Cover-Bild Wenn die Tage länger werden
(58)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 383
  • Ersterscheinung: 12.03.2025
  • ISBN: 9783351042363
Anne Stern

Wenn die Tage länger werden

Roman

Der Sommer, der mir gehörte.

Sechs Wochen, aber gleichzeitig ein halbes Leben, das vor ihr lag. Mit zäh fließenden Honigtagen am See und Radfahrten über Waldbodenteppiche aus Tannennadeln. Mit kühlen Wasserspritzern auf geschlossenen Lidern, Pommes Rot-Weiß, kurz bevor das Schwimmbad schloss, statt dem geplanten Abendbrot drinnen am Tisch, tiefblauem Himmel über dürren Fichten und senfgelben Feldern. 

Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa einen Sommer ohne ihren Sohn vor sich hat. Doch die lang ersehnte Freiheit bringt auch Zweifel mit sich. Da ist die Sehnsucht nach ihrem Kind und die Frage, was für eine Frau sie eigentlich ist, wenn sie mal keine Mutter ist. Auf der Suche nach einem Restaurator für ihre alte vernachlässigte Geige begegnet sie der Obstbäuerin Ute in ihrem Kirschgarten, einer Frau, die keine Zeit mehr für Kompromisse hat. Bald wird Lisa klar, dass die Frage nach ihr selbst eng mit all dem verknüpft ist, worüber in ihrer Familie stets geschwiegen wurde. Und sie erfährt die unwiderstehliche Magie eines Sommers zwischen den Abgründen der Vergangenheit und einer neuen flirrenden Freiheit. 

Ein schwebend schöner, tiefgründiger Roman von Bestsellerautorin Anne Stern.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2025

Ein Sommer voller Fragen – und ein Buch, das nachhallt

0

Anne Stern hat mich wieder einmal tief bewegt. Es ist faszinierend, wie sie es schafft, mit leisen Tönen so viel auszulösen. „Wenn die Tage länger werden“ ist kein lautes Buch – aber eines, das lange in ...

Anne Stern hat mich wieder einmal tief bewegt. Es ist faszinierend, wie sie es schafft, mit leisen Tönen so viel auszulösen. „Wenn die Tage länger werden“ ist kein lautes Buch – aber eines, das lange in einem nachklingt.

Im Zentrum steht Lisa, eine Frau Anfang vierzig, allein mit sich – und plötzlich ganz ohne Kind. Zum ersten Mal seit Jahren hat sie drei Wochen für sich. Was zunächst wie ein Versprechen klingt, fühlt sich an wie ein Schock. Wer ist sie eigentlich, wenn niemand etwas von ihr braucht? Wenn keine To-do-Listen den Tag strukturieren?

Ich mochte besonders, wie ungeschönt Anne Stern diese Zeit der Neuorientierung beschreibt. Lisa ist keine Heldin, sie ist müde, voller Zweifel, verletzlich. Und gerade deshalb wirkt sie so echt. Ihre Gedanken kreisen um das Muttersein, um all das, was verloren gegangen ist – und vielleicht wiedergefunden werden kann.

Durch Zufall landet sie mit ihrer kaputten Geige auf einem Obsthof, begegnet dort Ute, einer Frau mit schroffen Kanten, einer eigenen Geschichte – und einer begrenzten Zukunft. Zwischen beiden Frauen entsteht ein ganz eigener, stiller Kontakt. Keine großen Gesten, keine dramatischen Geständnisse – aber ein echtes Miteinander, das beide verändert.

Mich hat diese zarte Annäherung sehr berührt. Zwei Frauen, die einander nichts schuldig sind, sich aber trotzdem Raum geben – das ist selten, in der Literatur wie im Leben.

Dass dabei auch noch eine verschüttete Familiengeschichte aufbricht, macht den Roman vielschichtig, ohne ihn zu überfrachten. Die alten Fotos, die Geige, die Rolle von Lisas Großvater im Zweiten Weltkrieg – all das flicht sich ganz natürlich in die Handlung ein. Nichts wirkt konstruiert, alles ergibt sich aus den Figuren heraus.

Was ich an Anne Stern so schätze: Sie schreibt klug, aber nicht verkopft. Warm, aber nicht süßlich. Ihre Sprache ist fein und klar, oft poetisch, aber nie kitschig. Und sie beobachtet sehr genau, vor allem die leisen Konflikte – zwischen Müttern und Töchtern, zwischen Erwartung und Wirklichkeit, zwischen Pflicht und Selbstfürsorge.

Für mich war dieses Buch eine Erinnerung daran, wie schwer es sein kann, sich selbst wiederzufinden – und wie viel Mut es kostet, dem eigenen Leben eine neue Richtung zu geben.

Anne Stern erzählt davon mit so viel Empathie, Tiefe und Zartheit, dass ich wieder einmal dankbar bin, ihre Geschichten lesen zu dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2025

Speziell für jede Frau mit Kind empfehlenswert!

