Cover-Bild Nächstes Jahr in Berlin
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 252
  • Ersterscheinung: 10.02.2021
  • ISBN: 9783825152611
Astrid Seeberger

Nächstes Jahr in Berlin

Gisela Kosubek (Übersetzer)

Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2021

Warum diese Distanz?

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Das fragt man sich in diesem Buch, in dem eine Tochter den Tod ihrer Mutter zu beklagen hat, deren Nähe sie in letzter Zeit gemieden hat und über deren berührende Vergangenheit sie recht wenig weiß. Ich ...

Das fragt man sich in diesem Buch, in dem eine Tochter den Tod ihrer Mutter zu beklagen hat, deren Nähe sie in letzter Zeit gemieden hat und über deren berührende Vergangenheit sie recht wenig weiß. Ich habe aus dem Buch herausgelesen, dass die Tochter für die Mutter alles bedeutete, aber umgekehrt war dies wohl nicht der Fall. Wie konnte es so weit kommen, was ist zwischen den beiden passiert? Vielleicht hat die Mutter ihre Gefühle der Tochter gegenüber nicht zeigen können, denn sie hat so manchen Schicksalsschlag hinter sich, von denen wir nach und nach in diesem Buch erfahren.
Das Buch ist weitgehend ein Rückblick auf die Kriegszeit, die Vertreibung aus Ostpreußen, eine Erinnerung an traumatische Szenen auf der Flucht, aber auch im Zusammenhang mit der Teilung Deutschlands. Historisch sehr interessant!
Der Schreibstil war für mich etwas verwirrend, man musste sich immer wieder klar machen, von wem nun geschrieben wurde, z.B. Vater, war es der Vater der Autorin oder der Vater ihrer Mutter? Dann gab es immer wieder sexuelle Anspielungen, ohne dass eine entsprechende Situation vorhanden war, das Wort 'Brüste' scheint eines der Lieblingswörter zu sein, ohne dass ein Sinnzusammenhang dies erforderte. Das fand ich irgendwie störend! Oder hat es einen tieferen Sinn, der sich dem Leser aber nicht offenbart? Teilweise hatte ich einen Verdacht auf Missbrauch oder Inzest.
Sehr schön fand ich die Naturbeschreibungen in diesem Buch, von Ostpreußen, von Augustenruh....sehr impulsiv und ausschmückend.
Richtig warm geworden bin ich mit keinem der Charaktere, und so habe ich die Lektüre dieses Buches des öfteren unterbrochen. Ich gebe deshalb drei Sterne, mit eingeschränkter Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Autobiografie, aber sehr verwirrend

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Das Buch hatte mich zunächst neugierig gemacht , da ich sehr gern autobiografisches lese.
Der Klappentext versprach einiges.
Die Mutter verstirbt , sie ist ihr nie besonders nah gewesen.
Durch ...

Das Buch hatte mich zunächst neugierig gemacht , da ich sehr gern autobiografisches lese.
Der Klappentext versprach einiges.
Die Mutter verstirbt , sie ist ihr nie besonders nah gewesen.
Durch einen Bekannten erfährt sie neues und dadurch beleuchtet sich das, was sie von ihrer Mutter weiß neu.
Das Cover sagt zunächst nicht viel über die Geschichte aus , erst später wird klar das Berlin ein wichtiger Punkt im Leben ihrer Mutter war.
Die Kapitellängen sind gut , das man jeder Zeit unterbrechen kann , da die Thematik nicht einfach ist und das ein oder andere verarbeitet werden muss.
Der Schreibstil ist nicht besonders leicht zu lesen , irgendwie finde ich nur schwer Zugang zum Buch. Der Geschichte kann ich dadurch schwerer Folgen.
Ich muss sagen das Buch ist nicht das richtige für mich. Die Thematik ist interesant, aber auch schwere Kost.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Sehr fordernd!

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Nächstes Jahr in Berlin - Astrid Seeberger

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Schreibstil den Einstieg ins Buch sehr erschwert hat.
Mir erschlossen sich Zusammenhänge und der sogenannte rote Faden ...

Nächstes Jahr in Berlin - Astrid Seeberger

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Schreibstil den Einstieg ins Buch sehr erschwert hat.
Mir erschlossen sich Zusammenhänge und der sogenannte rote Faden erst recht spät. Nahezu zum Ende hin.
Im Nachgang hat mich die Geschichte sehr berührt. So ein trauriges und einsames Leben, gebeutelt von der Geschichte und den Kriegen und den Enttäuschungen immer wieder allein gelassen zu werden.
Unvorstellbar.

Wir steigen mit der Autorin gemeinsam direkt beim Tod ihrer Mutter ein.
Das Verhältnis ist sehr kühl und unnahbar zwischen den beiden Frauen.

Als wir tiefer in die Geschichte einsteigen, lernen wir ihre Mutter besser kennen und erleben eine völlig andere Umgangsweise mit ihrer Tochter, so dass sich mir hinterher noch immer nicht richtig erschließt, warum das Verhältnis so kühl war.

Die Familiengeschichte ist überaus tragisch. Vor allem die Mutter Rose trifft es immer wieder hart.
Sie lernt nie damit umzugehen und ertrinkt förmlich in ihrer Trauer. Verluste zu erleben und zu verarbeiten schafft sie bis zum Ende nicht. Daraus ergibt sich wohl recht eindeutig, dass sie ihre Tochter umso fester zu halten versucht.

Die Autorin schreibt sehr detailliert, dennoch wird der Leser durch die kurzen Sätze immer wieder herausgerissen.

