Cover-Bild Das Land, von dem wir träumen
Band 1 der Reihe "Die Südtirol Saga"
(13)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 01.04.2022
  • ISBN: 9783426462423
Anna Thaler

Das Land, von dem wir träumen

Roman
Begleiten Sie die Familie Bruggmoser durch Südtirols wechselhafte Geschichte: 
»Das Land, von dem wir träumen« ist der Auftakt der großen historischen Familiensaga »Die Südtirol-Saga«.
Der 1. Weltkrieg hat auch der Familie des Südtiroler Bauern Ludwig Bruggmoser tiefe Wunden geschlagen, denn zwei der vier Söhne sind gefallen. Als Ludwig den Vorgaben der neuen italienischen Regierung gemäß allzu bereitwillig den Namen der Familie in »Ponte« ändert, bringt er nicht nur seine Tochter Franziska gegen sich auf.
Ludwig ahnt nicht, dass Franziska einen gefährlichen Weg beschritten hat: Weil sie kein Italienisch spricht und deshalb nicht als Lehrerin arbeiten darf, gründet sie eine verbotene Katakombenschule, wo sie Deutschunterricht gibt. Unterstützung erhält sie dabei überraschend vom Knecht ihres Vaters, Wilhelm Leidinger. Doch auch Wilhelm verbirgt ein Geheimnis – und die Verhältnisse in Südtirol spitzen sich unaufhaltsam zu ...
Die Autorin Anna Thaler hat selbst ihr Herz an die wunderschöne Natur Südtirols verloren und lässt die Leser*innen in ihrer historischen Familiensaga die rauen Berge ebenso erleben wie romantische Dörfchen und die bewegende Geschichte der Alpen-Region.
Das Schicksal der Familie Bruggmoser wird in »Der Duft von Erde nach dem Regen« weitererzählt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2022

Spannender Auftakt

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Franziska ist die einzige Tochter der Familie des Südtiroler Bauern Ludwig Bruggmoser. Zwei der vier Söhne des Bauern sind im Ersten Weltkrieg gefallen. Inzwischen hat Südtirol darunter zu leiden, dass ...

Franziska ist die einzige Tochter der Familie des Südtiroler Bauern Ludwig Bruggmoser. Zwei der vier Söhne des Bauern sind im Ersten Weltkrieg gefallen. Inzwischen hat Südtirol darunter zu leiden, dass alles verschwinden soll, was deutschstämmig ist. Franziska hat gerade ihre Ausbildung als Lehrerin beendet, doch sie darf nicht unterrichten, weil sie kein Italienisch spricht, und der Unterricht auf deutsch ist strikt verboten. Doch die junge Frau sieht die Ungerechtigkeit, mit der der italienische Lehrer die Südtiroler Kinder behandelt, und beschließt, eine verbotene Katakombenschule zu eröffnen. Unterstützung erhält sie vom Knecht der Familie.

Das vorliegende Buch ist der erste Teil der Südtirol-Saga. Familie Bruggmoser hatte bereits unter dem Krieg zu leiden, nun aber kommen noch die Schikanen hinzu, die die italienische Regierung den deutschstämmigen Südtirolern zufügt. Diese sind anhand der Geschehnisse in der Familie Bruggmoser sehr realistisch dargestellt, man kann sehr gut die Motivationen der einzelnen Charaktere nachvollziehen. Dabei hält die Geschichte einige Überraschungen bereit, vor allem zum Ende hin, wenn es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt für Franziska. So ganz glaubhaft ist das Ende dieses Bandes für mich jedoch nicht, hier weht mir zu viel Romantik durch die Seiten des Buches. Doch werden damit die Grundlagen gelegt für den nächsten Band. Ich bin schon ganz gespannt, wie es weiter geht, gibt es doch schon so einige Komplikationen am Horizont. Die Geschichte ist durchdrungen von der Liebe der Autorin Anna Thaler zu diesem Land, sie ist gut eingebettet in die historischen und örtlichen Gegebenheiten.