0

Dieses Buch spricht mich als Mama echt enorm an! Nicht jede Frau kommt damit zurecht, sich in der Mutterschaft komplett wohl zu fühlen und darin aufzugehen. Anne Stern hat das unglaublich schöne Fingerspitzengefühl, ...

Dieses Buch spricht mich als Mama echt enorm an! Nicht jede Frau kommt damit zurecht, sich in der Mutterschaft komplett wohl zu fühlen und darin aufzugehen. Anne Stern hat das unglaublich schöne Fingerspitzengefühl, diesen Fakt in Worte zu packen und ein Buch zu schreiben, das für viel Kopfnicken und wehmütige Gedanken sorgt. Die alles entscheidende Frage " Wer bin ich überhaupt?" hat sich bestimmt schon mal jeder gestellt und gerade als Eltern braucht es Zeit, um sich neu zu finden. Man fühlt es total, die Ambivalenz der Gefühle. Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2025

Ganz wunderbar berührend

0

Melancholisch, emotional und wunderschön. Als Mutter habe ich mich mit der Handlung und der Person Lisas verbunden gefühlt und konnte ihre Handlungen und Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Tiefe und Komplexität ...

Melancholisch, emotional und wunderschön. Als Mutter habe ich mich mit der Handlung und der Person Lisas verbunden gefühlt und konnte ihre Handlungen und Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Tiefe und Komplexität erlangte das Geschehen jedoch zusätzlich mit Ute und ihrem Hof und den Hintergründen der Geige. Die Sprache ist ruhig, symbolisiert sehr gut die Trägheit der Sommertage und enthält zugleich eine Tiefe, die mich beeindruckte und berührte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2025

Reise zu den Wurzeln und sich selbst

0

In dem Roman "Wenn die Tage länger werden" wird die Hauptprotagonistin Lisa während dreier Wochen Sommerferien mit der Frage konfrontiert, wer sie in ihrer Essenz selber ist bzw. wer sie selber sein möchte, ...

In dem Roman "Wenn die Tage länger werden" wird die Hauptprotagonistin Lisa während dreier Wochen Sommerferien mit der Frage konfrontiert, wer sie in ihrer Essenz selber ist bzw. wer sie selber sein möchte, unabhängig von ihrer Rolle als Mutter und als Tochter. Sie macht sich auf Spurensuche, findet Stück für Stück Einzelheiten über ihre Familiengeschichte heraus - Stichwort Raubkunst -und beginnt, sich mit ihrer Mutter auseinanderzusetzen und auszusöhnen. Unterstützt wird sie dabei von der Obstbäuerin Ute, deren Vater Hans und einer (möglichen neuen) Liebe.
Die Geschichte wird von der Autorin, die eigentlich eher für historische Romane bekannt ist, sehr lebendig, gefühlvoll und spannend erzählt, so dass es schwer ist, sich von dem Buch wieder zu lösen. Ich habe auf jeden Fall Neues lernen können und habe bei einzelnen Themen weiter recherchiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2025

Geigen verbinden Generationen

0

Was soll Lisa nun machen?
Ihr Ex will mit ihrem gemeinsamen Sohn die Sommerferien verbringen...und nun?
Lisas Lebensmittelpunkt ist somit verschwunden. Was soll die junge Mutter nur mit ihrer ganzen Freiheit ...

Was soll Lisa nun machen?
Ihr Ex will mit ihrem gemeinsamen Sohn die Sommerferien verbringen...und nun?
Lisas Lebensmittelpunkt ist somit verschwunden. Was soll die junge Mutter nur mit ihrer ganzen Freiheit antun?
Kurzerhand nimmt sie wieder ihre alte Geige in die Hand - doch bevor sie darauf spielen kann, muss sie erst restauriert werden.
Kaum ist die Geige beim Gegenbauer, erfährt Lisa, dass die Geige vermutlich älter ist, als gedacht. Und der Stein der Vergangenheit beginnt zu Rollen.
Nun steht nicht nur Lisa derzeitiges Leben auf dem Kopf - auch ihre Vergangenheit wird neu aufgedeckt.
Doch neben den vielen schrecklichen Dingen, fängt Lisa sich immer weiter an zu öffnen - sie räumt halbwegs mit ihrer Mutter auf, lässt alte Freundschaften wieder aufleben und beginnt sogar Neue.
Auch scheint sie langsam bereit für eine neue Beziehung zu sein.
Doch wie geht alles nach Pauls Rückkehr weiter?
Wird sie bei der "neuen Lisa" bleiben, oder verfällt sie in alte Muster?
Wird sie mit ihrer Vergangenheit abschließen können?

Ein schöner Roman, über das Leid alleinerziehender Mutter, getriebener Kinder und vieler Selbstzweifel. Wie ein Sommer das ganze Leben ändern kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere