft quälen. Dazu gehört nicht nur ein schwebender Gang und eine gehobene Ausdrucksform, sondern auch die Tatsache, dass gewisse Themen nicht für die Ohren junger Mädchen bestimmt sind. Effi, die aber alles wissen möchte und ihre Neugier kaum stoppen kann, prescht zu diese Themen mit Mut und Entschlossenheit (und auch ein wenig Witz) hervor und erstaunt nicht nur einen gewissen gut aussehenden Max, sondern auch den Leser. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive Elenas/Effis erzählt, weshalb man sich gut in Effi hineinversetzen kann und ihre Gefühlslage nachvollziehen kann. Mir war sie wirklich überaus sympathisch, da sie keine launische Zicke war, sondern es einfach nur satt hatte, dass alle über sie bestimmen möchten aber keiner ihr Gehör schenkt und ihr zutraut, sich auf neue Dinge einzulassen.

Der Schreibstil von Anna Moretti hat sehr viel zur Geschichte beigetragen. Sie hat das Geschehen mit vielen Worten ausgeschmückt und man hat sich gefühlt, als würde man selbst neben der schnarchenden Tante Auguste mit Betty und Johanna beim Kaffekränzchen sitzen und für die Zeit brisante Themen diskutieren. Das Berlin des 19. Jahrhunderts war ebenfalls sehr gut beschrieben, mir haben besonders die Eindrücke gefallen, die man zum Beispiel bei einem Spaziergang durch den Tierpark gewonnen hatte. Der Zeitgeist und die Fortschrittlichkeit im 19. Jahrhundert wurden wirklich gut herausgearbeitet, zum Beispiel auch durch die medizinischen Belangen, die durch Briefe zwischen Max und seinem Bruder in die Geschichte eingebettet wurden.

„Effi liest“ war für mich mehr als eine romantische Komödie. Es hat durchaus Spaß gemacht, das Buch zu lesen aber noch mehr hat es mich beeindruckt. So sehr, dass ich gleich nach der letzten Seite den Namen „Anna Moretti“ gegoogelt habe und fast schon ein wenig enttäuscht war, dass die Geschichte rund um Effi und das Tabus-Brechen im 19. Jahrhundert ihr Erstlingswerk war. Und dieses Erstlingswerk kann sich mehr als zeigen lassen! Hut ab an Anna Moretti und ich hoffe sie weiß, dass hier nun jemand sehnsüchtig auf ihre nächste Veröffentlichung wartet.

Meine Bewertung: 5/5

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Bastei-Lübbe-Verlag. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

Veröffentlicht am 29.08.2019

Effi niest

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Auf diesen Roman wurde ich aufgrund des wunderschönen Covers aufmerksam, dann gleich auf den Titel, der auf den Klassiker "Effi Briest" anspielt. Auch der Klappentext und die schöne Gestaltung der Hardcover-Ausgabe ...

Auf diesen Roman wurde ich aufgrund des wunderschönen Covers aufmerksam, dann gleich auf den Titel, der auf den Klassiker "Effi Briest" anspielt. Auch der Klappentext und die schöne Gestaltung der Hardcover-Ausgabe machten mich neugierig und so freute ich mich sehr auf diese Lektüre.

"Eine romantische Komödie aus der prüdesten Epoche der deutschen Geschichte" ist es definitiv und sorgt für ein ständig lächelndes Gesicht während dem Lesen. Auch wenn man die Frauen damals bedauert - was die Männer ihnen alles unterstellten, furchtbar.

Effi fliegt aus dem Mädchenpensionat. Eigentlich nur weil sie ein Buch aufgehoben hat. Der Inhalt dieses Buches muss recht pikant sein, so dass man ihr nicht mal zuhörte und keinen Glauben schenkte. Schlussendlich ist Effi froh um den Rauswurf. Sie will lesen, lernen und studieren.

Während sie im Hause ihres Vaters auf die Zulassung zur Universität wartet, versucht Effi das geheimnisvolle Buch aufzutreiben, welches sie am Fluss vor dem Pensionat gefunden hat. Sie will unbedingt wissen, was da drin steht und wieso man ihr die Lektüre verbietet. Effi und ihre beiden Freundinnen sind sehr einfallsreich, auch im Umgang mit ihrer Tante Auguste, die ein Auge auf das junge Mädchen halten soll. Dazwischen führt Tante Auguste Effi auf Bälle und lehrt sie unter anderem, was bei einem Kaffeekränzchen aufgetischt werden darf und was nicht.

Auf der Reise vom Pensionat nach Berlin lernt Effi einen jungen Arzt samt seiner Katze kennen. Maximilian, der junge Arzt, ist unterwegs um in Berlin Doktor Fleiss in der Arztpraxis zu unterstützen. "Zufällig" ist Doktor Fleiss der Hausarzt der Familie von Burow. Maximilian verliebt sich in Effi, aber diese beginnt jedesmal zu niesen und sich zu schnäuzen, wenn sie sich begegnen.

Schon beim ersten Zusammentreffen in der Bahn war mir klar, was die Niesanfälle auslöst. Doch dazumal kannte man diese "mysteriöse" Krankheit noch nicht, und im Zusammenhang mit dem geheimnisvollen Buch dachten die Herren Doktoren, dass Effi an etwas anderem leidet. Doktor Fleiss trifft sich sogar mit Sigmund Freund, die beiden wollen Effi gar die Nase operieren.

Eindrücklich schildert Anna Moretti welche - aus heutiger Sicht komplett unsinnige - Ansichten die Ärzte damals in Bezug auf Frauen hatten. Für uns ist "Effi liest" ganz amüsant zu lesen, aber ich glaube, jede Frau ist froh, nicht zu dieser Zeit gelebt zu haben.

Aufgelockert wird die unterhaltende Komödie durch die Briefe, die Maximilian seinem Bruder Benjamin schickte, die seinen Standpunkt und seine Gefühle erklärte.

Die Autorin bringt den Lesern die damalige Zeit nahe, beschreibt zum Beispiel einen Besuch in einer Buchhandlung, in der die Frauen direkt in die Frauenabteilung geschickt wurden, denn nicht jedes Buch durfte von Frauen gelesen werden. Das Nachwort sollte man sich nicht entgehen lassen, interessant weist Anna Moretti daraufhin, was sich wirklich so abspielte, so wie sie es im Roman beschrieben hat.

Mir hat die "romantische Komödie" extrem gut gefallen. Die Mischung aus Humor, Verschlagenheit, Romantik, inklusive der Weltanschauung im 19. Jahrhundert und dem damaligen Medizinwissen wurde zu einer perfekten Geschichte kombiniert.

Fazit: Charmant und sehr humorvoll packt Anna Moretti gesellschaftliche und medizinische Lehrmeinungen des 19. Jahrhunderts in eine kurzweilige und unterhaltende Geschichte. Diesen Roman sollte man sich nicht entgehen lassen!
5 Punkte.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ein toll umgesetztes Thema mit kleinen Längen

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Das Cover und die guten Bewertungen haben mich auf dieses Buch neugierig gemacht.

Das Titelbild ist meiner Meinung nach wunderschön gestaltet - verspielt und romantisch, so wie es zu dieser Geschichte ...

Das Cover und die guten Bewertungen haben mich auf dieses Buch neugierig gemacht.

Das Titelbild ist meiner Meinung nach wunderschön gestaltet - verspielt und romantisch, so wie es zu dieser Geschichte passt. Der Titel erinnert sehr stark an "Effi Briest", was sicher auch so von der Autorin beabsichtigt ist.

Die Geschichte spielt im prüden und hinterwäldlerischen 19. Jahrhundert. Effi, eine wirklich aufgeschlossene und neugierige junge Frau, findet ein Buch über den Akt der Liebe, das für Frauen komplett verpönt ist. Daraufhin wird sie von der Schule geworfen und kämpft zuhause darum, studieren zu dürfen. Dabei wird sie von Tante Auguste in damenhaftem Verhalten gelehrt und verliebt sich auf der anderen Seite in ihren Arzt Max, obwohl Gefühle den Frauennicht gestattet werden.

Ich finde es sehr interessant, über die Gepflogenheiten dieser Zeit zu lesen. Natürlich weiß man, dass Frauen früher nicht viel erlaubt wurde. Aber dass es zu so heftigen Reaktionen wie bei Effis Lehrerin oder dem Doktor Fließ kommt, wenn Frauen sich ausleben, war mir so noch nie richtig bewusst. Deshalb finde ich das Thema dieses Buches sehr gut gewählt.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, anschaulich und humorvoll. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Mit Witz, Charme und doch viel Detail wird die Rolle der Frau und Effis schleichenden Ausbruch daraus veranschaulicht.

Dennoch muss ich sagen, dass der mittlere Teil einige Längen aufweist, wo ich mich ertappt habe, die Seiten ein wenig zu überfliegen. Das wird allerdings zum Ende wieder wett gemacht und tröstet mich über den leicht schwächeren Teil hinweg.

Ein wenig mehr Details zu der sich anbahnenden Beziehung zwischen Effi und Max hätte ich mir noch gewünscht.

Die Briefe von Max an seinen Bruder gefallen mir aber wirklich gut und haben noch einen tieferen Einblick und dessen Gefühlslage gegeben.

Auch das Nachwort ist ein zusätzlicher Pluspunkt und gibt noch mehr Wissen zu dieser Epoche und die Rolle der Frau preis.