Dieses Buch konnte mich gut unterhalten und hat mich neugierig gemacht auf die weiteren Geschehnisse der Saga, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Penibel recherchiert und fesselnd erzählt

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Dieser historische Roman entführt uns in das Südtirol von 1925. Das ehemals zu Österreich-Ungarn gehörende „Welschtirol“ ist seit dem Ende des Ersten Weltkrieges Teil Italiens. Der Hass auf den „reichen, ...

Dieser historische Roman entführt uns in das Südtirol von 1925. Das ehemals zu Österreich-Ungarn gehörende „Welschtirol“ ist seit dem Ende des Ersten Weltkrieges Teil Italiens. Der Hass auf den „reichen, deutschen“ Norden hat gravierende Auswirkungen: Die Faschisten verbieten den Südtirolern, deutsch zu sprechen, die Namen müssen italianisiert werden. So wird aus Brugger (und seinen Komposita) Ponte. Amtssprache ist italienisch, wer in der Öffentlichkeit deutsch spricht, wird bestraft. Deutschsprachige Lehrkräfte erhalten Berufsverbot, was aber einige, wie unsere Protagonistin Franziska Bruggmoser nicht abhält, heimlich in einer Katakombenschule die Südtiroler Lebensart weiter zu geben.

Soweit der historische Hintergrund. Die Italianisierung Südtirols hat allerdings nicht nur Gegner. Franziskas Vater Ludwig Bruggmoser, nunmehr Luigi Ponte, erhofft sich Erleichterungen, wenn er sich dem Diktat der Regierung beugt. Damit bringt er nicht nur seine Tochter, sondern auch die meisten der Dorfbewohner auf. Niemand im Dorf nimmt ihm seine landwirtschaftlichen Produkte ab. Der Bauernhof schlittert in eine gefährliche finanzielle Schieflage. Franziska ist einfallsreich und versucht mit der Eröffnung einer Jausenstation, den Verkauf der Landwirtschaft zu verhindern, während der Bruder, der traditionell als Hoferbe vorgesehen ist, sich dem Alkohol hingibt. Letztendlich wird Luigi Ponte zwischen allen Stühlen sitzen, denn Franziskas Deutschunterricht wird von ihrem nichtsnutzigen Bruder an die Behörden verraten.

Meine Meinung:

Dieser fesselnde historische Roman beschäftigt sich nicht nur mit der Italianisierung Südtirols, sondern bietet einen Einblick in die traditionelle Welt der ländlichen Bevölkerung. Mädchen wird selten höhere Bildung zugestanden, die Erbhöfe fallen ausschließlich an den erstgeborenen Sohn, egal ob er ein Genie oder ein Trottel ist. Die anderen Geschwister haben wenig Auswahl: entweder als ausgenützte, weil unbezahlte Arbeitskraft bleiben oder den Hof und die Heimat verlassen. Die Mädchen werden „gewinnbringend“ verheiratet und verbessern ihre Situation oft nur unwesentlich.

Franziska wehrt sich mit allen Mitteln verschachert zu werden, trotzt den italienischen Behörden, indem sie eben deutsch unterrichtet. Interessant auch der Seitenblick auf die kleine Gruppe jüdischer Handwerker.

Franziska (und viele Südtiroler) träumen nach wie vor vom deutschsprachigen Südtirol, einem Land, das es nicht mehr gibt. Vater Bruggmoser/Ponte hat das frühzeitig erkannt, nützen wird es ihm nichts.

Gut gefallen mir die penible Recherche und der eindringliche Schreibstil. Die Figuren sind lebendig, haben ihre Ecken und Kanten. Natürlich ist den Lesern der oder die Eine sympathischer als der oder die Andere. Die widersprüchlichen Reaktionen mancher Protagonisten wirken authentisch.

Sehr gut ist die Stimmung zwischen den Menschen eingefangen. Man weiß nicht mehr, wem man trauen kann. Die Risse gehen durch die Familien. Das wird sich in wenigen Jahren noch verstärken, wenn die Nazis die „deutschen“ Südtiroler „heim ins Reich“ holen wollen und ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. Doch das „Dableiben“ oder „Aussiedeln“ ist Gegenstand des nächsten Bandes dieser Familiensaga, auf den ich mich schon sehr freue.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem gut recherchierten und fesselnd erzählten historischen Roman 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2022

Traditionen

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Franziska hat in Innsbruck ihre Ausbildung zur Lehrerin abgeschlossen und möchte in ihrer Heimat in Südtirol unterrichten. Da erreicht sie ein Berufsverbot, da sie kein italienisch spricht. Südtirol wurde ...

Franziska hat in Innsbruck ihre Ausbildung zur Lehrerin abgeschlossen und möchte in ihrer Heimat in Südtirol unterrichten. Da erreicht sie ein Berufsverbot, da sie kein italienisch spricht. Südtirol wurde im 1. Weltkrieg von Italien annektiert und die Bevölkerung muss jetzt sogar die Familiennamen den Italienern anpassen.

Der Titel und das Cover sind gut gewählt. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben. Die Frauen , die ja eigentlich keine Rechte haben, zeichnen sich durch Willensstärke und durch starke Persönlichkeiten aus. Hierbei ist das Personenregister am Anfang des Buches sehr hilfreich. Die Handlung beschreibt das Leben der Familie Bruggmoser bzw. Ponte in in Südtirol. Die Zeit von 1925 bis Anfang 1928 ist der Auftakt zu einer historischen Familiensaga. Die Ereignisse nehmen zum Teil recht dramatische Wendungen. Die Handlungsorte sind sehr schön geschrieben und die Bergkulisse lädt tatsächlich zum Träumen ein. Der Schreibstil ist flüssig und flott zu lesen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil dieser Serie.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Südtirol, im Wandel der Zeit

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Ein toller Auftakt der Geschichte um Franziska Bruggmoser in Südtirol.
Franziska lebt auf einem Bauernhof in der Nähe von Meran, zusammen mit ihren aeltern, zwei ihrer vier Brüder und den aufgenommenen ...

Ein toller Auftakt der Geschichte um Franziska Bruggmoser in Südtirol.
Franziska lebt auf einem Bauernhof in der Nähe von Meran, zusammen mit ihren aeltern, zwei ihrer vier Brüder und den aufgenommenen Waisen-Zwillingen Johanna und Josepha, Außerdem leben dort noch der Knecht Wilhelm und eine Magd.
Nach dem 1. Weltkrieg fiel Südtirol von Österreich an Italien. Es beginnt eine schwere Zeit für die Bevölkerung, da zunehmend alles deutsche unterbunden wird. Es darf kein Deutsch mehr gesprochen werden.
Franziska hat in Innsbruck studieren dürfen und ist ausgebildete Lehrerin. Nur unterrichten darf sie nicht, da sie kein italienisch spricht.
Daraufhin gründet sie heimlich eine Schule,unterrichtet Johanna und Josepha, die Nachbarn vertrauen ihre Kinder ihr an.
Es ist ein gefährliche Situation für alle, denn die Carabinieri sind gnadenlos.
Sie ist eine starke Persönlichkeit und lässt sich nicht unterkriegen.
Zu dem Knecht Wilhelm entwickelt sich eine liebevolle Beziehung, auch er lässt sich nicht unterdrücken.

Ich fand den Auftakt der Saga spannend , schnell war ich im Geschehen , zurückversetzt in die Jahre 1925 bis 1928 . Die Beschreibung der Landschaft und der Personen ist wunderbar und authentisch.
Ich war vor dem Buch gar nicht bewusst, wie schlimm es für die Bevölkerung Südtirols gewesen sein muss , als es italienisch wurde.
Auch das Buchcover finde ich sehr gelungen
Ich bin schon gespannt, wie die Geschichte im 2. Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Lesenswerter Auftakt zur Südtirol-Saga

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„Eine Nacht mag noch so trostlos und finster sein, am nächsten Morgen geht doch die Sonne wieder auf.“ (kindle, Pos. 3583)

Franni, Franziska Bruggmoser, ist eben erst von ihrer Ausbildung zur Lehrerin ...

„Eine Nacht mag noch so trostlos und finster sein, am nächsten Morgen geht doch die Sonne wieder auf.“ (kindle, Pos. 3583)

Franni, Franziska Bruggmoser, ist eben erst von ihrer Ausbildung zur Lehrerin aus Innsbruck auf den Familienhof nahe Meran zurückgekehrt, da mehren sich die Anzeichen, dass Südtirol sich anpassen muss. Familie Bruggmoser hat ab sofort den Namen Ponte zu tragen, Schulunterricht findet auf Italienisch statt, Deutsch oder gar Ladinisch werden generell immer weniger akzeptiert. Somit darf Franziska nicht unterrichten. Der Erste Weltkrieg hat aber nicht nur diese Veränderungen hervorgerufen, nein, auf den Bruggmoser-Hof sind zwei Söhne gar nicht mehr zurückgekehrt aus dem Krieg, von den anderen beiden möchte einer Ingenieur werden, der Älteste verliert sich im Alkohol. Während Familienvater Ludwig möglichst nicht auffallen will und beginnt, sich zu fügen, sträuben sich Franziska und der Knecht Wilhelm gegen die Zwänge. Die jahrhundertealte Tradition der Viehwirtschaft auf dem Bauernhof droht dem Ende zuzugehen.

Mit frühlingshaften weißen Kirschblüten, dem Plätschern der Passer und in der Nase kitzelnden Sonnenstrahlen beginnt Anna Thaler sehr harmonisch diesen wunderbaren Roman. Leider ist die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nicht ganz so friedvoll und leichtfüßig wie die Natur, so meint es das Schicksal nicht so gut mit der Familie Bruggmoser.

Flüssig und mit vielen Landschaftsbildern dekoriert schildert die Autorin auf etwa 350 kurzweiligen Seiten das Leben Franziskas und dem ihrer Gefährten am bewährten Hof, beschreibt eingängig die überschaubare Schar an Figuren (die zusätzlich sehr übersichtlich in einer eigenen Auflistung genannt werden) und versetzt den Leser in die Jahre 1925 – 1928 zurück. Durch detailreiche Recherche wird die Zeit des damaligen Südtirol in verschiedensten Facetten wieder lebendig, werden unbeschwerte Momente ebenso erwähnt wie die Schwierigkeiten der Juden und der strikten Kontrollen des deutschsprachigen Volkes durch die unerbittlichen Carabinieri. Auch wenn die Handlung oftmals ausschweifend ist oder nur ruhig dahingleitet, so wird dieser Roman dennoch niemals langweilig, durch viele liebevolle Details lernen wir Land und Leute sehr genau kennen, stellen uns vielleicht vor, wie wir selbst in der ein oder anderen Situation reagiert hätten und fühlen Verständnis, wenn uns eine Vorgehensweise komisch vorkommt.

Dieser erste Band ist jedenfalls absolut gelungen und lässt mit Spannung auf die baldige Fortsetzung mit „Der Duft von Erde nach dem Regen“ hoffen. Leseempfehlung!



Titel Das Land, von dem wir träumen

Autor Anna Thaler

ISBN 978-3-426-52783-2

Sprache Deutsch

Ausgabe Flexibler Einband, 352 Seiten

ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch

Erscheinungsdatum 1. April 2022

Reihe Die Südtirol-Saga, Band 1

Verlag Knaur

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