Trotzdem werde ich es mit dem Buch, welches die nachfolgende Zeitgeschichte beschreibt versuchen.

Kein Buch für zwischendurch, es fordert den Leser sehr.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Schwierige Familiengeschichte

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Nach dem Tod der Mutter erzählt Astrid Seeberger, was sie von der Lebensgeschichte ihrer Mutter Rose weiß. Das ist wenig genug, denn die Mutter war ihrer Tochter gegenüber sehr verschlossen. ...

Nach dem Tod der Mutter erzählt Astrid Seeberger, was sie von der Lebensgeschichte ihrer Mutter Rose weiß. Das ist wenig genug, denn die Mutter war ihrer Tochter gegenüber sehr verschlossen. In Ostpreußen aufgewachsen, muss Rose kurz vor Kriegsende fliehen und kommt nach Schwaben, wo sie ihr Erwachsenenleben verbringt. Obwohl sie dort heiratet und ihre Tochter bekommt, ist sie alles andere als ein glücklicher Mensch. Es ist die Geschichte einer Frau, die nie das Leben annimmt, das ihr gegeben wurde, sondern bis zum letzten Tag dem durch die Flucht verlorenen Leben in Ostpreußen nachtrauert und dadurch eigentlich das Leben verpasst hat. Die Vorstellung, als kleines Mädchen bei dieser bitteren Frau aufzuwachsen, hat mich sehr erschüttert. Fröhlich war die Mutter eigentlich nur in den Sommern bei ihrer Familie, aber da hat sie sich nicht weiter um ihre Tochter gekümmert.

Die Grundfarbe dieser Geschichte ist für mich dunkelgrau. In distanziertem, fast schon kaltem Schreibstil mit kurzen, manchmal wie abgehackt wirkenden Sätzen reiht die Autorin die Ereignisse im Leben ihrer Mutter aneinander. Selbst als die Mutter ihr die vollständige Geschichte der verlorenen Schwester verweigert, zeigt die Tochter keine Regung, sie nimmt die Weigerung einfach hin, wo grenzenloser Zorn und Trauer eher normal wären. Das hat mich sehr befremdet. Diese Emotionslosigkeit ist wahrscheinlich der Grund, warum ich bis zur letzten Seite keinen wirklichen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Auch die sehr zahlreichen Zeitsprünge waren nicht eben förderlich für den Lesefluss. Manche Passagen musste ich mehrfach lesen, um wenigstens einigermaßen an der Geschichte dran zu bleiben.

Mein Fazit: Alles in allem hat mich dieses Buch verstört und traurig gemacht. Es ist wirklich schwere Kost, auch wenn eine interessante Familiengeschichte dahinter steckt. Aufgrund von Klappentext und Leseprobe hatte ich mehr erwartet, deshalb vergebe ich 3 Sterne.




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Veröffentlicht am 26.02.2021

Nachruf auf Rose

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Als 2007 ihre Mutter Rose verstirbt, reist Tochter Astrid von Schweden nach Stuttgart, um ihr die letzte Ehre zu erweisen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war schwierig ...

Als 2007 ihre Mutter Rose verstirbt, reist Tochter Astrid von Schweden nach Stuttgart, um ihr die letzte Ehre zu erweisen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war schwierig und unterkühlt, zumal viel Ungesagtes zwischen ihnen stand, denn Rose hat nicht viel von sich preisgegeben. Astrid nimmt den Abschied zum Anlass, ihr eigenes Leben und die Beziehung zu ihrer Mutter zu hinterfragen, wobei sie nach und nach einige Dinge offenlegt, die sie selbst nicht über Rose wusste und die im Nachgang Verständnis für das Verhalten ihrer Mutter hervorrufen…
Astrid Seeberger hat mit „Nächstes Jahr in Berlin“ die autobiografische Geschichte ihrer eigenen Familie vorgelegt, mit dem sie nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeitet, sondern ihr indirekt damit sogar einen Nachruf bereitet. Der anspruchsvolle, einfühlsame und bildhafte Erzählstil der Autorin macht das harte Leben ihrer Mutter Rose für den Leser greifbar und miterlebbar. Den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, die gefährliche Flucht aus Ostpreußen in eine ungewisse Zukunft sowie der Neuanfang im Westen. Gleichzeitig erfährt der Leser von Roses traurig endender Liebe, deren Familie sowie ihren Kriegserfahrungen, die nachhaltig Roses Leben geprägt und sie hart, fast schon hoffnungslos zurückgelassen haben. Die intensiv mit Worten gemalten Bilder prägen sich in den Kopf des Lesers, doch wirklich nahe kommt er weder Rose noch Tochter Astrid, beide bleiben unnahbar, fast schon unpersönlich. Obwohl man als Leser merkt, wieviel Herzblut die Autorin in ihren „Nachruf“ gepackt hat, sind es gerade die ständig wechselnden Szenen und Sprünge, die es dem Leser schwer machen, sich wirklich in die Geschichte hineinfallen zu lassen. Alles wirkt vielmehr wie eine Eigentherapie, um das gespaltene Verhältnis und den Tod der Mutter zu verarbeiten.
„Nächstes Jahr in Berlin“ ist kein Buch für zwischendurch, sondern fordert dem Leser einiges ab. Wortgewandt und mit vielen Bildern offenbart sich hier eine Familiengeschichte, die eher einer Tragödie gleicht. Der Schreibstil ist hervorragend, doch bleibt der Leser eher außen vor. Eingeschränkte Leseempfehlung!