Alles in allem ist "Effi liest" ein Buch, dass ich jedem empfehlen kann - einfach weil das Thema toll umgesetzt ist.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Weibliche Wissenschaften

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Als Effi eines Nachmittags ein ungewöhnliches Buch findet, wird ihr Wissensdrang geweckt. Das Buch führt jedoch dazu, dass sie von ihrer Schule verwiesen wird. Das stachelt sie aber erst recht dazu an ...

Als Effi eines Nachmittags ein ungewöhnliches Buch findet, wird ihr Wissensdrang geweckt. Das Buch führt jedoch dazu, dass sie von ihrer Schule verwiesen wird. Das stachelt sie aber erst recht dazu an mehr über dieses Buch zu erfahren, was eine für eine Menge Probleme sorgt.

Effi ist mir sofort positiv aufgefallen. Sie ist eine mutige Person, die sich nicht unterkriegen lässt. Für die damalige Zeit ist sie damit eine ungewöhnliche Frau, was jedoch für lustige Dialoge sorgt.
Allgemein ist dieses Buch der perfekte Mix aus ernsten Themen und jeder Menge Humor.
Man erfährt viel über da Weltbild im 19.Jahrhundert und wir über Frauen, Wissenschaften und Medizin gedacht wurde. Teilweise klingen diese Dinge, obwohl sie echt sind, ziemlich schräg, was genauso schockierend wie witzig ist. Dazu schafft es die Autorin alles locker und angenehm zu erzählen, sodass mir auf keiner Seite langweilig wurde.
Aber auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu kurz, wobei sie in diese Zeit passt und mich an die Bücher von Jane Austen erinnnert hat. Nur eben moderner beschrieben.

Letztendlich habe ich durch dieses Buch viel gelernt, wurde gut unterhalten und hatte etwas zum Lachen. Sehr zu empfehlen und nicht nur für Austenfans.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Mal was anderes!

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Es ist das Jahr 1894, als Effi auf dem Gelände des von ihr besuchten Pensionats ein Buch findet. Da sie mit dem skandalösen Buch erwischt wird, wird sie des Pensionats verwiesen.
Dabei konnte sie sich ...

Es ist das Jahr 1894, als Effi auf dem Gelände des von ihr besuchten Pensionats ein Buch findet. Da sie mit dem skandalösen Buch erwischt wird, wird sie des Pensionats verwiesen.
Dabei konnte sie sich den Inhalt nicht einmal rrichtig anschauen!
Auf der Fahrt nach Hause lernt sie den Arzt Max von Waldau kennen, mit dem sie sich gut unterhält. Sie wird immer neugieriger und kann sogar ihren Vater dazu überrreden, sie an der Universität anzumelden.
Das mysteriöse Buch bleibt ihr dabei jedoch im Hinterkopf und Effi versucht weiterhin alles, um dieses in die Hände zu bekommen und zu lesen.

Die 18-Jährige Effi entspricht nicht dem Frauenideal der damaligen Zeit. Anstatt gerne auf Bälle zu gehen will sie sich lieber weiterbilden und nicht nur von einem Ehemann aushalten lassen. Ihre Neugier und Sturheit bringen sie jedoch des öfteren in Gefahr.
Max von Waldau, der sich gerade frisch als Arzt in Berlin niedergelassen hat, lernt Effi auf der Zugfahrt dorthin kennen und verliebt sich schnell in ihre erfrischende Art, er lässt sich jedoch sehr von den Ratschlägen seines Mentors leiten und verlässt sich zu wenig auf seine eigenen Fähigkeiten und Intuition.

Die Geschichte selbst wird aus der Sicht von Effi beschrieben, zum Kapitelende wird jedoch ein Brief von Max an seinen Bruder angehängt, sodass der Leser beide Charaktere gut kennenlernt und mehr oder weniger Nachvollziehen kann weshalb diese so handeln.
Anna Moretti passt sich mit Ihrem Schreibstil and die Zeit der 1890er Jahre an, sodass dieses Jahrzehnt präsent bleibt und der Stil gut mit der Geschichte zusammenpasst. Auch die Hintergründe sind sehr gut recherchiert und es werden durch die Details und die Handlung der Geschichte viel Wissen weitergeben.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte, die sich allein schon durch das Jahrzehnt 1890 von anderen abhebt. Auch die Charaktere sind sehr interessant und gut beschrieben.
Leider fehlt es besonders im Mittelteil etwas an Tiefe, außerdem hätte ich gerne etwas mehr über über die Schicksale der Nebenfiguren erfahren.
Zudem hat mich besonders das Verhalten von Max im Mittelteil gestört.
Jedoch fand ich besonders den Kokainkonsum interessant und auch wie Prüde die Gesellschaft in diesem Jahrhundert gewesen ist, war mir bisher nicht bekannt.
Es ist also nicht nur ein Buch zur Unterhaltung und zum Träumen, sondern man kann beim Lesen auch einiges Lernen!